Feedback zu Prothesenschäften

Liebe User,

ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die am Expertenchat zum Thema „Prothesenschaft der Zukunft – Erfahrungsaustausch“ teilgenommen haben.
Es wurde viel darüber diskutiert, was an einem Prothesenschaft (obere/untere Extremität) noch verbessert werden kann. Folgende Punkte wurden häufig erwähnt:

• Ausgleich für Volumenschwankungen schaffen
• Schwitzen reduzieren
• Weniger Handschuhverfärbungen
• Optik soll schöner werden
• Gurt ist zu hart/zu steif
• Situation verbessern wenn der Stumpf sehr kurz ist
• Phantomschmerzen reduzieren

Haben wir etwas auf dieser Liste vergessen?
Berichtet in diesem Forum von Euren positiven und negativen Erfahrungen mit Eurem Prothesenschaft. Schreibt auf, welche Änderungen Ihr Euch wünscht und wie Ihr Euch den Prothesenschaft der Zukunft vorstellt.

Ich freue mich auf Eure Beiträge.

Viele Grüße,

Susann

Antworten

  • Die wirklich gut sitzenden und funktionelle Prothesenschaefte macht ja nicht irgendeine Herstellerfirma weit ab vom Schuss, sondern mein Orthopaedietechniker. Was ganz genau er dann da an Giessharz-Breisosse oder so anruehrt, wo das dann am Arm hart und eng werden soll, wo es verstaerkt sein soll, welches Farbsachen er da reinkippt, und was alles den Gurt angeht, das loesen wir ja schon seit laengerem und sicher auch weiterhin eh selber hier. Es ist immer viel Arbeit, ob es sich lohnt ist eine andere Frage - aber wir kriegen das gut hin hier. Also, wir haben das im Griff. Am Massliner aus der lokalen Silikonkueche fuehrt auch fuer mich eh nichts mehr vorbei, dass diese Standardliner nicht gesund waren/sind ist jetzt sehr klar; wer das nicht weiss und Konsequenzen zieht wird halt selber leiden muessen, mehr als in Englisch ins Netz stellen tu ich nicht. Kurz gesagt, sind Silikonliner meist etwa roehrenfoermig oder zylindrisch aber bei den meisten Leuten ist der Stumpf nicht so sondern oben dick und vorne ganz duenn. Somit wird der Stumpf gestaut, dadurch etwas kaltschweissig, und riskiert dadurch vermehrt Hautprobleme; bei mir entstand dann vorne ein dickes akutes Stauungsekzem das ueber 1/2 Jahr grosse Probleme machte. Ein Massliner passt genau auf den Stumpf und vermeidet das Problem so effektiv. - Ich sehe da aber erstmal in dem Gebiet der Vollbelastungsprothesen, also wo es ernst gilt, jetzt so den absoluten Bedarf fuer ortsfremdes Wirken aktuell eher weniger.

    Wichtig ist eher Coolness und Eleganz fuer Eigenkraftprothesen. Die fehlt ja im sagen wir "kommerziellen" Angebot in diesem Bereich der Armprothetik ja voellig. Ich habe mir mit etwas Organisationsaufwand einige Modelle der Becker-Hand organisiert und bei Centri fertigbekommen, dass sie mir ihren passenden kosmetischen PVC Handschuh in Spezialkleinserie ROT herstellen und direkt als Endkunde verkaufen. Sehr nett : ) Gut, nach Schweizer Gesetz macht sich hier erstmal fett strafbar wer vom Ausland nicht mir direkt verkauft sondern an Vertriebskanaele verweist (Schweizer Parallelimportgesetzgebung / Kartellgesetz / Wettbewerbskommission (Weko), das sollte man kennen wenn man hier Geschaefte macht, ich warte auch auf den ersten den ich da in die Pfanne hauen kann und das werde ich mit grossem Genuss tun, glaubts mir; Nikon hat bereits 12,5 Millionen Franken Busse bekommen, ein unbekanntes aber aufregendes Gesetz das wir hier haben) zumal Prothesenteile hier ebensowenig reguliert oder zugelassen sind wie Schuhsohlen oder T-Shirts. Aber es ist super Cool mit den bunten Handschuhen. Meine Kollegen ziehen meine bunten Haende den hautfleischschweinchenfarbenen vor, ich auch. Noch cooler waere es, die Hersteller taten allgemein etwas weniger verstockt und arrogant. Ossur verweigert ja Endkundenkooperationen voellig, als ich da mal wegen so Kleber anfragte - und wenn ich nicht wegen einem schweren Stauungsekzem von meiner Dermatologin ein Ossurlinertrageverbot bekommen haette, haetten die jetzt auch bereits ernsten Briefverkehr mit der Weko, da haette ich ganz sicher dafuer gesorgt 😀 so aber warte ich jetzt auf nen Massliner.

