Übergewicht, Ernährungsumstellung, evtl. -beratung...

Hallo!

Seit etwa einem Jahr mache ich eine Ernährungsumstellung, die von Fachkräften begleitet wird, monatlich nicht ganz billig ist. Es gibt einen wöchentlichen Termin, wo man Fragen stellen kann, auf die Waage gestellt wird, die nicht nur das Gewicht anzeigt, sondern auch den BMI errechnet sowie Fett- und Muskelmasse. So kann man dann auch sehen, ob Fett abgebaut und evtl. Muskeln aufgebaut wurden, wenn das Gewicht etwa gleichbleibend ist.
So richtig etwas gebracht hat es leider noch nicht, die gefährlichste Zeit sind die Abendstunden, wenn man zur Ruhe kommt.

Als ich im Sommer mit Jacqueline 3 Wochen zur Reha war, hatte ich am Ende etwa 2 Kilo weniger. Dort fuhr nur sehr selten ein Bus in die Stadt, es lohnte sich ohne Auto nicht, loszufahren. So hatte ich (zum Glück) keinen Zugriff zu Schoki, der Automat war mir zu teuer, nur Jacqueline schenkte ihm ihr Taschengeld. Es wurde vorgekocht, man konnte alle Komponenten individuell zusammenstellen, auch abweichend vom Speiseplan.

Inzwischen kämpfe ich wieder gegen die Kilos, bin knapp unter 3stellig, wo ich nicht hinwill bei 150cm Körperlänge. Mein Ziel ist eine vordere 8 auf der Waage, was ein langer Weg ist.
Ich koche für mich alleine meistens aus Dosen und Tüten, was der falsche Weg ist, aber feinmotorisch komme ich an manches Gemüse nicht ran. Kartoffelschälen ist eine Tagesaufgabe, bei Kohlrabi wurde es letztens etwas blutig. Ich fahre aus diesem Grund heute mit meiner Mutter ins Beratungszentrum für Technische Hilfen, evtl. haben die "spastifreundliche" Messer, mit denen ich besser klarkomme.

Ich schiebe meine Nichtabnahme auch momentan auf den Mix aus wackeligem Arbeitsplatz, der Entscheidung, ob Jacqueline eine Baclofenpumpe bekommt oder nicht und ganz frisch, den Tumorfund bei meinem Vater. Dieser seelische Stress wirkt sich negatibv auf die Waage aus, aber dauerhaft ist das keine Ausrede.

Jetzt habe ich überlegt, mir eine individuelle Ernährungsberatung noch zusätzlich zu holen, da ich Jacqueline noch möglichst lange gesundheitlich erhalten bleiben möchte. Es gibt in unserer Familie vermehrt Schlaganfall und Herzinfarkt auf beiden Familienseiten. Es ist aber schwer, das richtige zu finden im Laden. Wo wenig Fett draufsteht, lauert die Zuckerfalle oder umgekehrt. Eine Ernährungsberatung kostet Geld, die ich ja eigentlich auch schon habe. Es handelt sich dabei aber um ein 19monatiges Programm, was irgendwann ausläuft. Nun habe ich von der Adresse her eine Beraterin gefunden, die mir direkt gegenüber wohnt, aber noch keinen Kontakt aufgenommen.
Ich möchte gerne Erfolge sehen, weiß eigentlich auch, wie es geht, bin unsicher, ob eine Beraterin, die mir praktisch in die Einkaufstasche gucken kann, das richtige ist.

Wie sind eure Erfahrungen und Gedanken zu diesem Thema?

Gruß, Katrin

Antworten

  • Blitzgedanke:
    Gibt es hier noch andere Hamburger oder im Umkreis wohnende, die ihr Gewicht reduzieren wollen? Man könnte sich telefonisch aufbauen, symbolisch auf die Finger hauen bei Naschkram, sich treffen für Spaziergänge usw. Man ist dann nicht allein mit dieser Aufgabe.

    Gruß, Katrin
  • hallo katrin

    gute idee! 😉
    komme aber selbst nicht in frage - da fast untergewicht.

    lg rosi
  • Besorg Dir mal den Katalog von Thomashilfen,da sind viele Dinge für Tetras.Vieles geht dann auch über die KK.Benutze den Katalog immer als Info Broschüre.
  • Hallo Katrin,

    finde ich klasse, dass Du das in Angriff nimmst.

