bekommt man mit dem sjögren syndrom einen schwerbehindertenausweis?

hallo ich bin 17 jahre alt und bei mir wurde vor kurzem die diagnose des sjögren syndroms gestellt. ich hatte mehrere entzündungen ( beide knie, beide rippenseiten, beide kiefergelenke, entzündung in der rechten ohrspeicheldrüse mit vergrößerten lympfknoten am ganzuen halsbereich, eine wahrscheinlich unenddeckte nierenentzündung, eine gehörgangsentzündung, chronisch entzündete augen sind ständig rot brennen mit verminderer sekretbildung)ständig schmerzen, die teilweise durch die autoimunerkrankung kommen aber auch durch eine psychische schmerzverstärkung, ich bin deswegen in psychologischer behandlung. außerdem habe ich eine weitere autoimunerkrankung und zwar die schilddrüsenerkrankung haschimoto einen freien gelenkkörper im rechten ellenbogen, bin überbeweglich und habe eine skoliose übergang thorax lendenwirbel von 13 grad. meine eigentlich frage ist allerdings ob ich mit diesen beschwerden einen schwrebehindertenausweis beantragen bzw ausgestellt bekomme... das sjögren syndrom ist die haupterkrankung die gehört zu dem bereich rheuma und ist eine untergruppe der kollagenosen also eine chronisch fortschreitende bindegewebserkrankung. ich bekomme antimalariamittel zur unterdrückung der immunreaktion.. gibt es vielleicht jemanden der diese erkrnakung hat und erfahrungen in der beantragung hat? ich würde mich über antworten freuen! :D

Antworten

  • Hallo anni
    Erfahrung mit deinen Krankheiten habe ich nicht. Stell bei deinem Versorgungsamt einen Antrag auf Schwerbehinderung, trage alle dich behandelnden Ärzte und Krankenhäuser ein und gebe den Antrag wieder ab.
    Das Versorgungsamt holt sich alle relevanten Untersuchungsberichte,Diagnosen usw bei den im Antrag aufgeführten Ärzten und Institutionen. Danach wird entschieden ob ggf ein Gutachten nötig ist oder ein Ausweis bewilligt bzw abgelehnt wird.
    Dein für dich zuständiges Versorgungsam findest du hier:
    http://versorgungsaemter.de/Versorgungsaemter_index.htm
    Den Antrag kannst du auch dort downloaden.
    LG
    rednaxela
  • Hallo Anni123,
    der Grad der Behinderung wird anhand der körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Einschräkungen in der Funktion festgestellt. Wenn Dich Deine Erkrankung im Vergleich zu anderen Menschen in Deiner Altersgruppe deutlich und dauerhaft (mehr als 6 Monate) einschränkt, dann hast Du gute Ausssichten auf einen Schwerbehindertenausweis.
    Die Diagnosen sind dabei eher ein Anhaltspunkt dafür, mit welchen Funktionsbeeintächtigungen zu rechen ist. In den Anhaltspunkten zur gutachterlichen Tätigkeit, die für die Feststellung einer Behinderung dienen, habe ich deine Schilddrüsenerkrankung nicht gefunden. das macht aber nichts, da der Gutachter des Amtes sie dann mit Funktionseinschränkungen anderer Erkrankungen vergleicht und danach bewertet. (Vieleicht habe ich sie auch einfach übersehen). Was Deine anderen Beschwerden angeht, so sind Funktionseinschränkungen durch Überbeweglichkeit der Gelenke, Schmerzen zu berücksichtigen.

    Sind Beschwerden durch eine Medikation so, dass sie nicht dauerhaft beeinträchtigen, dann liegt keine Einschrämnkung vor, die berücksichtigt werden kann. Beispiel: Jemand der stark kurzsichtig ist, aber mit Brille dieses Problem gut ausgleichen kann, gilt nicht etwa als sehbehindert. Jemand mit bandscheiben-Operation kann beschwerdefrei sein und wird dafür keinen Schwerbehindertenausweis bekommen.

    Auch psychische Beeinträchtigungen kannst du bei dem Antrag mit berücksichtigen lassen oder eben ausschließen. wenn Deine psychsichen Probleme einen anderen Lebensbereich (Funktion) beeinträchtigen als die körperlichen Beschwerden, dann würde das Leid extra bewertet und den Grad der Behinderung ggf. erhöhen.

    Ob Du überhaupt einen Vorteil von einem Schwerbehindertenausweis hast, würde ich vor Antragstellung prüfen. Es kann auch Nachteile geben. Wenn Du sicher bist, dass das in Deinem Fall nicht so ist, kannst Du einfach einen Antrag stellen und schauen, was passiert. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem für SSyndrom mit Gelenkbeteiligung ein GdB von 50 anerkannt wurde. Frag doch mal bei der "Deutschen Rheuma-Liga", dem Interessenverband der Rheumakranken.

    Du kannst Dich beim Versorgungsamt oder Landesamt für Soziales (Name je nach Bundesland verschieden) auch vor Antragstellung beraten lassen. Kostenlos.

  • hallo anni

    willkommen im forum! 😉

    ich schließe mich rednaxelas tipps an.

    mir fällt dazu noch folgendes ein:

    alles, was du selbst an ärztlichen gutachten, krankenhausberichten u.ä. zuhause haben solltest, füge dann deinem antrag für das versorgungsamt bei.
    es ist ja schon vorgekommen, dass das amt nicht sämtliche unterlagen bzw. diese nicht vollständig erhält.

    das muss nicht so sein, aber doppelt hält immer besser.

    viel erfolg!

    lg rosi




  • Liebe anni123,

    erstmal herzlich willkommen bei MyHandicap!

    Bei manchen Erkrankungen wird es leider schwierig werden, "Gleichbetroffene" zu finden. Aber meine Vorposter haben Dir bereits die entscheidenden Ratschläge mit auf den Weg gegeben: Nicht die Art der Erkrankung / Behinderung ist beim Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis entscheidend, sondern inwieweit sie Deinen Alltag einschränkt. Und es ist wichtig, den Antrag mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, damit Du beim Antrag auch alle Unterlagen, die die Einschränkungen bestätigen, beilegen kannst.

    Mehr rund um den Schwerbehindertenausweis erfährst Du übrigens hier:

    http://www.myhandicap.de/schwerbehindertenausweis.html

    Falls Du noch offene Fragen hast, fühl Dich frei, diese hier zu stellen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
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