Ist es eine Straftat eine Behinderung vorzutäuschen, so das sogar Ärzte und Versorgungsamt darauf re

Hallo!

Ich hoffe ihr erklärt mich nicht für verrückt, aber ich selber habe keine Behinderung.
Es geht um einen Bekannten von mir, der sich vor ca. 3Jahren selber in einen Rollstuhl gesetzt hat.
Zuerst habe ich gedacht es wäre nur eine Phase und nach ein paar Wochen läuft er wieder rum.
Doch leider war dem so nicht.
Tagsüber fährt er mit dem Rollstuhl rum und abends bzw. in der Nacht geht er raus(zu Fuß), geht joggen fahrrad fahren usw.
Das macht er so damit seine Nachbarn ihn nicht ohne Rollstuhl sehen und somit denken könnten er könne wieder laufen.
Dieses vorgehen hat aber nicht reibungslos funktioniert, denn einige Nachbarn haben ihn zwischendurch trotzdem ohne Rolli gesehen und nun wird er schon seit langem schief angesehen und die Leute wenden sich ab von ihm.
Er ist ein guter Bekannter von mir und erzählt mir auch ganz unverblümt wie er Ärzte und zuständiges Versorgungsamt an der Nase herumführt, so gut, das er jetzt sogar einen Schwerbehindertenausweiß mit 100% und einem B bekommen hat.

Nur mit den Krankenkassen führt er schon seit 2Jahren einen Prozeß, da dort ein Gutachter befunden hat das er keinen Rollstuhl benötigt.

Das lässt ihn fast verzweifeln denn sein eigener(den er sich selber gekauft hat vor 3 Jahren.)Rollstuhl ist schon schwer beschädigt und Geld für seinen Wunschrollstuhl, einen Baseballrollstuhl hat er nicht, da er arbeitslos ist.
Ich weiß bald nicht mehr was ich tun soll,denn ich denke das er eine psychische Störung hat, und mache mir Sorgen das er für seine vorgetäuschte Behinderung und erschleichung von Sozialen Leistungen bestraft wird.
Denn er kann rennen,tanzen,ja sogar Ski fahren tut er im Winterurlaub.

Eben wie ein nicht behinderter,was er ja auch ist.
Deshalb meine Frage an euch: ist das eine Straftat was er macht?

Ich kenne mehrere Personen mit Behinderungen, aber ich habe mich nicht getraut mit denen darüber zu reden,denn sie kennen meinen Bekannten auch und gehen davon aus das seine Behinderung real ist.

Ich wäre für ein paar Antworten sehr dankbar, da ich darüber ziemlich verzweifelt bin.

liebe Grüße
T.

Antworten

  • Hi T.

    Sich privat einen Rollstuhl zu kaufen und damit rum zufahren ist sicherlich noch keine Straftat, allerdings eine ziemliche Geschmacklosigkeit. Wie du schreibst er wird schief angesehen und die Leute wenden sich von ihm ab.

    Allerdings wenn er sich Leistungen erschleicht und sei es nur eine ärztliche Untersuchung fällt dies sicherlich unter Betrug. Wenn jemand z. Bsp. ALG beansprucht und auch bekäme, obwohl er arbeit ist dies Sozialleistungsbetrug.

    Möglicherweise könnte er versuchen Unzurechnungsfähigkeit geltend zu machen. Die Messlatte dafür liegt aber sehr hoch. Dazu müsste er wohl den Zwiespalt, einerseits Rollstuhl - andererseits Laufen, nicht erkennen können. Da er aber seine Laufaktionen bewußt auf nachts verlegt ist ihm sein Handeln durchaus bewußt.


