Burnout? Wie soll ich mich verhalten?

Hallo,

mein Mann ist sehr eingespannt in seiner Arbeit. Er ist sehr engagiert und identifiziert sich sehr stark mit seinem Unternehmen. Er ist in sehr kompetent und dementsprechend stürmen alle auf ihn ein. Wenn jemand nicht weiter weiß, wendet er sich an ihn.
Zuhause kann er nicht mehr abschalten. Denkt immer an die Arbeit, plant den nächsten Arbeitstag. Ist nicht mehr fähig das private Leben aufrecht zu erhalten. Hat keine Energie mehr dafür.
Er fühlt sich zuhause nicht mehr wohl, denn alles bringt er in Verbindung mit der Arbeit - ist er im Wohnzimmer denkt er an sein Frühstück am nächsten morgen, bevor er zur Arbeit geht. Sieht er im Schlafzimmer den Wecker - sieht er nur die Uhrzeit 5:45 Uhr, wenn der Wecker klingelt für die Arbeit.
Er kommt mit seinen Gedanken nicht mehr zur Ruhe. Wenn dann ich noch dazu komme, mit privaten Themen: wir wünschen uns ein Kind und es klappt nicht, stehen zur Zeit am Anfang einer Behandlung in einer Kinderwunschpraxis oder was ganz banales: seine Mutter ruft an, oder er muss einen privaten Anruf tätigen, dann ist es ihm zuviel.
Er sagte mir gestern, dass er einfach mal wieder zur Ruhe kommen muss, weil er nicht weiß wie es weiter gehen soll und er kann es zuhause einfach nicht. So ist er gestern für eine Woche zu seinen Eltern gezogen, die zur Zeit in Urlaub sind.

Ich bin so verzweifelt. Ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann. Ich habe Angst, dass er daran zerbricht, dass wir daran zervrechen. Wie soll ich mich verhalten?

Wer kann mir helfen?

Liebe Grüße

Sternchen

Antworten

  • Hallo Sternchen,

    wenn ich dein Schreiben lese spüre ich deine Not.

    Die viele Arbeit macht ihn krank. Er muß dringend zu seinem Hausarzt der ihm helfen kann. Deim Mann braucht sehr dringend hilfe!!!


    "Zuhause kann er nicht mehr abschalten. Denkt immer an die Arbeit, plant den nächsten Arbeitstag. Ist nicht mehr fähig das private Leben aufrecht zu erhalten. Hat keine Energie mehr dafür.
    Er fühlt sich zuhause nicht mehr wohl, denn alles bringt er in Verbindung mit der Arbeit - ist er im Wohnzimmer denkt er an sein Frühstück am nächsten morgen, bevor er zur Arbeit geht. Sieht er im Schlafzimmer den Wecker - sieht er nur die Uhrzeit 5:45 Uhr, wenn der Wecker klingelt für die Arbeit.
    Er kommt mit seinen Gedanken nicht mehr zur Ruhe. Wenn dann ich noch dazu komme, mit privaten Themen: wir wünschen uns ein Kind und es klappt nicht, stehen zur Zeit am Anfang einer Behandlung in einer Kinderwunschpraxis oder was ganz banales: seine Mutter ruft an, oder er muss einen privaten Anruf tätigen, dann ist es ihm zuviel."

    "Vor lauter Wald sieht er keine Bäume mehr".
    Was hast du davon wenn er sich was antut oder mist baut.




    Ich bin selbst Kinderlos geblieben, eine Kinderwunschbehandlung kostet sehr viel kraft die er nicht hat. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ist gleich null, da auch Sperma stressanfällig ist. Ich kenne das Problem hatte es auch selbst versucht.

    Wir mußten einsehen das es niemals klappen kann!
    Habe heute keine Gebährmutter mehr, wegen Verwachsungen und das mit 44 jahren.

    Es ist schlimm das es für eine Woche ausgezogen ist, das wird ihm nicht helfen.

    Du müstest ihn eigendlich sofort zum Arzt schleppen, auch gegen seinen willen.
    Unter einem Vorwand, sonst geht er bestimmt nicht mit.

    Ob es erlaubt ist weiß ich nicht?

    Ich wünsche dir die Kraft stark zu sein, auch wenn es nicht einfach ist.


    Gruß

    Gastone 😃 😃
  • Hallo Sternchen,

    Du beschreibst ein echtes Burnout-Syndrom.

    Gerade die nahestehendsten Menschen können einem dann zuviel werden.
    Ich schreibe aus eigener Erfahrung.
    Es ist hilfreich und ok, wenn sich Dein Mann zurückzieht.
    Er braucht alle Kraft und Zeit für sich um sich über das Weitere klarzuwerden, sich auf das Wesentliche und die Ziele zu konzentrieren.

    Vielleicht will er keine Familie gründen??

    Gib ihm Zeit.

    Verbundenen Gruß,
    Kathrin49
  • Hallo Sternchen,

    in Ihrem Alltag kommt zur Zeit sehr viel zusammen: viel Arbeit, viele Sorgen, viele Belastungen. Den Rückzug Ihres Mannes werte ich durchaus erstmal als positives Signal, kurz „den Stecker“ zu ziehen. Wenn alles über uns hereinstürmt, ist es gut, „Stopp“ zu sagen und das Tempo rauszunehmen. Mir scheint, dass Ihrem Mann sein hoher Stresspegel offenbar bewusst ist, und dass er an seine Grenzen gestoßen ist. Es ist sehr gut und ein wichtiger erster Schritt im Stressabbau, sich den Stress und seine Ursachen bewusst zu machen, um nicht weiter blind im Hamsterrad zu rennen.

    Wichtig: Geben Sie Ihrem Mann den Raum, sich zurückzuziehen, auch wenn das für Sie nicht leicht ist und Sie nicht sicher wissen, wie Sie damit umgehen sollen. So wie Sie die Situation Ihres Mannes schildern, braucht Ihr Mann dringend mehr Zeit und Raum für Entspannung, Stressabbau. Er muss lernen, auch bei hoher Anspannung, den Stress abzubauen. Was genau ihn stresst, was genau ihn „immer an die Arbeit denken lässt“, weiß ich nicht. Es wäre zu empfehlen, dass Ihr Mann sich seinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten anvertraut, um mit diesem die Ursachen herauszufinden und Möglichkeiten eines gesünderen Umgangs damit zu finden.

    Sie hängen allerdings in dem Stresskreislauf mit drin. In einer Partnerschaft ist das auch nur schwer anders möglich. Daher: Achten Sie auf sich! Auch Sie müssen Ihren Stress gesund und bewusst abbauen. Um so mehr Sie auf Ihren Mann achten, desto größer wird seine und auch Ihre Belastung. Nehmen Sie sich Zeit für sich und suchen Sie gezielt nach eigener Entspannung. Frische Luft, sportliche Aktivität oder auch einfach die Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen sind erholsam und Sie können Kraft tanken. Wenn Sie beide mehr auf die eigene Entspannung achten, können Sie viel gegen ein drohendes Burnout machen! Unternehmen Sie etwas zusammen, das sich gut in den Alltag integrieren lässt – wie zum Beispiel gemeinsames Kochen, gemeinsamer Theaterbesuch oder ein gemeinsamer Besuch im Schwimmbad. All das lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf einen angenehmeren Fokus. Das ist erstmal wichtig. Wenn Sie beide wieder Kraft getankt haben – und das braucht Zeit! – können Sie sich wieder „brisanteren“ Themen widmen.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute!
    Almut Müller
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