angststörung

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Hallo, habe seit 2010 eine Angststörung mit mittlerweile richtig starken Panikattacken. Diese Angsstörung wirkt sich auch mittlerweile auf mein Essensverhalten aus (esse Morgens bis Mittags fast nix, Mittags wenig und Abends relativ viel), so das es mir körperlich noch schlechter geht als ohne hin schon. Meine Angststörung wirkt sich stark auf meine Atmung,Magen und mein Herz aus. Organisch ist bei mir alles ausgeschlossen wurden (ìn den letzten 24 Monaten ca. 30 EKG`s,5 Belastungs EKG`s, 5 Herzecho, 2 Ergospirometrie`s,10 Blutbilder). Also ich habe von 3 verschiedenen Ärzten die Diagnose Angststörung, Panikattaken, Herzphobie gestellt bekommen. Ich selber glaube den Ärzten bedingt, es ist in manchen Situationen schwer zu glauben, das diese Synthome wie Herzrasen, Herzstolpern, Atemaussetzer, Körperschwäche im Ruhezustand normal sein sollen. Was mich allerdings stark beunruhigt ist die Tatsache das ich vor meiner Angststörung Panikatakken schoneinmal ganz erschreckende Atemaussetzer hatte die bis zu 5 Sekunden anhielten, wo ich aus dem nichts keine Luft bekam.Ich bin seit 3 Monaten aktiv auf der Suche nach einem Therapeuten, leider bis jetzt noch ohne Erfolg habe alle möglichkeiten ausgeschöpft und stehe nur bei 2 auf der Warteliste und da ist frühstens was in einem Jahr frei. Nun meine Fragen an euch: Was soll ich von den Atemaussetzern halten die ich bereits ein Jahr vor Beginn meiner Angsstörung hatte ? Und was für Möglichkeiten habe ich die Zeit zu überstehen bis ich einen Therapeuten gefunden habe ohne das ich in die Klinik muss? Habe nämlich eine super Arbeitsstelle und logischerweise Angst diese aufgrund meiner Krankheit zu verlieren. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit mit einem Therapeuten wieder gesund zu werden und wie lange dauert so etwas ?

PS: Zur Info: Ich bin schlank 1,80 cm groß, Nichtraucher,
Alkohol gelegentlich,
Medikamente: Tavor bei Bedarf, nehme sie aber nur im äuserstem Notfall (durchschnitt jeden dritten Tag.
Sport mache ich leider kaum noch, da auch das mit meiner Angststörung zusammenhängt.

Vielen vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe.

LG Micha K.

Antworten

  • surfer
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    Hallo Micha,

    Zu Deiner Schlußfrage wie lang sowas dauert kann ich nur abraten sich diese Frage zu stellen.
    Das ist kontraproduktiv!

    Was die Wartezeit zur Therapie betrifft, es gibt auch Ärzte, die eine Zusatzausbildung für Angstattacken haben. Versuch da was zu finden, zumindest übergangsweise.

    Gerade hat meine Mutter das mitgekriegt, die auch betroffen ist.
    Sie rät Dir in der Akutphase einen Notarzt zu rufen und Dich in Dich ins nächste größere normale Krankenhaus bringen zu lassen. (nicht Nervenklinik!)
    Viele der größeren Kliniken haben Stationen für sowas zum Behandeln, auch ambulant. Oft sind die besser wie die Therapeuten und auch wenn sie keine Station haben überweisen die schneller an Therapieplätze, so daß es nicht mehr so lange dauert.

    LG

    Surfer
  • Hallo Surfer,
    vielen Dank für deine schnelle Antwort.
    Ich werde natürlich aus allen Antworten die ich hier erhalten werde versuchen das bestmögliche draus zu machen, aber deine Idee war schon mal nicht schlecht.