    Die Idee mit der Gruppenbildung finde ich ebenfalls einen guten Ansatz.

    Was die Beraterin von gegenüber betrifft, so würde ich vorschlagen, dass Du sie einfach mal unverbindlich kennen lernst.
  • Hallo Erich!

    Danke für den Tip mit dem Katalog von Thomashilfen, ich habe ihn gerde bestellt. Ich hoffe, mit besserem Küchenwerkzeug geht es besser. Wir haben nächsten Dienstag einen individuellen Termin im Beratungszentrum für technische Hilfen. Heute haben wir nur geschaut, aber auch schon einiges Wissenswerte mitgenommen. Z.B. die Erkenntnis, dass es schwerer als Gedacht ist, die richtigen Küchenhelfer zu finden.

    Gruß, Katrin
  • Hallo,
    die Idee eine Gruppe zu bilden, in der man sich beim Projekt Abnehmen unterstützt, finde ich viel besser als die Idee eine ksotenpflichtige Beraterin in Anspruch zu nehmen.
    Hast du schon mal bei der Krankenkasse nach Unterstützung gefragt? Ernährungsberatung wird ggf. finanziell unterstützt, es gibt Infomaterial, evtl auch Kurse.
    Mit den Hinweisen auf Lebensmitteln ist das so eine Sache. Ich habe mich lange damit beschäftigt, aber inzwischen ist das weitgehend überflüssig, da ich alles selbst koche und backe. Da Du ein Problem mit Gemüseschnippeln hast, macht dass natürlich noch mehr Arbeit als ohnehin schon. wie wäre es mit Tiefkühl-Gemüse. Pur, ohne Zusatzstoffe. Das Gemüse ist fertig geputzt, bei Porree auch schon in Ringe geschnitten. Wie klein geschnitten das Gemüse ist, hängt auch von der Firma ab. Da lohnt sich ausprobieren. Vielleicht ist TK-Gemüse und passende technische Hilfsmittel schon ein Gewinn.
    Da eine Ernährungsberatung, wenn sie gut ist, auch immer einblick in die Lebensgestaltung nimmt, wäre für mich persönlich eine Beraterin in der Nachbarschaft nicht das Richtige. was ist, wenn wir nicht gut zusammenarbeiten und ich ihr dann dauernd begegne. Ja, dass muss einen nicht stören - kann es aber.



  • Hallo Denker!

    Danke für den Tip mit dem TK-Gemüse, habe ich teilweise auch schon umgesetzt. Bei TK-Paprika ist alles schön mundgerecht für den Kochtopf, aber auftauen und als Snack, das geht nicht. Das verwässert und matscht, habe ich getestet, einmal und nie wieder. Paprika frisch und roh lassen sich ja noch ganz gut schneiden, aber der gute Kohlrabi oder die von mir neu entdeckte Süßkartoffel sind eine Herausforderung. Kohlrabi hatte ich auch schon als TK, gibt es aber momentan nicht, nur frisch oder als Rahm-TK-Gemüse. Alles, was vorne "Rahm" und hinten "Gemüse" heißt, versuche ich zu vermeiden. Der Katalog von Thomashilfen war heute in der Post, hat auch Alltagshilfen für die Küche. Dienstag haben wir einen Beratungstermin beim Beratungszentrum für technische Hilfen. Bin gespannt, was da herauskommt. Es gibt Messer mit nach oben gebogenen Griff, man hält sie mehr wie eine Säge, als wie ein Messer. Damit kann man Kohlrabi und Co sicher gut zerteilen, aber dann sind sie noch lange nicht geschält. Ich werde berichten.

    Gruß, Katrin
  • Hab zweimal in meinem Leben stark Gewicht abgenohmen.

    Von Fettsucht auf Normalgewicht.

    Auf eine Waage habe ich mich nie gestellt, da mir mein Körpergefühl in erster Linie
    und dann das Äußere wichtig war als auch die Gesundheit sicherlich.