    Klaus

    Anm. Mir ist meine Querschittlähmung (echt) lieber als unzurechnungsfähig zu sein
  • Hallo

    sich einen Rollstuhl zu kaufen, wenn man diesen selbst finanziert, ist sicher keine Straftat. Mich wundert es allerdings das die behandelden Ärzte und vor allen Dingen die Gutachter die die Schwerbehinderteneigenschaft feststellen sollen sich haben täuschen lassen. Diese Ärzte sollten sich ihr Lehrgeld zurückgeben lassen.

    @ Tabitha es kann im Einzelfall aber sein, daß sich Dein Bekannter wünscht ein schwerbehinderter Mensch zu sein. In diesem Fall handelt es sich um eine phchische Erkrankung.

    LG Nobby
  • Hallo Tabita,

    ich kann mir gut vorstellen das Dein Bekannter Dir sehr merkwürdig vor kommt. Natürlich kann es sein das er sich durch sein vorgeben behindert zu sein Sozialleistungen ergaunern will. Aber es ist genauso gut möglich das er psychisch krank ist und sich deshalb wünscht behindert zu sein. Diese Krankheit heißt BIID-Syndrom. In den allermeisten Fällen wünschen sich die Betroffen nichts mehr, als eine Amputation, aber auch der Wunsch nach einer Querschnittlähmung kommt vor. Möglicher Weise leidet Dein Bekannter an diesem BIID-Syndrom und versucht seinen Traum von einer Behinderung aus zu leben. Sollte er wirklich an diesem BIID-Syndrom leiden, braucht er dringend therapeutische Hilfe.

    Gruß Karin
  • Guten Abend,

    danke für eure Antworten.
    Ich mache mir wirklich Sorgen um meinen Bekannten.
    Was mich wirklich stark erschüttert ist, wie man das deutsche Gesundheitssystem bzw.Ärztesystem an der Nase herumführen kann, so wie er es tut.

    Ich kenne genug Leute, die wirklich krank oder behindert sind und für das,was ihnen eigentlich zustehen müßte hart gekämpft haben (oder noch kämpfen)

    Das er unter anderem eine psychische Erkrankung hat ist mir wohl schon länger klar.
    Ich habe ihn auch schon einige male ganz vorsichtig darauf angesprochen, aber er blockiert leider sofort und wird dann auch sehr aggressiv.

    Es ist auch schon einmal vorgekommen,das Jugendliche auf der Straße sich über seine "Pseudobehinderung" lustig gemacht haben - und da hat er zugeschlagen.
    (danach Anzeige und Gerichtsverhandlung)

    Ich würde ihm wirklich gerne helfen, aber leider sind mir da wohl die Hände gebunden.
    Man fühlt sich so hilflos,da man sieht wie ein guter Bekannter immer mehr abbaut.

    Bin euch dankbar für alle eingehenden Antworten.

    liebe Grüße
    Tabitha


  • Liebe Tabitha,

    es ist schön zu lesen das Dir das Schicksal Deines Bekannten nicht egal ist. Aber ich würde nicht unbedingt sagen das Dein Bekannter immer mehr abbaut. Sollte er wirklich dieses BIID-Syndrom haben macht ihn der Rollstuhl glücklicher. Bei diesen Menschen ist der Wunsch einen versehrten Körper zu haben so groß, daß sie ihren unversehrten Körper als unvollständig wahr nehmen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Mann der auch vollkommen gesund ist, es aber zum glücklich sein braucht wie ein Behinderter zu leben. Ich sehe seinen "Spleen" im Rollstuhl zu sitzen als seine ganz persönliche Art der Behinderung. Das solltest Du auch. Vorwürfe helfen nicht, sie verunsichern nur. Wir haben doch alle unsere ganz persönliche Art der Behinderung, warum nicht auch Dein Bekannter. Wenn er sich so akzeptiert fühlt wie er nun mal ist, schaffst Du es vieleicht auch mal mit ihm über eine Therapie zu sprechen.

