atemprobleme Bei zwergfellhochstand

Hallo. Ich habe folgendes Problem: ich habe ein zwergfellhochstand. Fwolgende untersuchungen wurden durchgefuhrt: ultraschall, rontgen, ct, mrt und eine lungenspiegelung. Ein tumor wurde ausgechlossen. Das zwergfell rechts ist ohne funktion. Die arzte meinen ich muss mit diesem zustand leben. Mein problem, ich bekomme schlecht luft. Bei leichter anstrengung z.b.treppenhaus 2.stock, 200 meter gehen bin ich so ausser atem, dass ich ca. 10 minuten benotige um wieder ruhig zu atmen. Ich arbeite selbstandig im aussendienst.meiner arbeit kann ich kaum noch nachkommen. Ich bin 51 jahre alt. Therapie: Atemtechnik und heisse rolle. Eine verbesserung verspur ich noch nicht. Gibt es noch irgendetwas was meine situation verbessern kann? Gruss Lutz

Antworten

  • Hallo roggi1960,

    ich habe auch einen Zwerchfellhochstand, bekomme auch öfter mal sehr schlecht Luft, besonders auf das Essen muss man da achten, wenn man zuviel auf einmal isst, dann drückts noch mehr nach oben. Bei mit treten Beschwerden nur zeitweise auf, mein Arzt sagte, damit muss ich leben. Aber mitunter soll Physiotherapie wirklich helfen. In der Reha hatte ich Atemschule, war auch nicht schlecht.

    Wenn ich mal Atemprobleme habe, weiß ich mir nicht anders zu helfen, und schmiere alles mit Chinaöl ein. Auch entblähende Medikamente können sehr hilfreich sein - Lefax - Saab Simplex - alles, was Simeticon enthält, auch Espumisan. Bekommst Du alles rezeptfrei in der Apotheke oder vereinzelt auch bei Rossmach 😉 ist preiswerter.

    LG
    Urmelchen
  • Vielen Dank für Deine sicherlich hilfreichen Ausführungen um sporadisch Linderung zu erhalten. Ich muss dazu noch sagen, dass während der jetzt 4monatigen Untersuchungen auch noch Asthma diagnostiziert wurde. Ich hoffe, dass ich hier noch Antworten erhalte damit ich meinen Job im Aussendienst wieder täglich erledigen kann. Dadurch, dass ich selbständig bin verdiene ich nur Geld wenn ich Unterwegs bin. zur Zeit schaffe ich höchstens 40-50% von meinem Pensum, dass geht jetzt an die finanzielle Substanz. Nochmal vielen Dank Gruß Lutz
  • Lieber Lutz,

    herzlich willkommen bei MyHandicap!

    Ich habe unseren Fachexperten gebeten, sich um Dein Anliegen zu kümmern. Bitte habe bis zu seiner Beantwortung noch etwas Geduld.

    Falls sich Deine gesundheitliche Situation nicht ändert, wäre auch eine Reduzierung der Arbeitszeit - eventuell in Kombination mit einer teilweisen Erwerbsminderungsrente - denkbar. Du würdest hier eine kleine Rente beziehen, hättest dennoch die Möglichkeit, weiterhin bis zu einer gewissen Grenze hinzu zu verdienen. Bei Fragen wende Dich gerne an uns.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Guten Morgen!

    Die gute Nachricht vornweg: offensichtlich sind sämtlich verfügbaren Untersuchungen zur Abklärung durchgeführt und keine „schlimme“ Ursache gefunden worden. Das verbessert zwar noch nicht die Atemsituation selbst, aber es nimmt die Sorgen im Zusammenhang mit der Unsicherheit und allfälligen (ernsthaften gesundheitlichen) Zukunftsängsten.

