Frage an die User: Was können sie machen?

Liebe User

Wir werden immer wieder von allen möglichen Leuten gefragt: "Ich würde gerne Menschen mit Behinderungen helfen. Was kann ich machen?".

Wir geben die Frage doch gleich an Euch weiter! Was möchtet Ihr, was Menschen ohne Behinderung für euch tun? Was kann eine einzelne Person für Euch tun?

Wir sind gespannt auf alle Eure Antworten!

Liebe Grüsse

Antworten

  • Ui, schwierige Frage!

    Wenn mich das die Leute fragen, sage ich immer, sie sollen den Grundkurs in Gebärdensprache machen. Gehörlose müssen sich so vielen Hörenden anpassen jeden Tag. Hörende müssten sich meist nur an eine einzige Person in ihrem Umfeld anpassen. Da würde ich mir wünschen, das mehr Leute wenigstens ein bisschen gebärden können, damit es mehr kommuniktion und weniger Barrieren gibt!

    Liebe Grüsse von Laure
  • Hi Mäggi
    Das habe ich meine angestellten auch gefragt! sie wünschten sich eine rollstuhltaugliche toilette, eine rampe und einen raum, wo sie sich kurz hinlegen können. haben sie alles bekommen.
    ich denke, wir ohne behinderung können vor allem einfach etwas mehr verständnis bringen! es muss nicht immer geld sein, es hilft sicher schon sehr wenn man einfach mal zuhört und halt nur das macht was auch gewünscht wird.
    Gruss bob
  • Hallo

    Ich hätte gerne wenn jemand mir hilft bei der täglichen Arbeit. Ich habe wenig kraft und ermüde sehr schnell durch meine Behinderung. leider zahlt die krankenkasse nicht für eine haushaltshilfe aber ich brauche eine. schön wär auch ein fahrdienst.leider kann ich nicht mehr arbeiten weil ich nicht mehr selbst auto Fahren kann.
    danke, Ollalisa
  • Normal mit mir umgehen. Ich sage immer krank bin ich wenn ich einen Schnupfen habe. Ich freue mich immer wenn jemand ganz normal mit mir umgeht, manche versuchen angestrengt wegzuschauen und manche fragen jede Minute ob ich auch wirklich nix brauche...beides nervt!! Ganz entspannt fand ich es zum Beispiel auf dem Hundeplatz kurz vorgestellt nachgefragt und dann gesagt du sagst wenn du Hilfe brauchst und gut wars. Super ich fühle mich Pudelwohl. Das ist es was ich persönlich brauche.

    Gruß Sonnenscheinhsk

    Ach ja freie Behindertenparkplätze wären auch nicht schlecht. In mind. der Hälfte der Autos liegt kein Ausweis drin.
  • handwerklich begabte Leute, die einem nach einem kurzen Anruf helfen, was zu reparieren bzw. aufzustellen, anzuhängen etc....also für Leute die im Rolli sitzen, eine Lampe aufhängen, ein Schrank zusammenbauen etc. Dafür kann der Behinderte dem anderen vielleicht ja mit seinen Kenntnissen helfen. Also eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Und selbst mal daran denken, das man z.B. blinden Leuten nicht die Wege versperrt, durch umgeräumte Möbel, etc...
  • Salü Maggie,

    mir würde es gefallen wenn solche Leute nicht aus Mitleid tätig werden, sondern weil sie ein Interesse daran haben mit alle Menschen auf Augenhöhe um zu gehen. Wie sonnenscheinhsk schon schieb, wir sind nicht krank und alles was aus Mitleid geschieht nervt nur. 😉

    Mich würde es freuen wenn man Rollifahrer oder Menschen mit anderen Behinderungen, die spezielle Bedürfnisse mit bringen, in bestehende Sportvereine integrieren würde. In der Regel integiert man nur geistig Behinderte und Kinder. Oder man schafft Abteilungen mit Sportarten wie Bosseln, die in meinen Augen nicht wirklich viel mit Integration und Vereinssport zu tun haben. Viele Sportarten kann man mit Rollifahrern oder anderen Behinderten zusammen aus üben. Schwimmen, Inlineskaten, Tischtennis, Tennis, Wandern, und vieles mehr. Ich versuche schon seit vielen Jahren in einem Sportverien Fuß zu fassen. Einen Rollstuhlsportverein gibt es in meiner Stadt "leider" nicht. Da ich seit frühester Kindheit im Vereinsport integtiert war, möchte ich dies gerne weiterhin tun. Aber weil ich alleine bin und keine 15 oder 20 Rollifahrer mitbringe um eine eigene Abteilung zu schaffen oder weil man meint die Verantwortung für mich nicht tragen zu können, kann ich keinen Verein für mich finden.

