Feb.2012 Diagnose Morbus Sudeck . . wer kennt sich aus oder kann helfen??

Hallo 😀

Im Feb. 2012 bekam ich die Diagnose "Morbus Sudeck" nach einer SehnenscheidentzĂŒndung im rechten Handgelenk und der daraus resultierenden Operation am 31.01.2012.
Seit August 2011 bin ich in Ausbildung.. Kauffrau im Einzelhandel in einem großen Kaufhaus.

Mittlerweile lag ich 6 Wochen im Krankenhaus, hatte 6 Wochen einen Schmerzkatheter im rechten Arm...
Erst hat es noch geholfen... nach ein paar wochen wurde ich aber Resistent gegen die Schmerzmittel und meine behandelnde Schmerztherapeutin wollte mich in ein kĂŒnstliches koma legen, was ich jedoch verweigerte.
Daraufhin wurde ich mit 75 ”g/h Durogesic (Morphium),Antidepressivum und Lyrica (2x 150mg)entlassen was mich total aus der bahn geworfen hat...
Jetzt nehme ich erstmal keine Medikamente und beiße die ZĂ€hne zusammen, was sehr sehr hart ist !!!
Ich habe bisher einige Meinungen gehört was die Heilung betrifft...
einige sagen "es ist heilbar" andere sagen "nie wieder heilbar"...
ich weiss nicht weiter.. 😱


Kann ich meine Ausbildung an den Nagel hĂ€ngen?? denn Regale einrĂ€umen und Kartons schleppen geht schlecht mit einer Hand 😱
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Kennt jemand diese Probleme und hat Tipps oder ratschlĂ€ge fĂŒr mich?

Antworten

  • Guten Morgen Supper Vanny,..

    sei uns herzlich willkommen im Forum,.. 😉

    Zu deiner Frage gibt es nichts positiv was ich dir schreiben kann. Ich habe viele Jahre Betroffene nach Unfall, Verunfallung betreut mit einem " Morbus Sudek " .

    Die Erkrankung verlÀuft in drei Stadium;

    Beim Morbus Sudek liegt eine Algodystrophie (= schmerzhafte Organstörung) in ausgeprĂ€gter Form vor. Die Schmerzerkrankung beruht auf einer Zirkulationsstörung mit anschließender Bildung von
    schrumpfendem Bindegewebe und nach folgenden bleibenden Funktionsstörungen. Die Art der
    GewebeverÀnderungen lÀsst an eine lokal begrenzte vegetative Entgleisung denken.

    Der Morbus Sudek lÀuft (meist) in drei Stadien ab:

    1. Akutes Stadium
    Im Vordergrund stehen Schmerzen, auch in Ruhe, Schwellung infolge eines Ödem s (= krankhafte FlĂŒssigkeitsansammlung) und hoch gradige FunktionseinschrĂ€nkung. Die Haut ist rötlich/blĂ€ulich verfĂ€rbt und teigig verĂ€ndert sowie ĂŒber wĂ€rmt.

    2. Dystrophisches (= durch Mangel- oder FehlernÀhrung bedingte Störungen und VerÀnderungen
    einzelner Körperteile betreffendes) Stadium.
    Das Gewebe atrophiert (= schwindet, bildet sich zurĂŒck) und die Schwellung geht zurĂŒck. Schmerzen lassen nach und die Temperatur im betroffenen Körperbereich ist herabgesetzt.

    3. Stadium der Atrophie
    Knochen und Weichteile sind atrophiert (= haben sich zurĂŒck gebildet), auch die Muskeln, beteiligte Gelenkkapseln sind geschrumpft. Es besteht eine deutliche BewegungseinschrĂ€nkung. Die Hau t ist dĂŒnn, blass, beteiligte Knochen sind entkalkt (Röntgenbild!).

    Besonders gravierend ist ein Morbus Sudek im Bereich der Hand, weil er dort hÀufig zur
    InvaliditĂ€t fĂŒhrt. Im Bereich der unteren ExtremitĂ€ten (= Beine) tritt der Morbus Sudek bevorzugt im Bereich des Fußes auf, seltener Knie oder HĂŒfte.

