Kann aufgrund einer Behinderung das Umgangsrecht mit den Kindern eingeschränkt werden?

Ich bin seit 8 Jahren Vater von nun drei Kindern. Ich bin sehbehindert und meine Frau vertritt jetzt nach der Trennung die Auffassung, dass ich allein aufgrund der Tatsache, dass ich schlecht sehe, eine potentielle Gefährdung für meine Kinder darstelle. Obwohl ich in den letzten acht Jahren mich intensiv an der Kinderbetreuung beteiligt habe und den Alltag der Kinder wesentlich mitgestaltet habe, fordert sie nach der Trennung, dass ich nur noch eingeschränkt und am besten unter Aufsicht die Kinder haben kann.

Meine Fragen an die Leser lauten daher:

Gibt es ähnlich gelagerte Fälle, die mir weiterhelfen könnten?
Wer hat bereits Erfahrungen mit einer solchen Problematik?
Gibt es eine Behindertenorganisation, die mich - außer mitfühlenden Worten - mich unterstützen könnte, um hier mein Recht als Vater wahrnehmen zu können?
Wer kennt sich mit der derzeitigen Rechtssprechung aus?

Über Antworten und konstruktive Vorschläge und Informationen freue ich mich.
Gruß
passepartout

Antworten

  • Hallo passepartout,
    Herzlich Willkommen hier im Forum.
    Zu dem Thema Vater und Kind kann dir hier der eine oder andere sicher gut antworten.
    Unterstützung könntest du vielleicht vom Sozialverband bekommen (gegen eine Mitgliedschaft hat man dort Rechtsberatung), oder vom VDK, oder der öffentlichen Rechtsauskunft.
    Evtl. kannst du auch beim Rechtsanwalt direkt Informationen bekommen, wie der bezahlt werden muss (ob von dir oder ob du "einen Behörden-Beratungsschein" bekommst) weiß ich nicht.
    Ich weiß nur, dass diese Drohung nur eine Drohung ist. Denn die Realität sieht anders aus und viele behinderte Väter oder Mütter versorgen ihre Kids entweder ständig oder als Wochen- oder Wochenendpapi oder Mami und zwar OHNE Aufsicht.
    Viel Erfolg und viele hilfreiche Tipps von hier
    LG
    Mona
  • Hallo passepartout,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Ich werde Dein Anliegen an unsere Fachexperten weiterleiten. Bitte hab ein klein wenig Geduld bis zur Antwort 😉

    Wenn Dein Anliegen dann geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo passepartout,
    ich bin auf deine Frage gestoßen durch Eingabe des Wortes Umgangsrecht.

    Ich selbst bin so eine Mama, die dem Vater ihres Kindes den Umgang überlegt gänzlich zu verweigern, weil sich der Vater der Erziehung und der Versorgung unseres Kindes komplett entzogen hat. Außerdem ist er Autist und kann vermutlich deshalb Gefahren nicht ausreichend bis gar nicht wahrnehmen.
    Das ist tatsächlich schwierig, aber ebenso schwierig ist der Nachweis dessen.

    Bei dir scheint der Fall ja ganz anders gelagert zu sein, da du bisher voll ins "Eltersein" integriert warst. Aufgrund einer Sehbehinderung ist sicher eine besondere Situation gegeben. Leider schreibst du nicht, wie alt deine Kinder sind.
    Wichtig ist aus meiner Sicht, über den Telelrrand der Trennung hinweg, die Ängste der Mutter erst einmal ernst zu nehmen und zu klären wovor sie Angst hat.

    Angenommen eure Kinder sind so klein, dass sie noch besonderer Aufsicht z.B. im Straßenverkehr benötigen, wären Lösungsansätze gefragt, wie trotzdem ein Umgang allein mit den Kindern Draußen möglich ist.

    Ein Familiengericht wird immer zum Wohle des Kindes urteilen. Der Umgang zu deinem Kind wird in der Sachlage, ob es dem Kind gut tut, dich um sich zu haben, höher bewertet werden, als die Ängste der Mutter. Das ist mein Handycap, meine Tochter zu schützen. Aber in deinem Fall, wird ein Gericht vermutlich befinden, dass deine Kinder seelischen Schaden nehmen könnten, wenn sie den Verlust des Vaters im Alltag erleiden würden, additiv zur Trennungssituation.

    Welche Ängste hat die Mutter genau? Was sind die wirklichen Beweggründe der Mutter?

