Ausbildung / Studium bei körperlicher und geistiger Behinderung
Rubinchen
✭✭
Hallo,
mein Sohn erlitt durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall ein SHT. Nun hat er ein chronisches Schmerzsyndrom (Kopfschmerzen) bei körperlicher und geistiger Belastung, hat Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
Die AA hat ihm nun empfohlen, ein Studium zu absolvieren - ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das bei seinen Einschränkungen gehen soll?
Ich dachte an eine Teilzeitausbildung. Geistig hat er sonst keine Einschränkungen, kann sich wg der Schmerzen und der Konzentration aber nicht lange mit was auch immer beschäftigen.
Da die Wirbelsäule auch geschädigt wurde, kann er nur sehr eingeschränkt körperlich arbeiten.
Er hat voraussichtlich nach Beendigung seines Praktikums im August einen FH-Abschluss.
Laut Reha-Entlassungsbericht kann er 6 Stunden am Tag eine leichte Tätigkeit ausführen (was ich sehr bezweifle). Welche Tätigkeit das sein könnte, haben sie nicht gesagt.
Gibt es da irgendwelche Tipps?
Viele Grüße und Danke!
Rubinchen
mein Sohn erlitt durch einen unverschuldeten Verkehrsunfall ein SHT. Nun hat er ein chronisches Schmerzsyndrom (Kopfschmerzen) bei körperlicher und geistiger Belastung, hat Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.
Die AA hat ihm nun empfohlen, ein Studium zu absolvieren - ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das bei seinen Einschränkungen gehen soll?
Ich dachte an eine Teilzeitausbildung. Geistig hat er sonst keine Einschränkungen, kann sich wg der Schmerzen und der Konzentration aber nicht lange mit was auch immer beschäftigen.
Da die Wirbelsäule auch geschädigt wurde, kann er nur sehr eingeschränkt körperlich arbeiten.
Er hat voraussichtlich nach Beendigung seines Praktikums im August einen FH-Abschluss.
Laut Reha-Entlassungsbericht kann er 6 Stunden am Tag eine leichte Tätigkeit ausführen (was ich sehr bezweifle). Welche Tätigkeit das sein könnte, haben sie nicht gesagt.
Gibt es da irgendwelche Tipps?
Viele Grüße und Danke!
Rubinchen
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Antworten
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Hallo, ich habe noch eine Frage dazu welchen Grades war das SHT 1.,2., oder 3. Grades.
Gruss Ralf
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Hallo,
es war ein SHT ersten Grades, aber aufgrund der Verletzungen hat mein Sohn einen Schwerbehindertenausweis mit 60% GdB.
Viele Grüße,
Rubinchen
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Hallo Rubinchen,
Mit den Ausdruck "körperlicher und geistiger Behinderung" muss man vorsichtig umgehen, wegen dem Führerschein den ja dein Sohn hat oder gerne machen möchte.
Gruss Ralf
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Danke, Ralf - das war mir so noch gar nicht bewusst!
Viele Grüße, Rudinchen
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Guten Morgen Rubinchen,..
sei uns herzlich willkommen im Forum,.. 😉
Sicher ist das was deinem Sohn passiert ist nicht sehr schön und wird auch sein Leben langfristig zu der ein anderen Situation beeinflussen. Nur Glaube mir man kann nach einem SHT sehr viele Fähigkeiten Neu erlernen. Sich so die eigne Welt Stück um Stück zurückholen. Wichtig dazu ist ein positives Denken & Handeln, eine gute Motivation aus dem eigenem Umfeld, der Familie.
Was die chronischen Schmerzen betrifft auch dies kann man mit einer Schmerztherapie in einer guten Schmerzambulanz in den Griff bekommen.
