Kennzeichen für Hörgeschädigte
MyHandicap User
✭✭✭
in Plauderecke
Ich hab mir schon oft Gedanken darüber gemacht ob es sinnvoll wäre das es für hörgeschädigte Menschen so ein sichtbares Kennzeichen gäbe wie für Menschen die blind sind.
Einerseits denke ich das sich andere noch mehr über das Problem lustig machen würden und noch mehr Anlass dazu hätten dies auszunutzen(auf der Arbeit ganz besonders),andererseits wäre es dann eben sichtbar und man würde eventuell mehr Verständnis bekommen als wie merkwürdige Blicke ,weil man zig mal nachfragen muss weil man nichts verstanden hat.
Oftmals ist es leider so das ich so angeschaut werde als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank,weil ich oft nachfragen muss,oder eben mehrmals sagen muss ich habe sie nicht verstanden.
Wenn jemand mich von hinten anspricht ,höre ich zwar das was gesagt wird ,verstehn kann ich allerding kein Wort.Dadurch habe ich schon oft zu hören bekommen ich sei arrogant und unfreundlich weil ich nicht reagiere.
Nachdem ich dann die Gelegenheit hatte zu erklären warum ich nicht reagiert habe,ist es den meisten ihre Aussage peinlich.
Vielleicht gibt es ja schon soetwas ähnliches und ich weiß noch nichts davon. 🥺 🥺
Einerseits denke ich das sich andere noch mehr über das Problem lustig machen würden und noch mehr Anlass dazu hätten dies auszunutzen(auf der Arbeit ganz besonders),andererseits wäre es dann eben sichtbar und man würde eventuell mehr Verständnis bekommen als wie merkwürdige Blicke ,weil man zig mal nachfragen muss weil man nichts verstanden hat.
Oftmals ist es leider so das ich so angeschaut werde als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank,weil ich oft nachfragen muss,oder eben mehrmals sagen muss ich habe sie nicht verstanden.
Wenn jemand mich von hinten anspricht ,höre ich zwar das was gesagt wird ,verstehn kann ich allerding kein Wort.Dadurch habe ich schon oft zu hören bekommen ich sei arrogant und unfreundlich weil ich nicht reagiere.
Nachdem ich dann die Gelegenheit hatte zu erklären warum ich nicht reagiert habe,ist es den meisten ihre Aussage peinlich.
Vielleicht gibt es ja schon soetwas ähnliches und ich weiß noch nichts davon. 🥺 🥺
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Antworten
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Liebe Zaubersternchen,
ich bin selbst gehörlos und finde Deine Frage recht interessant. Ich für mich möchte kein Kennzeichen bei mir tragen (vor vielen Jahrzehnten trugen übrigens gehörlose Menschen dieselbe gelbe Armbinde, wie sie von blinden Menschen verwendet wurden). Denn ich möchte in erster Linie als Mensch wahrgenommen werden, nicht als Behinderung.
Mir ist dabei klar, dass ein Kennzeichen eventuell zu mehr Sensibilierung führen könnte. Aber die meisten Menschen, die mich ansprachen und sich wunderten, warum ich nicht gleich reagierte oder sie nicht auf Anhieb verstand, zeigten Verständnis, als ich sie auf mein fehlendes Gehör hinwies. Du hast ja dieselben Erfahrungen gemacht und ich bin der Ansicht, dass durch solche Situationen die Leute sensibiliert werden.
Im Grunde besteht in der Gesellschaft noch ein großer Bedarf an Aufklärungsarbeit. Und ich bezweifle, dass Leute Dich dann ansprechen werden, wenn sie bei Dir ein Hörgeschädigtenkennzeichen sehen - aus Unsicherheit oder aus Bequemlichkeit.
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
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Lieber Tom,
Ich schrieb ja das ich mir nicht so sicher bin ob es sinnvoll wäre solch ein Kennzeichen zu tragen.Leider ist es so das viele aus der Gesellschaft gerade dann wenn sie wissen wo deine Schwächen liegen,mächtig drin rumstochern,sich lustig drüber machen oder sogar arg gehässig sind.Ich habe sogar einmal deswegen gekündigt,weil meine Vorgesetzte sich einen regelrechten spaß daraus machte mich vor versammelter Belegschaft zur Schnecke zu machen weil ich nichts oder kaum etwas höre.Sie triezte mich wo sie nur konnte.Es wurde so schlimm das ich keine Lust mehr hatte zur Arbeit zu fahren,wenn ich fuhr bekam ich schon Schweissausbrüche als ich sie nur sah.Wenn Kollegen zur mir sagten :hau ab du taube Nuss ,da lachte sie schallend.
