Meine Freundin ist depressiv wie kann ich weiterhelfen

Guten Tag,

mein Name ist Markus und ich komme aus Essen. Ich bin jetzt seit knapp 4 monaten mit meiner Freundin zusammen. Ich bin 26 sie 21. Sie hatte schon am Anfang leichte Phase wo es ihr Mental nicht gut ging. Sie hat mir auch erzählt was ihr kopfzerbrechen bereitet und sie Mental belastet, das sind sachen die ihr in der Vergangenheit passiert sind, auf die ich hier aber nicht gerne eingehen möchte. In letzter Zeit ist sie lustloser geworden, hat stimmungsschwankungen, und zeit die typischen symtome für eine Depression. Ihre Ärztin hat ihr auch Antiperessiva verschrieben, sie hat aber angst sie zu nehmen. Sie sieht es selber bzw. hat mir gesagt das sie damit nicht mehr alleine klar kommt. Ich habe ihr gesagt sie soll doch zu ihrer Ärztin gehen und sich eine überweisung ausstellen das es dringend ist und dann zu einem Therapeuten gehen. Vllt erstmal stationär und mit jemanden darüber reden der sich damit auskennt und ihr helfen kann. Ich habe ihr angeboten sie zu begleiten, sie hinzufahren da zu warten und dann wieder nach hause zu fahren und all sowas. Aber sie möchte nicht über ihre Probleme mit einem Fremden reden.
Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Ich kann sie ja nicht zu einem Therapeuten schleppen wo sie dann da sitz und nichts sagt. Sie muss es ja wollen. Wie kann ich sie davon überzeugen das sie hilfe braucht und das sie sie auch annehmen soll.

Vllt können sie mir ja hier helfen und mir ein paar ratschläge geben.

Das was ich in den Artikeln gelesen habe mache ich ja. Ich unterstütze sie, versuche sie zu motivieren, gute gefühle zu geben, etwas mit ihr zu unternehmen und all sowas.

ich würde mich über tipp sehr freuen

mfg

Antworten

  • hallo,
    ist deine Freundin im Sinne einer Depression, also einer behandlungsbedürftigen psychsichen Erkrankung erkrankt, oder vermutest Du sowas?

    Eine Depression ist behandlungsbedürftig. Du könntest Sie zu einem Facharzt für Psychiatrie begleiten.
    Eine Depression ist mehr als ein Traurigsein, das mal ein paar Tage anhält. betroffene können sie davon nicht einfach ablenken. auch hat das Ganze nichts mit fehlendem Willen zutun. Aufforderungen wie "Reiß dich mal zusammen", sind deshalb nicht hilfreich. Zuhören, Dasein sind hilfreich. Begleitung zum Arzt kann hilfreich sein.
    Im Netz findet sich viel Unsinn zum Thema. Häufig ist es besser, sich über eine Fachklinik (Psychosomatik; Verhaltensmedizin) Informationen für Patinten anzuschauen.

  • Hallo Markus,

    erstmal finde ich es toll von Dir, dass Du bereit bist Deiner Freundin zur Seite zu stehen. Ich selbst leide seit fast 3 Jahren an einer Depression. Den ersten, und wie ich finde den wichtigsten Schritt hat Deine Freundin schon getan. Sie hat für sich erkannt, dass etwas mit ihr ist was sie stark beeinträchtigt.

    Ob es sich bei Ihr um eine depressive "Erkrankung" handelt, kann nur ein Facharzt diagnostizieren. Es gibt viele Arten von Depressionen (als "Erkrankung") aber auch als Depressive Phase.

    Ich selbst leite seit 2 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Depression und Angsterkrankungen. Vielleicht gibt es ja auch bei euch so etwas? Manche Gruppen bieten z.B auch mal Infoabende an.

    Was das verschriebene Antidepressiva angeht kann ich sie in sofern vielleiht beruhigen, dass reine Antidepressiva nicht zur Abhängigkeit führen (viel nachzulesen auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Antidepressivum . Bitte beachtet das fast alle Antidepressiva ihre Wirkung erst nach ca. 2 Wochen entfalten können und leider auch kein "Wundermittel" sind, aber bei der "Erkrankung" sehr unterstützen können.