    Ich kann dir nur empfehlen eine weitere zweite Arztmeinung einzuholen und ja es fĂŒhrt oft zur FrĂŒhverrentung weil der / die Betroffenen die Schmerzen nicht aushalten. Dann solltest du dir eine Ambulante Schmerzklinik suchen, denn wenn es wirklich Morbus Sudek ist, wirst du ohne Schmerz Dr. nicht auskommen. Weiterhin solltest du dir eine Bewegungstherapie verordnen lassen um so dem stetig fortschreitenden Muskelabbau entgegen zu wirken.

    Und nein die Ausbildung wĂŒrde ich nicht abbrechen, es lenkt dich ab, bringt dich auf andere Gedanken und du hast soziale Kontakte was bei der Erkrankung sehr wichtig ist. Und zu deiner Frage ob diese Erkrankung heilbar ist ? Soviel ich weiss nicht, nur man kann selbst vieles tun um den Schmerz zu verringern, flach zuhalten, mit eine positive Lebenseinstellung, Schmerzambulanz regelmĂ€ĂŸig besuchen, Therapien anwenden so kann man versuchen es zu verringern im Fortschreitenden Prozess.

    Einen Tip an dich;

    Setze die verordneten Schmerzmedikamente nie eigenmĂ€chtig ab, sei bitte geduldig mit dir selbst, nur so bleiben dir starke, schwere Schmerzen noch lange unbekannt. Ich wĂŒnsche dir ganz viel Kraft und bitte sei immer offen , viel Sonne in dein Herz, Mfg Lyn 😉

  • Hallo Lyn,

    vielen Dank fĂŒr deine Antwort. Das mit den Stadien wusste ich leider schon... 😉

    In der Schmerztherapie wurde beschrieben, dass ich Stadium 1 habe. Ich meine aber, das ich mittlerweile im 2. Stadium bin.... Da auf MRT- Bildern schon festgestellt wurde das sich die Knochen etc. zurĂŒckbilden...

    Habe die Ausbildung seit August letzten Jahres und fehle leider schon ein halbes Jahr...Mein Chef wĂŒrde mich auch behalten, nur kann ich nichts mit der Hand anfangen...Ich bin an meine rechte Hand gebunden. Bekomme noch nicht mal die WĂ€sche gemacht oder sonst"einfache" Haushaltssachen...

    Mein Hausarzt hat mir auf Verdacht (da er den Krankenhaus-Bericht noch nicht hat) Krankengymnastik aufgeschrieben.... Habe vor dem Klinik-Aufenthalt auch KG bekommen, versuche auch selbst immer bis zu den Schmerzen zu bewegen, nur der Krankengymnast brauch die Hand nur anfassen und ich springe ihm vor lauter Schmerzen an die Kehle!!!

    Im Krhs wurde mir gesagt, das ich auch nur bewegen darf, wenn ich keine Schmerzen habe.
    Ich wurde nach 5 Wochen immun gegen den Schmerzkatheter und durfte dann auch keine KG mehr machen...

    Jetzt meine Frage: Wie soll das noch weitergehen?? Irgendwie komme ich mir so verloren vor... So, als hÀtte kein Arzt bis jetzt irgendeine Ahnung....

    Liebe GrĂŒĂŸe
  • Hallo SuperVanny

    Du kennst dich selbst ja schon recht gut mit diesem Thema aus, was Diagnose und Theorie betrifft. In deiner jetzigen Situation wĂŒrde dir vermutlich der Austausch mit Gleichbetroffenen am meisten helfen. Am besten kontaktierst du mal eine Selbsthilfegruppe (z.B. http://www.morbus-sudeck-crps.de/). Vielleicht hat es auch andere User hier mit der gleichen Diagnose.

    Liebe GrĂŒsse und alles Gute
  • Hallo Maggie,

    ja, habe schon ein paar Informationen gesammelt... Nur, weiß ich immernoch nichts konkretes... 😱
    Vielen Dank, wegen des Links 😉
    LG
  • Kann ich meine Ausbildung an den Nagel hĂ€ngen??
    Kennt jemand diese Probleme und hat Tipps oder ratschlĂ€ge fĂŒr mich?

