Bitte nicht helfen! Tipps bei unerwünschter Hilfe

MyHandicap User
✭✭✭
in Plauderecke
Liebe User,
viele von euch kennen sie, die unerwünschten Helfer!
Sie wühlen in fremden Rucksäcken, fahren mit euren Einkaufswägen durch den Supermarkt und schieben euch ungefragt durch die halbe Stadt.
Natürlich, meinen es diese Menschen nur gut. Aber sie nerven!
Lest in unserem heutigen Artikel, wie man auf die unerwünschte Hilfe von allzu sozialen Mitmenschen reagieren kann, bzw was man als Mensch mit Handicap tun kann, um diese erst gar nicht aufkommen zu lassen:
http://www.myhandicap.de/gesellschaft-behinderung-unerwuenschte-hilfe.html
Ich hoffe, es sind ein paar nützliche Tipps für euch dabei!
Habt einen guten Start in die frische Woche
Michaela
viele von euch kennen sie, die unerwünschten Helfer!
Sie wühlen in fremden Rucksäcken, fahren mit euren Einkaufswägen durch den Supermarkt und schieben euch ungefragt durch die halbe Stadt.
Natürlich, meinen es diese Menschen nur gut. Aber sie nerven!
Lest in unserem heutigen Artikel, wie man auf die unerwünschte Hilfe von allzu sozialen Mitmenschen reagieren kann, bzw was man als Mensch mit Handicap tun kann, um diese erst gar nicht aufkommen zu lassen:
http://www.myhandicap.de/gesellschaft-behinderung-unerwuenschte-hilfe.html
Ich hoffe, es sind ein paar nützliche Tipps für euch dabei!
Habt einen guten Start in die frische Woche
Michaela
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Antworten
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Hallo,habe mir das mal durchgelesen,ich habe diese Probleme nicht,klar mich fragt man auch ob man helfen kann das kommt vor,aber mich einfach schieben bis jetzt noch nie.LG Erich
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Hallo
Die Tipps sind nicht falsch, aber gege die echten Zwangshelfer funktionieren die nicht. Diese Helfer greifen schneller zu als das Sondereinsatzkommando der Polizei.
Ich habe es ja in einem anderen Faden schon mal erwähnt. Im letzten Urlaub stand ich auf der Leiter vom Pool und habe mich mit beiden Armen auf den Chromrohren abgestützt. Ohne Vorwarnung packte mich einer mit zwei Händen (ein Hand an meinem Unterarm, die andere am Oberarm) und "stützte" wie ein Weltmeister. Ergebnis er hat mir meine Stützhand weggezogen, ich bin sofort umgefallen - gebrochener Zehen. Nichts dramatisches, aber bei mir als Gehbehinderter war dann nichts mehr mit Laufen. Ohne Rollstuhlservice auf dem Flugplatz wäre ich kaum mehr heimgekommen.
Das war nicht das erste Mal. Gerade im Urlaub, spätestens wenn ich mit Rucksack die Treppe hinunter gehe bin ich in höchster Gefahr - nicht wegen der Treppe 😛
Ähnlich ist es mit Türen, welche einen automatischen Türschließer haben. Sicher die gehen schwer auf, aber sobald ich die Hand an der Türe habe lehne ich mich mit meinem Körpergewicht dagegen. Wenn jetzt jemand von hinten die Türe aufzieht ist schlagartig der Widerstand weg und ich kippe nach vorne um.
Nach dem Umzug haben wir in der Firma drei solche Türen. Es hat einige Wochen gedauert, aber inzwiwschen konnte ich es jedem erklären. Klappt auch sehr gut.
Aber gegen die schnelle Eingreiftruppe bin ich nahezu machtlos. Es ist wirklich so - vor Treppen, beim Einsteigen schaue ich mich sicherheitshalber um, ob niemand in der Nähe ist. Wenn jemand da ist sage ich vorsichtshalber von mir aus "Geht schon, sieht nur so gefährlich aus". Das hatsich ganz gut bewährt, weil ich dadurch dem unsicheren Helfer die Entscheidung abnehme. Allerdings gibt es auch so beratungsresitente Fälle, da habe ich dann kein Verständnis mehr dafür.
Klaus
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Hallo!
Ich muß Klaus Recht geben. Es ist absolut unmöglich Zwanghelfer mit irgend welchen Höflichkeitsfloskeln oder vorrausschauendem Handeln davon ab zu bringen das zu tun was sie tun wollen. Erstens bleibt keine Zeit dazu, denn sie handeln im Bruchteil einer Sekunde und zweitens sind diese Zwanghelfer dermaßen blaulichtgesteuert, daß sie von ihrem Handeln gar nicht ablassen können. Ein "nein danke geht schon" kommt entweder zu spät oder wird erst gar nicht wahrgenommen.