    Was sagt eigentlich Dein Bekannter zu seinem Rollifahrerdasein? Du schreibst er hat einen Schwerbehindertenausweis. Den bekommt man eigentlich nur wenn auch eine entsprechende Diagnose vor liegt. So einfach kann man Ärzte die einen gründlich untersuchen nicht bescheißen. Kann es sein das Dein Freund vieleicht doch eine Gehbehinderung hat und den Rollstuhl wirklich braucht? Es gibt Gehbehinderungen bei denen die Betroffenen durchaus recht normal laufen können und trotzdem einen Rollstuhl benötigen. Wenn die Leute sehen das jemand "nur" Gelegenheitssitzer und nicht Berufssitzer ist, haben diese meist sehr wenig Verständnis für die Rollstuhlbenutzung. (Wir haben dieses Thema hier im Forum schon öfter diskutiert)Könnte es sein das Dein Bekannter Nachts joggen geht, um diesen Menschen keine Agrifffläche für Hänseleien und Schikanen zu geben, weil sie ihm deutlich gemacht das Rollifahrer keine Gehfähigkeit mehr haben dürfen?

    Wenn Du, ohne Vorwürfe zu machen, mit Deinem Bekannten das Gespräch suchst, wirst Du ihn vieleicht bald viel besser verstehen. 😉

    Liebe Grüße
    Karin
  • Meine ehrliche Meinung? Ich kann mir auch nicht vorstellen, das man Ärzte usw so leicht hinters Licht führen kann und wenn man sieht, wie andere behandelt werden, wenn es um eine Erhöhung geht, dann erst recht nicht. Wenn es aber tatsächlich so ist, wie Du es schilderst, dann kannst Du Deinem Bekannten nur helfen, wenn Du ihn anzeigst...........Gespräche und sonstiges bringen bei solch einem Verhalten nichts............Wenn Du ihn anzeigst, dann müssen die entsprechenden Stellen reagieren und prüfen.......Wenn Du im Recht bist, dann wird er es Dir irgendwann danken, dass die "Spielchen" ein Ende haben........Aber wenn er tatsächlich eine Behinderung hat, dann wird er Dich wohl nie wieder ansehen.
    Ist schon verwunderlich, dass einer mit Hartz IV in Skiurlaub und sonstigem fahren kann........Vielleicht sollte da auch mal geprüft werden...........
  • Ich finde es auch wunderlich, dass er den Ausweiss mit einem solchen Grad bekommen hat.
    Nur für unmöglich halte ich es nicht, da es viele Dinge gibt, bei denen die Ärzte dir einfach glauben müssen.

    Aber ich selber habe "nur" eine inkomplette Lähmung, bin früher auch viel Rollstuhl gefahren, werde es bald leider auch wieder machen müssen, weil es von meinen Knien nicht mehr geht, nur ich kenne es auch das Menschen dich ein wenig verwundert anschauen wenn du aus deinem Rollstuhl aufstehen kannst und dann immer mit dem Spruch kommen "ein Wunder ist geschehen"(diese Bibelgeschichte Jesus sagt stehe auf...".
    Nur Joggen gehen oder Skifahren(im Normallen Sinne) ist für mich nur eine Sache aus der Erinnerung.

    Das es eine schwere Sache ist würde ich in jedem Fall sagen, also finanziell vor allem, das sind ja alles Leistungen die sich dieser Mann erschlichen hat.
    Nur Anzeigen, gut ihm muss geholfen werden, meist ist das überhaupt der Weg dazu, nur ich finde es irgendwo schade, weil dieser Mann muss ernsthaft Probleme haben, nur was da alles auf ihn zukommen würde wenn es so stimmt, dass er Joggen kann, da kann er froh sein, nicht in die JVA zu kommen für das alles.
  • StefanNRW hat geschrieben:
    Ich finde es auch wunderlich, dass er den Ausweiss mit einem solchen Grad bekommen hat.
    Nur für unmöglich halte ich es nicht, da es viele Dinge gibt, bei denen die Ärzte dir einfach glauben müssen.

