Fahrtkosten zur Ärzte/Physiotherapie/Logopädie?

Hallo. Gibt es generell Fahrtkosten zum Arzt, Logopädie oder Physiotherapie von der Krankenkasse erstattet oder sind diese Kosten nur für bestimmte Personen vorgesehen (Pflegestufe I/II, Dialyse, Chemotherapie etc.)? Meine Krankenkasse hat diese Fahrtkosten jetzt abgelehnt, da ich keine Pflegestufe oder Dialyse oder ähnliches habe. Ich habe einen Grad der Behinderung von 40 und die Gleichstellung. Ich bin aktuell ALG II-Empfänger, möchte aber durch diese Therapien noch lange fit bleiben. Wie soll ich die Fahrtkosten bezahlen, wenn ich nur ALG II-Empfänger bin? Soll ich dann diese Fahrten und demzufolge auch die Behandlungen nicht mehr machen (was evtl. wieder zum Ausbruch meiner Erkankung führen kann)?
Vielen Dank für Antworten.
Viele Grüße
Heiko

Antworten

  • Hallo Heiko,

    unter diesem Link findest du eine genau Auflistung, unter welchen Voraussetzungen die Fahrtkosten übernommen werden:
    http://www.betanet.de/betanet/soziales_recht/Fahrtkosten-Transportkosten-133.html
    Ganz unten findest du die rechtlichen Richtlinien als PdF. Diese können dir als Argumentation gegenüber deiner Krankenkasse nutzen.

    Ich leite deine Frage auch noch an einen Kollegen von mir weiter, der sich mit derartigen Fragen gut auskennt.

    Ich hoffe, damit konnte ich dir helfen.

    Lieben Gruß von
    Michaela
  • Hallo Heiko,

    zunächst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Meine Kollegin Michaela hat mir Deine Anfrage weitergeleitet.

    Du schreibst, dass Du mit MS lebst. Meine Empfehlung - als selbst chronisch Kranker - an Dich ist daher, dich mit Deinem behandelnden Arzt zusammenzusetzen. Er kann Dir auch einen Transportschein für die Behandlungen ausstellen. Denn diese Behandlungen sind ja sicherlich medizinisch absolut notwendig.
    Wenn die Krankenkasse dann vor der Wahl steht, den verordneten, teuren Transport zu zahlen oder Dir die Fahrtkosten mit dem PKW oder den ÖPNV zu erstatten, werden sie mit Sicherheit zu letzterem tendieren 😉

    Wichtig bei Fahrtkosten ist immer, dass diese vorab beantragt und bewilligt werden.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀

    Wenn Dein Anliegen geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf 100%. 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.
  • Hallo Michaela,

    vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde erst mal Widerspruch gegen die Ablehnung einlegen und dann mal sehen was passiert. Ich möchte noch mehrere Jahre fit bleiben und es kann nicht sein, das ich die Fahrtkosten zu den Behandlungen nicht mehr erstattet bekomme. Fahre ich nicht hin, könnte meine Krankheit wieder auftreten, genauso ist es bei der Logopädie. Diese muss dauerhaft stattfinden, bis ich wieder "flüssig" spreche.
    Vielleicht hat Deine Kollegin auch noch einen Tipp für mich.
    Es kann nur nicht sein, dass ich als ALG II-Empfänger nur noch der "Arsch" bin. Ich habe bisher alles gemacht was mir möglich ist, um wieder in Arbeit zu kommen. Ich habe die mehrfache Bestätigung, das ich weiterhin in Vollzeit arbeiten kann (zwar etwas eingeschränkt, aber in Vollzeit) und so ist es auch.
    Das ich am Anfang ein wenig mehr Einarbeitungszeit brauche (1-2 Wochen) ist normal und macht jeder andere Arbeitnehmer auch.
    Was aktuell nur noch passiert ist einerseits Verleumdung und andererseits Urkundenfälschung. Diese beiden Sachen sind Straftaten, die normalerweise angezeigt werden müssen. Ich bin noch am überlegen, ob ich das mache.
    Ich möchte jetzt nicht die Ganze Geschichte erzählen, aber ich hatte letztes Jahr einen sicheren Arbeitsplatz in Frankfurt, wo ich nach Fördermitteln gefragt habe. Diese wurden mir mit der Begründung abgelehnt, ich sei doch krank und ich dürfte nicht so viel verdienen. Es kam dann die Aussage "Betteln sie doch Ihren Arbeitgeber an..."
    Zusammengefasst und etwas kurz, EIN SKANDAL! Es kenne leider auch niemanden, der mir noch helfen kann.
    Ich drehe mich außerdem im Kreis. Bekomme ohne Ende Vorstellungsgespräche, aber eben leider nur die Gespräche. Dann hatte es in Frankfurt geklappt und dann werden mir wieder Steine in den Weg gelegt (keine Förderung).

