Fuß-Knie-Orthese... Wie kommt man damit klar?

MyHandicap User

Ich muß nach einer mißglückten Hüft-OP vor sechs Jahren und einer mißglückten Fuß-OP vor sechs Monaten jetzt eine Orthese tragen. Wer hat Erfahrungen mit Orthesen? Kann man irgendwann frei von Schmerzen und Druckstellen damit laufen? Im Moment ist die erste offene Stelle am Fuß noch am Ausheilen... Kann man "normale" Schuhe finden, wo die Orthese reinpaßt? Da der Fuß ja im Laufe des Tages dicker wird, frage ich mich, ob man überhaupt wieder reinkommt in die Orthese, wenn man sie zwischendurch mal, z. B. am Arbeitsplatz, ausgezogen hat? (Meine liegt extrem eng an). Würde mich über Ratschläge sehr freuen.

KatrinHH

Hallo Wildrose!

Herzlich Willkommen im Forum.

Meine Tochter trägt seit Jahren Orthesen beidseitig in kompletter Unterbeinlänge. Sie stützen sie beim Laufen, durch ihre fortschreitende Erkrankung tun sie aber immer weniger ihren Dienst, die Ärzte müssen sich was neues einfallen lassen, was nicht einfach ist.
Sie trägt die Orthesen über Stunden in der Ganztagsschule, sie hat keine geschwollenen Füße am Ende des Tages. Natürlich sind sie Zusatzgewicht und sie ist froh, wenn sie die zu Hause in die Ecke schmeißen kann.
Sie trägt dazu Maßschuhe, die sehen nicht sehr orthopädisch aus. Ich denke, im normalen Laden wirst du kaum passende Schuhe finden und wenn, dann musst du mit ein bis zwei Größen mehr rechnen, damit die Orthesen Platz haben. An den Schuhen meiner Tochter befinden sich hinten kleine Anfasser, damit man sie besser über die Orthesen ziehen kann. Maßschuhe gibt es inzwischen in verschiedenen Ausführungen für Winter und Sommer, für Indoor und Outdoor. Die Kasse zahlt meistens nur zwei Paare im Jahr, was am Anfang zu wenig war, als meine Tochter noch keinen Rolli hatte. Da waren die Innenkanten schnell kaputtgelaufen wegen des Gangbildes, sie brauchte mehr als zwei Paar Schuhe, was ein Kampf mit der Kasse war. aufgrund des Rollis halten sie länger, werden weniger abgenutzt. Wir zahlen pro Paar 45 Euro dazu, ein etwa normaler Ladenpreis.
Orthesen sollten per Gipsabdruck immer so angefertigt sein, dass sie gar keine Druckstellen verursachen. Meine Tochter hat aber immer mal kleine Scheuerstellen in der Kniekehle, die sich mit Heilsalbe gut behandeln lassen.

Gruß, Katrin

einbein

Es kommt sicherlich auf die Art der Orthesen an. Vor meiner Beinamputation hatte ich wegen dem Nervenschaden eine Orthese "AFO Dynamic" von Össur getragen. Damit kam ich in normale Schuhe, wenn ich die Original-Einalge aus dem Schuh nahm. Die Carbonsohle ist ca. 2 mm dick. Das stört nicht. Ich habe gegen die Schwellung Kompressions-Kniestrümpfe aus dem Sport getragen. Die sind sehr glatt und es kam nicht zu scheuerstellen.

Gegen Scheuerstellen kann ich dir aber "Suparsorb H Dünn" oder "Suprasorb F" empfehlen. Beides ist verschreibungsfähig und wird von der KK bezahlt. Das Suprasorb F gibt es auf 10m Rolle. Das verwende ich, wenn ich durch die Prothese leichte Scheuerstellen habe. Das H ist mit Hydrokolloid und ca. 1-2 mm dick. Eine offene Scheuerstelle wird so gut abgeschirmt und ich kann problemlos weiter laufen. Darunter kann die Haut ungestört verheilen.

Wenn die Orthese scheuert, könnte es auch ein Passproblem sein. Dann müsste der OT nochmal ran.

MyHandicap User

Liebe Wildrose58,

erstmal herzlich willkommen bei uns!

Meine Vorposter haben Dir bereits gute Anhaltspunkte aufgezeigt. Ich habe zudem unseren Fachexperten gebeten, hier reinzuschauen. Demnächst wird es von ihm auch eine Antwort geben, habe dennoch bitte etwas Geduld.

Lieben Gruß,

Tom
MyHandicap