    Vielen Dank dafür

    😀
  • Hallo Micha, ich kann aus eingener Erfahrung spechen, dass ich diese langen Wartezeiten bei den Therapien auch voll doof finde, aber es gibt halt noch mehr Menschen.
    Mein Tip, erkundige dich mal z.B. bei deinem Arzt, ob es in deiner Nähe eine Psychiatrische/Psychosomatische TAGESKLINIK gibt. Ich war auch da um die Wartezeit beim Therapeuten zu verkürzen und um in der Akuten Situation nicht alleine zu sein. Wenn diese Panikattacken kommen, bekommt man noch mehr Panik und steigert sich somit ins unendliche rein, bei mir bis zu Ohnmachten. In dieser Tagesklinik wurden alle Möglichen Untersuchungen gemacht, sozusagen alles in einer Hand, man hat Gespräche mit dem Arzt, bekommt eine Bezugsperson an die Hand mit der man jeder Zeit reden kann, man wird, wenn nötig, auf Medikamente richtig eingestellt, es gibt Gruppensitzungen und Einzeltherapie, aber ich finde, das wichtigste ist, man ist nicht alleine. Und Tagesklinik deswegen, du wirst nicht ganz aus deinem gewohnten Umfeld gerissen, du gehst da Morgens hin und Nachmittags/Abends wieder nach Hause. Bein erstem Mal war ich 3 Monate dort und beim zweiten Mal 6 Wochen und ich bin froh, dass ich in dieser langen Wartezeit zur Therapie, diese Möglichkeit hatte.

    Ich wünsche dir alles Gute.
    LG Tina
  • Hallo Tina,
    erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.
    Ich werde mich an meinem nächsten freien Tag um deine Idee kümmern und mich erkundigen wo wir sowas in der Nähe haben.

    Vielen Dank

    LG Micha
  • Hallo,
    ich würde auf jeden Fall einen Facharzt für Psychiatrie aufsuchen, um die Diagnose absichern zu lassen und eine angemessenere Behandlung als zum jetzigen Zeitpunkt zu finden. Tavor hat in gewissen Fällen seine Berechtigung, aber auch ein hohes Suchtpotenzial. Die Medikation sollte deshalb besprochen werden und ganz sicher nicht für die nächsten Jahre in deiner Dosiierung eingenommen werden.
    Eine kompetente Diagnosestellung beinhaltet das ein organisches Leiden ausgeschlossen wird, bevor eine psychische Störung diagnostiziert wird.Die Atemaussetzer sollten deshalb bereits untersucht worden sein, sodass Du sofern nötig organmedizinisch behandelt werden solltest. Ein Psychiater mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie sollte Dir Informationen zum Umgang mit den Symptomen deiner Angstsörung geben können. Sie haben meist auch eher freie Kapazitäten für eine Behandlung als ambulant tätige psychologische Psychotherapeuten. Ich würde letztere allerdings bei einer Behandlung vorziehen. Das ist "Geschmackssache".
    In einigen Unikliniken gibt es spezielle Angstambulanzen, die die ambulante Therapieplatzsuche überflüssig machen könnten.
    Prima, das Du dich schon um einen ambulanten behandlungsplatz gekümmert hast. Da zu den Faktoren, die den Erfolg einer Psychotherapie MITbestimmen auch die persönliche Beziehung zwischen Patient und Therapeut zählt, würde ich auf jeden Fall ein Vorgespräch mit den potenziellen Therapeuten vereinbaren. So lässt sich ausschließen, dass Du zwei Jahre wartest, um schon beim ersten Treffen zu merken: Der/Die passt gar nicht zu mir.
    Leider hast Du nicht genau angegeben, welche Diagnose Du bekommen hast. Zu den Angststörungen gehören verschiedene Krankheitsbilder (im psychischen Bereich Störungen genannt). Panikattacken können bei verschiedenen Störungen auftreten.
    Der Psychologsiche Informations-Dienst (PID) gibt telefonisch (Kostet nur normale Telefongebühr) Auskunft zu Störung, Therapiemöglichkeit etc. Findest Duu über "PID".
    Ansonsten: http://www.patienten-information.de der Ärztekammer.



  • Hallo,erstmal danke für die nette Antwort.
    Also bezüglich meiner Atemaussetzer wurde die Lunge geröncht und ein Lungenfunktionstest durchgeführt sowie der Rücken kontrolliert.
    Alles ohne Befund.
    Ich bin trotzdem der Meinung das dass nichts mit der Angsstörung zu tun hat.

    Die Diagnose Angststörung/Panikattaken wurde von einer Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie bestätigt.
    Sie hat mir Tavor verschrieben und achtet auch darauf das ich nicht zuviel von dem Zeugs bekomme.
    Sie ist der Meinung ich müsste eine Verhaltenstherapie machen.

    MFG Micha
  • Hallo Micha,

    wenn dein Leben im Ungleichgewicht ist, kann alles schmerzen.

    Ich habe eine Depression und oft das gefühl keine Luft zu bekommen, obwohl laut meinem Lungenarzt nichts von der "Sarkoidose" mehr vorhanden ist. Mir tun die Gelenke weh, mein Magen rebeliert alles ohne Gründe. Auch mein Herz rast oft ohne Grund.