    Aber ich selber habe "nur" eine inkomplette Lähmung, bin früher auch viel Rollstuhl gefahren, werde es bald leider auch wieder machen müssen, weil es von meinen Knien nicht mehr geht, nur ich kenne es auch das Menschen dich ein wenig verwundert anschauen wenn du aus deinem Rollstuhl aufstehen kannst und dann immer mit dem Spruch kommen "ein Wunder ist geschehen"(diese Bibelgeschichte Jesus sagt stehe auf...".
    Nur Joggen gehen oder Skifahren(im Normallen Sinne) ist für mich nur eine Sache aus der Erinnerung.

    Das es eine schwere Sache ist würde ich in jedem Fall sagen, also finanziell vor allem, das sind ja alles Leistungen die sich dieser Mann erschlichen hat.
    Nur Anzeigen, gut ihm muss geholfen werden, meist ist das überhaupt der Weg dazu, nur ich finde es irgendwo schade, weil dieser Mann muss ernsthaft Probleme haben, nur was da alles auf ihn zukommen würde wenn es so stimmt, dass er Joggen kann, da kann er froh sein, nicht in die JVA zu kommen für das alles.


    Eben genau weil dieser Mensch Hilofe braucht, würde ich ihn anzeigen. Erst dann kann man die Maschinerie in Gang setzen. Freiwllig lassen sich diese Menschen nicht helfen. Und wenn es so ist, dass er Hilfe benötigt, dann wird er die auch bekommen und das heisst, dass die Zurechnungsfähigkeit eingeschränkt ist und somit erübrigen sich meisstens auch Dinge wie Knast und Schadensersatz etc.........
  • Cavus75 hat geschrieben:
    Eben genau weil dieser Mensch Hilofe braucht, würde ich ihn anzeigen. Erst dann kann man die Maschinerie in Gang setzen. Freiwllig lassen sich diese Menschen nicht helfen. Und wenn es so ist, dass er Hilfe benötigt, dann wird er die auch bekommen und das heisst, dass die Zurechnungsfähigkeit eingeschränkt ist und somit erübrigen sich meisstens auch Dinge wie Knast und Schadensersatz etc.........


    Sehe das genauso. Wenn dieser Mann durch Gespräche nicht erreicht werden kann und man ihn nicht überzeugen kann eine Therapie zu machen, ist eine Anzeige der einzig richtige Weg. Menschen die so tief in ihrem Handeln drin stecken kommen da nicht von alleine raus. Wenn keine Behinderung erkennbar ist, dann braucht dieser Mann Menschen die für ihn Schritte und Wege einleiten, die er nicht in der Lage ist zu gehen. Du wirst dann zwar erst einmal die böse Bekannte sein die alles kaputt gemacht hat, aber wenn die Therapie erfolgreich ist, wird er froh sein das er mit diesem Versteckspiel aufhören konnte und Du ihn aus diesem Teufelskeis heraus geholt hast.

    Karin
  • Hallo zusammen,

    ich find’s schon erschreckend, was sich in diesen Beiträgen mal wieder an Sozialneid anhäuft.