    Einfach ganz normal dazu gehören dürfen und die Verantwortung für mein Handeln genauso selbstverständlich selber tragen zu dürfen, wie jeder andere auch. Das wünsche ich mir am meisten. Würden die Menschen uns Rollifahrern mehr auf Augenhöhe begegnen, würde es garantiert viel weniger Mitleid und Ausgrenzung geben.

    Gruß Karin
  • ollalisa hat geschrieben:
    Hallo

    Ich hätte gerne wenn jemand mir hilft bei der täglichen Arbeit. Ich habe wenig kraft und ermüde sehr schnell durch meine Behinderung. leider zahlt die krankenkasse nicht für eine haushaltshilfe aber ich brauche eine. schön wär auch ein fahrdienst.leider kann ich nicht mehr arbeiten weil ich nicht mehr selbst auto Fahren kann.
    danke, Ollalisa


    @ollalisa,

    so etwas gibt es schon. Eigentlich für Senioren gedacht, aber zu uns kommen sie auch. Frag mal bei der Caritas und der Diakonie nach ehrenamtlichen Helfern. Die kommen nicht nur um Dir aus der Zeitung vor zu lesen oder Dich beim Spazierengehen zu begleiten, sondern auch um Bilder auf zu hängen, den Rasen zu mähen oder die Wäsche zu falten. 😉

    Gruß Karin

    delphisanne63 hat geschrieben:

    handwerklich begabte Leute, die einem nach einem kurzen Anruf helfen, was zu reparieren bzw. aufzustellen, anzuhängen etc....also für Leute die im Rolli sitzen, eine Lampe aufhängen, ein Schrank zusammenbauen etc. Dafür kann der Behinderte dem anderen vielleicht ja mit seinen Kenntnissen helfen. Also eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Und selbst mal daran denken, das man z.B. blinden Leuten nicht die Wege versperrt, durch umgeräumte Möbel, etc...

  • Salü Maggie
    Wenn jemand helfen will kann er,oder sie,sich bei einer Behindertenorganisation melden.Von der Schweiz.Multiplesklerose Gesellschaft weiss ich dass da immer freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht werden,sei es für Tagesausflüge oder auch Ferien die zwei Wochen dauern.Auch andere Institutionen sind auf Helfer angewiesen.Für die Helfenden gibt es verschiedene Möglichkeiten,bei leicht behinderten bis schwerbehinderten Menschen mitzuhelfen.Bei den letzteren ist jedoch eine Ausbildung nötig.
    In meinem Alltag,mit dem Rolli,treffe ich täglich Leute die kleine Hilfe leisten.so z:B.beim Einkaufen etwas vom hohen Regal herunterreichen oder schwere Sachen in den Einkaufswagen heben.
    LG, fredy
  • Guten Abend Maggie,..

    wir haben doch schon ein Kulturprogramm zum WE,.. 😺

    Es ist eine gute Frage. Die Antwort von Bob gefällt mir gut. So konnten bestimmt viele Bedürfnisse auf einen Schlag gelöst werden. Doch auch von allen anderen Beteiligten in Ihren Beiträgen zur Diskussion.

    Persönlich denke ich das die Barrieren in den Köpfen uns gegenüber zuerst abgebaut werden sollten oder auch müssen. Und dann sollte das Schubladendenken aufhören, Behinderung ist nicht gleich Behinderung. Es herrschen zu viele Vorurteile oder auch Alturteile auf beiden Seiten. Hört man das Wörtchen " Behinderung " denkt man immer noch, - " Null Intelligenz oder keine etc. 😺 ".

