Kurz- / Langzeitgedächnis im Schulunterricht
Optionen

KatrinHH
✭
in Plauderecke
Hallo!
Vielleicht gibt es hier ja User, die (Grundschul)Lehrer sind, andere pädagogische Hintergründe oder einfach nur Tips und Ideen haben:
Wir hatten gestern ein sog. Lernentwicklungsgespräch in der Schule meiner Tochter, 3. Klasse. Im allgemeinem kommt sie gut mit, aber sie scheint Probleme zu haben, gelerntes vom Kurz- ins langzeitgedächnis zu übernehmen.
Beispiel:
Die (Integrations)Klasse meiner Tochter soll jetzt das kleine 1x1 lernen. Sie lernt jedes davon einzeln der Reihe nach auswendig. Fragt man sie danach ab, kann sie die Ergebnisse nennen, z.b. vom 1x6, der Reihe nach und auch durcheinander. Fragt man sie irgendwann später, kann sie es nicht mehr, Ergebnisse vergessen.
Gestern nannte sie uns im Beisein der Lehrer das 1x3 von 1 bis 10x3, danach fragte ich sie nach 6x3, sie wußte es nicht (mehr). Sie scheint auch eher noch plus als mal zu rechnen. Sie sagt zwar 1x3=3 und dann aber 2x3= (Finger unterm Tisch) 6 usw.
In Deutsch beschäftigen sie sich gerade mit Nomen und Adjektieven. Den Kindern wird alles ganz oft im Stuhlkreis erklärt, dann fragen die Lehrer, ob jeder alles verstanden hat. Wenn sich niemand meldet und Fragen stellt, gehen die Lehrer davon aus, dass alle es verstanden haben. Dann sitzt Jacqueline vor einem Aufgabenblatt und kann mit Adjektiv und Nomen nichts anfangen, weil sie im Kreis nicht nochmal gefragt hat.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine und der Text ist nicht zu kompliziert. Wie kann man ihr helfen, Dinge im Langzeitgedächnis abzuspeichern? Üben, üben, üben kenne ich von mir selbst. Aber wenn sie es erst kann und kurz darauf nicht mehr... irgendwann muß es sitzen. Bis Ende der Sommerferien soll das 1x1 bis 10 lt. Lehrern so sicher sein, dass man ihr alle 100 Aufgaben auch durcheinander stellen kann und sie keine Finger mehr dafür braucht. Momentan lernt sie auf Kärtchen wie Vokabeln. Auf einer Seite steht die Aufgabe, auf der anderen das Ergebnis und sie stapelt dann richtig und falsch unterschiedlich, um die falschen erneut zu lernen. Aber die Nachhaltigkeit fehlt ihr noch sehr.
Wie haben eure Kinder das gelernt und irgendwann "für die Ewigkeit" abgespeichert?
Danke und Gruß, Katrin
Vielleicht gibt es hier ja User, die (Grundschul)Lehrer sind, andere pädagogische Hintergründe oder einfach nur Tips und Ideen haben:
Wir hatten gestern ein sog. Lernentwicklungsgespräch in der Schule meiner Tochter, 3. Klasse. Im allgemeinem kommt sie gut mit, aber sie scheint Probleme zu haben, gelerntes vom Kurz- ins langzeitgedächnis zu übernehmen.
Beispiel:
Die (Integrations)Klasse meiner Tochter soll jetzt das kleine 1x1 lernen. Sie lernt jedes davon einzeln der Reihe nach auswendig. Fragt man sie danach ab, kann sie die Ergebnisse nennen, z.b. vom 1x6, der Reihe nach und auch durcheinander. Fragt man sie irgendwann später, kann sie es nicht mehr, Ergebnisse vergessen.
Gestern nannte sie uns im Beisein der Lehrer das 1x3 von 1 bis 10x3, danach fragte ich sie nach 6x3, sie wußte es nicht (mehr). Sie scheint auch eher noch plus als mal zu rechnen. Sie sagt zwar 1x3=3 und dann aber 2x3= (Finger unterm Tisch) 6 usw.