In den Dialog zu treten macht auch nicht viel Sinn. Diese Leute halten alle Behinderten für hilfsbedürftig. Selbst wenn man versucht im Gespräch zu klären das es wie bei gesunden Menschen auch, sehr selbständige und unabhängige Behinderte gibt die gar keine Unterstützung brauchen und welche die sehr viel Hilfe und Assistenz benötigen, kommt beim Zwanghelfer nicht an. In ihrem Weltbild existieren keine selbständigen von fremder Hilfe unabhängige Behinderten. Sie halten ihr Handeln für richtig, denn sonst könnte es ja sein das man zu denen gehört, die einem hilfsbedürftigen Menschen sich selbst überlassen und nicht helfen.
Ich bin durch's Zwanghelfen auch schon in sehr gefährliche Situationen gekommen. Als Fußgänger habe ich die gleichen Türprobleme wie Klaus und als Rollifahrer landete ich beim Einsteigen in den Bus durch Zwanghelfer wschon öfter auf dem Rücken oder blieb mit einem der großen Rolliräder im Spalt zwischen Straßenbahn und Bahnsteig oder mit den kleinen Rädern zwischen S-Bahn und Bahnsteig hängen. Mehr als blaue Flecken habe ich mir glücklicher Weise noch nicht geholt. Aber viele Beschimpfungen von Zuschauern, die genauso wie der Themenschreiber meinten, der Zwanghelfer hat es doch nur gut mit mir gemeint. Diese Zuschauer halten das Zwanghelfen für richtig. Echt komisch. Gut gemeint heißt doch nicht zwangläufig gut gemacht. Es ist doch nicht die Hilfsbereitschaft die uns stört. Früher, als man mir meine Behinderung noch nicht an sah, hat nie jemand versucht mir körperlich zu nahe zu kommen oder mir mit Gewalt seine Hilfe auf zu zwingen wenn ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehrte. Früher war auch niemand beleidigt wenn ich sein Hilfsangebot höflich mit einem "nein danke" ablehnte. Und wenn jemand mir gegenüber alle Höflichkeits- und Benimmregeln vergaß bekam er den Ärger und nicht ich, der nur versuchte die Kontrolle über sich selbst zurück zu bekommen. Heute ist es umgekehrt.
Das Unheil kommt wie ein Überfall. Die Einstellung der Menschen das sie jedem Behinderten der etwas alleine macht helfen müssen ist es, die zu diesem Zwanghelfen führt. Wir können nur etwas daran ändern in dem wir die Öffentlichkeit über dieses Zwanghelfen informieren und darüber auf klären, daß nicht alle Behinderten gleich hilfsbedürftig sind. Erst fragen dann helfen heißt auch, erst schauen und dann entscheiden, so wie man es bei jedem anderen Menschen auch macht.
Gruß Karin
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Karin - du kennst doch die erste Bürgerpflicht von uns Behinderten. Wir müssen pflegeleicht, lieb brav und nett und vorallem dankbar sein, dankbar ist ganz wichtig.
Wirklich - selbstbewußte,selbstständige Behinderte das ist ein Vorstellung die in den Köpfen vieler noch nicht angekommen ist, würde ja auch eine gewisse Lernfähigkeit erfordern.
So jetzt bin ich aber wieder lieb, brav, nett.... 😛
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Klaus123 hat geschrieben:
Karin - du kennst doch die erste Bürgerpflicht von uns Behinderten. Wir müssen pflegeleicht, lieb brav und nett und vorallem dankbar sein, dankbar ist ganz wichtig.
Wirklich - selbstbewußte,selbstständige Behinderte das ist ein Vorstellung die in den Köpfen vieler noch nicht angekommen ist, würde ja auch eine gewisse Lernfähigkeit erfordern.
So jetzt bin ich aber wieder lieb, brav, nett.... 😛
Ja Klaus, ich kenne die oberste Bürgerpflicht eines Rollifahrers. Doch wer wie Du und ich nicht ständig von anderen ausgebremst werden möchte, darf gar nicht immer lieb, brav, nett und dankbar sein. Wären wir das, würde sich das Denken der Gesellschaft ja nie ändern. Ich denke wenn wir nur einen von diesen Zwanghelfern erreichen konnten, haben wir damit mindestens einen Rollifahrer glücklicher gemacht. Deshalb setzte ich lieber erst auf die Lernfähigkeit dieser Menschen und bin anschließend wieder lieb, brav, nett und ....dankbar. 😛.
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