    Die Antworten liegen Langfristig in der Zeit dazu in einem sehr langen Lernprozess für Uns alle, ob nun behindert oder nicht- behindert. Dir ein gutes, sonniges WE, Mfg Lyn 😉
  • In Ortschaften wo ich viel hin muss würde ich mir Wünschen wenn ich einen Ort weiss wo ich mich sicher fühlen darf und kann,wo ich dann auch die möglichkeit habe mich hinzulegen und einen moment zu schlafe.

    Sonst allgemein wünsche ich mir das die Leute um mich rum mir nicht ständig das gefühl geben wenn ich in einer Kolone drin bin (Kasse/ Schalter usw) das ich mich ihrem tempo anpassen muss, sondern das ich auch einfach gemütlich in meinem Tempo die sachen machen darf ohne das grad jemand sagt schläfst du grad ein oder geht es nicht ein wenig schneller oder dann so so stark aufschliessen das man fast nicht mehr atmen kann und bei mir der gedanke kommt ich möcht grad am liebsten absitzen, ich kann fast nicht mehr stehen.

    Und wenn jemand mich sprechen hört, das dann dass sprechen nicht nachgemacht wird und alles ins lächerliche gezogen wird und das man mich aussprechen lässt und nicht geraten wird was ich woll sagen möchte.

  • woran ich desöfteren denke:

    ich würde mir wünschen, dass ab und an bei gutem Wetter jemand mit mir 20-30 Minuten spazieren geht (ich im E-Rolli sitzend).
    Alleine zu fahren habe ich ein absolut ungutes Gefühl, mache dies höchst selten, fühle mich nicht wohl.

    Ich würde mir wünschen ab und zu mit jemand einige Minuten zu telefonieren (habe Flatrate) und über alles Mögliche und Unmögliche zu plaudern.

    Ich würde mir wünschen, dass abgesenkte Bürgersteige nicht zugeparkt werden und ich
    deshalb die Straße nicht überqueren kann, dass Menschen andere darauf aufmerksam machen wenn sie solche Situationen (Falschparker) bemerken.

    Ich würde mir wünschen, dass die Menschen allgemein ausweichen und nicht erwarten, dass immer ich ausweiche oder stehen bleibe.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende






  • Liebe User

    Vielen Dank für eure tollen und aufschlussreichen Antworten!

    Liebe Grüsse
  • wie wär es wenn die frage ungekehrt gestellt worden wär. ? Wie würden dann die antworten ausfallen.was kann ein behinderter mensch für einen nicht behinderten menschen tunen.?vieles vor allen die liebe und hoffnung die in seinem herzen steck ein sück weiter reichen.
  • Interessant finde ich dass man die Frage auch drehen kann. Wie Rolli grün schon erwähnte sucht die MS Geselschaft immer wider Helfer für Freizeiten.2 Beispiele aus einer Freizeit .Wir hatten Eins zu eins Betreung Ein Klient der irgendwo In einem Heim abgeschoben war ein Pfleger für 6 Klienten Am ersten Tag konnte er fast nicht auf den eigenen Beinen stehen am letzten Tag konnte er den ganzen Flur Rauf und runter laufen. Für eine Strecke die wir in 1 Minute zurücklegen brauchte er 10 Minuten aber ihr hättet sein stolzes und glückliche Gesicht sehen müssen
    Der andere Klient wohnte in einem nicht besonders geliebten oder sicheren Gebiet
    Prostitution Drogen hoher Anteil von Migranten . Er rollte sich bei jedem Wetter in den Park und erzählte den Kindern Geschichten oder half bei Schulaufgaben In all den Jahre wurde er nie bedroht oder Überfallen
    Frag nicht was die Geminschaft für dich tun kann
    sondern frag was du für die Gemeinschaft tun kannst
  • Hallo Colores,