In Deutsch beschäftigen sie sich gerade mit Nomen und Adjektieven. Den Kindern wird alles ganz oft im Stuhlkreis erklärt, dann fragen die Lehrer, ob jeder alles verstanden hat. Wenn sich niemand meldet und Fragen stellt, gehen die Lehrer davon aus, dass alle es verstanden haben. Dann sitzt Jacqueline vor einem Aufgabenblatt und kann mit Adjektiv und Nomen nichts anfangen, weil sie im Kreis nicht nochmal gefragt hat.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine und der Text ist nicht zu kompliziert. Wie kann man ihr helfen, Dinge im Langzeitgedächnis abzuspeichern? Üben, üben, üben kenne ich von mir selbst. Aber wenn sie es erst kann und kurz darauf nicht mehr... irgendwann muß es sitzen. Bis Ende der Sommerferien soll das 1x1 bis 10 lt. Lehrern so sicher sein, dass man ihr alle 100 Aufgaben auch durcheinander stellen kann und sie keine Finger mehr dafür braucht. Momentan lernt sie auf Kärtchen wie Vokabeln. Auf einer Seite steht die Aufgabe, auf der anderen das Ergebnis und sie stapelt dann richtig und falsch unterschiedlich, um die falschen erneut zu lernen. Aber die Nachhaltigkeit fehlt ihr noch sehr.
Wie haben eure Kinder das gelernt und irgendwann "für die Ewigkeit" abgespeichert?
Danke und Gruß, Katrin
0
Antworten
-
Es gibt sehr viele Bücher die einen das Lehren lernen. Aus deinem Bericht wird nicht klar welche Behinderung dein Kind hat. Sehr wichtig finde ich Abklärungen auf dem Gebiet ADHS LEGASTHENIE DISKALKULIE im Gegensatz zu Krankheiten die heilbar sind ,sind dies Störungen die sich nicht ganz aufheben lassen aber es gibt gute Therapien. Bei Legasthenie hat sich das Lernprogramm DYBUSTER bewährt
0 -
Ich habe mit dem "Auswendig lernen" meine Probleme, gerade als Lehrer!
Ich hatte eine Schülerin, die nach sehr langer Paukzeit durch die Eltern das 1x1 perfekt und schnell auswendig konnte, aber damit effektiv nichts anfangen konnte, weil sie genau so gut das "Vater unser" auf SUAHELI gelernt hätte.
Ich würde zuerst abklären, ob es eine Problematik des Gedächnistransfers (Kurz- zu Langzeitgedächtnis) ist oder ob da grundlegenderer Förderbedarf da ist.
Beispiel: warum soll ich Zahlenfolgen auswendig lernen, wenn ich die Bündelung und Vereinfachungen im Addieren nicht richtig verstanden habe??
Die sinngemäße Anmerkung "unter dem Tisch zählt sie 2 x 3 Finger zusammen" deutet eher in diese Richtung.
0 -
Danke für die bisherigen Antworten.
Die Behinderung meines Kindes steht in der Signatur... Es ist eine reine Körperbehinderung.
Ich habe die Lehrerin mal nach Lese- oder Rechenschwäche gefragt, sie sagte, das hätte Jacqueline nicht, sie würde sich da auskennen. Mein Gefühl ist eher, dass wir als Eltern jetzt auffangen sollen, was die Lehrer nicht schaffen im Unterricht trotz Ganztagsunterricht an 4 Tagen pro Woche. Als wir Ende letzten Jahres fragten, ob wir mit ihr das 1x1 üben sollen, wurde das verneint. Jetzt soll es sitzen bis Ende Juli (Ende der Sommerferien in Hamburg). Sie geht in eine Integrationsklasse, wo jedes Kind nach eigenem Tempo lernt; ist diese "Kuschelpädagogik", wie es jemand aus meinem Umfeld nannte, falsch?
Wir haben 5 DIN A4-Zettel bekommen, wo jedes Fach aufgeführt wird mit Unterthemen, z.B. ob sie konzentriert Aufgaben erledigt, Inhalte versteht, fair mit anderen umgeht, diese respektiert, Spass an Büchern hat usw. Als "Benotung" dieses inoffiziellen Zwischenzeugnisses gab es Smilie, Doppelsmilie für gut und besonders gut und Baustelle sowie Doppelbaustelle für selten oder nie. Wir sollen mit ihr an den Baustellen und Doppelbaustellen arbeiten, die es überall gibt. Sie liest gerne, schreibt aber nicht komplett fehlerfrei ab, bekommt Groß- und Kleinschreibung noch durcheinander, teilweise auch innerhalb eines Wortes. Ich habe eher das Gefühl, es liegt an ihrer Konzentration, fragt nicht nach im "Erklärkreis", wenn sie etwas nicht verstanden hat.