Und so ist es möglich das eigene Leben neu zu ordnen, zu gestalten, auszurichten in die Hand zu nehmen oder auch in der Situation zum Sohn zu studieren. Ich bin selbst 100 GdS im Rolli und habe 3 x studiert mich weiter gebildet etc. Grenzen Rubinchen gibt es nur in unseren Köpfen,.. 😉 . Sehr wichtig ist bei alldem was dein Sohn sich selbst vorstellen kann für sich und dann muss er es nur tun umsetzen,.. Nichts ist unmöglich, Euch eine sonnige Woche und viele positive Gedanken, Mfg Lyn
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Liebe Rubinchen,
das mit dem Studium soll klappen.
Ich hatte 1982 als 12-jähriger ein schweres SHT und nach dem Abitur studiert.
Ich hänge dieser Mail einen Beitrag von mir an. Gerne können Sie oder Ihr Sohn mich auch anrufen. Wir können da etwas organisieren. (Die Telefonnummer sende ich Ihnen mit einer privaten Nachricht zu.)
Bis dahin sendet
freundliche Grüße
Carsten Rensinghoff
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Hallo,
"geistige Behinderung" kenne ich nur als eine deutliche und anhaltende Minderung der Intelligenz definiert. Es klingt nicht so als sei Dein Sohn intelligenzgemindert.
Bei kognitiven Störungen helfen psychogische Trainings. Bei Begabung und Freunde an einem akademischen Beruf würde ich immer ein Studium wählen. Hier gibt es auch die größere Freiheit in der Gestaltung, wann und wielange gelernt wird. Als behinderte Studentin - nach einem unverschuldet erlittenen Gewaltverbrechen mit Körperbehinderung und kog. Beeinträchtigung - habe ich die Erfahrung gemacht, dass nicht jede UNI behindertengerecht ist und nicht jede eine kompetente Beratung anbietet. Da muss man genau schauen, wo man hin gehen mag und kann. Ich habe in Heidelberg studiert und kann das nicht empfehlen. Nach UNI-Wechsel konnte ich dann mein Studium erfolgreich abschließen. Es hat etwas länger gedauert, aber ich würde es wieder machen.
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Hallo Rubinchen,
Du hast schon mal gefragt wegen der FOS.
Hat das mit einer FOS geklappt und er hat jetzt die Hochschulzugangsberechtigung oder kommt er aus einem Bundesland, wo man mit Berufsausbildung studieren kann?
Ohne eine Form von Hochschulzugangsberechtigung geht ein Studium nicht.
Im übrigen ist SHT keine geistige Behinderung, denn eine klassische geistige Behinderung schließt ein Studium aus. Ich kenne auch aus der Pfennigparade Fälle mit SHT, die trotzdem studiert haben.
Weitere Infos zum Studium Behinderter gibt es beim Arbeitamt durch das kostenlose Heft ZVS-Info, aber auch vom Deutschen Studentenwerk in Bonn, wo mn gegen Porto das Buch "Behinderte studieren" kostenlos bestellen kann.
LG
Surfer
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Hallo,
danke für alle Antworten.
Mein Sohn ist eigentlich - nach o. g. Definition - nicht geistig behindert (zählen da Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen nicht dazu?)
Er kann allerdings höchsten 1/2 Stunde lesen - dann kommen die Kopfschmerzen ... Auch andere Tätigkeiten verursachen relativ schnell Kopfschmerzen. Deshalb stelle ich mir das mit dem Studium sehr schwierig vor.
Er ist seit über 2 Jahren beim Schmerztherapeuten, aber irgendwie kriegt er die Schmerzen nicht in den Griff. Seine Leber hat auch ständig erhöhte Werte, deshalb ist eine Erhöhung der Medikation auch kaum möglich.
So, wie es sich nach etlichen Untersuchungen darstellt, hatte er ein SHT 1°, aber er hat wohl durch ein Schleudertrauma auch Schädigungen im Hirnstammbereich erlitten und es besteht der Verdacht, dass die Durchblutung des Gehirns durch seine Verletzungen gemindert wird. Was seine schnelle Erschöpfbarkeit gut erklären würde - aber das muss noch weiter untersucht werden.