    aus dieser Sicht habe ich das noch nicht betrachtet, aber man/frau sollte mal darüber nachdenken. Hilfe zur Selbsthilfe.
  • Damit der Beitrag von 0900 nicht zu lange war noch ein paar sprachliche Gedanken
    Mitleid ist ein oft falsch gebrauchtes oder missverstandenes Wort
    Das Lateinische Miserecordia (Barmherzikeit) kommt der Sache vielleicht näher
    Darinn steckt die Misere (leid elend)und das Herz Also das herz bewegen erschüttern etwas gegen das Leid zu tun
    Erbarmen Ist auch so ein Wort Grichisch Kyrye-eleison
    Kyryos ist der liebevolle Herrscher(leider keine weibliche Form) im Gegensatz zum Tyrannen Dem Unterdrücker
    Interessant Ist das Die Los-Sprechung Befreiung=eleison alleine nicht vorkommt sondern immer in verbindung mit dem Befreier steht
    Im Buch Hiob(Jiob)im"kapitel steht im Vers 11-13 etwas sehr interessantes Die hilfreiche Reaktion auf ein grosses Unglück it nicht gleich reden sonden schweigen -mittragen Ratschläge können einen auch erschlagen Das dann die Reden der Freunde nicht sehr hilfreich waren ist dann eine andere Geschichte.
    Im neuen Testament stehen viele Heilungsgeschichten und in allen ist das Wort immer mit der Tat verbunden Matthäus 8.1-16 9.1-8und18-34
    Zusammenfassend derselbe Spruch wie in meinem Letzten Beitrag
    Frage nicht was die Gemeinschaft für dich tun kann
    sondern frage dich was du für die Gemeinschaft tun kannst
  • Das finde ich eine intressante frage, was kann ich für die geselschaft tun?
    Ich fand die in dem bezug das wo mir jemand gesagt hat, das ich vermutlich hier sei das andere an mir die geduld üben können.
    Ich hoffe selber zwar das ich auch noch für andere sachen da bin.
    Lg Blitz
  • Hallo Leute!

    Hilfe zur Selbsthilfe sollte immer ganz oben stehen. Nicht nur bei Menschen die etwas "gutes" tun wollen. Wenn mich jemand fragt "Kann ich ihnen helfen?", anworte ich je hach Situation auch gerne mal "Ja, nicht helfen!" Hilfe zur Selbsthilfe macht einen nicht nur glücklich etwas selber gekonnt zu haben. Es vermeidet auch Demütigungen wie Zwanghelfen und Bevormundung und schafft eine Lebensqualität, die einem das Gefühl gibt trotz Behinderung normal, statt abhängig und eingeschränkt zu sein.

    Genauso wie Nichtbehinderte gebraucht zu werden vermittelt genauso viel Lebensqualität wie Hilfe zur Selbsthilfe. Den Bundesfreiwillendienst oder Ehrenämter können übrigens auch Menschen mit Behinderung machen. Die Bundesregierung hat sich vor kurzem sogar zum Ziel gesetzt deutlich mehr Menschen mit Behinderung ins Ehrenamt zu bringen als bisher. Deshalb haben als ehrenamtliche Arbeitnehmer sogar die gleichen Rechte auf die Einrichtung eines behindertengerechten Arbeitsplatzes, wie ein berufstätiger Arbeitnehmer mit Behinderung.

    Ich habe für mich so ein Ehrenamt auf der Homepage der Aktion Mensch gefunden. In einer Grundschule unterstütze ich die Kinder während der Freiarbeit in Mathe und Deutsch. Hier zwei Ardessen mit Angeboten in ganz vielen Arbeisbereichen:

    Ehrenamtdatenbank der Aktion Mensch

    Bundesfreiwilligendienst

    Schönen Gruß
    Karin
  • Hallo Blitz hallo Karin
    Vielleicht einwenig ungeschickt formulirt .Es findet sich immer jemand dem es mieser geht als mir .Es ist schon so das die Schulen in den 9 Jahren einmal eine Eingliderungs-stätte besuchen,aber reicht das??? Vermutlich liessen die Gräben sich besser überwinden durch täglichen oder wöchentlichen Kontakt.Karin du leistest einen wertvollen Einsatz in diesem Forum und mit den Kindern(busserl)
    Blitz,wäre es nicht auch eine Idee deine Suchtproblematik anzugehen,wenn du deinen Platz findest fühlst Du dich als wertvolles Mitglied der Gemeinschaft und bekommst mehr Selbstwertgefühl (mehr sonst per PN)
    Schalom Colores
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