    http://www.swissblawg.ch/2011/12/weko-millionenbusse-gegen-nikon-wegen.html

    Die Beckerhand ist sicher das beste was es weit und breit gibt - haelt ewig, hat einen adaptiven Griff sowie einen Praezisionsgriff, kostet etwa 400 bis 600 Dollar im Direkteinkauf fuer mich plus etwas Versand, wogegen andere Haende etwa die eines sehr grossen deutschen Herstellers eher teurer sind, eher rasch kaputt gehen, und dann nicht reparierbar sind, auch nicht wirklich gut aussehen und ganz sicher keinen adaptiven Griff haben. Auf die Beckerhand passen gerade mal alle normalen Arbeitshandschuhe die es so gibt, was bei anderen Prothesen etwa auch die Wurstfinger wie der grosse Otto Bock Daumenzeh doch eher weniger zutrifft. Das naechstbeste fuer die Seele ist sicher die Monestierhand. Die hat echte Eleganz. Das fehlt in der Prothetik der Haende sonst weltweit allumfassend - da ist gerade mal gar nichts elegant, so weit das Auge nur reicht. Wer da was aehnlich elegantes baut, der verkauft auch Units, wenn Qualitaet und Preis stimmen.

    Dekorative Ueberzuege waeren ein Thema - etwa indem man aus einem 3D Scan des Schafts ein Schnittmuster generiert und rasch guenstig eine Anzahl von Stoff- oder Lederueberzuegen anbietet. Das waere eine echte grosse Marktluecke. Ein 3D Naehservice fuer Prothesenschaefte und ev. Handschuhe. Ich hab den Dreh schon raus fuer meine eigenen Sachen aber wenn der Preis stimmt wuerde ich sowas auch sonstwo bestellen.

    Was aber sicher wirklich wirklich toll waere, waeren Entwicklungen in Richtung Wegwerf-Arm - zu sagen wir 150 Franken das Stueck. Wenn das witzig aussieht, man sich das ev. sogar selbst bedruckt bestellen kann ob jetzt mit der Farbe der eigenen Haut oder passend zum Auto oder Hemd - ich wuerde solche Dinger sicher wohl dauernd bestellen. Brillen verkaufen sich ja auch erst wirklich fett seit sie erschwinglich sind fuer den Endkunden.

    Gerade mit den Armprothesen ist es so - man zieht sie nur fuer gewisse Sachen an und es soll auch mal anders aussehen duerfen. Klar, ich spritze dann den Schaft oder die Hand um, oder kaufe einen anderen Handschuh etc. - aber das ganze Ding als Quickhand / Quickarm oder so, das waere was wirklich cooles.

    Ein Arm, der innen sehr weich und gut gefedert haelt, etwa mit etwas Gummibodenbelag (das Zeug kostet als Meterware nichts) und den man aus einem guenstigen Kunststoff selbst zurechtfaltet und dann ueber 3-10 Wochen aufbraucht etwa bei Wander- oder Strandferien, oder am Abend zum Pizza- oder Fleischschneiden im Restaurant. Ein Arm der vorne eine Art Funktionshandteller, oder Push-Form, oder sonstwas praktisches einfaches dran hat - sowas wuerde ich sehr begruessen. Das waere die m.E. naechste wirklich grosse Geldmaschine.

    Ist das Teil dann mit Salzwasser, Sand und Essensresten unwiederbringlich eingesifft, entweder abdieseln oder entsorgen.

