Rollstuhl test woche

Hallo zusammen

ab 1. dezember arbeite ich bei einer behindertenorganisation und muss bis dahin noch viel lernen! :-)Deshalb möchte ich eine woche lang mit einem rollstuhl unterwegs sein, damit ich die barrieren meiner künftigen klienten besser verstehen kann. gibt es so etwas überhaupt? ich will nicht einfach einen rollstuhl mieten und dann los. toll wäre ein kurs oder so. wo finde ich das? bin flexible mit dem auto, aber ostschweiz wäre schon am besten.

PS: ich weiss nicht ob ich hier überhaupt richtig bin. ich selbst habe keine behinderung. wenn ich in diesem forum hier deshalb nicht erwünscht wäre, bitte sorry und ignoriert mich einfach :)
Danke und Gruss
Claudia

Antworten

  • Ich nochmal:

    Vorstellen könnte ich mir auch einen sport im rollstuhl. ich bin zwar nicht besonders sportlich, aber ich sollte es vielleicht endlich mal werden! 😆 Gibt es rollstuhl sport den man auch als nicht querschnittgelähmte im rollstuhl ausüben darf? oder wird das nicht so gern gesehen?

    Liebe Grüsse, Claudia
  • Hallo Claudia,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Ich finde es toll, das Du Dir Gedanken machst, wie man mit einem Rollstuhl umgeht. Unser Bürgermeister hat in diesem Jahr selbst den Test gemacht, und sich für einen Tag in den Rollstuhl gesetzt, um zu schauen, wie behinderten(un)freundlich unser Ort ist. Wir haben knapp 20.000 Einwohner, aber selbst bei uns gibts noch was zu ändern, gerade bei Geschäften, schwere Eingangstüren die sich nicht so leicht vom Rolli öffnen lassen etc...

    Hast Du schon mal daran gedacht, zu googeln, ob es bei dir in der Schweiz Vereine für Rollstuhlfahrer gibt? Wenn nicht, einfach mal suchen. Hier im Forum sind auch einige Schweizer, ich kann mir vorstellen das die sich bestimmt noch bei Dir melden werden.

    Magst Du über Deinen Job etwas mehr erzählen? Ich wünsch Dir auf jeden Fall einen schönen Anfang im neuen Job, auch wenn es bis dahin noch etwas Zeit ist.

    LG Sanne
  • Hallo Sanne!
    So schnell eine antwort, toll, danke!
    Ich werde als Geschäftsleitungsassistenz bei einem architekturbüro das team für barrierefreies bauen übernehmen. (behindertenorganisation ist das nicht gerade, aber das team setzt sich für barrierefreiheit ein und wird unabhängig vom rest der unternehmung finanziert) Da werde ich selbst eher nicht direkt mit betroffenen zu tun haben, aber es ist wichtig, das ich als assistentin mehr oder weniger bescheid weiss. ausserdem informiere ich mich immer gerne über alles und mache mir ein eigenes bild.

    ich habe bereits bei einer organisation angefragt (den namen lasse ich besser weg), dort hat man mir recht unfreundlcih gesagt, ich solle mal einfach froh sein, dass ich keinen rollstuhl brauche. ich fand das sehr entmutigend und kontraproduktiv, aber vielleicht bin ich da in ein fettnäpfchen getreten? anderereseits wären solche kurse doch eine super sache, den nicht betroffenen klar zu zeigen, was es überhaupt heisst im rollstuhl zu sein.

    natürlich gibt es auch noch viele andere barrieren, die kann ich aber gut selbst ausprobieren (augenklappe, oropax etc). Da der rollstuhl aber sag ich mal der grösste bereich ist im barrierefreien bauen, will ich das richtig "lernen"

    ich finde es toll was eurer bürgermeister gemacht hat! der nimmt das thema ernst! meine tochter ist gehörlos und ich sehe jeden tag wie kurzsichtig manche leute sind. genau das will ich selbst bei mir vermeiden. aber offenbar wird das gar nicht gewünscht von den betroffenen? oder war das mit dieser organisation ein ausnahmefall? es würde mich interessieren, was andere denken, wenn nichtbetroffene so etwas machen?

    Danke und Gruss
    Claudia



  • Guten Tag Claudia,..

    Sei uns herzlich willkommen im Forum,..


    Ich finde es Super das du dich auf die Ebene der Behinderung einbringst jedoch auch in der Praxis die Umsetzung ausprobierst. Manches denke ich kann man in dem Sinne auch nicht richtig vermitteln zu der ein oder anderen Behinderung. Man muss es schlicht selbst tun.