    -

    Es ist im großen und ganzen sehr einfach, ich will es mal so sagen die meisten
    Ernährungsberater, Weight Watchers, Tabletten uvm. sind eine Riesen Industrie
    mit der viel Geld gemacht wird, weil sie es einerseits als große Wissenschaft verkaufen
    und andererseits dem Menschen verschleiern wollen es sei "einfach und komplett ohne Anstrengung und ein wenig hungern Gewicht zu verlieren". Nur dies ist eine große Lüge und es wird einfach Geld mit der Unwissenheit und Faulheit der Menschen damit gemacht.

    Ein paar einfache Regeln kann ich sagen.:

    - Sich Zeit nehmen, es ist je nach Übergwicht eine lange Sache, 3-12 Monate kontrollierte Ernährungsumstellung und Aktivitätssteigerung. 1-2 Wochen Extrem Hungern = Jojoeffekt.

    - Aktivität, Ausdauersportarten, was man machen kann und sei es nur ein paar meter mehr mit dem Rollstuhl zu fahren als sonst üblich.(Bei waren es zu erst nur eine Runde mit Stützen in der Strasse.

    - Selbst informieren, was Fett und Zucker ist. Ihr könnt z.B. 5 Bananen am Tag essen anstatt einen Riegel Schokolade und nehmt dabei ab da Schokoriegel den Hunger eher steigert und euch zwar Fettreserven gibt aber nicht soviel Energie für den kurzfristigen Gebrauch wie die Banane.

    - Eine leichte Leidensfähigkeit sollte man sich aneignen, aber nur in bestimmter Dosis, Übereifer führt meist zum Versagen weil man nach kurzer Zeit alles wieder über den Haufen schmeisst. Mit leichtem Hunger einzuschlafen und durch den Tag zu kommen gehört dazu. Die Industrie will es euch anders verkaufen. Nur Veränderungen an sich selbst sind so nicht zu erreichen.

    = Wichtig, es ist eine +- Rechnung, Aktivität steigern und Ernährung sicherlich beibehalten, aber Obst, Gemüse, Schwarzbrot, Graubrot, ein wenig Fisch und Geflügel.

    KEIN: Alkohol, Softdrinks(auch Colalight etc.), Rotes Fleisch, Schokolade usw..

    ---

    Sicher wenn ihr seht daß ihr wisst ihr seit auf dem richtigen kann auch mal ein Bier getrunken werden oder etwas Süßes von der Bäckerei gekauft werden.

    Aber ich habe z.B. mir als Snack im Einkaufszentrum nach dem Sport keinen Döner gekauft sondern eine türkische Pizza ohne Fleisch.

    Ach und zu letzt bei Nahrung meine ganz einfache Regel die gibt einem der Körper selbst:

    Wenn es schmeckt, sehr gut schmeckt: Lasst die Finger davon(z.B. Chips)

    Wenn es nicht toll schmeckt ihr aber hunger habt, ist es genau das richtige(eine Scheibe Schwarzbrot ohne Aufschnitt, die ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig zu essen gibt einem aber trotzdem sehr viel Energie)
  • Hallo Katrin,

    bei Tiefkühlgemüse entfällt das schälen und schnibbeln. Wenn man darauf achten das man kein Fertigprodukt sondern nur das geforene Gemüse kauft (z.B. Blattspinat statt Rahmspinat), kann man sich damit genauso preisgünstig wie gesund ernähren.

    Ich esse sehr oft Kartoffeln,aber nur Pellkartoffeln. Wenn Du sie gleich nach dem kochen für ein paar Sekunden in Eiswürfelwasser wirfst, löst sich die Pelle schon fast von alleine.

    Zum Schälen und Schnibbeln benutze ich eine Bosch Küchenmaschine mit Schnitzelwerk und zum Schälen von Kartoffeln, Möhren, Rote Bete, Topinamur und Äpfel eine Schälmaschine. Die Schälmaschine habe ich auf dem Fohmarkt gekauft.

    Apfel- und Kartoffelschälmaschine

    Ist ja bald Weihnachten!

    Gruß Karin


  • StefanNRW hat geschrieben:
    Wenn es schmeckt, sehr gut schmeckt: Lasst die Finger davon(z.B. Chips)


    Bei meiner letzten Kur hatte mir mal jemand empfohlen statt Kartoffelchips, Möhrenchips zu essen. Seit dem hobel ich mir Möhren in hauch dünne Scheiben und finde diesen Rohkostsnack fast genauso lecker wie die echten Kartoffelchips. Am liebsten mag ich rote Möhren mit einem Zatikidipp.

    http://static.zoonar.de/img/www_repository2/45/53/b1/10_ed38a281c443810d8bc5f3884df6d203.jpg
  • Hallo Stefan!