    Hier Links zu bestehenden Design-Ansaetzen in diese Richtung:

    http://www.uwdesign2010.com/#id/students/kaylenekau

    http://invis-hand.com/ital.html

    Aber es muss fuer den Kundengeldbeutel passen, ohne Direktimport hier geht gar nichts - und wenn sowas nicht bald geliefert / bestellbar wird, fangen wir ja selber damit an, hier Sachen nachzubauen, neu zu testen und so weiter. Ach so ja, wir haben da schon etwas angefangen ; )
  • Was Schafttechnologie angeht, ist KISS (Keep It Simple Socket) sicher das neueste und nach meinen ersten Testerfahrungen einer fuer noch massivere Belastungen abgewandelten Befestigung das beste, was es gibt.

    Diese Art Aufhaengung schlaegt alles andere in vieler Hinsicht. Sie laesst sich sicher problemlos auch selbst umsetzen von gewieften Prothesenbauern.

    Nun bin ich der Sache nachgegangen und in der Tat wurde diese Art Aufhaengung von Matt und Dale Perkins in den USA entwickelt. Dale Perkins ist selbst Prothesentechniker und sein Sohn traegt eine Beinprothese und macht damit viel Sport. Die haben das im Jahr 2000 offenbar erstmals als Patent eingereicht bis es 2009 offiziell veroeffentlicht wurde.

    http://www.google.com/patents/about?id=25LGAAAAEBAJ
    http://www.freepatentsonline.com/y2009/0125121.html

    Mein Prothesentechniker baut mir jetzt etwas, das in diese Richtung geht.

    Hier die von der US-Firma KISS vertriebenen Baendelsorten:

    http://www.fabtechsystems.com/skin1/images/pdfs/KISS_catalog.pdf
    http://www.kiss-suspension.com/componentry.htm

    Otto Bock scheint da auch jetzt so Baendel anzubieten die in diese Richtung gehen, die sie aber nur fuer Beinprothesen fuer Oberschenkelamputierte haben.

    http://www.ottobock.de/cps/rde/xchg/ob_de_de/hs.xsl/14949.html
    http://www.ottobock.com/cps/rde/xchg/ob_com_en/hs.xsl/14949.html

    Aber aufgrund der Probleme mit Standardlinern generell - mein Techniker meinte, die Patienten mit Standardlinern haetten fast alle irgendwann nach einer Weile Probleme mit Stauung usw. - und bei mir im besonderen (da das bei mir jetzt Aerger gab deswegen), und aufgrund meiner bisheriger Erfahrungen etwa mit den Otto Bock Perlonseilzuegen fuer Armprothesen, die gerade mal gar nichts hielten, stellte dieses da angebotene System sicher keine Loesung fuer mich dar.

    Das Konzept aber ist genial und mein Techniker hat eine individuelle Variante davon mittels Masslinersystem gebaut, die wenn sie richtig fertig ist sehr toll ist und gleichzeitig stabiler und bequemer, leichter und haltbarer ist.

    [kein Aprilscherz]
  • Hallo swisswuff1,

    vielen Dank für deine ausführlichen Berichte.

    Dein Feedback handelt von der gesamten Prothese. Das ist natürlich verständlich, da du die gesamte Prothese verwendest und nicht nur einzelne Bestandteile.
    Jedoch schreibe ich meine Dissertation zum Thema Prothesenschäfte und möchte mich bei weiterem Austausch auf diese Komponente konzentrieren.

    Es freut mich zu hören, dass du von deinem Orthopädietechniker einen gut sitzenden und funktionierenden Prothesenschaft bekommst.
    Deshalb würde ich mich freuen, wenn du mir beschreibst, was besonders gut an deinem Schaftmaterial („Giessharz-Breisosse“ 😀 ) ist. Sicherlich kann ich auch von deinen positiven Erfahrungen lernen.

    Freundliche Grüße,

    Susann
  • Susann_Hesse hat geschrieben:
    Hallo swisswuff1,

    vielen Dank für deine ausführlichen Berichte.

    Dein Feedback handelt von der gesamten Prothese. Das ist natürlich verständlich, da du die gesamte Prothese verwendest und nicht nur einzelne Bestandteile.
    Jedoch schreibe ich meine Dissertation zum Thema Prothesenschäfte und möchte mich bei weiterem Austausch auf diese Komponente konzentrieren.