    Die Selbsthilfegruppe habe ich kontaktiert, nur leider meldet sich niemand 😱

    Bei mir wurde jetzt Stadium 2 festgestellt....
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Liebe SuperVanny,

    es tut mir sehr leid, dass bei Dir mittlerweile das 2. Stadium festgestellt wurde.

    Ob Deine Ausbildung abgebrochen werden muss, lĂ€sst sich nicht pauschal beantworten. Siehst Du Dich in der Lage, diesen Beruf unter Deinen mittlerweile verschlechterten gesundheitlichen Rahmenbedingungen auszuĂŒben? Ich kenne Deinen Job nicht im Detail, aber bei einer Einzelhandelskauffrau wird da doch, wie Du bereits gesagt hattest, viel getragen werden mĂŒssen. Aber das kannst nur Du allein beantworten.

    Wenn Du die Ausbildung aber fertig machen möchtest und es in Deinem Beruf auch andere Aufgaben gibt, die Du ohne grĂ¶ĂŸere Anstrengungen bzw. mit Hilfsmitteln bewĂ€ltigen kannst, könnte ein GesprĂ€ch mit Deinem Vorgesetzten sinnvoll sein. Eventuell wird er Deine Erkrankung berĂŒcksichtigen und Dich unterstĂŒtzen.

    Da Deine Diagnose noch relativ frisch ist, wÀre eine Auszeit von Deiner Ausbildung auch eine Option, in der Du dann lernst, mit der Erkrankung umzugehen, bevor Du wieder ins Berufsleben einsteigst.

    Wenn Du Deine Ausbildung aber aus gesundheitlichen GrĂŒnden nicht mehr abschließen kannst, wird in der Regel eine Umschulung ermöglicht. Wende Dich dazu an die Agentur fĂŒr Arbeit, im Speziellen an deren Rehaabteilung. Dort wird man Dich dann beraten, was fĂŒr Möglichkeiten Dir dann offenstehen.

    Wenn Du noch weitere Fragen hast, fĂŒhl Dich frei, diese hier zu stellen.

    Dir alles Gute und lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Hallo Tom,

    danke fĂŒr deine Antwort.

    Ich fĂŒhle mich momentan nicht in der Lage zu arbeiten... Ich habe dies nur gefragt, weil ich dachte, hier wĂ€ren mehr, die auch davon betroffen sind und mir etwas sagen können...

    Ich muss erst meine Ausbildungsstelle kĂŒndigen lassen, um eine berufliche Reha zu machen... Es hĂ€ngt alles an einem Rattenschwanz....

    Liebe GrĂŒĂŸe

    SuperVanny
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Hallo,

    ich war jetzt in der BGU Duisburg. Diese Klinik wurde mir empfohlen.
    Naja, da fĂ€hrt man so einen weiten Weg und die sagen einem, ich solle zurĂŒck zu der Klinik wo ich die Schmerztherapie angefangen habe und haben mir wieder Bewegunstherapien verschrieben! TOLL!! 👿 Irgendwie versteht das kein "Arzt", dass das SCHMERZEN sind!
    Ich kann nicht mal mehr "normal" duschen, ohne Schmerzen, weil das Wasser so auf die Hand prasselt.Oder wenn es regnet!! Und dann soll mir ein Therapeut da rum knacksen??Mir wehtun?? Was ist das fĂŒr eine Welt?

    Hat noch jemand Tipps, RatschlÀge??
    Viele liebe GrĂŒĂŸe
    SuperVanny

    😱
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    huhu...

    da bin ich wieder!!

    habe meine ausbildung mittels vereinbarung aufgehoben...
    hĂ€tte sowieso von neu anfangen mĂŒssen.

    wie soll es anders sein? ich wurde dieses jahr ausgesteuert, musste zum arbeitsamt, die haben mich begutachtet und festgestellt, das ich weniger wie 3 std tÀglich arbeiten kann auf eine dauer von 6 monaten ende offen. habe rente beantragt....etc...
    schmerzen?na klar!! bisher keine besserung!! die Àrzte verarschen mich total!!

    muss nun wohl oder ĂŒbel mit den schmerzen klar kommen... suche mir jetzt eine ausbildungsstelle fĂŒr nĂ€chstes jahr. nun meine frage:

    wie schreibe nun meine bewerbung? wie bringe ich ein, das ich nur einhÀndig arbeiten kann? und wohlmöglich meine arbeit unterbrechen muss, wegen der schmerzen?

    wĂŒrde mich ĂŒber antworten freuen.

