Aktivrollstuhl und E-Rolli abgelehnt trotz Gutachten?

Da ich mehrfachbehindert bin (chr. Polyarthrities), incl. Querschnitt mit spastischer Parese und Urostomaträgerin bin, benötige ich einen Aktivrollstuhl, welcher sehr leicht ist, da ich bedingt durch Urostoma, sowie meiner chr. Polyarthrities nicht mehr heben darf. Dies wurde durch die Kasse abgelehnt, ein normaler Rollstuhl sei ausreichend. Ich habe zusätzlich einen ganz einfachen E-Rolli erhalten, der keinerlei Federung hat und auch sonst nicht handlebar ist, weil alles mechanisch ist. In diesem Rollstuhl habe ich mir einen schweren Bandscheibenvorfall zugezogen, sowie einen Bauchdecken- und Stomariss zugezogen, da ich hier in Berlin zum Teil über Kopfsteinpflaster fahren muss. Also habe ich einen besseren E-Rolli beantragt, der auch über elektronische Bein- Rückenlehnen- sowie Fußrastenverstellung verfügt und besonders gefedert ist. Der Aktivrollstuhl wurde aufgrund meiner Behinderung abgelehnt, ich sei zu behindert um diesen zu bedienen und für den E-Rolli sei ich nicht behindert genug. Allerdings kann ich nicht alle Wege nur mit dem E-Rolli zurücklegen und beim einladen, ist es für mich undenkbar diesen 15kg-Stuhl in den Koffereaum zu hiefen.
Schließt sich denn beides aus? Wie sind Eure Erfahrungen? Ich werde in jedem Fall Widerspruch einlegen. Habt Ihr Tipps für mich, wie ich da argumentieren kann?? Über Hilfe würde ich mich sehr freuen, denn ich bin stinksauer. Der Gutachter, welcher mich besuchte, war ein arrogantes überhebliches Monster. Und da ich mich wehrte wurde er nur noch unverschämter. Er meinte, wenn ich den rolli nicht alleine handel könne, so soll ich einfach Leute ansprechen, die mir den Rolli ins Auto heben.

Simone

Antworten

  • Hallo momoly,

    Mit Deiner Diagnose sollte es eigentlich kein Thema sein Deine Wünsche durch zu setzen. Trotzdem mußt Du erst einmal mit einer Ablehnung seitens der Krankenkasse rechnen. Nimm es nicht persönlich. Sieh es als Selbstschutz der Krankenkassen. Es gibt Menschen die versuchen alles zu bekommen was sie kriegen können. Einfach nur weil es geht. So etwas gab es schon immer und früher kamen die Leute sogar ziemlich oft damit durch. Doch heute können sich die Krankenkassen das nicht mehr leisten. Deshalb lehnen sie heute fast immer erst einmal alles ab. Die Theorie ist, wer ein Hilfsmittel wirklich braucht bleibt dran und versucht für sein Hilfsmittel zu kämpfen. Ist zwar nicht schön, aber aus Sicht der Krankenkassen verständlich.

    Du solltest unbedingt widersprechen und noch einmal alles mögliche an Argumenten zusammen tragen, die belegen wie wichtig diese beiden speziellen Hilfsmitte für Deine Behinderung sind. Zusätzlich zu den Guachten Deiner Ärzte kannst Du persönlich auch eine Argumentation schreiben und Deine Theapeuten bitten auch eine Stellungnahme ab zu geben. Nicht aufgeben ist wichtig und ein langer Atem. Dann klappt das schon. 😉

    Lieben Gruß
    Karin
  • Liebe Simone,

    herzlich willkommen bei MyHandicap!

    KarinM hat Dir bereits gute Tipps auf den Weg mitgebracht. Hilfreich könnte es auch sein, wenn Du Dir eine zweite ärztliche Meinung einholst, welche die Notwendigkeit eines E-Rollstuhls bestätigt.

    Aber wie schon gesagt: Widerspruch einlegen, alle relevanten Unterlagen mitschicken und nicht lockerlassen.

    Wenn Du noch Fragen hast oder Unterstützung benötigt, lass es uns wissen.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicpa
  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Mein Arzt sagte mir von Anfang an "Sie bekommen einen E-Rolli.Aber es wird dauern, da die Kassen sich wegen der hohen Kosten erstmal querstellen. Da müßen sie dran bleiben und kämpfen."

    Ich wünsche Dir viel Glück weiterhin

    (P.s. das mit meinem E-Rolli dauert immernoch aber ich ruf regelmäßig bei der Kasse an und "nerve" damit die sehen wie ernst es ist. Auch mein Arzt hat da schon angerufen, überhaupt finde ich ist es wichtig einen Arzt zu haben der Dich unterstüzt und nicht nur Rezepte ausschreibt)
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