    Es freut mich zu hören, dass du von deinem Orthopädietechniker einen gut sitzenden und funktionierenden Prothesenschaft bekommst.
    Deshalb würde ich mich freuen, wenn du mir beschreibst, was besonders gut an deinem Schaftmaterial („Giessharz-Breisosse“ 😀 ) ist. Sicherlich kann ich auch von deinen positiven Erfahrungen lernen.

    Freundliche Grüße,

    Susann


    Materialwissenschaft Feedback:

    Wie ich es sehe, kommt es schon etwas drauf an was man mit der (ganzen) Prothese macht bevor man den Schaft richtig bauen oder, rueckblickend, beurteilen kann.

    Zum Skifahren hatte ich die Prothese an mit einem breiten Gummi/Kunststoffgreifer. Wie sich herausstellte war Pinlock / Liner / Schaft derart mistig bezueglich Waermeleitung dass ich nach zwei Tagen Erfrierungen am Stumpf vorne bekam trotz Kompressions-Socke unter Liner und sehr vielen warmen Kleidern drueber. Ich verwendete das naechste Mal einen alten etwas zu weiten Schaft in den ich zwei Skischuhsohlenheizelemente gelegt hatte was vom Platz her sehr gut ging. Da die Prothese da nicht sehr eng sitzen muss war die Voraussetzung an den Schaft fuer Skifahren somit: bruchfest sein, und weit sein mit Platz fuer Heizelemente. Optimal waere eine Rundumheizung, und ein daemmendes Schaftmaterial oder Ueberzug.

    Fuer den Alltag sonst ist es schon aber v.a. wichtig dass der Schaft in der Lage ist, Kraefte zu uebermitteln. Auch Pronation und Supination, also um die Laengsachse drehen, ist wichtig. Also ich ziehe auf dem Kabelzug gut und gern 8 - 11 kg Zuglast (Hand-/Hook-Schliesskraft, zum Aufziehen brauchts ebensoviel). Das muss das Ding aushalten, eindeutig. Der Probe PET Schaft vorletzte Woche erlitt darob rasch also innert 4 Tagen relativ geringer Belastung bereits Stueckbruch, da die Kabelzugverankerung ausriss aufgrund unterdimensionierter Bauweise, und ich trug den Scherbenhaufen dann wieder zurueck. Am besten bewaehrt hat sich bisher ein (schick glaenzend dunkelbrauner) Karbonfaserschaft, bei dem der Techniker alle Belastungsstellen sorgfaeltig sehr dick und fest ausgefuehrt hatte - das Ding war leicht, stabil und schuetzte den Armstumpf und mehr noch den empfindlichen Liner sehr gut vor Schlaegen oder anderen Problemen. Mit dem Liner bin ich deswegen an sich sehr zufrieden da dies erlaubt, dass der Schaft nicht ueber den Ellbogen geht - und ich brauche und will ganz freie Ellbogenbeweglichkeit. Das Unterhautfettgewebe an meinem Oberarm gerade oberhalb des Ellbogens an der Streckseite und seitlich hat schmerzhafte Knoten drin und das auf recht grossem Gebiet, und als ich das erste Mal einen myoelektrischen Arm mit Muensterschaft (Einschluss ueber den Ellbogen) ausprobierte, starb ich nach zwei Tagen vor Schmerzen, es war nicht ertraeglich. Es war fuerchterlich. Alles war flaechig unterblutet und es war gereizt und tat sehr weh.

    Die Linersituation mit Hautproblemen war aber zunaechst ein grosses Problem. Es gab viel Ausschlaege. Nach sehr vielen Abklaerungen u.a. mit unserer Vergiftungszentrale, Hautaerztin, Prothesentechniker etc. ergab sich, dass in Hauswasserleitungen gestandenes lauwarmes Warmwasser eine Art Mikrobenwachstum erfahren - was dazu fuehrt wenn ich abends Stumpf und Liner mit Warmwasser aus diesen warmen Hausleitungen abwasche, dort in die etwas Beschaedigte Haut diese Mikroben eindringen und seltsame Ausschlaege verursachen; dies im Zusammenspiel mit Passproblemen der Prothese / des Liners. Normale Standardliner passen kaum je, auch bei mir - hinten zu eng, vorne zu weit. Somit ist das Stauungsekzem vorprogrammiert. Konsequentes Sauberspuelen der Warmwasserleitung bzw. Kaltwasserverwendung vermied seither aber > 90% der Ausschlaege am Stumpf. Umstieg auf Massliner beseitigt jetzt restliche Stauungs- und Ekzemprobleme.