  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    Hallo SuperVanny,

    schön, wieder was von Dir zu lesen 😀

    NĂ€heres zu dieser Frage findest Du in unserem Info-Bereich:
    http://www.myhandicap.de/bewerben-mit-behinderung.html

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dĂŒrfen 😀
  • Hi,

    ich heiße Marnie und bin 2010 durch einen Arbeitsunfall an Sudeck erkrankt. Meine Ausbildung musste ich leider aufgeben. Aber ich habe 2011 ein kombiniertes Fernstudium angefangen, was mir sehr viel Spaß macht.

    Mit den Ärzten habe ich auch leider viele schlechte Erfahrungen gemacht. Sie haben hĂ€ufig kein VerstĂ€ndnis oder werden, sobald sie mit ihrem Latein am Ende sind wirklich unfair.Versuch Dich dadurch nicht zu sehr entmutigen zu lassen.(Ich weiß,dass ist manchmal leichter gesagt als getan,aber ich spreche aus Erfahrung).

    Ich war in vielen Kliniken Bochum/Duisburg etc. und kann nur Bad Mergentheim empfehlen.
    In Bad Mergentheim war ich eine lĂ€ngere Zeit und bin froh dort gewesen zu sein. Ich wurde dort als Patientin ernst genommen und die Ärzte waren sehr bemĂŒht und freundlich. Allerdings gibt es in Mergentheim 2 Kliniken. Ich war in der kleinen Klinik.

    Liebe GrĂŒĂŸe,Marnie.
  • Hallo SuperVanny,

    Du hattest geschrieben, das Du nur unter 3 Std. arbeiten kannst. Kannst bzw. darfst Du dann ĂŒberhaupt eine Ausbildung/Umschulung machen? Mir fĂ€llt das Berufsbildungswerk (BBW) ein, wo man meist internatsmĂ€ĂŸig untergebracht ist und eine Ausbildung macht. Dort wird auf die Behinderung RĂŒcksicht genommen. Im BBW gibts viele verschiedene Ausbildungen, die meisten sind anerkannte Ausbildungsberufe und schließen mit einer PrĂŒfung vor der IHK / HWK ab.

    Sprich doch mal mit dem Arbeitsamt darĂŒber. Du bist doch noch jung, vielleicht geht ja doch noch was. Ich wĂŒnsch dir alles Liebe und Gute.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbildungswerk

    Ich wĂŒnsch Dir ein schönes und vor allem sonniges WE
    LG Sanne
  • Hallo SuperVanny,

    du hast schon sehr viele gute RatschlÀge erhalten. Lyn hat dir vieles erklÀrt, aber auch von anderen Usern hast du gute Infos erhalten.
    Auch hast du eine Userin angetroffen, die an dem Selben leidet wie du.

    Leidet? Ja Marnie, du hast auch diese Diagnose. Dazu gute Tipps, dass das Leben doch weitergeht. Danke Marnie, finde ich Super!
    Die kleine Klinik ist in Bad Merkentheim auf diese Erkrankung spezialisiert und ist, wie Marnie es Anklingen lies, sehr fachlich Kompetent und der Patient(inn) fĂŒhlt sich ernst und geborgen.

    Es gibt ganz spezielle AusbildungsstĂ€tten, so z. B. fĂŒr SpĂ€t erblindete oder oder. Gehe doch einmal zum "Amt fĂŒr Arbeit" und lasse dich dort richtig und kompetent beraten. Irgendeine Ausbildung zu machen wird dich nicht glĂŒcklich machen!
    Schau einmal Marnie, ihr ging es wie dir. Alles Schei..., aber sie hat ihr Leben in die Hand genommen. Das wichtigste, sie hat solange nach dem geeigneten Arzt/Klinik gesucht, bis sie fĂŒndig wurde.
    Du bist zu jung, um irgendetwas zu erlernen. Der Beruf sollte deiner Behinderung gerecht werden und sollte doch auch mit Spaß angegangen werden!