    Eine Gesamt-GdB von 100 heißt ja noch lange nicht, dass jemand ständig einen Rollstuhl benötigt und dass überhaupt eine Gehbehinderung vorliegt (eine Gehbehinderung zeigt sich in den Merkzeichen G bzw. aG). Wir wissen doch im Grunde gar nichts über diesen Mann; vielleicht hat er eine Krebserkrankung oder eine unheilbare Krankheit. Viel zu oft wird eine Behinderung mit einer 24-Stunden-Rollstuhlpflicht gleichgesetzt. Es könnte außerdem auch sein, dass sich der GdB von 100 aus mehreren Einzelerkrankungen zusammensetzt. Das B kann auch ein Zeichen für Anfallsleiden oder sonstwas sein. Ich kann mir vorstellen, dass der Rollstuhl vielleicht auch eine Hilfe bei körperlicher Schwäche ist (z. B. bei einer Herzerkrankung) und nicht immer gleich heißt, gar nicht mehr gehen zu können . Ich benutzte auch (nur) zeitweise, je nach Länge der Gehstrecke oder auch kräftemäßig nach Tagesverfassung den Rolli, also nicht ständig. Dann habe ich sicher auch nur eine "Pseudobehinderung" und das sog. BIID-Syndrom?? Kriminell und eine Sozialbetrügerin bin ich dann sicherlich auch und gehöre in den Knast oder in die Psychiatrie? Ihr spinnt doch wohl. Ich habe auch GdB 90, G, aG und B! Kein Mensch kriegt das einfach so. Ich bin mir sicher, die Ärzte urteilen da nach bestem Wissen und Gewissen und haben die Befunde und Untersuchungsergebnisse bei der Beurteilung mehrfach unter die Lupe genommen. Es ist schon ziemlich derb, da direkt Betrug zu unterstellen, ohne den genauen Sachverhalt zu kennen. Ich würde da schon erstmal etwas zur Vorsicht mahnen.

    Nehmt doch mal die Paralympics als Beispiel. Wollt Ihr den Menschen, die es auf’s Siegertreppchen schaffen, die Medaillen abnehmen oder die Behindertengrade, nur weil sie nicht aufgeben und trotz Behinderung im Rahmen ihrer Möglichkeiten trotzdem aktiv und leistungsfähig sind? Sind diese Teilnehmer dann allesamt Betrüger und gaukeln uns ihre Einschränkungen nur vor? Doch sicher nicht!

    Dann würde ich doch lieber, die kerngesunden "Faulenzer" von der Couch jagen, die angeblich nicht in der Lage sind, arbeiten zu gehen und stattdessen lieber in irgendwelchen Fernsehshows - tätowiert vom Scheitel bis unter die Vorhaut – ihre Sozialleistungen aufbessern.

    freundliche Grüße

  • Danke Zornroeschen Du hast sicherlich ganz recht. Aber hier kann man natürlich nur zu dem seinen Senf dazu geben, was einem erzählt wird. Und wenn mir jemand erzählt, einer kauft sich einen Rollstuhl und spielt den Behinderten und nachts geht er zum joggen etc. dann kann man nur die Reaktion haben.
    Im übrigen ist jedem sonst klar, dass es selbstverständlich Menschen geben kann, die einen Rollstuhl benötigen, aber nicht dauerhaft.
    Sozialneid? Naja, auf micht trifft das definitiv nicht zu...............Und ganz ehrlich? Ich habe meine Zweifel an dieser Geschichte
  • Also ich sehe in dieser Diskusion nirgendwo Sozialneid. Es geht doch eher darum ob hier jemand psychisch krank ist und gerne das Leben eines Rollifahrer führen möchte oder ob da jemand einen auf behindert macht, um sich an den Sozialleistungen die er dadurch bekommt, zu bereichern. Das sich Betroffene einen Rolli selber kaufen weil ihnen der Streit mit der Krankenkasse zu lange dauert, habe ich schon öfter erlebt. Aber das sind keine Menschen die den Rolli nachts zu hause stehen lassen um Joggen zu gehen.

    Gruß Karin
  • Wie war das

    Dann habe ich sicher auch nur eine "Pseudobehinderung" und das sog. BIID-Syndrom?? Kriminell und eine Sozialbetrügerin bin ich dann sicherlich auch und gehöre in den Knast oder in die Psychiatrie? Ihr spinnt doch wohl.

    Du machst deinem Nick alle Ehre.