Gruß, Katrin
0 -
🥺 Sie geht in eine Integrationsklasse, wo jedes Kind nach eigenem Tempo lernt; ist diese "Kuschelpädagogik", wie es jemand aus meinem Umfeld nannte, falsch? 😃
Jede differenzierte Pädagogik ist völlig in Ordnung. Das hat mit Rumkuscheln nichts zu tun. Ein Vergleich mit anderen Schülern wird dabei aber ganz problematisch. Ein eigenes Lerntempo, aber für alle Schüler gleiche Ziele am Jahresende widerspricht sich doch irgendwo ganz erheblich, oder nicht??
😡
Ferndiagnosen sind mir nicht möglich, um hier kompetent zu beraten bräuchte ich sehr viel mehr Info. Hier in Oberfranken fahre ich bei solchen Fragestellungen an die Schule, besuche die Eltern und nehme mir mindestens 3 Besuche lang Zeit.
0 -
Hallo Katrin,
Ich weiß nicht was für eine Körperbehinderung Deine Tochter hat.
Zumindest bei meiner Behinderungsart Tetra-Spastik tritt in 20% LRS auf, etwas seltener Dyskalkulie, selten beides.
Es handelt sich um Teilleistungsstörungen auf einem bestimmten Gebiet- absolut keine geistige Behinderung.
Trotzdem muß das unbedingt gecheckt und gegebenenfalls behandelt werden, um spätere Schwierigkeiten in Schule und Beruf zu vermeiden.
Bei LRS gibt es Lesegeräte und gute Trainingsprogamme, bei Dyskalkulie gibt es spezielle Wahrnehmungstrainings.
LG
Surfer
0 -
surfer hat geschrieben:
....Ich weiß nicht was für eine Körperbehinderung Deine Tochter hat....
Katrin schreibt (in ihrer Signatur):
"Bin Handicap-Mutter (leichte Tetraspastik ohne Hilfsmittel und eine gut eingestellte Epilepsie) eines Handicap-Kindes (fortschreitende seltene Erbkrankheit väterlicherseits (HSP=Heriditäre spastische Spinalparalyse=Vererbte spastische Nervenlähmung(im Spinalkanal)"
Sufer Zitat: "bei meiner Behinderungsart Tetra-Spastik tritt in 20% LRS auf...."
Liebe Katrin,
sorry, dass ich das frage, aber ist denn bei Deiner Tochter alles abgeklärt, dass Du LRS vollkommmen ausschließen kannst? 🥺
Ich möchte Dir mit meiner Frage nicht zu nahe treten (sie aber trotzdem stellen).
Habe ja schon vielfach in Deinen Beiträgen gelesen, dass Du alles menschenmögliche für Dein Kind tust. 😉
0 -
Liebe Katrin,
Es kann auch eine Wahrnehmungsschwäche sein.
Denkbar ist neben LRS oder Dyskalkulie auch SLI, eine umschriebene Sprachentwicklungstörung.
Sie betrifft nur etwa 5% aller Sprach(-behinderungen). Zwar sind Jungen 3-4 mal häufiger betroffen als Mädchen, aber wenn Mädchen betroffen dann in schwerer Form.
Bei Mädchen wird häufiger nichts bemerkt, da sie ruhiger sind und das oft als Jungensache gesehen wird.
1. Hat sie sehr spät zu sprechen angefangen, mitunter erst mit ca.2 Jahren?
2. Spricht sie sie verdrehte Wörter und Silben?
3.Verwendet sie sehr oft Verbfinalstellung? (z.B.Puppe da Haare wascht)
4.Hat sie Schwierigkeiten mit der Verlaufsform (z.B. gefahrt statt gefahren)
5. Geringer Wortschatz und Wortfindungstörung?
Mögliche Nebensymptome meistens LRS, weniger Dyskalkulie aber auch Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsschwäche.
Mögliche Ansprechpartner sind das Institut für Sprachheilpädagogik der Uni Hamburg, aber auch Logopäden oder Sprachbehindertenpädagogen.
LG
Surfer
0 -
Hallo Surfer!
Danke für deine Tips und Gedankenanstösse. Aber wo habe ich jemals etwas von einer Sprachbehinderung geschrieben? HSP kann man für Laien übersetzen als die erbliche Form von MS, da die Symtome sehr ähnlich sind, aber der auslösende Herd woanders sitzt, deshalb kommt es leider auch zu Verwechslungen und Fehldiagnosen ärztlicherseits.