    Die Atmung wird grundsätzlich gewährleistet durch das Zwerchfell (= Muskel) einerseits (Bauchatmung) sowie andererseits durch die Muskulatur des Brustkorbes und der Atemhilfsmuskulatur (Schulter/ Hals u.a.) bei Höchstleistung. In der Regel spielt der Beitrag des Zwerchfells zur Atemleistung quantitativ eine untergeordnete Rolle, kann aber stärkere Bedeutung erhalten bei weiteren limitierenden Faktoren insbesondere Lähmungen der Muskulatur des Brustkorbes beispielsweise bei Querschnittlähmung oder neurodegenerativen Erkrankungen wie MS oder ALS.

    Asthma und/ oder COPD (=Krankheiten mit verengten Bronchien wo das AUS-atmen das Hauptproblem ist) führen in der Regel nicht zu einem Zwerchfellhochstand sondern umgekehrt zu einer Überblähung der Lungen mit flachen Zwerchfellen. Zudem kann das Zwerchfell nur beim Einatmen (=aktive Kontraktion, funktioniert bei der Zwerchfelllähmung nicht mehr) helfen, beim Ausatmen (=Erschlaffung des Zwerchfells) kann auch ein gesundes Zwerchfell überhaupt nichts beitragen.

    So gesehen sind Asthma und Zwerchfellhochstand zwei komplett verschiedene Dinge und wohl beides im Rahmen verschiedener Abklärungen sogenannte „Zufallsbefunde“. Je nach Schwere des Asthmas (wie ist „FEV1 %Soll“= „Tiffenau“ ohne Inhalation?) ist wohl das Asthma der Hauptgrund für die Atemnot bei Anstrengung und gar nicht der Zwerchfellhochstand selbst. Damit müsste auch die Asthma- Inhalationstherapie im Vordergrund stehen, am besten in enger Begleitung eines Lungenspezialisten und gesteuert durch selbst durchgeführte Peak-flow Messungen (Ampelsystem). Das ist eigentlich alles ganz einfach.

    Einseitiger Zwerchfellhochstand kommt relativ häufig vor und führt alleine nicht zu (ernsthaften) Atemschwierigkeiten. Ursache für die Lähmung bleibt häufig unklar. Relative Zwerchfellhochstände (also ohne Lähmung) können auch bei Übergewicht (vor allem des Bauches), bei Magen-Darm-Überblähung sowie bei Schwangerschaft vorkommen.
    Kurzer Atem ist grundsätzlich auch eine Frage des Trainingszustandes, des Körpergewichts (Leistung, Restriktion) sowie allfälliger weiterer Limitationen wesentlicher Systeme der Sauerstoffzufuhr oder CO2-Abatmung (Herz, Blut, Alter etc.).

    Darum meine Empfehlungen: 1) Zwerchfellhochstand vergessen, 2.) Kontrolle Asthma (Inhalation und enge Kontrollen bei Lungenspezialist), 3.) Ausschluss anderer Ursachen (Blutarmut, chronische Entzündung etc.) beim Hausarzt, 4.) falls nötig dringend Stopp Rauchen und Gewichtreduktion, 5.) Ausdauertraining (am besten Radfahren, leichtes Jogging wenn möglich)

    Mit freundlichen Grüßen,

    Christian Wenk
  • Hallo und vielen Dank für die ausführlichen Informationen.
    Ihre Informationen haben mich schon beruhigt.
    Mit meinem Asthma bin ich Beim Lungenfacharzt in Behandlung. Zur Zeit nehme ich Morgens und Abends 2 Schübe Symbicort Turbohaler 160/4,5 und bei Bedarf 2Spühstoße Salbutamol 0,1.
    Ich muss in meinem Beruf ca.5-7Kilometer zu Fuß laufen, dieses war bis Mitte Dezember 2011 ohne Probleme möglich, außerdem bin ich zu der Zeit noch mit meinem Hund auf dem Fahrrad unterwegs gewesen; ich schaffe Heute über den Tag verteilt höchstens 2-3Km. Dabei nutze ich mein Notfallspray ca. 6-8mal am Tag.
    Ich bin Nichtraucher und habe leichtes Übergewicht.
    Meine Angst ist, dass ich meine Arbeit nicht mehr schaffe.
    Wie lange dauert es bis ich wieder einigemaßen FIT bin?
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