    Danke für deinen langen Erfahrungsbericht und die guten Tips. Mich würde interessieren, in welcher Zeit du wieviel an Gewicht verloren hast, wie lange das her ist und ob du kämpfen mußt, das erreichte Gewicht zu halten oder wie du sonst gegen die Kilos kämpfst.

    Gruß, Katrin
  • Hallo KartinHH,
    ja, stimmt. Die Paprika aus der Tiefkühltruhe sind als Rohkostsnack nicht der Renner. Kohlrabischälen ist ein Kraftakt. Da fällt mir auch keine Lösung ein. Ich habe sie scho mal auf ein Nagelbrett geknallt, aber das hilft eher gegen Wegrollen.
    Ich habe seit vielen Jahren eine Küchenmaschine, die zwar auch nicht schälen kann, aber sie raspelt mir alles nach Belieben grob oder fein. Ein Freund mit einer Spastik schält Kohlrabi indem er sie mit der Brotmaschine bearbeitet. Optimal finde ich das nicht, aber ihm gefällt es und die Finger sind noch dran.
    Manchmal habe ich solche Schmerzen, dass ich ein normales Messer nicht greifen kann. Deshalb habe ich eine alten Gartenschlauch abgeschnitten und über den Griff gezogen. Bei dickeren Messern passt ggf, auch einer dieser Plastikgriffe, die man im Fahrradladen kaufen kann oder von den Nordic-Walking-Stöcken. In meinem Fall (Schmerzen) hilft es bei Bedarf.
  • Hallo!

    Gestern war ich nochmal im Beratungszentrum für technische Hilfen mit individueller Beratung. Ich hatte zum Probeschälen einen Kohlrabi und eine Süßkartoffel dabei. Schnell stellte sich heraus, dass sitzen statt stehen vor der Arbeitsplatte für mich besser ist. Dann haben wir verschiedene Messer und Sparschäler getestet. Es waren Messer mit einem nach oben gebogenen Griff, dann hält man das Messer eher wie eine Säge als wie ein Messer.
    Wir haben eine Schältechnik ausprobiert, die meine Mutter, die dabei war, Scheibentechnik nennt. Also nicht den Kohlrabi als runden Ball schälen, sondern immer eine Scheibe abschneiden wie beim Brot und dann mit einem kleineren Messer die Schale in kleinen Stücken abschneiden, um soviel Fruchtfleisch wie möglich zu retten.
    Ich merkte auch, dass ich eine wellige Klinge brauche, wie sie ein Brotmesser hat, um gut durch die Frucht zu kommen. Ein Gemüsemesser mit glatter Klinge geht zwar auch, aber schwerer.
    Nach der Beratung waren wir noch in einem Spezialgeschäft, wo man diese Messer kaufen kann. Ich habe 2 Messer mit nach oben gebogenen Griff und zwei verschiedenen Klingen genommen und eine rutschfeste Gummiunterlage, da mußte der Weihnachtsmann mal eben über 100 Euro locker machen.

    Gruß, Katrin
  • Hallo Katrin,

    vielen Dank, dass Du diese Erfahrung mit uns teilst. Das ist bestimmt auch für andere interessant und hilft ihnen weiter 😀

    Schade, dass es so teuer war. Aber dann war es wenigstens ein nützliches Weihnachtsgeschenk.

    Hattest Du im Beratungszentrum auch mal nachgefragt bzgl. einer möglichen Kostenübernahme für diese Utensilien?
  • Hallo Justin!

    Einige KKs machen das, aber meine, AOK, ist da nicht so spendabel. Die Beraterin fragte mich nach meiner KK und als sie AOK hörte, winkte sie gleich ab. Aber "Spezial" ist eben teuer, hätte ich es über z.B. Thomashilfen als Rehaprodukt bestellt, wäre es auch nicht viel billiger geworden, wenn überhaupt.

    Gruß, Katrin
  • Hallo Katrin,

    danke für die Rückmeldung 😀