Ich kann nicht mehr!!

Hallo zusammen,

mein Name ist Sandra und ich bin 35 Jahre alt. Ich bin mit dem Apert-Syndrom auf die Welt gekommen. Bei mir sehen die Finger und die Zehen meiner Füße anders aus, als üblicherweise.

Aber nun zu meinem eigendlichen Problem. Ich kann nicht mehr, habe keine Kraft mehr!!!! Ich bin schon viele Jahre, trotz fleißiger Bemühungen , arbeitslos. Da mein Mann (zum Glück??) verdient stehen mir von der Agentur für Arbeit keine Leistungen zu. Von meiner zuständigen Arge fühle ich mich ziemlich alleine und im Stich gelassen. Der dortige Rehaberater ist mit seinem Latein genauso am Ende wie ich!

Ich habe das Gefühl, als Schwerbehinderte KEINE Rechte zu haben. Wenn ja, dann weiß ich sie nicht. Ich weiß auch nicht, ob mir vielleicht sogar etwas an finanziellen Förderungen zusteht, das wäre zuschön um wahr zu sein. Ich wäre sehr froh, wenn hier Tipps oder Informationen für mich hat. Vielleicht hat auch noch jemand andere Ideen für mich! Schon mal vielen Dank!!

Antworten

  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    bearbeitet 3. Jun 2024
    Hallo,

    wie viele Jahre hast du in die Rentenversicherung eingezahlt. Wenn es mehr als 15 Jahre sind ist die Rentenversicherung für dich zuständig. Auch wenn es um REHA oder Weiterbildung geht.

    Geb nicht auf, gehe mal auf die Stadtverwaltung oder zum Behindertenbeauftragten in deinem Wohnort. Du bist zwar gehandicapt aber auch du hast eine Zukunft.

    Gehe zu einem Sozialverband die können dich beraten.



    Ich kenne dein Problem nur zu gut, bis 6 November war ich auch "mittellose Hausfrau"
    die vom Arbeitsamt auch noch gemobt wurde. Mache nun eine Berufliche REHA bin aber auch schon 44 Jahre alt.

    Wünsche Dir (deiner Familie) eine schöne Adventszeit.

    Gruß

    Gastone
  • Hallo Hennie,

    du klingst sehr verzweifelt!
    Ich hoffe, dass sich diese große Verzweiflung in dir wieder legt und du bald wieder Licht sehen kannst!

    Ich leite deine Frage an einen unserer Fachexperten weiter, er kann dir sicher ein paar Tipps geben, wo du Anlaufstellen findest.

    Schön, dass du einen Mann hast, der zu dir steht und dich auch finanziell unterstützt!

    Nicht alles in deinem Leben ist negativ! Versuch die schönen Seiten zu sehn!!!!

    Kopf hoch!!!

    Ich wünsch dir viel Kraft und schick dir viele liebe Grüße
    Michaela


  • Hallo Hennie!

    Herzlichst Willkommen hier im Forum!
    Dein Problem kennen mit Dir viele hier wie Du bestimmt erkennen kannst wenn Du Dich etwas durchliest hier.

    Aber Du bist nicht allein.

    Und bestimmt hat der eine oder andere eine für Dich hilfreiche Antwort.


    Wünsche Dir viel Glück und viele viele Erfolge!!!!!!!!!

    LG
    SENDRINE 😛
  • Guten Abend Hennie,

    also die erste Ansprechperson kann der Behindertenbeauftragte bei dir sein, normalerweise hat jeder Landkreis oder kreisfreie Stadt so jemanden. Wenn nicht zumindest jedes Bundesland.

    Hier kannst du dich informieren und findest normalerweise auch einen Weg aus dem Paragraphendschungel. Wichtig wäre auch noch zu wissen wie lange du beim Rentenversicherer einbezahlt hast also rentenversicherungspflichtig beschäftigt warst.

    Denn je nachem ist wiederum ein anderer Rehaträger zuständig.

    Aber wie gesagt der erst und sinnvollste weg ist der zum Behindertenbeauftragen.
    Denn der kann dich durch den Dschungel leiten.

    Auch die Offene Behindertenarbeit berät dich hier zu deinen Fragen kostenlos.
  • Hallo,
    hab das gerad von Hennie gelesen.
    Mir geht es leider gerad auch so und ich hab einfach keine Lösung mehr parat.
    Ich suche schon eine ganze Weile verzweifelt nach Arbeit, ok die ist ja irgendwie da, nur eben nicht für mich. Vielleicht liegt es daran, dass ich die 50 schon mal überschritten habe oder an meinem Behinderungsgrad von 80%, der mich aber in dem Arbeitsbereich nicht einschränkt.
    Unterstützung hab ich leider nie bekommen von irgendwoher oder Leistungen, so dass ich allein schon wegen des nicht zustehenden Vermittlungsscheins kaum Chance auf Hilfe habe, da eben sogar die Integrationsämter nur noch mit diesem arbeiten können.
    Meine Teilrente reicht leider auch nicht wirklich, weil ich Krankenkassenbeiträge und alles mögliche allein bezahlen kann und somit schon unter der Selbstbehaltgrenze liege. Darin sind noch nicht mal meine Heizkosten berücksichtigt.
    Vom Amt wurde mir gesagt, mir steht nichts zu da es ja reicht und die Heizkosten werden nicht mehr monatlich berechnet, man kann einmal im Jahr Heizkosten beantragen, nur witzig wenn ich keinen Leistungsanspruch habe, dann kann ich das mit den Heizkosten auch vergessen.
    Ich weiß einfach nicht wie es weitergehen soll, da ich echt allein auf weiter Flur bin.
    Vielleicht hat ja einer noch irgendeine Idee was ich machen könnte?

