Brauche hilfe für 10j.Tochter

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Hallo zusammen ,es geht um meine 10j Tochter ,sie ist ein sehr lieber ruhiger führsorgevoller und sehr sensibler Mensch.Die sehr unter Trennungsangst zu mir(Mutter mit MS aber seit 2 Jahren stabiler super Zustand ) leidet und auch so um alle in der Familie immer besorgt ist und leider ist in meiner Familie Krankheit ständig irgendwie ein Thema auch wenn ich es gerne von ihr fern halten würde.

Oma (Rheuma sehr enge Bezugsperson) Opa ist zur Zeit mit Herzinfarkt im KH.ich selber war Ostern wegen Magengeschwür im KH.und seit dem hat sie nun immer mehrere Tics? entwickelt.Das mit dem drehhüpfen hatte sie letztes Jahr schonmal und auch ein sehr lautes schreiartiges Räuspern war vor einem Jahr schonmal da ist aber nach ca.6Monaten wieder weg gegangen .Und nun!Haben gerade die Kennenlernphase bei einer Kinderpsychologin abgeschlossen aber die Therapie fängt leider erst ende Mai an.Ich liste mal ihre Tics, Zwänge auf die sie zur Zeit ausübt.

1.Sie geht sehr! oft! am Tag zur ihrer geschlossenen Zimmertür und kontrolliert mit mehreren schreienden! vokalen aaahs oder mh mhs das die Tür wirklich zu ist und fragt anschließend noch ständig ,ist die Tür auch wirklich zu? (Angst um ihren Hamster das unsere 2 Katzen den Käfig öffnen ,obwohl das nicht möglich ist)

2.Sie macht so Luftgeräusche im Hals ähnlich einem leisen Räuspern beim Fernsehen ,malen,...

3.Sie überdehnt ständig ihre rechten Finger auf dem Tisch oder halt da wo sie ihre Hand abstützen kann und nach hinten drücken .so das ich echt Angst habe das das Folgen für die Fingergelenke (Entzündungen usw )hervorrufen kann.

4.Sie übt öfter am Tag so einen Drehsprung aus.Also sie springt hoch und dreht sich dabei um ihre eigene Achse,dieses macht sie sogar auch außerhalb der Wohung.

5.Sie schaut irgendetwas an und zählt dann ca.3-4 mal hintereinander bis 5 oder so
6. wenn sie zb.ein Blatt oder Heft in die Hand nimmt wendet sie es erst so ca 5mal hin und her und macht dabei, mh mh.oder bei den Schulaufgaben wird zb.der Tintenkiller immer wieder aus dem Mäppchen geholt und auf und ganz fest zugedrückt.Oder die Feder vom Füller wird ständig kontrolliert.

7.Sie trinkt am liebsten kleine Flaschen Wasser oder Apfelschorle und wenn sie die Flasche in die Hand nimmt muß sie Diese erst einmal zwanghaft länger schütteln und das auch wieder vor dem hinstellen der Flasche.

Also ihr seht es sind mitlerweile mehrere Sachen die sie ständig wiederholt und ich weiß nicht wie ich mit dem ganzen umgehen soll,wie ich ihr helfen kann.vieleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen und möchte mir gerne schreiben.würde mich über jeden auch noch so kleinen Rat freuen.Vieleicht kann mir auch noch jemand ein gutes Buch dazu auch mit ersten Selbsthife schritten empfehlen

Antworten

  • Hallo malerin10

    Erstmal herzlich willkommen in unserem Forum!

    Deine Frage habe ich an unsere Fachexperten weitergeleitet. Sicher bekommst du bald eine Antwort von ihnen.

    Liebe Grüsse
  • Liebe Malerin,

    einige der Symtome hatte ich als kleines Kind auch.
    Teilweise habe ich solche "Maken" heute noch.

    Es ist immer gut wenn man aufs Kind eingeht und sich nicht viel sich selber überlässt.
    Mir hätte es damals sehr Geholfen wenn meine Mutter oder Vater sich mehr um mich gekümmert oder gesorgt hätten.

    Mein Tipp an dich wäre nur...vilt nicht sehr Hilfreich..ich kann nur Sagen was ich damals gebraucht hätte.

    Und vieleicht mal die Lehrer aufsuchen und Nachfragen wie Sie sich in der Schule verhält...sowas kann auch sehr viel mit Schule zutun haben muss nichteinmal an solchen Verlustängsten Leiden das sie von Ihrer Familie verlassen wird.

    Es kann ja sein das sie in der Schule mit einem Sensieblem Thema konvrotiert wurde und es nicht wirklich verarbeiten konnte..

