Mobbing pur ....

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Hallo ihr Lieben,

voller Verzweiflung möchte ich hier mal Rat suchen. Ich bin Arbeiter im öffentlichen Dienst und seit 2009 einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt (GdB 30 + Gleichstellung). Seit einiger Zeit gibt es mehr oder weniger persönliche Differenzen zwischen meinem Chef und mir. Dies auszuführen, würde allerdings eine Weile dauern! Auf den Punkt gebracht heißt das aber, dass er mich hier einfach nur weg haben will! Würde man die Liste der Mobbing-Merkmale zur Hand nehmen, dann könnte man ohne Probleme alle nacheinander abarbeiten.
Meine Gleichstellung sah vor, dass in Hinblick auf meine Arbeitszeit eine tägliche Rahmenarbeitszeit von 8 Stunden einzuhalten sei. Ich möchte anmerken, dass anfallende Überstunden - wenn nicht gerade ein wichtiger Termin ausserhalb meiner Dienstzeit anstand, auch nie ein Thema waren. Aufgrund meiner Behinderung, bin ich auf das Tragen von Windelslips angewiesen. Phasenweise ist es mir aufgrund starker Durchfälle nicht möglich, dass Haus auch mit einer Windel zu verlassen. Die besondere Versorgungslage die hier enstehen würde, würde bei weitem das Machbare überschreiten. Deshalb, kommte es immer wieder Mal zu krankheitsbedingten Ausfällen die sich aber noch im Rahmen des Vertretbaren bewegen. 2010 begann dann das Drama mit der Schlafstörung. Höchstwahrscheinlich als Ursache der Arbeitsplatzsituation. Es folgte eine 8wöchige Schlaftherapie 2011/2012 in Mainz. Mittlerweile kann ich statt der 1-2 Stunden, wieder 4-6 Stunden pro Nacht schlafen. Ohne Medikamente - und wie ich meine, auch ausreichend genug. Nun hat mein Arbeitgeber mir mitgeteilt, dass aufgrund der vorliegenden Einschränkungen eine Weiterbeschäftigung unmöglich sei. Die Tätigkeit sehe vor, dass eine 100% uneingeschränkte körperliche Leistung - auch im Hinblich auf künftig anfallende Überstunden, notwendig sei. Das amtsärtzliche Gutachten wurde beantragt! Ich habe die letzten Tage nun vor dem PC verbracht und händeringend nach Hilfe gesucht. Die Mobbingvorwürfe zu belegen sind ja schier unmöglich!? Tagebuch mit Unterschriften etc. von Kollegen!? ... da unterschreibt doch eh keiner, oder? Beratungs- und Anlaufstellen: Negativ! Agentur für Arbeit ...nocht nicht zuständig. LVA.... Termine erst wieder ab Nov. 2012. ...usw...usf.! Wer kann mir denn noch helfen, habt Ihr eine Idee?


Antworten

  • Hallo Merlin1168,

    herzlich willkommen in diesem Forum. Ich bin mir sicher, dass du hier viele gute Tipps bekommen wirst, denn zu diesem Thema werden hier so einige etwas schreiben können.
    Ich arbeite auch im öffentichen Dienst.

    Wenn du schreibst, dass du behinderten Menschen gleichgestellt bist (da weiß ich nicht, ob dies zu 100 % ist?) und einen unbefristeten Arbeitsvertrag hast, dann bist du unkündbar!!

    In der Behörde wird es eine Schwerbehindertenvertretung geben, die du dringend ansprechen solltest!!

    Um die psychische Belastung zu verarbeiten könntest du mit dem Integrationsamt Kontakt aufnehmen (inwiefern es die bei dir gibt, weiß ich natürlich nicht),denn die haben z. B in HH Psychologen und dort können auch Vermittlungsgespräche (zw. Chef und dir) angeboten werden.

    Solltest keine passende Stelle finden, dann nehme Kontakt mit Verbänden in deinem Ort, Nähe deines Ortes auf, mit dem Ziel entsprechende Ansprechpartner zu finden.

    Toi Toi Toi
    Mona

    PS: Absätze im Text erleichtern das lesen!
  • Hallo Merlin1168,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Ich habe Dein Anliegen an unseren entsprechenden Fachexperten weitergeleitet. Bitte hab ein wenig Geduld bis zur Antwort 😉

    Wenn Dein Anliegen dann geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo Merlin 1168,

    ich hoffe, der Fachexperte kann dir ausführlich weiterhelfen.

    Nur zu deiner Beruhigung: Als Gleichgestellter (30%) fällst du unter den "besonderen Kündigungsschutz", der Schwerbehinderten mit einem Grad der Behinderung ab 50% zusteht.

    Hier ein Zitat:
    "In der Arbeitswelt gilt, dass schwerbehinderte Menschen sowie diesen gleichgestellte Menschen besonderen Kündigungsschutz genießen.
    Zwar ist auch solchen Arbeitnehmern gegenüber eine Kündigung möglich, allerdings für den Arbeitgeber unter erschwerten Bedingungen.
    Nach der gesetzlichen Vorschrift des § 85 SGB IX (früher Schwerbehindertengesetz) ist die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten Arbeitnehmers unwirksam, wenn sie ohne vorherige Zustimmung des Integrationsamtes erfolgt ist.
    Das gleiche gilt auch bei Behinderten, die unterhalb eines Grades der Behinderung von 50 bleiben, aber mindestens einen Grad der Behinderung von 30 aufweisen und durch die Arbeitsagentur einem Schwerbehinderten gleichgestellt sind."


    Gerade im öffentlichen Dienst müsste diese Vorschrift bekannt sein.
    Monalisas Rat, die Schwerbehindertenvertretung anzusprechen, finde ich sehr gut!
    Vielleicht gäbe es auch die Möglichkeit, dass du umgesetzt wirst, das hieße, beim gleichen Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) eine andere, gleichwertige Arbeit zugewiesen zu bekommen.
    Damit würdest du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn dann wärst du den mobbenden Chef los!
    Auch hier könnte dich die Schwerbehindertenvertretung beraten.

    Viel Erfolg- und Kopf hoch!
    syvyys
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