    Das ist der springende Punkt! Den musst du ernst nehmen und Gegenargumente oder Alternativen finden.



  • Hallo nova,

    ich fürchte, du wirst keine Antwort mehr bekommen.
    Die Frage wurde vor fast drei Jahren gestellt und der Fragesteller war zuletzt vor 722 Tagen online.

    (Allerdings hat die Redaktion damals den Fragesteller um "ein klein wenig Geduld" gebeten, bis der angefragte Fachexperte sich melden würde, was nie geschehen ist... das ist ja fast schon witzig. Ob er wohl noch wartet?)
  • Hallo solitär,

    alle Fachexperten unterstützen uns ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Daher haben wir leider keinen Einfluss darauf, wann sie antworten.

    In diesem Fall gab es, in der Tat, gar keine Antwort. Das ist unschön, kann aber manchmal leider auch vorkommen.

    Jedoch sind wir selbstverständlich bestrebt, alle Anfragen umfänglich zu beantworten. Wenn also mal eine Fachexpertenantwort ausbleibt, weist uns gerne darauf hin. Wir schauen dann, dass wir noch einmal nachfragen oder ggf. einen anderen Fachexperten verständigen.

    Da der User aus diesem Thread, wie Du ja schon richtig bemerkt hast, mehrere Jahre nicht online war, habe ich die Bewertung des Threads hochgesetzt.

    Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können - bei Bedarf - die Bewertung auch wieder zurücksetzen.

    Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.

  • Hallo Justin,

    das weiß ich doch.

    Aber die nette Formulierung "ein klein wenig Geduld" und die darauf folgende Zeitspanne von fast drei Jahren haben mich sehr an einen Comic von Uli Stein erinnert: Eine Katze liegt vor einem Mauseloch, völlig eingesponnen von Spinnwebfäden. Daneben stehen zwei Männer; der eine sagt zum anderen: "Die da? Weiß ich nicht; die lag schon da, als wir hier eingezogen sind."



    Ich schätze, es kommt selten vor, dass jemand hier eine Frage stellt und sie gar nicht beantwortet bekommt.

    Viele fragen nur etwas und haben es dann nicht mal nötig, sich ein "Danke" abzuringen, wenn sie umfassend beraten wurden- von Menschen, die, wie du schon sagst, das ehrenamtlich und in ihrer Freizeit tun.
    Dann gibt es welche, denen es nicht schnell genug geht mit der Antwort oder die etwas anderes zu meckern haben.
    Um diese Leute muss man sich nicht groß Gedanken machen; die sorgen schon gut für sich selbst.

    Ich arbeite ja auch ehrenamtlich mit Menschen, neben meinem eigentlichen Beruf.
    Meine ganz persönliche Sorge gilt eher den Stillen; denen, die der Mut verlässt, wenn sie sich schon mal herausgewagt haben aus ihrem Schneckenhaus und dann auf Ablehnung oder Schweigen stoßen.
    Denen, den von den lauten Selbstinzenierern gerne vor den Latz geknallt wird, das Leben sei kein Ponyhof und sie sollen sich nicht so anstellen.
    Denen, die schwer zurecht kommen mit all den Ellbogen.

    Und die gehen halt verloren, wenn man nicht auf sie achtet.

    Es ist die Frage, was und wen man erreichen will.

    Kein System ist narrensicher- aber man kann Systeme durchaus optimieren, wenn man eine Ecke oder Kante erkennt, die nicht rund genug läuft.

    Ich persönlich würde, um solche Situationen zu vermeiden, wohl eine Art Wiedervorlagesystem einrichten, das nach einem bestimmten Zeitraum (vielleicht nach einem oder zwei Monaten) die Fälle meldet, die nicht beantwortet wurden- so viele können es ja nicht sein, denn meist klappt es ja mit den Fachexperten oder den anderen Usern.

    Aber dann würden halt die Stillen nicht verlorengehen.

    Wie gesagt, das ist nur meine persönliche Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit.
    Ich selbst praktiziere das auch so- beruflich und auch im Ehrenamt und es funktioniert in der Regel ganz gut.


    Nichts für ungut,
    vielleicht kannst du ja trotzdem über meine Assoziation mit der Spinnwebenkatze lachen- sollte kein Vorwurf sein.
  • Hallo solitär,

    vielen Dank für Deinen Input!

    Wir schauen ja immer, wo und wie wir unseren Service noch verbessern können.

    Alles gut 😉
Diese Diskussion wurde geschlossen.