    Ich hoffe ich konnte etwas Helfen...
  • Hallo Malerin10,

    ich habe hier einen Info-Link zu Tics und Zwangserkrankungen (auch bei Kindern).
    Unten auf der Seite findest du auch Buchtipps.
    http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/tics.html

    Du hast ja schon eine Therapie ins Rollen gebracht, wenn es auch noch etwas dauert, bis sie beginnt.
    Das ist schon mal prima.

    Häufig werden Verhaltenstherapien angeboten.

    Empfehlen würde ich dir, nun erst einmal Ruhe in die Situation hineinzubringen.
    Du schreibst ja selbst, dass deine Tochter sich sehr um dich und die Großeltern sorgt.
    Dass ihr nun alle in eine Klinik musstet, löst wohl Unsicherheit und (Verlust-?)Ängste bei ihr aus, die sie in den Tics "entlädt".
    Versuche, ihr die Ruhe und Sicherheit zu geben, die sie verloren hat.

    Beschäftige dich viel mit ihr, rede, spiel mit ihr.
    Lest zusammen ein lustiges Buch, nimm sie in den Arm, kuschle mit ihr und sprich mit ihr.
    Wenn du kannst, geh mit ihr raus ins Grüne.
    Oder ihr könnt zusammen etwas kochen; das macht Kindern Freude und man kann dabei prima reden.

    Wenn möglich, versuche, den Tagesablauf zwischen Schule, Hausaufgaben und "Mama-Zeit" zu strukturieren, damit die Tage planbar und übersichtlich werden und deiner Tochter Sicherheit geben.
    Lass alles weg, was reizüberflutend, zu schnell und zu laut sein könnte.

    Die Tics selbst kann man schwer beeinflussen, wohl aber die Auslöser.

    Alles Gute für euch!
    syvyys
  • MyHandicap User
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    Liebe Malerin10,

    Du hast bereits den wichtigsten Schritt in Richtung Hilfestellung für Deine Tochter getan. Die Therapie - in diesem Fall sollte es wohl eher eine Verhaltenstherapie sein - wird bei gutem Verlauf Deiner Tochter helfen können.
    Von der Erklärung her würden wir Therapeuten ein Modell vertreten, in dem Zwänge, zum Beispiel eben solche Kontroll- und Zählzwänge, wie Deine Tochter sie zeigt, dann auftreten, wenn ein Mensch viel Unsicherheit und Angst erlebt. Die Kontrolle, die Deine Tochter also z.B. beim Überprüfen der Tür oder des Tintenkillers erlebt, ist quasi ein "Ersatzgefühl" und soll "ausgleichen", dass sie sich in anderen Bereichen aktuell wohl sehr machtlos und hilflos fühlt. (Das als sehr vereinfachte Darstellung.)
    Wie Du ja schreibst ist sie derzeit mit viel drohendem Verlust und damit drohender Gefahr konfrontiert. Die Idee in der Therapie sollte nun sein, eine realistische Einschätzung der drohenden Gefahr zu erlangen, eben z.B. weil Du ja sagst, dass Du seit zwei Jahren stabil bist. Außerdem wird es ja immer Ängste geben und Gefahren kommen und gehen. So sollte Deiner Tochter in der Therapie unter anderem auch lernen, auf eine gute, zwang-freie Art mit eigenen Ängsten umzugehen.
    Schon vor der Therapie kannst Du selbst nun Deiner Tochter evtl. helfen, indem Du ihr Struktur im Tagesablauf schaffst, ihr dabei hilfst, gute Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Kontrolle über Situationen zu machen. Ermuntere sie z.B. zu eigenständigem Verhalten oder lobe sie, wenn sie ihre Schultasche selber gut gepackt hat.
    Ein Wort der Vorsicht bitte bzgl. einem "mit mehr Zuneigung auf die Ticks reagieren". Das besprich bitte dringend mit der Therapeutin Deiner Tochter. Unter Umständen kann es passieren, dass sich eine wenig hilfreiche Verknüpfung ausbildet nach dem Motto: Kind zeigt Tick => Mama kümmert sich extra viel um das Kind => Kind zeigt mehr Ticks (weil sie damit noch mehr Aufmerksamkeit von der Mama bekommt).
    In der Verhaltenstherapie würde man dann von Verstärkung unerwünschten Verhaltens sprechen.
    Dass Deine Tochter aber sicher im Moment viel Wärme und Liebe braucht, das ist klar.
    Die richtige Gradwanderung hier kann Dir die Therapeutin Deiner Tochter sicher finden helfen.

    Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen,

    Dr. phil. Eva-Maria G. Groh

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