    Einen guten Tipp möchte ich dir gerne noch mitgeben. Nehme die Medikamente (vor allem das Psychopharmaka) nicht eigenmÀchtig ein. Du hast dies nicht einfach so erhalten.
    Entschuldige, dass musste ich dir mitteilen.

    Du bist jung und hast dein Leben vor dir. Du bist diejenige, die sagt wie und wo es lang geht. Du hast auf Erden nur ein Leben, lebe und liebe es!
    Du bist in einer schweren Situation, wir sind fĂŒr dich da. Es wird der Tag kommen, da siehst du diese Situation als eine Bereicherung in deinem Leben an.

    Alles Gute, es geht um dein Leben, werde es nicht einfach hin! LG, Emmerisch

  • ZunĂ€chst muss ich mich entschuldigen, ich wollte diesen Kommentar schon viel frĂŒher schreiben.
    Ich hoffe aber ich kann dennoch dem ein oder anderem Betroffenen (was eine Kahnbeinfraktur und was Morbus Sudeck angeht) etwas Mut machen. Vor ziemlich genau einem Jahr (Anfang Dezember 2014) habe ich mir beim Basketball das Kahnbein der linken Hand gebrochen (ich selber war da 32Jahre alt). ZunĂ€chst bin ich von einer Stauchung ausgegangen, mein Arzt hat aber auf einem Röntgenbild bestanden und zum GlĂŒck auch den Bruch bemerkt. Dann wurde das ganze fixiert in der Hoffnung, dass es so heilt. Vielleicht habe ich mich nicht so geschont, wie es ratsam gewesen wĂ€re aber nach mehreren Wochen war der Bruch leider total verschoben. So verschoben, dass Anfang Januar bei der OP nicht nur eine Herbertschraube eingesetzt wurde, sondern auch ein Teil von der Speiche entnommen werden musste, um den Bruch zu „unterfĂŒttern“. Dies hieß fĂŒr mich, wieder fixieren der Hand. Die Hand war entsprechend sehr lange ruhig gestellt. Ein Fehler war vielleicht, dass man mir gesagt hat, dass ich in den letzten Tagen Wochen den Verband selber wechseln könne. Da ich kein Experte bin, war ich mir entsprechend nie ganz sicher, ob ich alles richtig mache. Was mir allerdings dabei aufgefallen ist, dass ich unglaublich viel sehr dunkle schwarze Haare am Unterarm und der HandoberflĂ€che hatte und das meine Hand seltsam am „schimmern war“. Da ich noch nie etwas von Morbus Sudeck gehört hatte, habe ich mir da aber noch keine Gedanken gemacht. Ich bin erst etwas spĂ€ter zufĂ€llig bei einem Bericht ĂŒber Kahnbeinfrakturen darĂŒber gestolpert. Ich wollte mich selbst aber nicht beunruhigen und habe den Tag abgewartet, an dem ich den Verband abmachen durfte (Arzttermin folgte erst ein paar Tage spĂ€ter). Schnell habe ich dann festgestellt, dass meine Hand nicht nur die genannten optischen Symptome hatte sondern auch stĂ€ndig klamm war bzw. geschwitzt hat. Das fand ich ebenfalls etwas befremdlich. Als der Arzt sich dann die Hand angeschaut hat (auch ohne, dass ich ihm meine Bedenken geĂ€ußert habe, hat er sofort gesagt: „Oh oh, da ist ein Sudeck drin“. Wie man sich vorstellen kann war ich dann doch sehr geschockt. Mein Arzt hat mir aber von Anfang an sehr viel Hoffnung und Mut gemacht und betonte „wir bekommen das wieder hin“. Das hörte sich erstmal gut an. Ich muss an dieser Stelle auch sagen, dass ich eine anscheinend recht seltene Form des Sudeck hatte, nĂ€mlich fast komplett ohne Schmerzen. Die Schmerzen die ich hatte kamen wohl eher von der langen Ruhigstellung (insgesamt ca. 10 Wochen). Was haben meine Ärzte also gemacht. ZunĂ€chst hat sich mein (wirklich sehr fĂ€higer Hausarzt) mit meinem Operateur der Hand in Verbindung gesetzt. Beide waren was den Befund betrifft 100% einig, Morbus Sudeck. Daraufhin habe ich sofort eine „Schmerztherapie“ begonnen, d.h. aber nur, ich habe recht hĂ€ufig recht starke Schmerzmittel genommen. Zudem Ergo- und Physiotherapie unter diesen Schmerzmitteln. Wichtig schien beiden, dass ich das Handgelenk möglichst viel bewege (aber nie in den Schmerz hinein). Ich muss dazu sagen, dass das Handgelenk am Anfang echt hart und starr war wie ein Brett. Nach oben und unten konnte ich es vielleicht 5 Grad bewegen, genauso den Daumen. Wichtig war auch beiden, dass ich möglichst nicht immer auf meine Hand achten soll (was natĂŒrlich leichter gesagt ist als getan). Ich habe aber wirklich versucht das zu befolgen auch wenn ich aufgrund einiger Berichte, die ich im Netz gelesen hatte wusste, was