Tochter (Down Syndrome) will schmidin werden

Hallo

Ich bin alleinerziehnder Vater von 3 Kindern. Meine älteste Tochter hat das Down Syndrome. Sie ist relativ selbstständig, aber halt nicht ganz, auch braucht sie sehr lange für Lernprozesse, bleibt aber immer dabei! Jetzt möchte sie gerne Schmidin werden, das ist ihr Traumberuf seit sie ganz klein ist. Dazu habe ich zwei Fragen:

1. Hat sie überhaupt eine Chance, eine Lehrstelle als Schmidin zubekommen oder ist dies nicht möglich mit einer geistigen Einschränkung? Sie ist sehr motiviert und ist beim gesammten Lernprozess immer voll dabei, aber sie braucht halt sehr lange.

2. Wir leben in Lichtenstein, sind aber deutschlandorientiert. Meine Eltern leben in München und meine Tochter könnte während ihrer Ausbildung bei ihnen leben. Wo kann man in München Schmid lernen?

Danke für eure Antworten, ich bin sehr gespannt!

Freundliche Grüsse



Antworten

  • Hallo r2d2, SF läßt grüßen, auf den Nick muß man erst mal kommen,

    http://img1.gbpicsonline.com/gb/56/027.gif
    GB Pics - Willkommen GB Pics


    Hast Du Dich mal mit dem Arbeitsamt in München in Verbindung gesetzt? Es gibt sonst ja auch Berufsbildungswerke, ich weiß nur nicht, ob da auch Behinderte mit Down-Synddrom ausgebildet werden und welche Ausbildungen da überhaupt angeboten werden.

    Hier ein Link dazu:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbildungswerk

    Ich wünsch Dir viel Glück, das Deine Tochter ihren gewünschten Ausbildungsplatz finden wird.

  • Hallo r2d2,
    ALso... ich arbeite in einer Schule und unterstütze die Kids bei der Praktikums- und Lehrstellensuche. Fängt an mit Adressen finden, telefonieren üben, Bewerbungen schreiben etc.

    Weswegen einige schwache Schüler keinen Ausbildungsplatz finden liegt daran, dass sie dem Unterricht in der Berufsschule nicht folgen könnten (so die Argumentation von Chef´s).

    Das bedeutet aber dann auch für deine Tochter, dass sie eine reguläre Ausbildung nicht wird machen können (auf dem 1. Arbeitsmarkt).
    Möglich ist es, verschiedene "Hilfsarbeiten" in einer Werkstatt für Behinderte zu erlernen...
    In HH gibt es für fitte Behinderte die Arbeitsassistenz, die versuchen, eine Arbeitsnische auf dem 1. Arbeitsmarkt zu finden. Auch hier sind es "Hilfsarbeiten", die auch nicht so gut bezahlt werden, da Verdienst immer von der Leistung abhängt und die wird definitiv anders sein als bei Nichtbehinderten.

    Inwiefern der Beruf Schmiedin mit zu vielen Gefahren verbunden ist, kann ich nicht beurteilen.

    Mein Tipp: Die Tochter muss in einer deutschen Stadt wohnhaft gemeldet werden damit die Bundesagentur für Arbeit zuständig ist.
    ->Termin bei der Berufsberatung holen (sie ist ja noch unter 25 Jahren, oder?)
    ->soweit ich weiß, muss dann der Rehaberater hinzugezogen werden, ansonsten darauf bestehen.
    Eigentlich, so kenne ich es aus HH , läuft dann die Behördenmaschine.

    Den Beruf Schmied gibt es so nicht mehr (heißt jetzt Metallbauer).

    Hier http://www.lhw-muc.de kannst du Kontakt mit aufnehmen, die werden dir bestimmt weiter helfen können!!
    Auch hier http://www.wfbm-bayern.de wirst du Adressen und ANsprechpartner finden

    Ich hoffe, du kannst mit den Infos (natürlich immer unter Vorbehalt) etwas anfangen.

    Lieben Gruß
    Mona
  • Hallo,

    für München fehlt mir spontan gleich die Stiftung Pfennigparade ein.
    Schaut doch mal, ob dort etwas entsprechendes angeboten wird.
    http://www.pfennigparade.de/dienstleistungen-und-produkte/leistungsangebot-gesamt

  • Metallbauer,Kunstschmied,Hufschmied?LG Erich
  • Hallo

    vielen dank für alle antworten! Wir haben eine Lösung gefunden und meine tochter ist sehr glücklich damit, sie freut sich schon sehr und fragt jeden tag wann es losgeht (im september). Das wird ein langer sommer! 😆

    Freundliche Grüsse
  • Hallo r2d2, wir freuen uns sehr aber... wie sieht die Lösung denn nun aus??
    LG
    Mona
  • Hallo r2d2,

    es ist sehr schön zu lesen das Deine Tochter so eine große Selbständigkeit hat. Ich weiß zwar nicht wie Deine Lösung aus sieht, aber ich finde es super das Du Deiner Tochter so viele Chancen auf ein eigenständiges Leben gibst. Ein Bruder meiner Mutter ist Kunstschmied und ich kenne Down Syndrom Menschen recht gut. Wenn Du eine Werkstatt findest die die nötige Geduld mit bringt, warum sollte Deine Tochter dann nicht mal ein Praktikum in so einer Schmiedewerkstatt machen können und ihre berufliche Zukunft in dieser Brange finden.

