wer ist wirklich behinderung und wer nicht??

hi @ all

ich bin ja eigentlich nicht behindert (aber meine freundin) aber seid ich hier mitlese denke ich ganz anders. wenn man nicht viel mit solchen mensch zu tun hat (und soooooooooo viele dass man sie täglich überall und ständig sieht gibt es jetzt echt nicht!) denkt man gar nicht nach. man hat einfach so ein bild im kopf wie behinderte sind. das bild kann ich jetzt vergessen, es ist voll falsch!! tut mir leid wenn ich mich dumm ausdrücke (aber ich kann voll schlecht schreiben und so, meine behinderung, bin so schlecht im deutsch und rechtschreibung, ich les meinen text druch und seh die fehler echt nciht!!) aber ihr habt mir die augen aufgemacht.Danke dafür.

gglg miri

Antworten

  • Hallo Miri,

    es gibt sehr viele Arten von Behinderung. Viele Behinderungen sieht man den Menschen nicht an. Da ich zur Zeit eine Weiterbildung(Reha) mache habe ich in der Schule viele Menschen um mich herum, die wie ich auch ein Handycap oder mehrere Handycaps haben.


    Wichtig ist jeden Menschen fair zu behandeln und nicht andere auszulachen wenn sie Stottern.

    Jeder Mensch hat einen Baufehler, keiner ist Perfeckt. Egal welchen Fehler Du hast, Du bist willkommen.

    Dir einen schönen Abend

    Gruß

    Gastone 😃
  • Gastone hat geschrieben:

    Wichtig ist jeden Menschen fair zu behandeln und nicht andere auszulachen wenn sie Stottern.

    Jeder Mensch hat einen Baufehler, keiner ist Perfeckt. Egal welchen Fehler Du hast, Du bist willkommen.



    Genau! 😀
  • Hallo Miri!

    Das ist wohl eine Sache der Sichtweise:
    Für die Gesellschaft bin ich behindert mit meinem auffälligen Gangbild etc. Aber oft behindert mich die Gesellschaft, z. B. Treppen ohne Geländer, Treppen zum Aufzug etc. Meine Behinderung ist offiziell anerkannt mit einem SBA vom Versorgungsamt mit allen Vor- und Nachteilen. Um einen SBA zu bekommen, muß man aber nicht sichtbar oder von Geburt an behindert sein, es genügt eine künstliche Hüfte, um Prozente zu bekommen.

    Ich habe auch oft den Eindruck, dass die Gesellschaft behinderter ist als ich mit deren Denkweisen. Ich bin gehbehindert ohne Hilfsmittel. Neuerdings ist es im ÖPNV von Hamburg Pflicht, vorne einzusteigen und die Fahrkarte vorzuzeigen. Ich habe mir den SBA inzwischen in einer Klarsichtfolie um Hals gehängt, um beide Hände frei zu haben, mich festhalten zu können. Man muß jetzt hinten aussteigen - ich wollte aber vorne raus, wegen des Gleichgewichts, damit ich während der Fahrt nicht durch den Bus laufen muß und evtl. hinfalle. Der Busfahrer, obwohl er ja den SBA gesehen hatte, fragte mich allen Ernstes, ob ich nicht laufen könnte. Ich antwortete, dass es nicht so einfach ist für mich während der Fahrt. Als der Bus stand, bin ich dann doch hinten ausgestiegen, weil er vorne die Türen nicht öffnete. Die Gesellschaft muß noch lernen, dass man nicht erst im Rollstuhl sitzen muß, um gehbehindert zu sein. Oft wird auch eine Körperbehinderung mit einer geistigen Behinderung gleichgesetzt, wenn man z.B. Sprechprobleme hat. Dann wird man auch schon mal gefragt, ob man sicher ist, dorthin zu wollen, was man als Ziel angegeben hat.


