Behindertenausweis ja oder nein?

Hallo,

ich, w, 42 Jahre bin zur Zeit in einer Umschulung zur Bürokauffrau für Kommunikation. Da ich einen Bandscheibenvorfall und erhebliche Arthrose mir Stenosen habe, kann ich meinen alten Beruf nicht mehr ausüben. Ferner begleiten mich Bluthochdruck (familiär bedingt), Schilddrüsen entfernung eine Seite,eine Bindegewebsschwäche und auf psychischer Seite eine Posttraumatische Belastung. In der Umschulungszeit wurde nun erkannt, das ich auch noch ADHS im Erwachsenenalter habe, welches im sozialen sowie beruflichen Bereich eine große Behinderung darstellt. Nun bekomme ich von einer Seite gesagt ich solle einen Behindertenantrag stellen, da ich bald ins reale Berufsleben soll und dort meine Probleme nach wie vor vorhanden sein werden, (nehme inzwischen das für Erwachsene zugelassene ADHS Medikament ), auf der anderen Seite wird mir gesagt ich solle lieber keinen stellen, da es für meine Jobsuche nicht gut wäre. Nur was ist dann wenn es dem Arbeitgeber auffällt wenn sich bei mir die Symptome des ADHS zeigen. Ich weis irgendwie nicht was ich machen soll. Könnte ich evtl. ein paar Ratschläge bekommen und ist es bei mir überhaupt ausreichend einen solchen Antrag zu stellen? Leider gibt es auch in meinem Umfeld keine Selbsthilfegruppe, welche sich mit dem Thema ADHS bei Erwachsenen befasst. Selbst in meinem Bildungswerk, wo ich derzeit bin, ist diese Erkrankung so unbekannt, das mir gesagt wird, das ADHS nur bei Kindern vorkommt. Hätte ich nicht das Schreiben meines Psychiaters, würde ich dort einfach in die depressive Schiene geschoben, welches jedoch got sei dank vom Psychiater ausgeschlossen wurde, und somit es nicht als Diagnose angenommen werden darf.
Es ist zur Zeit sehr schwer für mich a) anzuerkennen das ich diese Erkrankung habe zu den ganzen anderen, und B) es jedesmal vor anderen rechtfertigen zu müssen, dass es eben doch auch eine Erkrankung eines Erwachsenen sein kann und stehe recht alleine da und weis nicht wie und welche Hilfen ich bekommen könnte, bis auf psychologische die ich sehr dankbar annahm aber auch im Thema ADHS nicht viel erfahre. Ich wäre über ANtworten sehr dankbar. MfG
kurfuerstin

Antworten

  • Hallo,

    ich würde einen Antrag stellen. Da du ja auch einen Bandscheibenvorfall hattest und auch noch Athrose in den Gelenken, dazu noch deine psyche angeschlagen ist hast du ja auch Nachteile gegenüber Anderen.

    Bereut habe ich es nicht, und verheimlichen konnte ich meine Gehbehinderung auch nicht. Auch ich kann nicht mehr als Produktionshelferrin arbeiten. Schön ist es nicht mit 44 Jahren zum "Alten Eisen" zu gehören.

    Am Montag war ich auf einem Vortrag des Behindertenbeauftragten der TU Darmstadt der sehr Informativ war, es war die richtige Entscheidung es getan zu haben. Es ging um Bewerbungen und den Arbeitsmarkt.

    Unter 50 % bekommt du keinen Ausweiß aber ein Schreiben vom Versorgungsamt Wenn du Prozente hast gibt es ja auch Hilfen und Unterstützung. Es könnte später auch im Falle einer Frührente wichtig sein Prozente zu haben. Auch hättest du einen Steuervorteil.

    Entscheiden mußt aber Du was gut für Dich ist.



    Ein schönes Wochenende

    Gruß

    Gastone 😃
  • Hallo kurfuerstin,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Ich würde an Deiner Stelle auch einen Schwerbehindertenausweis versuchen zu beantragen. Du hast auch steuerliche Vorteile.

    Ich habe hier mal einen Link für Dich:

    http://www.adhs-deutschland.de/desktopdefault.aspx


    Bitte such selbst, nach einer Selbsthilfegruppe, da Du keinen Wohnort im Profil angegeben hast.
  • Liebe Kurfürstin,

    Ich würde den Ausweis beantragen wegen Steuervorteile und erweitertem Kündigungschutz. Ab 50% auch mehr Urlaub.
    Wenn Du Angst hast Du findest wegen dem Ausweis keinen Job, dann stell den Antrag erst,wenn Du wo drin bist.

    LG

    Surfer
  • Hallo,

    zuersteinmal vielen lieben Dank für die Antworten. Den Link habe ich schon im Vorweg benutz und musste feststellen das der nächste Ansprechpartner erst eine längere Fahrt bedarf. Ich komme aus Schleswig Holstein nahe Husum eher richtung St. Peter Ording und da wäre der nächste Elmshorn oder Kiel.

    An wen wendet man sich, wenn man diesbezüglich so viele Fragen hat? Ich war vorher 14 Jahre bei meinen Eltern angestellt und sah bis auf den Betrieb von der Außenwelt so gut wie nichts. Nun auf einmal werde ich mit so vielen Dingen konfrontiert und habe was Anträge stellen und Hilfe suchen und auch annehmen, keinerlei Erfahrung. Für meine Eltern war ich eben anders als alle Anderen, aber sie glaubten ich sei damit ja immer zurrecht gekommen, so das sie mir nie sagten, dass ich mir evtl. mal Hilfe suchen sollte.
    Ich habe nun Angst, da ich gelesen habe das ADHS ein Kündigungsgrund sei so fern der Arbeitgeber das erfahren würde, da es eine nicht heilbare Erkrankung sei.
    Bliebe ich davon verschont mit einem Behindertenausweis?
    MfG
    kurfuerstin
  • Hallo kurfuerstin,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Nun, entscheiden musst Du ganz allein. Wie die Mitglieder unserer Community schon berichtet haben, hast Du im Falle einer Einstufung einige Vorteile.

    Es ist jedoch auch richtig, dass nicht alle Personaler einen solchen Ausweis gern sehen. Und wenn Du ihn hast, musst Du dies auch angeben, wenn Du danach gefragt wirst.

    Was Deine Frage nach Informationen betrifft, möchte ich Dir unseren Info-Bereich ans Herz legen. Dort findest Du viele nützliche Informationen.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀

    Wenn Dein Anliegen geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.
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