Man kann es auch mit einer schleichenden, inkompletten erblich bedingten Querschnittlähmung vergleichen. Die Spastik betrifft "NUR" die Beine, also eine Paraspastik, die dazu noch dynamisch ist, also nur bei Belastung sichtbar wird. Das ist die reine Form der HSP, bei der komplizierten Form können, müssen aber nicht, noch Symtome wie Inkontinenz, Demenz, Armkraftverlust auftreten, was bei ihr nicht der Fall ist.
Das einzige, was sprachlich bei ihr ist, dass sie das schlechte Deutsch der ganzen Familie des Vaters übernimmt. Da werden Artikel nicht richtig verwendet "Geh mal mit das Kind auf den Spielplatz" oder Wortendungen "verschluckt" wie "ein Blume". Leider übernimmt sie das, mein Ex ist genervt, wenn man ihm sagt, er soll etwas an seinem Deutsch tun, er ist Deutscher. Aber diese Beispiele passen ja so gar nicht zu dem, was du schreibst. Sie hat ganz normal angefangen zu brabbeln und zu sprechen, sie weiß genau, was sie sagen will.
Gruß, Katrin
0 -
Hallo Tigerchen!
Bei Jacqueline ist, was LRS u.ä. angeht, nichts abgeklärt. Aber da ist es so schwer, an meinen Ex heranzukommen, der sperrt sich gegen vieles.
Letzte Woche beim Elterngespräch sagte er zu den Lehrern, dass wegen des schlechten Deutsch, was leider immer weitergegeben wird, die ganze Familie LRS hätte, was aber nie abgeklärt wurde, bzw. anerkannt. Er schützt sich und seine Aussprache mit dieser Behauptung, die kein Fundament hat.
Seit Anfang Februar läuft endlich eine Typisierung der HSP im Rahmen einer Studie in Miami. Ihn davon zu überzeugen, Blut für so eine Untersuchung zu geben, war schon schwer. Ich selber habe es auch nicht geschafft, sondern er hat sich dem Vorbild seiner Schwestern angeschlossen, die den ersten Schritt gemacht haben. Wir sagen es ihm schon seit Jahren, ohne wirkung.
Wenn ich jetzt anfange, dass wir Jacqueline auf von euch oben genanntes testen lassen sollten, kommt es zu ewig langen Diskussionen und Abwehrverhalten seinerseits.
Jetzt am Wochenende bin ich zum jährlichen Bundestreffen der HSP-SHG mit Vorträgen vieler Fachärzte aus verschiedenen Unikliniken. Wenn es passt, werde ich dieses Thema, ob es bei HSP vermehrt zu LRS u.ä. kommen kann, mal ansprechen.
Gruß, Katrin
0 -
Lieber Katrin,
es tut mir sehr leid, dass Ihr so viele Probleme habt.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bei dem Bundestreffen das Thema ansprechen und etwas weiterkommen kannst! 😉
0
Kategorien
- Alle Kategorien
- 6.7K Gesundheitsthemen
- 5.4K Körperliche Behinderungen
- 995 Psychische Krankheiten
- 26 Kognitive Behinderungen
- 37 Sinnesbehinderungen
- 105 Chronische Erkrankungen
- 144 Hilfsmittel, Therapie und allgemeine Gesundheit
- 147 Für Jugendliche & junge Erwachsene
- 30 U30 Austausch
- 93 Bildung & Studium
- 15 Beziehungen & Sexualität
- 1 Erwachsen werden
- 14.2K Lebensthemen
- 1.9K Arbeit & Karriere
- 6.1K Recht, Soziales & Finanzielles
- 2.7K Reisen & Mobilität
- 761 Partnerschaften & Beziehungen
- 77 Familie & Kinder
- 1.1K Bauen & Wohnen
- 1.6K Sport & Freizeit
- 65 Inklusion & Aktuelles
- 4.8K Community
- 114 Willkommen & Begrüssung
- 140 Post(s) von der Redaktion
- 10 Fachperson stellt sich vor
- 9 Peers stellen sich vor
- 2.9K Plauderecke
- 30 Good news
- 6 Do it yourself (DIY)
- 753 Suche & Biete
- 492 Forensupport & Feedback
- 343 Recherche