Sensilibisieren können wir uns glaub ich nur selbst.Und es ist wirklich so,der Schmerz ist mein grösster Lehrer.
Oftmals denke ich mir :Gott vergib ihnen ,denn sie wissen nicht was sie tun.
Aber ich würde so ein Zeichen tragen,denn es nützt nichts die Realität anders haben zu wollen als sie ist.
Es hatte sich mal vor vielen jahren ein Mann in mich verliebt.In mich als Mensch,dass ich kaum etwas höre war der Knackpunkt und die Liebe war verflogen.Ich war nicht perfekt. 🥺
Danke für deine Antwort und lieben Gruß
Zaubersternchen
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Liebe Zaubersternchen,Zaubersternchen hat geschrieben:Leider ist es so das viele aus der Gesellschaft gerade dann wenn sie wissen wo deine Schwächen liegen,mächtig drin rumstochern,sich lustig drüber machen oder sogar arg gehässig sind.
Ich sehe das ganz anders und das deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen. Zwar wird es immer Leute geben, die sich über behinderte Menschen lustig machen, aber den Großteil der Gesellschaft bilden sie definitiv nicht. Ich habe vermehrt den Eindruck, dass ich auf immer mehr Menschen treffe, die gegenüber Menschen mit Behinderung mehr oder weniger sensibiliert sind.
Wiederum hängt es meiner Meinung nach auch vom Verhalten der behinderten Menschen ab, wie die anderen mit ihnen umgehen. Ich würde solche Verhaltensweisen, wie Du sie erlebt hast, auf keinen Fall unkommentiert stehen lassen. Vor allem, dass Kollegen Dich so beschimpfen, schockiert mich. Das ist in meinen Augen unentschuldbar - vor allem, wenn Du das selbst nicht möchtest. Wie reagierst Du denn da? Eine tolerierende Haltung würde derartiges Verhalten nur noch verstärken...
Außerdem: Nicht nur Du warst nicht perfekt. Niemand ist perfekt - auch wenn es manche nicht so wahrhaben wollen. Auf mich wirkt es so, dass Du noch mit Deiner Behinderung haderst. Ist es dem so? Wenn man nämlich nicht mit sich selbst im Reinen ist, ist man es nicht mit den anderen. Vielleicht wäre das ein Ansatz, an Dir selbst zu arbeiten?
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
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hallo ihr beiden
ich möchte euch kurz erzählen wie es mir als sani im einsazt mit hörbehinderten bzw tauben menschen ging.wir konnten uns sehr gut untereinander verstehen.sogar noch besser als mit menschen die hören konnten. doch bei großeinsätzen in der menschen menge ging das leider nicht so einfach . es war eine gruppe mit fast 10 leuten wir wußten das sie hörbehindert waren doch andere leider nicht. als das fallbeispiel losging ( u bahn unglück ) mußten wir die patinen fragen was ihnen fehlt.es gibt für diesen fall eine armbinde mit einem ohr . damit die rettung .(Polizei ,Feuerwehr bescheid wissen . den es kann in diesem fall um minuten gehen .für diesen fall würde ich ja zur kennzeichung der behinderung sagen . im alltag nicht lg erika
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Also ich habe mal im Schwerhörigenforum von jemanden gelesen, das die Hörgeräte ruhig größer sein sollten und vorallem knalliger von den Farben her, damit unsere Mitmenschen auch sehen, das wir ein Problem haben und man direkt anders damit umgehen kann.
Ich bin selber schwerhörig und kenne diese Probleme.
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Tom_MyHandicap hat geschrieben:
Liebe Zaubersternchen,Zaubersternchen hat geschrieben:Leider ist es so das viele aus der Gesellschaft gerade dann wenn sie wissen wo deine Schwächen liegen,mächtig drin rumstochern,sich lustig drüber machen oder sogar arg gehässig sind.
Lieber Tom,
Ich sehe das ganz anders und das deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen. Zwar wird es immer Leute geben, die sich über behinderte Menschen lustig machen, aber den Großteil der Gesellschaft bilden sie definitiv nicht. Ich habe vermehrt den Eindruck, dass ich auf immer mehr Menschen treffe, die gegenüber Menschen mit Behinderung mehr oder weniger sensibiliert sind.
