Kann Spastik die Folge eines vor 25 Jahren erlittenen Hirnschlags sein


Ich erlitt vor ca 25 Jahren im Militär einen ischämischen Insult und arbeitete seither weiter stets 100%.
Nun leide ich seit über 2 Jahren an Paraspastik, und auch an einem Hemissyndrom, welche erst jetzt als Solche diagnostiziert wurde!
Kann die Paraspastizität und auch das Hemissyndrom eine Spätfolge des erlittenen ischämischen Insults von 1987/88 darstellen?

Mit freundlichen Grüssen,

Toni Portmann-Portmann

Antworten

  • Hallo Toni!

    Mit Spätfolgen eines Hirnschlags kenne ich mich nicht, denke aber, dass man relativ früh nach Eintritt eines solchen Schicksals Einschränkungen sichtbar sind.

    Warst du wegen der Spastik schon mal beim Arzt? Wenn ja, was sagt der dazu? Aus familiärer Erfahrung weiß ich, es gibt auch Genfehler, die erst im späteren Lebensalter zu Krankheiten führen können, die eine körperliche Verschlechterung herbeiführen. Genfehler können erblich sein oder zufällig entstehen, wenn ein Paar mit identischem Genfehler, der vorher unsichtbar schlummerte und keine Folgen hatte, ein Kind bekommen, wo die Genfehler dann aufeinandertreffen.

    Ist deine Familie evtl. genetisch vorbelastet und nun tritt der Fehler bei dir sichtbar auf? Oder gab es vor Auftreten der Spastiken einen anderen Vorfall, der das erklären könnte?


    Gruß, Katrin
  • Guten Morgen Toni,..

    und willkommen im Forum bei uns allen. 😉

    Deine Fragestellung kann definitiv nicht in diesem Forum geklärt werden und Vermutungen helfen dir durch Dritte in deinem Fall nicht wirklich.

    Und so schließe ich mich in den Ausführungen von Katrin an. Du solltest dir einen guten Neurologen suchen und eine Kernspintomographie veranlassen lassen. Nur so kann dies wirklich zufriedenstellend für dich persönlich abgeklärt & festgestellt werden. Ob diese Spastik ein Altschaden ist.

    Ist es eine Spastik sollte man in der Behandlung sehr früh gegensteuern, Spastik kann jeden den es betrifft, sehr einschränken im ganz normalen Alltag sein. Es lässt sich nicht heilen, jedoch eingrenzen, verzögern und die Schmerzen gering halten. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung Tetra – Spastik. Wünsche dir gute Besserung, wenig Schmerzen und trotzdem ein positives Lebensgefühl, Mfg Lyn😉
  • Lieber Toni,

    erstmal herzlich willkommen bei MyHandicap!

    Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass Deine Frage einen versicherungsrechtlichen Hintergrund hat (Berufsunfall)? Eine aktuelle Erkrankung mit einem 25 Jahre zurückliegenden Unfall zu verbinden, wird nicht einfach sein - insbesondere über das Internet.

    Dennoch habe ich Deine Frage unserem Fachexperten weitergeleitet. Demnächst wird dieser hier antworten, bitte habe dafür noch etwas Geduld.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Guten Tag Tom,..

    sollte deine Vermutung richtig sein dann kann man dies durch einen Verschlechterungsantrag prüfen lassen.

    Wobei ich dir gern recht gebe das sich dies schwer gestalten wird. In Deutschland würde es in dem Fall durch den Unfallkasse- Bund geregelt zur Militär- Zeit .

    Der Link;
    http://www.uk-bund.de/?bereich=HOM&sizeadd=0&images=1

    Ich weiß jedoch nicht wie es in der Schweiz gehändelt wird. In dem Sinne benötigt Toni wirklich einen Fachmann / Frau in der Beantwortung. Mfg Lyn😺
  • Sehr geehrter Herr Portmann,

    Spastik ist vielfach die direkte Folge einer Verletzung/Ischämie=Sauerstoffmangel des Gehirns seltener auch Folge einer Verletzung des Rückenmarkes. Es gibt weiterhin, wie schon im Forum dargestellt, vererbbare Erkrankungen mit Spastik, die aber sehr selten sind.

    Im Regelfall tritt die Spastik nach einem Schädelhirnschaden oder Sauerstoffmangel z.B. durch einem Ertrinkungsunfall frühzeitig, d.h. in den ersten Wochen auf. Bei Rückenmarksverletzung tritt primär meistens eine schlaffe Lähmung ein, die dann in eine Spastik übergeht, was bei Ihnen ja wohl nicht der Fall war. Eine leichte Spastik könnte evtl. primär übersehen worden sein, die sich nun mit zunehmenden Alter deutlicher darstellt.

    Es muss deshalb auf jeden Fall eine neurologische Diagnostik erfolgen sowie ein MRT vom Kopf und der Wirbelsäule, um neben der erwähnten Ischämie auch einen Tumor auszuschließen. Eine ausgeprägte Paraspastik, die erst nach 25 Jahren nach einem Unfall unfallbedingt auftritt dürfte dementsprechend schon eine Rarität darstellen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr.Sebastian Senst
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