    Ich bin auch so ein Teilzeit-Rolli. Ich kann 20 Stockwerke die Treppe rauf und runter habe aber meine GdB 100 wie auch mein "ag" zu recht.(Beuger und Beinstrecker funktionieren bei meinem inkompletten QS recht gut und nur die brauche ich auf der Treppe. Allerdings habe ich große Schwierigkeiten beim Laufen ein Bein vor das andere zu setzen). Es geht hier auch nicht um Behinderte denen z. Bsp wegen einer Herzerkrankung oder schwerem COPD nach 20 m die Luft ausgeht und die deshalb einen Rolli benötigen. Hier geht es um Pretender, daher dein Zorn ist eine Luftnummer

    Pretender sind Leute die:
    1. keinerlei körperliche Behinderung haben
    2. Dies auch wissen (im Gegensatz zu psychogenen Lähmungen/Blindheit)
    3. Die real gar nicht behindert sein wollen (Abgrenzung zu BIID/wannabe)

    Nicht selten verspüren die irgendeinen sexuellen Kick dabei, wenn sie im Rolli auf Tour sind. In einem Forum für QS reib sich lange Zeit so einer rum. Der hat sich das Vertrauen von behinderten Frauen erschlichen, hatte Partnerschaften mit ihnen (mit mehrern gleichzeitig). Als seine "Pseudobehinderung" aufflog war er nie wieder gesehen - und das war gut so.

    zum Sozialneid
    Die Frage der TE war ob dies Betrug sei. Wie ich schrieb wenn Einer ALG bezieht aber arbeitet ist dies Sozialbetrug. Wenn sich jemand Nachteilausgleiche für Behinderte verschafft ohne behindert zu sein ist dies Betrug. Mit Neid hat dies nichts zu tun.
    Ich selbst kenne recht sportliche QS die keinerlei(!) Grundpflege benötigen, bei denen kein Pflegedienst/person vorbeikommt (außer einmal die Woche eine Putzfrau - 2h) und die Pflegegeld bekommen. Auch wenn du es nicht glaubst ich gönne es denen, vorallem weil ich soviel verdiene, dass ich nichtmal meine Putzfrau von den Steuern absetze.


    zum Ausweis
    Ich habe meinen GdB 100 wie auch meine Merkzeichen bekommen ohne von einem Gutachter des Versorgungsamtes untersucht worden zu sein, ohne dass die mich jemals zu einem Arzt geschickt haben. Dies gilt auch bei sämtlichen Verlängerungen. "Geklappt" hat es mit einem ausführlichem Attest währen meiner Erst-Reha. Nur der Vollständigkeit halber mein GdB wie auch meine Stempel habe ich zurecht - ich wäre froh es hätte sich inzwischen nicht weiter verschlechtert.
    Wer mal drei, vier echte Atteste gelesen hat kann sowas durchaus fälschen (wäre dann Urkundenfälschung - Freiheitsstrafe ab 6 Monaten). Sich also einen Ausweis zu ergaunern halte ich für möglich. Eine EM Rente halte ich heutzutage allerdings für unmöglich.

    Klaus
  • Hallo Leute,

    Das mit dem Rolli ist keine Straftat.
    Wenn der das bewußt macht, mit dem Vortäuschen von Behinderung, ohne den von Karin geschilderten Krankheitshintergrund und Vorteile nutzt ist das allerdings Betrug.

    Ein Freund von mir hatte im weiteren Bekanntenkreis einen anderen Betrugsfall.
    Zwar hatte der Mann eine Behinderung, aber er hat sich selber Merkzeichen in den Ausweis gestempelt, die ihn günstiger gestellt haben, obwohl die eigentliche Behinderung nicht so schwer war, wie die zusätzlich verschafften Merkzeichen.
    Der Mann konnte das, weil er an einer Stelle arbeitete, wo er an alle Merkzeichen- Stempel kam.
    Irgendwie kam das doch auf und dann kamen die Entlassung und ein Betrugsverfahren wegen Amtsmißbrauchs.

    LG

    Surfer

  • Hallo,

    danke für die zahlreichen Antworten.
    Ich möchte noch dazu erwähnen, das ich den Arzt zu dem mein Bekannter geht selber kenne und auch dort in Behandlung bin.

