ADHS und Handarbeit trotz massiver feinmotorischer Beeinträchtigung.

Mein Sohn (8 jährig) hat ADHS und entsprechend mit der Feinmotorik grosse Mühe. Nun muss er im Handarbeitsunterricht häkeln, was ihm enorm Mühe bereitet. Durch diesen Frust stört er die Klasse und die Lehrerin läuft am Anschlag. Ist es sinnvoll, sich mein Sohn mit demhäkeln abmüht? Klar, Übung macht den Meister, aber der Frust ist so gross, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache, ob er nicht besser andere Übungen machen soll oder sogar dem Unterricht fern bleibt?

Antworten

  • Guten Tag Lynette,..

    sei uns herzlich willkommen im Forum.

    Niemand kennt deinen Sohn besser als du selbst.😉 Sicher ist es für deinen Sohn nicht einfach, nur leicht. Nein ich würde ihn nicht rausnehmen, weil es etwas ist zu dem er selbst lernen kann. Deinem Sohn werden so durch das Leben seine persönlichen Grenzen aufgezeigt und mit diesen Grenzen wird er noch sehr oft konfrontiert.

    Auf diesem Wege lernt er nicht nur die eigenen Grenzen zuerkennen, sondern auch im Umkehrschluss mit dem Händeln den Umgang der Probleme. Es wird dir Langfristig nicht möglich sein deinem Sohn den Weg zu ebnen.

    Er lernt hierbei das das Häkeln ihm nicht liegt und du musst ihm klar machen das dies etwas ist das er nicht sein ganzes Leben tun muss, sondern nur im jetzt weil es gefordert wird. Es wird Dinge geben in seinem Leben die er gern macht mit Freude & Spaß und es gibt anderes was man nicht gern mag. Und doch sollte man dies kennen.

    Um das eigenen Ego vom Sohn hochzuhalten zähle Dinge auf wo du weißt das die ihm besonders gut gelingen und er kann so die Häkelstunde besser einstecken. Und mit der Lehrerin würde ich sprechen von ihr dürfte man zu der Pädagogischen Ausbildung mehr Mut erwarten dürfen, anstatt Frust zu deinem Sohn zumachen. Viel Glück, Lyn

  • Liebe Lyn
    Herzlichen dank für deine hilfreiche Antwort. Ja, es ist in der Tat so, dass ich meinem Sohn nicht alles abnehmen kann.

    Die Handarbeitslehrerin forderte mich auf, zwei Donnerstage von 8 - 10 in den Unterricht zu kommen und meinem Sohn beim Häkeln und Knüpfen zu helfen. Da ich arbeite, müsste ich mich aber gut organisieren und da weiss ich auch nicht, ob es sinnvoll ist. Man dürfte davon ausgehen,, dass die Handarbeitsleherin mit nur 7 Schülern von zurecht kommt, oder?
  • Hallo Lynette,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Was ist das denn für eine Lehrerin? Hat die denn gar kein Fingerspitzengefühl? Von Dir verlangen, das Du deinen Sohn beim Handarbeiten untersützt? 😡

    Ich würde mal mit dem Rektor und der Handarbeitslehrerin sprechen, vielleicht auch Deinen Sohn dabei haben, damit er seine Sicht der Dinge erzählen kann. Wie er sich dabei fühlt etc...

    Bei 7 Schülern sollte die Lehrerin ja wohl Zeit haben für Deinen Sohn. Wenn Du ihm Handarbeitsunterricht lassen wills, dann würde ich mit mal mit deinem Sohn Daheim das Häkeln üben, ohne Zeitdruck, vielleicht gehts dann etwas besser. Und mal ein Lob wäre auch nicht schlecht, das hebt das Selbstbewußtsein. Nur meckern bringt nichts, das zieht Deinen Sohn richtig runter.

    Ich wünsch Dir noch einen schönen Sonntag.
    LG Sanne
  • Guten Morgen Lynette,..

    nein ich denke da wie Sanne, bei nur 7 Kindern müsste die Lehrerin das packen. Ich schließe mich da an in der Aussage an, - vielleicht ist die Dame vom Erfolg her verwöhnt. Das Leben ist kein Wunschkonzert, - weder für deinen Sohn noch für die Lehrerin. Beide müssen lernen miteinander klar zukommen.

    Die Lehrrerin hat sich für diesen Beruf entschieden, anderen Menschen etwas zuvermitteln. Und nur weil es nicht rund läuft sollst Du es als Mutter richten.

    Im Umkehrschluss wenn es bei dir im Job nicht rund läuft, musst du auch schauen wie du das Problem lösen wirst. Ich kann mir nicht vorstellen das die Lehrerin kommt und es richtet oder dein Sohn.

    Es sind ganz normale Situationen ob mit oder ohne Behinderung. Häkeln liegt nicht jedem, auch mir nicht. Schmunzle gerade dazu,..
    Sanne hat gute Beispiele aufgezeigt was man zusätzlich zu Hause noch tun oder umsetzen kann. Und was immer sehr wichtig ist höre hin wenn dein Sohn berichtet, eine gute ehrliche Kommunikation ist sehr wichtig zu allen Seiten. Dein Sohn schafft das, sage es ihm, - Wünsche Euch einen sonnigen Sonntag, Lg Lyn 😉


  • Was mir gerade noch einfällt. Ich habe selbst mal einer Mitschülerin die 2 oder 3 Klassen unter mir war, das häkeln beigebracht, die hatte auch leichte motorische Probleme. Sie wohnte nicht weit weg von uns, und meine Mutter und ich haben ihr das häkeln an einigen Nachmittagen beigebracht. Von unserer Handarbeitslehrerin wurde ich dann noch gelobt, das ich das gemacht habe.
    Hilfe zur Selbsthilfe... Wir haben beide davon was gehabt, ich das ich mit jemanden dem ich was beibringe, geduldiger werde und sie hat das häkeln gelernt.

    LG Sanne
  • Erst mal gehe ich mit meinen Vorrednern einig ,dass diese Lehrerin ein pädagogischer Tief-flieger ist . Ich weiss das Ritalin ein sehr umstrittenes Medikament ist , Ich weiss aber auch das es unserer Tochter sehr geholfen hat . Ich antworte gerne auch per PN auf Fragen .
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