    Liebe Grüße Marry
  • Hallo liebe Leute,

    also ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Integrationsfachdienst gemacht. Sie sind supernett, erkundigen sich natürlich auch wie man mit der Behinderung im Job so zurechtkommen wird etc...
    Die mischen sich dann auch mit ein, wenn es um einen Job geht und auf alle Fälle lassen sie behinderte Leute nicht im Regen stehen wie die ARGE es tut.

    Beim Arbeitsamt hat man als Schwerbehinderte einen Ansprechpartner, der für Rehabilitanden zuständig ist. Wenn mir eine Arbeitsvermittlerin so lustlos daherkommt und mir nicht weiterhelfen will, gibt es Paroli und so gelang es mir zu wen anders zu kommen. Sie hat mich dann wirklich gefordert und plötzlich war man so ehrgeizig bei der Jobsuche.

    LG Keana

    Während meiner letzten Arbeitslosigkeitsperiode habe ich mir ein Fortbildungsseminar selbst finanziert (Fernstudium).
  • Hallo liebe Keana,
    wie ich hier schon schrieb, kann mir das Integrationsamt nicht helfen, denn lt. Gesetz (seit vorigem Jahr) arbeiten die auch nur mit dem Vermittlungsgutschein und können somit nichts tun für mich. Hab ja eine Ansprechpartnerin gehabt die ich anrufen konnte.
    Bei uns im AA gibts auch SB für Schwerbehinderte, leider ist es so, das die wohl da sitzt weil sie eben jemanden brauchen der für uns da sein soll. Die Realität sieht leider so aus, dass ich nie eine Hilfe bekam. Es hieß immer: na hat sich schon was getan? Ja irgendwie haben sie ja auch schon alles ausgeschöpft, aber wir schauen weiter.
    Der Witz, wenn sie mal fragte ob noch Bewerbungen laufen oder ob vielleicht ein Vorstellungsgespräch anliegt, dann hat sie das einfach bei sich als Arbeitsangebot abgelegt, was ich erst kürzlich rausfand. Find ich echt daneben, weil ich eben garkeine Hilfe hatte, egal wo.
    So viel zur Hilfe für Schwerbehinderte!!

    LG Marry
  • Es gibt immer wieder einen Weg aus der Krise.
    Ich hatte ihn öfters gefunden.

    LG Keana


  • Keana hat geschrieben:
    Es gibt immer wieder einen Weg aus der Krise.
    Ich hatte ihn öfters gefunden.

    Keana, dann hast Du m.E. sehr viel Glück gehabt. Das finde ich auch sehr schön für Dich.

    Doch dass es IMMER Wege gibt, möchte ich bezweifeln. 🥺

    Da spielen m.E. so viele Faktoren eine Rolle, wie z.B. Art des Handicaps, Alter und auch das Gebiet, in dem man lebt.

    Wenn dort z.B. ohnehin eine große Arbeitslosenrate besteht, hat man als Behinderter doch noch weniger Chancen, einen Job zu bekommen.
  • Hey ihr Lieben,

    stimmt schon, es kommt auf viele Faktoren an.
    Oftmals denke ich es liegt auch am Alter, ok ich fühl mich wie 35 😀 😀, aber ich glaub das schreckt schon ab. Dann noch den Behinderungsgrad von 80% das reicht dann auch schon, obwohl es nie für mich ein Ausschlußkriterium war, da ich mich ja gezielt die Berufsgebiete ausgesucht habe, die ich körperlich auch ohne Einschränkung machen konnte.
    Stimmt, da ist noch das jeweilige Gebiet zu betrachten wo man auch wohnt.
    Orientiere mich in zwei Richtungen, einmal Brandenburger Raum und dann den Mecklenburger Raum wo die Chancen etwas besser sind, da die Städte dichter dabei sind und etwas zahlreicher dazu.
    Egal wohin ich mich bewege oder bewerbe, es kommt stets eine larivari Absage.

    LG Marry
  • Hallo, liebe Hennie!

    Ich habe viele Freunde mit dem Apert-Syndrom, besonders aus den USA. Ich weiss nicht, wie gut Du Englisch sprichst. Auf alle Fälle würde ich mich freuen, Dich mit ihnen bekannt zu machen. Einige von ihnen haben ihre Biografie geschrieben. Ich hoffe, bald mal von Dir zu hören.

    Gruss

    Mario
  • Hallo Marry,

    hast du schon mal daran gedacht, mit der Elterninitiative Apert-Syndrom in Kontakt zu treten? Mittlerweile sind da nicht nur Eltern, sondern auch betroffene Erwachsene, die ähnliche Probleme haben. Und jeder hat seine eigene Lösung.

    Der zweite Vorsitzende ist z.B. ein Erwachsener mit dem Syndrom, er arbeitet nach vielen Tiefschlägen, ähnlich wie du sie beschreibst, endlich in der UNI-Tübingen im Studentensekretariat. Seine Kontaktdaten sind auf der Homepage www.apert-syndrom.de unter "Vorstand" zu finden.

    LG Sandra