Ob er seinen FOS-Abschluss erhält, hängt im Moment von der Schule ab. Er hat - krankheitsbedingt - seine Praktikumsstelle unterbrechen und wechseln müssen, hat aber dann im gleichen Bereich weitergemacht. Nun hängt es am Schuldirektor, ob er überhaupt ein FOS erhält (ist noch unsicher).
Hatte heute noch mal ein Gespräch mit der IHK und wir werden dort noch mal sämtliche Möglichkeiten zur Förderung/Ausbildung abklären.
Vielen Dank für eure Hilfe - aber ich weiß oft einfach nicht mehr weiter und denke, alle Überlegungen drehen sich im Kreis ...
Viele Grüße,
Rubinchen
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So ich habe jetzt hier mal meine Schulberichte aus der Reha im Hegau Jugendwerk Gailingen angehängt. Seinerzeit war das Ganze noch ein eingetragener Verein. Mittlerweile hat sich das Unternehmen zu einer GmbH gemausert. Die Berichte zeigen so zwar ganz gute Ergebnisse, lassen aber am Ende doch das von mir gewollte Ergebnis vermissen. Das führte halt dazu das ich zunächst die Sonderschule besuchte. Nach dem Erhalt der Fachoberschulreife mit der Zugangsberechtigung für die gymnasiale Oberstufe scheiterte im Schuljahr 1985/86 die Eingliederung in die allgemeine gymnasiale Oberstufe. Aus diesem Grunde wurde im zweiten Halbjahr der Wechsel in die g<mnasiale Oberstufe einer Körperbehindertenschule in Köln vollzogen. 1989 bestand ich in Köln mein Abitur. Von 1989 bis 1994 studierte ich an der Uni Köln das Lehramt für Sonderpädagogik. Obwohl ich 1999 von der Bezirksregierung Düsseldorf, aufgrund meiner Behinderung, für unausbildbar gehalten wurde und aus dem Vorbereitungsdienst für das Lehramt für die Sonderpädagogik entlassen wurde - mir wurde das grundgesetzlich festgeschriebene Recht auf Ausbildung verwehrt - promovierte mich die Universität Bremen 2004 zum Dr. phil.. Es folgte von 2005 bis 2008 eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg. Danach verwässerten allerdings weitere Bewerbungsversuche im nichts. Wir müssen hier nun eine starke Community werden und in die Öffentlichkeit gehen. Einen ersten Schritt habe ich mit meinem Buch gemacht: RENSINGHOFF, Carsten: Wider die gesellschaftliche Ausschließung - Autobiographische Momente einer ausweglosen Situation. Vindobona Verlag, Horitschon 2011. ISBN 978385040417-4.
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Hallo Rubinchen,
ich habe die Bewertung des Threads auf 100% gesetzt, damit andere User eine bessere Übersicht haben, welche Anliegen bereits geklärt sind.
Dies ist vor allem für neue User wichtig, die Rat suchen. Aber auch für unser Kollegium, damit wir sehen, wo noch Hilfe benötigt wird.
Da es seit über vier Wochen keine Beiträge mehr zu dieser Diskussion gab, gehe ich davon aus, dass kein weiterer Diskussionsbedarf mehr besteht.
Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können – bei Bedarf – die Bewertung auch wieder zurücksetzen.
Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.
Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen und wünschen weiterhin viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
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Hallo,
mein Sohn hat den FH-Abschluss erhalten, hat auch ein Studium begonnen. Musste es aber abbrechen, weil er wg. den Schmerzen und den Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen nicht mithalten konnte. Außerdem hat er den Dozenten wg. Hörverarbeitungsstörungen kaum verstanden.
Jetzt soll er eine berufliche/berufsfindende Reha-Maßnahme in Friedehorst, Valendar oder im Stephanuswerk in Isny machen. Hat da jemand Erfahrung? Was ist da zu empfehlen?
Viele Grüße,
Rubinchen
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