    Gruß, Katrin
  • KatrinHH hat geschrieben:
    ...Das ist wohl eine Sache der Sichtweise:
    Für die Gesellschaft bin ich behindert mit meinem auffälligen Gangbild etc. Aber oft behindert mich die Gesellschaft, z. B. Treppen ohne Geländer, Treppen zum Aufzug etc. .....
    Ich habe auch oft den Eindruck, dass die Gesellschaft behinderter ist als ich mit deren Denkweisen.
    Ich bin gehbehindert ohne Hilfsmittel. Neuerdings ist es im ÖPNV von Hamburg Pflicht, vorne einzusteigen und die Fahrkarte vorzuzeigen. Ich habe mir den SBA inzwischen in einer Klarsichtfolie um Hals gehängt, um beide Hände frei zu haben, mich festhalten zu können. Man muß jetzt hinten aussteigen - ich wollte aber vorne raus, wegen des Gleichgewichts, damit ich während der Fahrt nicht durch den Bus laufen muß und evtl. hinfalle. Der Busfahrer, obwohl er ja den SBA gesehen hatte, fragte mich allen Ernstes, ob ich nicht laufen könnte. Ich antwortete, dass es nicht so einfach ist für mich während der Fahrt. Als der Bus stand, bin ich dann doch hinten ausgestiegen, weil er vorne die Türen nicht öffnete.
    Die Gesellschaft muß noch lernen, dass man nicht erst im Rollstuhl sitzen muß, um gehbehindert zu sein. Oft wird auch eine Körperbehinderung mit einer geistigen Behinderung gleichgesetzt, wenn man z.B. Sprechprobleme hat. Dann wird man auch schon mal gefragt, ob man sicher ist, dorthin zu wollen, was man als Ziel angegeben hat.

    Liebe Katrin,

    ich muss dir in vielem was du schreibst recht geben, wie man eine behinderung auffassen kann.

    Da ich auch aus HH komme, kenne ich das problem mit den bussen.

    Es ist ein absolutes unding, wie dich der busfahrer behandelt hat.
    Ich würde an den HVV schreiben und die situation schildern.

    Auch wundere ich mich, dass in der presse noch nicht darüber berichtet wurde, wie völlig untragbar das alles ist. Alles wurde doch nur am "grünen tisch" so ausgeklüngelt, wie man in hamburg sagt. 😺

    Die busse verspäten sich häufig, da alle vorn einsteigen müssen. Man verpasst u.u. auch seine anschlussverbiundungen.

    Abgesehen davon haben es menschen mit einer gangunsicherheit (wie du sie hast), aber nicht im rolli sitzen, total schwer, in die busse rein- und rauszukommen. Du hast das sehr gut beschrieben.





  • Hallo Vory!

    Sich beim HVV deswegen zu beschweren, dafür wird es wohl zu spät sein. Das war gleich in der ersten Woche der Umstellung, Anfang März. Ich hätte mir wahrscheinlich die Wagennummer und die Uhrzeit merken müssen, damit genau der richtige Busfahrer angesprochen wird.
    Ich denke, es nachträglich und allgemein gehalten zu formulieren, wird nichts bringen. Die Antwort kann ich mir schon vorstellen: "Wir bekommen täglich X Anrufe ähnlichen Inhalts, wir können nichts machen" oder so ähnlich.


    Gruß, Katrin
  • Hallo Katrin,

    auch ich nutze den HVV, fahre damit täglich zur Arbeit und wieder nach Hause. Du solltest Dir die Busnummer und die Uhrzeit sowie die Linie merken. Die Zentrale bekommt dann heraus, welcher Busfaher zu diesem Zeitpunkt unterwegs war. Der Busfahrer bekommt dann was vom Vorgesetzten zu hören... Ihr müsst beim HVV nicht anrufen, es gibt im Internet ein Kontaktformular, das füllt ihr aus, und sendet das dann hin. Meist bekommt man wenige Tage später eine Rückmeldung. Ich selbst habe auch eine Gehbehinderung, habe auch ab und zu Probleme in den Bus reinzukommen, aber viele Busfahrer kennen mich mittlerweile. Einfach nett und freundlich sein, höflich grüßen, das macht viel aus. Die Busfahrer merken sich die Gesichter. Und wenn man freundlich fragt, kommt man weiter, nicht wenn man unfreundlich ist oder frech.
  • Hallo Sanne!