Meine Behinderung sieht man ja nicht,denn ich trage keine Hörgeräte,da ich auch mit diesen nichts verstehe.Mein Beispiel mit den Kollegen wat nur eins von vielen Beispielen.Selbstverständlichen gibt es in meinem Umfeld eine ganze Menge an Menschen die mich trotzdem als Menschen sehen und auch liebevoll und unvoreingenommen behandeln.In der Firma wo ich nun beschäftigt bin,kommt sogar der Chef persönlich zu mir wenn es etwas zu besprechen gibt.Mit ihm habe ich aufgrund seiner Stimmlage arge Probleme wenn wir uns übers Firmentelefon austauschen müssen.Mit anderen Mitarbeitern klappt es besser ,weil sie A:extra lauter reden und B ,weil sie eine tiefe Stimmlage haben.
Wiederum hängt es meiner Meinung nach auch vom Verhalten der behinderten Menschen ab, wie die anderen mit ihnen umgehen. Ich würde solche Verhaltensweisen, wie Du sie erlebt hast, auf keinen Fall unkommentiert stehen lassen. Vor allem, dass Kollegen Dich so beschimpfen, schockiert mich. Das ist in meinen Augen unentschuldbar - vor allem, wenn Du das selbst nicht möchtest. Wie reagierst Du denn da?
Ich war einfach nur schockiert und fand keine Worte.
Allerdings passierte mir ähnliches nochmal mit einer mal mehr mal weniger sichtbaren Krankheit(keine Behinderung).Aber hallo ich war sowas von geschockt ,ich glaub das vergess ich im Leben nie.
Eine tolerierende Haltung würde derartiges Verhalten nur noch verstärken...
Was soll ich da loswettern ?
Außerdem: Nicht nur Du warst nicht perfekt. Niemand ist perfekt - auch wenn es manche nicht so wahrhaben wollen. Auf mich wirkt es so, dass Du noch mit Deiner Behinderung haderst.
Ist es dem so?
Nein.
Wenn man nämlich nicht mit sich selbst im Reinen ist,
Gerade weil ich mit mir selbst im reinem bin :Gott vergib ihnen,denn sie wissen nicht was sie tun.
ist man es nicht mit den anderen. Vielleicht wäre das ein Ansatz, an Dir selbst zu arbeiten?
Ich arbeite täglich an mir und sorge dafür das es mir gut geht 😉
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
Lieben Gruß
Zaubersternchen
P.s. @ Bärentatze
Bei mir sind Hörgeräte zwecklos.Daher meine Frage mit dem Kennzeichen.
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Hallo Zaubersternchen,
muß Tom in jeder Hinsicht zustimmen.
Es wird immer Menschen geben die sich über andere lustig machen, aber das gibts eben auch unter Nichtbehinderten.
Das du solch schlechte Erfahrung gemacht hast, ist sehr schlimm und unakzeptabel und ich denke auch das ich damals an solchen Äußerungen zerbrochen wäre.
Früher habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht und es traf mich sehr hart, aber es lag auch an mir selbst, denn ich war ziemlich unsicher, habe jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und war sehr verschlossen. Ich war mit meiner Situation selbst unzufrieden und konnte damit einfach nicht umgehen.
Ich denke dieses Verhalten ist so offensichtlich und für jedermann erkennbar, dass es eben eine gute Angriffsfläche bietet für Menschen die leider in meinen Augen zu wenig IQ haben, sorry.
Mittlerweile bin ich anders. Ich bin wieder der fröhliche Mensch der ich mal war, gehe offen auf die Menschen zu, nehme mich auch mal gern selbst auf die Schippe und es stört mich nicht mehr wenn mal einer dumm schaut, denn ich denke positiv.
Man strahlt es einfach aus und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen zwar neugierig sind, wie immer, aber ich jetzt viel mehr Positives von anderen höre.
Klar sind auch heute viele noch gegenüber einer Behinderung voreingenommen, dass merke ich besonders auf dem Arbeitsmarkt. Alle werden da in eine Schublade gesteckt und die wenigsten machen sich die Mühe sich darüber Gedanken zu machen, was derjenige eigentlich leisten kann und das stimmt einen schon sehr nachdenklich.
Meine Devise: Was einen nicht umhaut, macht einen stark. 😀 😀
LG Marry
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Meine Devise: Was einen nicht umhaut, macht einen stark. icon_smile.gif icon_smile.gif
So ist es. 😉 Man ist zwar ab und an 😳 😳 😳 😳 aber man fällt nicht um 😉
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doch leider sind nicht alle gleich stark und fallen um. doch sollte man nie das aufstehen vergessen lg
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Ich betrachte dies Thema nun mal als gelöst.Allerdings würde ich schon gerne wissen ob es hier viele Menschen mit Hörbehinderungen gibt und welche Berufe ihr zum Beispiel ausübt.Ich weiß ich bin neugierig .Bin halt ne Frau 😀
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