Kann eine ICP durch Medikamente

Hallo!

Ich habe eine Frage zu Medikamenten-Nebenwirkungen. Durch Sauerstoffmangel bei der Geburt habe ich (unter anderem) eine ICP. Betroffen sind beide Beine und die linke Körperhälfte. Durch Therapie hat sich bis vor Kurzem fast alles normalisiert und ich konnte die Störung gut kompensieren.
Seit einem Zusammenbruch vor einem halben Jahr nehme ich Neuroleptika (Abilify), und zu Beginn der Behandlung hatte ich starke Bewegungsstörungen und einen Tremor in den vom ICP betroffenen Körperregionen. Ein Absetzen der Medis hat nicht viel gebracht, die Beschwerden sind immer noch da und bei Kälte unerträglich. Mein Arzt will mich zu einem Neurologen schicken. Nun wollte ich doch vorher noch hier fragen, ob jemand schon gehört hat, dass sich eine ICP verschlechtern kann oder durch Medikamente wieder auftreten etc.

Freundlich grüsst
Space

Antworten

  • Hallo Space,

    Ich habe auch von Geburt an Spastik durch Sauerstoffmangel bei der Geburt.
    Ja, manche Medikamente können Spastik verstärken oder Krämpfe auslösen.

    Auf vielen Packungen steht deshalb nicht einnehmen bei Cerebralen Störungen oder Störungen des ZNS. Auf manchen steht auch nicht einnehmen bei Spasmen.
    Oder bei den Nebenwirkungwn steht kann Spasmen auslösen und auch wenn da steht kann Krämpfe auslösen.
    Nicht nehmen.

    LG

    Surfer
  • Liebe Space,

    nur soviel: Ich habe Dein Anliegen nicht vergessen. Wir haben derzeit noch keinen Fachexperten für diesen Bereich, dennoch bemühen wir uns um eine Beantwortung Deiner Frage. Bitte habe noch etwas Geduld.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • @surfer@tom
    Vielen Dank für Eure Antworten. Ich ergänze und präzisiere meine Frage noch: Geht es hier nur um Medikamente oder gibt es nebst psychischen auch körperliche/neurologische Dekompensationen? "Wiederauftreten" einer fast vollständig wegtherapierten ICP nach einem Zusammenbruch? Falls ja, müsste ich mich mit meiner ICP befassen und nicht nur mit der Medikation....
    Um weitere Infos bin ich sehr froh.

    LG Space
  • Liebe Space,

    entschuldige bitte erstmal die Verspätung! Ich habe Antwort von einem Neurologen erhalten:
    Dr. Michael Messner hat geschrieben:
    Leider ist Beides möglich: Zum einen kann eine Verschlechterung einer ICP im Verlauf ohne klaren Auslöser auch noch nach vielen Jahren auftreten und zum anderen können gerade Neuroleptika wie Abilify auch verschiedenste Bewegungsstörungen (sog. "extrapyramidalmotorische Störungen" bis hin zu Parkinson) auslösen. Diese Nebenwirkungen können auch noch Monate bis Jahre nach Absetzen besagter Medikamente anhalten. Eine Vorstellung bei einem Neurologen ist deshalb sicherlich sinnvoll.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Messner

    Ich hoffe, das hilft Dir ein Stück weiter. Ansonsten gib einfach Bescheid, wenn Du weitere Fragen hast.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap

  • Lieber Tom

    Vielen Dank für Deine Erkundigungen und danke auch Herrn M. Messmer für seine Antwort. Das hat mir sehr geholfen und mir etwas mehr Klarheit verschafft.
    Mit lieben Grüssen!

    Space
  • Liebe Space,

    ich habe heute noch eine Antwort von einem anderen Arzt erhalten:

    Dr. Martin Deffner hat geschrieben:
    Bei der ICP (infantile Cerebralparese) handelt es sich grundsätzlich um ein neurologisches Krankheitsbild. Daher ist die angedachte Vorstellung bei einem Neurologen sinnvoll. Dieser kann sowohl die bestehende Medikation überprüfen als auch über mögliche Nebenwirkungen Auskunft geben.
    Im Verlauf treten aber häufig auch Komplikationen auf orthopädischem Fachgebiet auf. Hierzu gehören insbesondere Muskelkontrakturen (Verkürzungen) mit nachfolgender Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit (Hüft-u. Kniegelenke!) und einer Verschlechterung der Sitz-, Geh- und Stehfähigkeit. Dies macht oft Operationen im Sinne von Muskelverlängerungen erforderlich. Auch Gelenkkorrekturen (Osteotomien) insbesondere im Bereich der Hüften sind nicht selten.

    Je nach Ausprägungsgrad handelt es sich daher bei der ICP um ein komplexes Krankheitsbild, dass auch immer wieder Verschlechterungen im Verlauf aufweist. Die verordnete Medikation sollte natürlich zu einer Verbesserung der Beschwerden und nicht zu einer Verschlechterung führen. Hier lässt sich aber ohne Kenntnis der genauen Sachlage keine verbindliche Aussage treffen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap

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