    Hast Du die Quarks und Co Sendung vom 8.Mai gesehen? In dieser Sendung wurde eine junge Frau mit Down Syndrom vorgestellt, die sich nichts mehr wünschte als Krankenschwester zu werden. Sie macht deshalb in einer Düsseldorfer Dialysepraxis ein Praktikum, um diesen Beruf kennen zu lernen.

    Schöne Grüße
    Karin
  • Hallo r2d2,

    ich habe die Bewertung des Threads auf 100% gesetzt, damit andere User eine bessere Übersicht haben, welche Anliegen bereits geklärt sind.

    Dies ist vor allem für neue User wichtig, die Rat suchen. Aber auch für unser Kollegium, damit wir sehen, wo noch Hilfe benötigt wird.

    Das Anliegen ist ja nach eigenen Aussagen bereits geklärt. Wir freuen uns, wenn geholfen werden konnte 😀

    Natürlich besteht weiterhin die Möglichkeit, in diesem Thread zu posten. Themenersteller können – bei Bedarf – die Bewertung auch wieder zurücksetzen.

    Bei neuen Fragen oder Anliegen, bitten wir darum, einfach einen neuen Thread im entsprechenden Forum zu eröffnen.

    Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen und wünschen weiterhin viel Spaß und eine interessante Zeit in der Community von MyHandicap!
  • KarinM hat geschrieben:
    Hallo r2d2,

    es ist sehr schön zu lesen das Deine Tochter so eine große Selbständigkeit hat. Ich weiß zwar nicht wie Deine Lösung aus sieht, aber ich finde es super das Du Deiner Tochter so viele Chancen auf ein eigenständiges Leben gibst. Ein Bruder meiner Mutter ist Kunstschmied und ich kenne Down Syndrom Menschen recht gut. Wenn Du eine Werkstatt findest die die nötige Geduld mit bringt, warum sollte Deine Tochter dann nicht mal ein Praktikum in so einer Schmiedewerkstatt machen können und ihre berufliche Zukunft in dieser Brange finden.

    Hast Du die Quarks und Co Sendung vom 8.Mai gesehen? In dieser Sendung wurde eine junge Frau mit Down Syndrom vorgestellt, die sich nichts mehr wünschte als Krankenschwester zu werden. Sie macht deshalb in einer Düsseldorfer Dialysepraxis ein Praktikum, um diesen Beruf kennen zu lernen.

    Schöne Grüße
    Karin


    Wir haben eine solche Schmiede gefunden, meine Tochter wird aber vorläufig nur 3 tage die woche dort arbeiten und dann bei ihren grosseltern wohnen. wir haben noch ein paar bürokratische posten zu erledigen, aber es sieht gut aus. der schmied hat selbst einen bruder mit down syndrome und war deshlab fast sofort mit einem praktikum einverstanden. wir sind sehr froh über diese lösung!

    Jeder wie auch das mädchen in der sendung hat eine solche chance verdient. menschen mit down sydrome werden viel zu oft unterschätzt.
  • r2d2 hat geschrieben:
    Wir haben eine solche Schmiede gefunden, meine Tochter wird aber vorläufig nur 3 tage die woche dort arbeiten und dann bei ihren grosseltern wohnen. wir haben noch ein paar bürokratische posten zu erledigen, aber es sieht gut aus. der schmied hat selbst einen bruder mit down syndrome und war deshlab fast sofort mit einem praktikum einverstanden. wir sind sehr froh über diese lösung!

    Hallo r2d2,

    darüber freue ich mich sehr. Manchmal muß man einfach Glück haben. Es wäre schön wenn durch diese Chance der Traum Deiner Tochter in Erfüllung geht.

    r2d2 hat geschrieben:
    Jeder wie auch das mädchen in der sendung hat eine solche chance verdient. menschen mit down sydrome werden viel zu oft unterschätzt.

    Da stimme ich Dir zu! Ich sehe diese Unterschätzung aber nicht nur bei Down Syndrom Menschen, sondern eigentlich bei allen Menschen mit sichtbarer Behinderung. Meiner Meinung könnten die Medien viel öfter zeigen wieviel Alltagskompetenz und Selbständigkeit diese Menschen haben können. Dies würde nicht nur Außenstehende anregen ihr Augenmerk mehr auf das Können als auf das Nichtkönnen zu legen, sondern auch Betroffenen Ziele zeigen, die sie oft noch nicht einmal kennen.

    Schönen Gruß
    Karin
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