    Der Schultergurt von Otto Bock stank zunaechst masslos nach Schweiss. Verwendung ihres Reinigungsmittels vermischte den Schweissgestank mit Putzmittelgestank. Dass da bei der Plastikauswahl aus Sicht der Firma sicher richtig gehandelt wurde (sicher 2008 aber ev. auch spaeter versuchte Otto Bock ja wie man viel hoerte, Anwender von Eigenkraftprothesen durch spezielle Komponenten wie mindere Haltbarkeit zum Umstieg auf myoelektrische Arme zu bewegen) aber aus Anwendersicht falsch, liegt auf der Hand. Ich fing an mit Schultergurtueberzuegen aus Fahrradschlaeuchen, und die Schultergurte stanken gar nicht mehr. Da ich aufgrund der Otto Bock - Sorte von Schultergurten dann eine Nervenkompression am Arm bekam, was aber offenbar auch bekannt ist und man sich fragt wieso bauen die das so, was sind es fuer Leute in dieser Firma, da entwickelten mein Prothesentechniker und ich eine Art flexible / teils extrem steife Schulterankerbrace, die aeusserst bequem ist, micht mehr Nerven komprimiert und die extrem praezise und voellig geruchsneutrale Zug-Kontrolle erlaubt.

    Die Kabelzuege von Otto Bock hatte ich stets innert etwa 4-20 Tage voellig durchgescheuert wenn nicht zerrissen. Erst ein voelliges Redesign der gesamten Kabelzugaufhaengung und Montage erbrachte zwar erste Verbesserungen mit reparatur-/wartungsfreien Laufzeiten ueber 9 Monaten fuer mich - aber auch hier sind wir mit der Optimierung noch nicht am Ende. Es geht noch etwas besser.


  • Nachdem in den vergangenen Monaten nun mehrere (etwa 4?) Testmodelle von Masslinern angefertigt wurden, kann ich sagen, es fuehrten keine zum Erfolg. Das Silikon war stets so hart, dass diese Liner zwar den Zug der KISS-Aufhaengung sehr gut aufnahmen. Da aber ein Liner erst dann auf dem Arm haelt, wenn er etwas enger ist (sonst rutscht ein passgenauer Liner sofort wieder runter), spielt die Elastizitaet eine grosse Rolle. Das letzte Modell war immer noch so eng, dass es nach 2 Stunden extrem weh tat (die vorherigen Versuchsliner waren so eng, dass die Schmerzen frueher kamen); der Stumpf war dann massiv gestaut, und im vorderen 1/3 knallrot aufgetrieben. Bei nur extrem wenig anderer Art, diese Liner anzuziehen, rutschten sie schwupp vom Arm. Massliner bewaehrten sich entgegen erster Annahmen keineswegs. Zudem war nicht anzunehmen, dass die Klettverschluss-Aufhaengung fuer eine Kosmetikprothese gehen wuerde.

    Ich war also weiter auf der Suche nach einem Liner, der sich verformen / anpassen laesst, und zudem aber sehr weich und elastisch ist. Die meisten Silikonliner werden eher zylindrisch angefertigt, so verkauft, nicht weiter angepasst, und dann hat man irgendwann das Problem mit der Stauung.

    Nun bietet Willow Wood ein Produkt fuer Arme an, das aus der Reihe der Alphaliner kommt. Dies sind dicke, weiche, bis zu etwa 5-10% Durchmesser hitzedilatierbare Silikongel-Liner, die vorne eine sehr enge Pinlockkappe haben. Dieses Modell passt mir sehr gut. Ich trage den Liner nun bis ueber den Ellbogen hoch, er ist bislang extrem bequem, sitzt sehr eng, dadurch sammelt sich viel weniger Schweiss, und weil sich die ueblichen Pins fuer die Ossur Icelocks in die Linergewinde reinwuergen lassen, aendert an den anderen Prothesenkomponenten nichts. Nur der Schaft muss etwas weiter sein, da diese Liner etwas wurstiger sind.

    Was Langzeiterfahrungen angeht, kann ich noch nichts sagen.
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