    Es ist ein Allgemeinmediziner und er schreibt ihm alles was er ihm diktiert.
    Es gibt nun mal solche Ärzte, ihr kennt das vielleicht selber oder habt schon mal davon gehört,von denen man alles bekommt. (Atteste, AU, bestimmte Medikamente usw)

    Mein Bekannter hatte vor ca.6Monaten einen Verschlimmerungsantrag beim Versorgungsamt gestellt.
    Denn der Grad seiner Schwerbehinderung lag bei 60%
    Das hat ihm nicht gereicht und er wollte 100% und "B" und "AG"

    Also hat er zig andere Behinderte interviewt mit diesem Status, was man für ein Krankheitsbild haben muß um 100%,"B" und "AG" zu bekommen.

    Mit diesem Wissen hat er dann das beste für sich herausgefiltert und seinem Arzt teils nur am Telefon mitgeteilt.

    Der hat dann die entsprechenden Berichte an das Verorgungsamt Do geschickt.
    Nun hat er 100% mit B. AG hat er nicht bekommen.
    Er wolle aber nach einiger Zeit einen weiteren Verschlimmerungsantrag stellen.

    All dies weiß ich,weil ich eine gute,langjährige Bekannte bin, die bei vielen Wegen ihn begleitet hat.

    In den letzten Monaten hat er sich leider stark verändert,nicht nur in Bezug auf diese nicht existierende Behinderung sondern auch im sozialen Bereich,er ist stark aggressiv auch mir gegenüber und extrem Verhaltensauffällig in der Öffentlichkeit.

    Er ist mittlerweile in ganz Nrw bekannt,da er Tag für Tag sämtliche Städte bereist und durch sein Auffälliges Verhalten und aussehen den Leuten einfach im Gedächtnis bleibt.

    Diese extreme Persönlichkeitsveränderung ist seit ca.9 Monaten so und ich bin ganz bestimmt nicht der Typ Mensch der jemanden im Stich lassen würde oder gar alleine lässt mit seinen Problemen.

    Nur kann ich ihm leider durch Worte allein nicht helfen und natürlich sind für ihn alle anderen therapiebedürftig nur er nicht.

    Natürlich gibt es auch bei mir eine gewisse Grenze und als er mir letzte Woche angeboten hat mich jetzt immer als seine Begleitung mit nehmen zu können, wenn ich zB.
    nach D`dorf Köln oder sonstwo hinwollte, dann müßte ich ihm nur die hälfte des regulären Fahrpreises geben welches mich diese Fahrt gekostet hätte.
    Da war dann der Moment wo bei mir sämtliche Alarmglocken anfingen zu klingeln.

    Jetzt suche ich erst einmal Abstand und habe mich an euer Forum gewendet,weil ich überhaupt nicht mehr weiß mit dieser Situation umzugehen.
    Einerseits möchte ich ihm so gerne helfen und andereseits möchte ich ihm aber keine Probleme machen, gar als Denunziant hinterher da stehen und seine Rache zu spüren.

    Denn er verlangt von mir mein Wissen über ihn an niemanden weiterzutragen und das habe ich auch bis jetzt immer getan.

    Ich habe für mich überlegt nächste Woche den Allgemeinmediziner aufzusuchen und dort das Thema anzusprechen.

    Ich kann nicht sagen ob es etwas bringt aber es ist ein erster Schritt.

    Ich danke allen hier

    liebe Grüße
    Tabitha

  • Himmel der Kerl ist ja schräg.
    Zu seinem Allgemeinarzt würde ich nicht gehen. Irgendwie macht er ja mit, wenn auch nicht direkt bewußt. Aber ohne ärztliche richtige Untersuchnung dürfte er keine Atteste/Gutachten schreiben. Aber ohne Übertreibung wahrscheinlich fehlt im die Erfahrung, das ist nicht ungewöhnlich.

