Schwanger und im Rollstuhl

Mzj1984
bearbeitet 4. Nov 2021, 11:16 in Familie & Kinder
Ich heiße Mareike, bin 27 Jahre alt, aufgrund eines Unfalls habe ich eine inkomplette Querschnittslähmung und nun steht uns im November das freudige Ereigniss bevor das mein Mann und ich Nachwuchs bekommen.

Nun bin ich auf der Suche nach Frauen die schon das gleiche freudige Ereigniss in der Konstelation erlebt haben und mir eventuell ein paar Fragen beantworten können. Z.B. auch ob man irgendwo Hilfen beantragen kann wie z.B. eine Haushalthilfe oder irgendwo finazielle Untersützung bekommt und was einem da in der Situation mit dem Rollstuhl zusteht.

Über ein paar postive Beiträge würde ich mich sehr freuen.

Mareike

Antworten

  • Hallo Mareike!

    Herzlich Willkommen im Forum und Glückwunsch zur Schwangerschaft.
    Meine Tochter wird 10, ich selber habe eine Gehbehinderung ohne Hilfsmittel, mein Exmann ist Rollstuhlfahrer.
    Wir haben damals eine Einmalleistung von der Caritas bekommen für die Erstausstattung. Ich war etwa im 6. oder 7. Monat zu einem Gespräch in einer Geschäftsstelle, wo man mir die Hilfe zusagte. Die Höhe weiß ich nicht mehr genau, es waren ca. 700 Euro, die wir nicht zurückzahlen mußten. Nach der Geburt genügte eine Kopie der Geburtsurkunde, als Nachweis, dass es wirklich ein Kind gibt und das Geld nicht erschlichen war.
    Die Hebamme kam länger ins Haus als normal, ich glaube, es waren 10 statt 6 Wochen, aber genau weiß ich das alles nicht mehr, ist wie gesagt, fast 10 Jahre her. Die längere Betreuung durch die Hebamme begründete sich im Handicap der Eltern. Sie zeigte uns alles, auch gern mehrfach, erklärte alles geduldig. Als sie sah, dass wir es packen mit baden, wickeln etc. stellte sie guten Gewissens die Betreuung ein.

    Aus Gründen meiner Gehbehinderung trug ich die Kleine nur innerhalb der Wohnung, draußen war zur Sicherheit aller ein Kinderwagen unumgänglich. Oft bildeten wir eine "Lokomotive", mein Ex schob den Kinderwagen und ich schob ihn, was die Blicke anzog, was uns aber nicht störte.

    In den ersten 2 bis 3 Monaten trug mein Ex die Kleine in einem Bauchbeutel, was wir aber schnell wieder aufgaben, weil dadurch die Beine / Füße nicht gestreckt, wie bei stehenden Eltern, runterhingen, sondern abgeknickt waren. Ich trug sie nie im Bauchbeutel aus Gründen der Stolpergefahr.

    Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

    Gruß, Katrin
  • Hallo Mareike,

    um eine Haushaltshilfe finanzieren zu können, käme für dich möglicherweise das "persönliche Budget" infrage. Das ist eine alternative Leistungsform, wobei du selbst entscheiden kannst, welche Unterstützung du damit finanzierst.
    Hier ein Link dazu:

    http://www.budget.bmas.de/MarktplatzPB/DE/StdS/Home/stds_node.html

    Viele Grüße
    Philipp,MyHandicap
  • Hallo Mareike,

    Herzlichen Glückwunsch!!! Ich bin selber im 9 Monat Schwanger und langsam aber sicher wid es schon anstrengend aber da müssen wir wohl alle durch 😀

    Ich habe selbst eine Hemiparese auf der rechten Seite wobei der Fuß kaum betroffen ist sondern der Arm.

    Ich habe mit meiner Hebamme über meine Ängste gesprochen und bei der Gelegenheit hat sie mir erzählt, dass es die Möglichkeit einen Haushaltshilfe für behinderte Menschen gibt soweit ich weiß wird diese bei Bedarf vom jugendamt bestellt. Ganz genau kann ich es dir leider nicht sagen, da das für uns momentan nicht notwendig ist.

    Hast du schon eine Hebamme? Falls nicht frag doch mal im KH nach die Hebammen dort wissen genau wie und wann das in die Wege geleitet wird.

    Nicht viel aber ich hoffe das hilft dir etwas weiter.

    Alles Gute
    Mary