    Wenn ich etwas Suche zur Verbesserung in meinem Umfeld hole ich mir hier Unterstützung und lasse mir auch die bereits gemachten Erfahrungen zum für oder wider erläutern, vermitteln. Spart manchmal unnütze Ausgaben durch mich. Man denkt das wäre es und dann ist es doch nicht das was man sich vorgestellt hat.

    http://nullbarriere.de/

    Ich wünsche dir viel Erfolg & Freude in deiner Arbeit verbunden mit vielen neuen , guten Ideen, Mfg Lyn 😉

  • hi ausprobierer

    vermutlich dachten die dort du wärst ein "pretender" oder ein "wannabe". Kein gerngesehenes thema bei uns "betroffenen". erkläre ganz sachlich, weshalb du das ausprobieren möchtest, genau wie hier!

    Procap, plusport (die hatten mal ein kinderlager, wo auch nicht behinderte kinder teilgenahmen durften), paraplegiker verein?

    grüsse
    Haagen
  • Haagen hat geschrieben:
    hi ausprobierer

    vermutlich dachten die dort du wärst ein "pretender" oder ein "wannabe". Kein gerngesehenes thema bei uns "betroffenen". erkläre ganz sachlich, weshalb du das ausprobieren möchtest, genau wie hier!

    Procap, plusport (die hatten mal ein kinderlager, wo auch nicht behinderte kinder teilgenahmen durften), paraplegiker verein?

    grüsse
    Haagen


    Lieber Haagen

    Meine Güte, das bin ich nicht! ich dachte, ich hätte denen recht klar erklärt weshalb ich das machen möchte! Das es so etwas überhaupt gibt!

    Also nein, das ist definitiv nicht meine Absicht. ich muss mich da gleich nochmal melden und die sache klarstellen. Das ist mir jetzt sehr unangenehm.

    Danke und liebe Grüsse
    Claudia
  • Lyn hat geschrieben:

    Guten Tag Claudia,..

    Sei uns herzlich willkommen im Forum,..


    Ich finde es Super das du dich auf die Ebene der Behinderung einbringst jedoch auch in der Praxis die Umsetzung ausprobierst. Manches denke ich kann man in dem Sinne auch nicht richtig vermitteln zu der ein oder anderen Behinderung. Man muss es schlicht selbst tun.

    Wenn ich etwas Suche zur Verbesserung in meinem Umfeld hole ich mir hier Unterstützung und lasse mir auch die bereits gemachten Erfahrungen zum für oder wider erläutern, vermitteln. Spart manchmal unnütze Ausgaben durch mich. Man denkt das wäre es und dann ist es doch nicht das was man sich vorgestellt hat.

    http://nullbarriere.de/

    Ich wünsche dir viel Erfolg & Freude in deiner Arbeit verbunden mit vielen neuen , guten Ideen, Mfg Lyn 😉



    Liebe Lyn

    Vielen Dank für deine netten Begrüssungsworte.
    Das ist eben auch meine sicht der dinge und ich bin immer noch entschlossen das ganze anzugehen. ich tendiere inzwischen aber eher dazu, mir einfach einen rollstuhl zu mieten. eigentlich wollte ich das nicht denn mir ist natürlich klar das es viele situationen gibt von denen ich als anfänger überfordert bin, die für einen geübten rollstuhlfahrer aber keine probleme darstellen. deshalb hatte ich auf einen kurs oder etwas in der art gehofft. ich warte mal ab.

    liebe Grüsse
    Claudia
  • Hallo Claudia!

    Schau doch mal im Netz nach dem Schlagwort "Rollstuhltraining". Der DRS (Deutscher Rollstuhl-Sportverband e.V.) bietet solche Kurse an, auch für Angehörige bzw. Interessierte. Ob es etwas vergleichbares bei dir in der Schweiz gibt, weißt du wohl besser als ich.

    Ich habe im April 2011 einen 1tägigen Rollitrainingskurs mit meiner Tochter gemacht, wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich ohne Aufpreis auch in einen Rolli setzen können, die dort bereitstanden.

    Zu deiner Frage ganz zu Anfang, ob Nicht-Rollinutzer sich in einen Rolli setzen dürfen, um an einem entsprechenden Sport teilzunehmen - ja klar. Oft werden die Läufer in der Gruppe sogar gebraucht, um eine Mannschaft zu vervollständigen.

    Der Umgang mit dem Rolli im Sport oder aber im Alltag sind zweierlei. Im Sport kommt es auf Schnelligkeit, gutes Fahrgefühl, besonders in engen Kurven und "Fallen können" ohne sich zu verletzen an. Im Alltag eher Kraft und Ausdauer, Steigungen sicher rauf und runter, Bordsteine überwinden, unebene Untergründe wie Kopfsteinpflaster, Sand oder Wiese.
    Das Rollstuhlmodell ist auch sehr entscheident. Es gibt Sportrollstühle, für Marathon ist er anders gebaut als für Tennis etc. Im Alltag gibt es Modelle, die dir den Tag erleichtern, andere sind eher hinderlich. Das muß aber der Nutzer individuell herausfinden.

    Gruß, Katrin
Diese Diskussion wurde geschlossen.