    Hat sich sehr verändert - aggressiv. Kann es sein Drogen Alkohol?
    Wie würde er reagieren wenn du ihm ganz klar sagts du läßt ihn beim Versorgungsamt, Doc, Nachbarn, Jobcenter usw. auffliegen. Damit könntest du ihn zu einem Gespräch zwingen - sei aber vorsichtig bzw mache das nicht alleine.

    Andere Möglichkeit Schicke den Kerl in die Wüste, breche jeden Kontakt ab. Leider ist es so - jeder Hat das Recht sein leben an die Wand zu fahren. Hilfe kann man nicht aufzwingen
  • Tabitha hat geschrieben:
    Ich habe für mich überlegt nächste Woche den Allgemeinmediziner aufzusuchen und dort das Thema anzusprechen.


    Hallo Tabitha,

    genau das wollte ich Dir gerade vor schlagen. Du schreibst zwar nicht was Dein Bekannter zu dieser ganzen Show sagt, aber die Tarsache das er Dir Redeverbot gegeben hat, deutet ja darauf hin das er weiß das mit seiner Behinderung nicht stimmt. Deine Verhaltensänderung und seine Agressivät könnte ein Zeichen dafür sein, daß er genua weiß das bei ihm irgend etwas nicht richtig läuft, er aber nicht weiß wie er das beenden kann. Er steckt so tief in diesem Teufelskreis, das er da nicht mehr von alleine raus kommt.

    Einschreiten und das Vertrauen mißbrauchen ist schwer. Ich hatte vor meheren Jahren ein ähnliches Problem. Dabei ging es nicht um einen Pretender oder BIID-Betroffenen, sondern um einen alleinerziehenden Vater, der ein Messi war. Über eine sehr lange Zeit wuchs ihm sein Haushalt und die Kindererziehung ständig über den Kopf. Wenn er um Hilfe rief, kamen seine Freunde und Nachbarn und halfen ihm seine Kinder zu versorgen und den Haushalt in Ordnung zu bringen. Doch nach Außen wurde diese Misere tot geschwiegen. Keiner dachte daran zu einer Beratungsstelle zu gehen oder diesem Mann Hilfe durch einen Betreuer und/oder einer Erziehungshilfe zukommen zu lassen. Alle meinten wenn er sich nur genügend anstrengen würde, bekommt er sein Leben wieder in den Griff. Da habe ich seine sogenannten Freunde gefragt, wie lange sie sich das Drama denn noch anschauen wollen, denn von alleine schafft dieser Mann es nicht diesen Teufelskreis zu verlassen. Es hat ein Weilchen gedauert, aber schlußendlich nahm einer seiner Freunde Kontakt zu einer Beratungsstelle auf und konnte so seinem Freund und den Kindern helfen, therapeutische und unterstützende Hilfe an zu nehmen.

    Dein Bekannter wird Dich vieleicht erst einmal dafür hassen das Du sein Geheimnis weiter gibst, aber wenn ihm durch eine Therapie geholfen werden kann, wird er Dir sehr dankbar sein.

    Liebe Grüße
    Karin
  • Hallo!
    Frage mich wie kann ein Mensch sich so etwas antun,der braucht doch einem Psychiater,finde es mehr als unmöglich.Mich wundert nur das keiner den auf die Schliche gekommen ist,wie schon jemand geschrieben gat die Ärzte kann man nicht so einfach Bescheißen.Bin selbst Schwerstbehindert (Gehbehindert)und werde alles dafür geben um Gesund zu werden oder wenigstens ohne Gehhilfen laufen zu können,leider mus ich mich damit Abfinden.Also den Bekannten wünsche ich das das ganze ans Licht kommt,seine Betrügereien,der Denke ich,ist nur Psychisch gestört ond braucht Profesionele Hilfe.

    LIebe Grüße
    lucky24 🥺
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