    War bei einer Beratungsstelle der Caritas, weil ich nicht mehr weiter wuste.

    Dein Körper sucht sich die Schwachstellen um dir zu zeigen das du Hilfe brauchst. Eine Reha ist beantragt.

    Gehe deine Baustellen an, und lasse Dir helfen. Tavor ist keine Lösung, dann mache eine Therapie. Suche Dir eine Menschen die helfen können. Suche Dir eine Einrichtung die helfen kann.

    Gib dich nicht auf, hole dir Hilfe.

    Gruß

    Gastone


  • miku1983 hat geschrieben:
    Die Diagnose Angststörung/Panikattaken wurde von einer Fachärztin für Psychiatrie/Psychotherapie bestätigt.(...) Sie ist der Meinung ich müsste eine Verhaltenstherapie machen.
    MFG Micha


    Hallo Micha,
    Amtemprobleme bis hin zum Gefühl zu Ersticken sind bei Panikattacken - ein Symptom von vielen Angststörungen - nicht ungewöhnlich. Wenn wir uns erschrecken, dann springt uns Angst an und uns stockt der Atem. Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit. Merken wir, dass uns gar keine Gefahr droht, sind wir doch noch eine Zeit wie atemlos. Du könntest deine Vermutung, dass die Atemprobleme nichts mit der Angststörung zu tun haben, prüfen, indem Du ein Buch darüber führst. Inhalt: Wann trat das Problem auf? Was war kurz davor? Gab es einen Auslöser/Situation (Stress, Ärger, sozialen Konflikt, Geruch, körperliche Anstrengung)? Wie und wann hörte das Atemproblem auf?
    So kannst Du ein Muster entedecken, bei dem die Atemprobleme auftreten. Unter Umständen findest Du auch heraus, dass die Atemprobleme immer dann auftreten, wenn sich Angst ankündigt oder vorherrscht etc. auch das wäre dann aber eine Hilfe, denn du müsstest Dir keine Sorgen um eine andere Ursache machen.

    Tavor ist ein schnell wirksames Medikament, aber keines, dass Du bis zur ambulanten Therapie in ein oder zwei Jahren in der Dosierung nehmen kannst. Es gibt Medikamente, die du nehmen kannst, bevor Du zu Tavor greifen musst. Dazu ist es notwendig, dass Du die Warnsignale Deiner Angstzustände kennst.
    Die wissenschaftlichen Leitlinien zur Behandlung von Panikstörungen werden im Moment überarbeitet. Sie werden im Internet veröffentlicht.
    Die Empfehlung zur Verhaltenstherapie entspricht der gängigen Auffassung einer erfolgversprechenden Behandlung. Die Medikation finde ich fragwürdig und würde sie durch einen zweiten Facharzt klären lassen.

    Damit Du nicht so lange auf eine Behandlung warten musst und weder Chronifizierung noch Suchtabhängigkeit von Tavor riskieren solltest, würde ich an deiner Stelle die Klinik in Münster kontaktieren. Hier wird aktuelle eine Studie zur Panikstörung durchgeführt, bei der Du evtl. noch teilnehmen kannst. Werfe doch mal eine Blick auf die Seite, die auch eine e-mail-Adresse für Fragen zu Angsstörungen anbietet.
    http://klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=psychiatrie

  • Vielen Dank für die sehr nützliche und nette Antwort.
    Das mit diesen Atemproblemen werde ich beobachten und deinen Tipp mit der
    Dokumentation werde ich auch befolgen.

    LG Micha
  • Hallo Micha,
    freut mich, wenn etwas Hilfreiches für Dich dabei war. Ein Buch, dass neben Erklärungen auch Übungen vorschlägt, ist der "Ratgeber Panikstörung und Agoraphobie
    Informationen für Betroffene und Angehörige"
    von N. Heinrichs aus der Reihe »Fortschritte der Psychotherapie« – Band 14.
    Die Autorin ist Prof. Dr. Nina Heinrichs. Psychologische Psychotherapeutin (Schwerpunkt: Verhaltenstherapie). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Angststörungen (Soziale Phobie, Agoraphobie und Panikstörung).
    Der Preis liegt je nach Version (Print. e-Book) bei ca. 11 - 13 Euro. Vielleicht findest Du es auch in Deiner Nähe in der Stadtbibliothek oder falls in der Nähe eine Uni mit Psychologischer Fakultät ist in der Uni-Bibliothek.
  • Danke für eure zahlreichen Informationen und Tipps.
    Über weitere Informationen, Tipps und Anregungen würde ich mich freuen.

    MFG Micha
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