    Leider ist es meistens nicht mehr sehr leicht einen Therapeuten zu finden teilweise gibt es sehr lange Wartelisten und dann muß der Therapeut menschlich auch Deiner Freundin sympathisch sein, damit sie sich überhaubt (wenn sie es möchte) öffnen könnte. Wenn es Deiner Freundin sehr schlecht gehen sollte, kann sie sich auch bei einer Psychiatrischen Notaufnahme vorstellen, aber die Entscheidung obligt ihr.
    Das Beste was Du machen kannst, machst Du eigentlich schon. Sei für sie da, habe ein offenes Ohr für sie und unterstütze sie. Aber bitte versuche nicht sie zu einer Behandlung direkt oder indirekt zu "zwingen", das muß von ihr kommen.

    Vielleicht schaut ihr mal zusammen in dieses Forum, und sie wird feststellen, dass sie nicht alleine ist mit diesen "Symptomen" und das hilft den Betroffenen manchmal schon sehr viel.

    Liebe Grüße
    Ulrich

  • MarkusF87 hat geschrieben:
    ... das sind sachen die ihr in der Vergangenheit passiert sind...


    Lieber Markus (und Freundin),

    Willkommen im Forum.

    Sind Deiner Freundin die „Sachen passiert“ oder wurden sie ihr angetan? Ich vermute mal Lezteres; das ist ein großer Unterschied.

    Es ist ein großer Vertrauensbeweis, dass sie mit Dir über das spricht, was sie so belastet. Das ist schon ein kleines Stück nach vorn.

    Ulrich hat Dir schon sehr gute Hinweise gegeben. Je nach Schwere der Erkrankung (und das kann nur ein Facharzt beurteilen), wäre eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zwar ratsam doch leider sind die Wartelisten dafür unendlich lang. Nur Antidepressiva zu nehmen, finde ich persönlich nicht richtig, damit werden nur die Symptome behandelt und nicht die Ursache. Alles wird weiter verdrängt und die Medikamente müssen immer höher dosiert werden, ein Teufelskreis. Leider halten dies viele Ärzte für die bequemere Lösung.

    Deine Freundin ist nicht alleine. Ich hatte jahrelang schwere Depressionen und muss auch heute immer noch höllisch aufpassen, nicht wieder in diese „Schiene“ zu geraten. Es fällt mir trotz jahrelanger Psychotherapie immer wieder schwer, mit Enttäuschungen umzugehen und die Schuld nicht immer bei mir zu suchen, wenn irgendetwas nicht „rund“ läuft.

    Ich hoffe, auch Ihr findet einen Weg aus der Depression.

    freundliche Grüße
    von mir


  • Lieber Markus

    Es wurden Dir schon viele gute Ratschläge gegeben.
    Ich kann Dir aus meinen Erfahrung sagen, was mir hilft wenn ich in ein Loch falle.
    Vor Jahren war es sehr schlimm,das ich lange Klinik Aufenthalte hatte. Die verschiedensten Antidepressiva nehmen musste. Nach 2 Jahre ging es mir langsam besser.
    Was ein Wundermittel bei mir war, ich hatte mich verliebt. Die Liebe zu meinem Freund brachte mich dazu, das ich wieder anfing positiver zu denken.
    So denke ich auch, Du kannst Deiner Freundin mit Deiner Liebe helfen.
    Was mir heute hilft, wenn ich merke meine Stimmung geht wieder in Richtung Depressinon ist hoch dosiertes Johanniskraut Life 900, was Du in der Apotheke ohne Rezept bekommst. Es ist ein reines Naturmittel und hat einen positive Wirkung bei leichten Depressionen.
    Vielleicht ist das etwas was Deiner Freundin helfen könnte.
    Alles Liebe für Euch
    AleadelMar
  • AleadelMar hat geschrieben:......Was mir heute hilft, wenn ich merke meine Stimmung geht wieder in Richtung Depressinon ist hoch dosiertes Johanniskraut Life 900, was Du in der Apotheke ohne Rezept bekommst. Es ist ein reines Naturmittel und hat einen positive Wirkung bei leichten Depressionen.
    Vielleicht ist das etwas was Deiner Freundin helfen könnte....

    hallo AleadelMar

    hochdosiertes johanniskraut hat mir (jarsin 900) auch früher einmal sehr geholfen, es kann aber auch bei manchen menschen u.u. nebenwirkungen haben.

    ich würde im falle von markus freundin zunächst raten, dass ein facharzt aufgesucht wird, bevor nur die symtome ohne vorherige abkärung "eigenmächtig" behandelt werden. (siehe auch die beiträge von zornröschen und markus).

    lg rosi

  • Hallo Markus,

    ich kann mich Rosi nur anschließen und Deiner Freundin raten wenn sie dazu bereit ist sich einem Facharzt ihres Vertrauens zu wenden.