Morbus Sudeck fĂŒr eine fĂŒrchterliche Erkrankung ist oder werden kann. Ich habe mir aber immer gesagt, bleib optimistisch, das wird wieder weggehen, beachte die blöde Hand einfach nicht, die bekommt sich schon wieder ein. Als zusĂ€tzliche Eigentherapie (da ich gelesen hatte, dass es helfen kann) habe ich dann noch Vitamin C Kapseln gekauft und wirklich regelmĂ€ĂŸig genommen. Und tatsĂ€chlich, nach einigen Wochen / Monaten ist der Morbus und die Schmerzen komplett verschwunden. Die Hand hat am Schluss immer weniger geschwitzt und die Farbe wurde normaler (nicht mehr so marmoriert). Nur die schwarzen Haare haben sich echt richtig lange gehalten. Auch wenn ich vielleicht eine schwĂ€chere und ungewöhnlichere Form des Sudeck hatte, möchte ich den Betroffenen nur sagen, glaubt daran, dass es wieder weggehen wird. Und hört vor allem nicht auf Ärzte wie einen OrthopĂ€den, den ich kennengelernt habe, der meinte
 „Sudeck mit 32 Jahren als stattlicher und sportlicher Mann? Das war 100% ein Operationsfehler und Behandlungsfehler, das bekommen sonst nur zart besaitete Frauen oder Menschen, die sich das einreden“. Diese Aussage ist fĂŒr mich so dermaßen unverstĂ€ndlich. Ich habe zwar im Netz schon gelesen, dass die Psyche sicherlich nicht förderlich ist, wenn man seinen Arm/Hand fixiert hat und man sich sagt, hoffentlich bekomme ich keinen Sudeck oder Ă€hnliches. Aber in meinem Fall habe ich einen bekommen, ohne zu wissen, dass es diese Krankheit ĂŒberhaupt gibt. Und abschließend noch ein paar SĂ€tze fĂŒr Menschen, die sich Sorgen machen, dass sie nach der OP nicht wieder die volle Bewegung in der Hand erhalten werden. Ich kann hier natĂŒrlich nur schildern, wie es bei mir war aber habt Geduld und tut etwas dafĂŒr. Ich bin ĂŒber ein paar Wochen regelmĂ€ĂŸig zur Ergo und Physiotherapie gegangen (obwohl ich immer den Eindruck hatte, die Ergo hat wesentlich mehr geholfen). Zudem habe ich mir fĂŒr zu Hause den gleichen Unterarm/Handgelenktrainer gekauft, den wir ab und zu bei der Ergotherapie benutzt haben und damit auf dem Sofa geĂŒbt. Die Fortschritte kommen sehr langsam aber jedes Grad, welches man die Hand wieder mehr nutzen kann ist Gold wert. Jetzt nach einem Jahr kann ich das Handgelenk nach oben klappen zu 98% so wie bei meiner nicht operierten Hand. 1-2% werden vermutlich immer fehlen. Mir war aber wichtig, dass ich a) wieder LiegestĂŒtze machen kann und b) dass ich mich, wenn ich beim Sport oder allgemein StĂŒrze abfangen kann. Dies ist auf jeden Fall gegeben, auch wenn ich um das Handgelenk etwas geschmeidiger zu bekommen mir viel Zeit nehme fĂŒrs AufwĂ€rmen. Diese Bewegung nach „oben“ ist auf jeden Fall die wichtigste, da man sie immer vornimmt (beim AbstĂŒtzen, beim Schreiben etc). Die Bewegung der Hand nach unten ist nur zu vielleicht 75% wieder gekommen. Dies stört einen am Anfang unglaublich, da man natĂŒrlich wieder alles so bewegen möchte wie vorher aber man stellt wirklich fest, diese Bewegung braucht man im Alltag eigentlich NIE. Es vergehen inzwischen wirklich Wochen, in denen ich an die OP gar nicht mehr denke, da ich keine EinschrĂ€nkung merke. Wichtig ist auch dass keine der ganzen Bewegungen Schmerzen verursacht. Das Abschließende Röntgen im August dieses Jahres hat zudem gezeigt, die Herbertschraube sitzt gut und muss vermutlich nie/nicht entfernt werden. Jetzt habe ich so viel geschrieben, und wollte doch eigentlich nur drei Dinge hervorheben: 1. KlĂ€rt bei Ungewissheit unbedingt ab, ob es nicht doch ein Kahnbeinbruch ist und keine einfache Verstauchung. 2. Solltet Ihr einen Morbus Sudeck diagnostiziert bekommen. Bleibt optimistisch, die Chance ist auf jeden Fall da, dass er weg geht oder es besser wird. Bei mir haben die Kombination aus Zuversicht, Schmerzmitteln, Vitamin C und Ergo/Physiotherapie auf jeden Fall geholfen. 3. Auch wenn ihr keinen Sudeck habt, zieht die Übungen und die Ergo gewissenhaft durch. Solltet ihr zu wenig Ergostunden verschrieben bekommen von eurem Arzt, macht dort entweder Druck oder zahlt im Zweifel ein paar Stunden aus eigener Tasche. Das Geld ist dort fĂŒr eure Gesundheit sehr gut angelegt. Allen Betroffenen von Herzen eine gute Besserung!