    Der Tip mit dem Kontaktformular ist gut. Ich war nicht unfreundlich oder frech, sondern habe Aufklärungsarbeit geleistet beim Busfahrer. Ich habe bewußt etwas lauter gesprochen, damit auch andere Fahrgäste mitbekommen, dass es schwierig für einige sein kann. Es kam auch gleich der Satz einer älteren Dame, sie hätte auch so einen Ausweis, aber auch sie mußte hinten aussteigen.
    Ich kann ja den HVV verstehen, auf diese Weise die Schwarzfahrerquote verringern zu wollen, aber die Fahrer müssen dabei flexibel sein oder bleiben mit der Türöffnung.


    Gruß, Katrin
  • mirandaa hat geschrieben: man hat einfach so ein bild im kopf wie behinderte sind. das bild kann ich jetzt vergessen, es ist voll falsch!!
    gglg miri


    Hallo Miri,

    Deine Erkenntins ist sehr lobenswert. Sich selbst immer wieder zu reflektieren, sein Handeln und Denken neu zu bewerten und gegebenen Falls zu ändern, ist das beste Mittel gegen Voruteile. Vielen Dank dafür! 😃

    Wie wir über Menschen mit Behinderung denken wird meiner Meinung nach von den Medien geprägt. Dabei vergißt man schnell das die Medien immer nur sehr einseitig berichten. Sie interessiert nur was ihnen Einschaltquoten bringt. Das wirkliche Leben und das die meisten von uns trotz ihrer Behinderung ganz normal leben und ganz normale Menschen sind, interessiert die Medien nicht. Doch ich bin mir ziemlich sicher, wenn unsere Gesellschaft die Veränderungen im Zusammenleben mit Behinderten weiter voran treibt, barrierefreie Gebeäude, barriere freie öffentliche Verkehrsmittel, gemeinsame Kindergärten, gemeinsame Schulen, gemeinsame Sportverein, etc., wird sich auch das Bild des Behinderten in unserer Gesellschaft ändern.

    Wenn wir Behinderten aktiv am gesellschaftlichen Leben teil nehmen und uns nicht zurück ziehen, können wir Einfluß darauf nehmen ob wir in einer Parallelgesellschaft leben oder dazu gehören. Anders herum ist es genauso. Wenn Menschen wie Du Miri, sich trauen sich für uns zu interessieren, findet genauso eine Inklusion statt, wie wenn Behinderte sich in die Gesellschaft Gesunder integerieren. da könnte man Deine Eingangsfrage auch umändern. Nicht wer ist wirklich behindert und wer nicht, sondern ab wann ist man behindet?

    Schönen Gruß
    Karin


  • KarinM hat geschrieben:
    Deine Erkenntins ist sehr lobenswert. Sich selbst immer wieder zu reflektieren, sein Handeln und Denken neu zu bewerten und gegebenen Falls zu ändern, ist das beste Mittel gegen Voruteile. Vielen Dank dafür!

    Sorry, aber das hört sich so an wie:

    upps, die mutter des forums KarinM hat gesprochen. 😢
    KarinM hat geschrieben:
    Wie wir über Menschen mit Behinderung denken wird meiner Meinung nach von den Medien geprägt. Dabei vergißt man schnell das die Medien immer nur sehr einseitig berichten. Sie interessiert nur was ihnen Einschaltquoten bringt. Das wirkliche Leben und das die meisten von uns trotz ihrer Behinderung ganz normal leben und ganz normale Menschen sind, interessiert die Medien nicht....

    Darf ich mal fragen, woher du dieser erkenntnis über die medien nimmst?
    Meiner meinung nach sollte man nicht in dieser art verallgemeinern. 😺
  • Liebe vory,
    vory hat geschrieben:
    Sorry, aber das hört sich so an wie:

    upps, die mutter des forums KarinM hat gesprochen. 😢

    hierzu muss ich Dich ermahnen, Dich an unsere Netiquette zu halten und provozierende Aussagen, die nichts mit dem Thema zu tun haben, zu unterlassen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
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