    Vielleicht hilft der nachfolgende Link ein wenig zu Unterscheiden welche Fachrichtung es in Psychologie gibt.

    http://www.psychomeda.de/psychotherapie/psychologe-psychiater-psychotherapeut.html

    Liebe Grüße
    Ulrich
  • Hallo,
    Johanniskraut scheint mir für die Schwere der Einschränkungen unzureichend. RosiHH weist zu recht auch auf Nebenwirkungen hin. Als Frau sollte man bedenken, dass Johanniskraut die Wirkung der Anti-Babypille herabsetzten kann. Für ein Kind ist eine depressive Mutter ohne Behandlung eine Katastrophe.

    Der Psychologische Informationsdienst (PID) gibt Auskunft über Therapiemöglichkeiten und kann Ängste bezüglich eiener Psychotherapie nehmen. Seite im Internet zu finden.

    Wir können einen anderen Menschen nicht ändern, aber wir können ihm zeigen, was wir selbst für uns möchten. Du kannst deiner Freundin sagen, dass Du ihr gerne helfen willst, aber dafür möchtest, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Allein kannst du das nicht leisten und Du hast die Pflicht Deine eigene Gesundheit nicht außer Acht zu lassen. Das klingt hart, aber es ist sinnvoll. Solange es die Möglichkeit gibt, sich an deiner Schulter jedes Mal bis zur Erleichterung auszuweinen, so lange gibt es doch keine Notwendigkeit sich auch um andere Hilfe zu bemühen. Das heißt, Hilfe anbieten und Grenzen aufzeigen. Im Interesse der kranken Freundin und der eigenen Gesundheit.
    Manche Kliniken verschicken Info-material über Ihre Therapie. Einfach mal schicken lassen, selbst lesen und diskutieren. Bei Depression gilt die kognitive Verhaltenstherapie als besonders hilfreich. Ich würde damit bei der Inof-suche anfangen.
  • Hallo MarkusF87,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Leute 😀 ).

    Es ist auf jeden Fall ganz toll, dass Du für Deine Freundin da bist. Alles weitere muss von ihr kommen.

    Wenn wir Dich/Euch noch in irgendeiner Form unterstützen können, komm jederzeit gern auf uns zu.

    Gern kannst Du uns auch an dieser Stelle berichten, wie es weitergeht.
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  • Hallo MarkusF87,

    sei erst einmal herzlich hier Willkommen! Du bist in einem sehr guten Forum, was du wohl schon bemerkst hast.

    Du hast schon sehr viele und sehr gute Tipps erhalten. Deshalb möchte ich darauf auch nicht näher eingehen, denn doppelt und dreifach bringt dich auch nicht weiter.

    Das du dir solche Gedanken um deine Freundinn machst, finde ich wirklich toll.
    Was ich dir unbedingt empfehelen möchte. Gebe deiner Freundinn
    BITTE keine Medikamente ohne darüber mit dem Facharzt gesprochen zu haben!
    Jedes Präperat kann bei dem nächsten anders wirken.
    Wenn deine Freundinn/ihr euch über einen Facharzt entscheidet, dann gehe einmal auf: psychiatriekliniken-essen[dot]de
    Auch könnt ihr euch für die LVR-Klinikum Essen entscheiden. Diese hat eine ZNA, d.h., eine interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme. Oftmals ist es gut und beruhigend zu wissen, man hat 24 Std. eine Anlaufstelle.

    Ich wünsche deiner Freundinn und dir alles Gute. Wenn du fragen hast, dann wende dich immer an dieses Forum, hier hast du Ansprechpartner (User).
    Halte uns doch einmal auf dem laufenden.

    LG, Emmerisch
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