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  • hallo zusammen,

    ich war gerade dabei,ĂŒber das thema morbus sudeck zu recherchieren,da bin ich auf diese seite gestoßen.
    da ich selbst von morbus sudeck betroffen bin,(jetzt zum zweiten mal),möchte ich mich gerne mit anderen darĂŒber austauschen und meine erfahrungen weitergeben,um eventuell anderen damit helfen zu können.
    meinen ersten morbus sudeck hatte ich im rechten fuß (vorderfuß).es begann an den zehen mit einer stressfraktur und breitete sich bis zum sprunggelenk aus.statt dem erwarteten heilungsprozess 'bröckelten die knochen an der oberflĂ€che mehr und mehr ab',ein krankenhausarzt sprach von mottenfraßartigem knochentumor.das ganze war mit höllischen schmerzen verbunden,laufen war ohne krĂŒcken nicht möglich.aber auch im ruhezustand hatte ich trotz schmerzmitteln starke schmerzen.
    bei der gewebeprobeentnahme (biopsie) fand man weder keime noch entzĂŒndungswerte.die Ă€rzte waren ratlos,nachdem einige versuche erfolglos blieben (medikamente,physio, kĂ€lteschocktherapie,elektroschocktherapie,massage..etc..),spielten sie auf zeit.
    letztendlich hatte eine geistheilerin die sache wieder in den griff gekriegt.die behandlung zeigte nach der zweiten sitzung erfolg.die knochen 'reparierten sich wieder'.

    das ist kein witz!!!

    nun kĂ€mpfe ich mit meinem zweiten morbus sudeck im linken fuß.auch jetzt nehme ich den dienst der geistheilerin in anspruch.und auch jetzt zeigt sich nach etwa drei monaten deutlich eine besserung.

    ehrlich,das ist kein witz!!!

    grĂŒĂŸe an alle,und allen betroffenen ganz viel kraft und gesundheit von mir.
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