    Liebe Grüße
    Heiko
  • Hallo Justin,

    ja, meine Krankheit ist MS. Aber in einer relativ harmlosen Form. Einen Transportschein brauche ich aktuell noch nicht, da ich noch laufen kann. Ich möchte aber, das es weiter so geht. Dazu ist es notwendig das ich die Physiotherapie und auch die Logopädie besuche. Im Jahr kommen noch ein paar Arzt-Termine und auch mal die Neurologie zum Konrollterin dazu.
    Ich bekomme zwar die Medikamente erstattet, aber nicht die Fahrtkosten.
    Im Moment fühle ich mich relativ fit und möchte das auch weiterhin bleiben.
    Ich werde mal sehen was ich mit dem Widerspruch erreichen kann.
    Viele Grüße
    Heiko
  • Hallo Heiko,

    Es ist schon so, daß Kranken - und Behandlungsfahrten von der Kasse vorgesehen sind, wenn Patienten den Ort nachweislich nicht selbst erreichen können.(ärzl. Attest und Krankenfahrtsscheine- Taxigeld ist nur für Privatfahrten). Es ist allerdings ziemlich schwer zu kriegen und man muß auch eine bestimmte regelmäßige Anzahl Fahrten haben.
    Zudem ist pro einzelner Fahrt eine Selbstbeteiligung von ich glaube 5 EU und nur was das übersteigt wird übernommen.

    LG

    Surfer
  • Wenn ich zur Neurologie fahre sind es schon mal 18 km pro Strecke (insgesamt 36km). Zur Logopädie und Physiotherapie fahre ich nur knappe 2 km, weil das bei mir im Ort liegt. Fahre ich aber noch zu anderen Arztterminen, fahre ich wieder etwa 32km.
    Ich mache doch die Arzttermine nicht mit Absicht, sondern weil ich sie brauche. Auch die Therapien absolviere ich nur, damit ich noch lange fit bin. Außerdem entscheide ich das nicht, sondern mein Neurologe.
    Ich habe etwas an die Krankenkasse geschickt und nun werde ich sehen was dabei rauskommt.

    LG
    Heiko
  • Hallo Heiko,

    super, dass du gleich ein Schreiben verfasst hast.
    Ich drück dir die Daumen, dass du deine Fahrten bezahlt bekommst.
    Toll, dass du mit Therapien etc. versucht so lange wie möglich fit zu bleiben.

    Ich schick dir liebe Grüße und hoffe sehr, dass die Kostenträger verstehen, dass diese Fahrten für dich sehr wichtig sind und die Finanzierung übernehmen

    Michaela
  • So, Widerspruch ist weg. Ich habe auch geschrieben das es für mich nachhaltig wichtig ist das ich dauerhaft mit der Krankheit fit bleibe.
    Ich mache zwar noch neben den Therapien noch etwas Sport, das ist aber zusammen mit den Therapien wichtig. Wie oft ich die mache, entscheide nicht ich sondern mein Neurologe. Ich muss auch zu den Therapien hin kommen und mit meinem aktuellen ALG II-Satz geht das eben schlecht.
    Das Sozialamt in meinem Kreis hat mir heute morgen gesagt, das sie nur für die Feststellung des Grades der Behinderung zuständig sind, finden es aber gut das ich Widerspruch einlege. Falls das nicht fruchtet, wird die ARGE selbst angeschrieben. Ich habe letztes Jahr recht viel gemacht um wieder ins Berufsleben einzusteigen.
    Dann hatte ich Ende März einen sicheren Job in Frankfurt/Main und wollte Fördermittel haben, um die erste Miete zahlen zu können. Das wurde auch X-Mal in Eingliederungsvereinbarungen so abgeschlossen. Da wurde vereinbart, das ich 1.000 € Fördermittel auf die Hand bekomme, wenn ich einen Job beginne der mehr als 250 km entfernt ist - das wäre in Frankfurt so gewesen. Doch man hat mir ganz plötzlich alles abgelehnt, ich hätte schon so viele Fördermittel bekommen... So war es aber nicht, die Reisekosten zu den Vorstellungsgesprächen müssen sie ja sowieso zahlen. Es hat eben ein wenig länger gedauert um einen guten Job zu bekommen.
    Es hatte aber geklappt, doch dann ist man nicht in der Lage mich nachhaltig zu fördern.

    Das was danach passiert ist, steht auf einem anderen Blatt und die heißt Dienstaufsichtsbeschwerde. Daraus ist nix geworden, denn man mir versucht alles zu widerlegen. Doch jetzt ist der Punkt angekommen, das ich die 2. Dienstaufsichtsbeschwerde abgeschickt habe, diemal aber mit dem Punkt das man mehrere Straftaten begangen hat.

    Nun ist nur die Frage, soll ich diese zur Anzeige bringen oder nicht. Bin noch am überlegen, Beweise habe ich jedenfalls genug.

    So, ich will mal nicht so viel schreiben.
    Liebe Grüße

    Heiko