Respektlos von einem Anwalt unterstellt Querschnittsgelähmte haben keine Schmerzen

Liebe Mitglieder was haltet Ihr davon:

Ich bin Querschnittgelähmt C4/5 und hatte mir das Bein gebrochen (Oberschenkel) bin durch Spastik aus dem Rollstuhl gefallen, meine Hilfsperson hatte mich alleine gelassen und es kam zum Sturz, danach war ich 3 Monate im Krankenhaus durch den Bruch hatte ich noch einen Dekubitus entwickelt, jedenfalls hab ich mir ein Anwalt genommen und den Pflegedienst auf Schmerzensgeld versucht zu pochen, das ganze geht nun vor Gericht, habe nun ein schreiben vom Anwalt der Gegenseite bekommen in einem Text steht:
Die Beklagten stellen in den Vorgelegten Arztbriefen attestierten Verletzungen nicht in Abrede, bestreiten aber die vom Kläger bekanntermaßen äußerst schmerzhaften Verletzungen und
Verletzungsfolgen zumal der Kläger durch die Verletzungen beeinträchtigt war, aber gerade nicht bekanntermaßen von besonderen Schmerzen bei dem Querschnittgelähmten Kläger ausgegangen werden kann.
Bei mir äußern sich schmerzen durch starkes Schwitzen erhöhte Spastik und das ist sehr unangenehm, habt Ihr Erfahrungen damit?
lg

Antworten

  • Hallo BerndF47,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Nun, dass der Anwalt der Gegenseite versucht, sich bzw. seinen Klienten aus der Verantwortung zu ziehen ist sein Job. Darüber solltest Du dich nicht zu sehr aufregen 😉
    Sicher wird Dein Anwalt entsprechende Stellungnahmen von kompetenten Fachärzten einholen.


    Und bestimmt kannst Du dich hier in der Community auch noch austauschen 😀

    Wünsche einen schönen Sonntag und viel Erfolg beim Prozess!

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo BerdF47,
    Deinen Ärger kann ich gut verstehen. Anwälte sind keine Mediziner und da der sich nun auch noch um die gegegnerische Seite kümmert, wäre es ganz im Interesse seines Mandanten, wenn Du keine Schmerzen hättest oder haben könntest.
    Das heißt natürlich nicht, dass Du keine Schmerzen hast oder hattest. Ich hoffe, Du hast einen Anwalt, der Dir hilft.
    Erfahren speziell zu Deiner Art von Schmerzen habe ich nicht, aber Erfahrung mit anwaltlicher Vertretung und sonderbaren Schreiben der Gegenseite. Vielleicht ist dies deshalb trotzdem hilfreich für Dich.

    Manchmal kann es die eigenen Nerven schonen, wenn man anwaltliche Schreiben der Gegenseite erst dann liest, wenn einem der eigene Anwalt seine Meinung dazu erzählt. Ich will das mal beschreiben,damit deutlicher ist, was ich meine:
    Stell Dir vor, jemand geht zu seinem Anwalt. Der sitzt dort und erzählt, was die gegenerische Seite geschrieben hat und spart nicht mit Kommentaren, z. B. darüber wie unangemessen die Gegenseite agumentiert. Erst danach liest dieser Jemand das Schreiben der Gegenseite selbst und weis nun schon, dass er allen Grund hat sich zu ärgern oder kann sich gar nicht mehr soo sehr ärgern, weil der eigene Anwalt die Waffen der Gegenseite gleich als Attrape oder kompletten Unfug identifiziert hat.
    Wir sind ja alle verschieden, aber vielleicht wärst Du ja auch so jemand.

    In jedem Fall wünsche ich Dir alles erdenklich Gute.
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