Kann man als sehr ruhiger Mensch Freunde finden ? Wenn ja, wie ?
Hallo zusammen !
Ich bin schon seit meiner Kindheit immer ein sehr ruhiger Mensch
gewesen, d.h. ich konnte nie besonders gut oder viel reden.
Ich habe keine Sprach- oder Sprechstoerung oder so etwas, es
ist vielmehr so, dass ich einfach nie wusste, was ich mit anderen Kindern bzw. generell anderen Menschen reden sollte, wenn der Kontakt laenger andauerte. Deshalb war das Zusammensein mit anderen Menschen fuer mich immer ziemlich stressig. Man nennt das ja auch "Kommunikations-Stress".
Ich konnte auch nicht herumalbern oder so etwas, das war mir immer absolut wesensfremd.
Mit 17 habe ich mit meiner Mutter mal eine Busreise zum Gardasee
mitgemacht. Eines Abends beim "geselligen Beisammensein" fragten
Mitreisende meine Mutter dann mal "Ist Ihr Sohn taubstumm ?".
Wegen meiner Kommunikations-Schwaeche hatte ich schon als Kind nie Freunde und war immer ein Einzelgaenger. Als sehr ruhiger Mensch ist man natuerlich nicht sonderlich beliebt, weil man den "normalen" Menschen einfach zu "langweilig" ist.
Mit 12 sagte mein Klassenlehrer mal zu meiner Mutter "Eigentlich waere er ja ein Fall fuer den Psychologen", aber die meinte, sie selber sei als Kind auch recht ruhig gewesen, das wuerde sich mit der Zeit schon geben. Aber leider hat es sich nicht gegeben.
Ich lebte deshalb bis 37 total isoliert und hatte keinerlei
private soziale Kontakte (keine Freunde, keine Freundin).
Damals war ich zur Hochzeit von meiner Cousine eingeladen.
Dieses Ereignis machte mir irgendwie erst so richtig deutlich,
wie einsam ich die ganze Zeit doch gelebt hatte !
Und ich war sehr traurig darueber.
Deshalb nahm ich mir vor, das zu aendern, die grosse Frage war
aber WIE ??? Wegen meiner Kommunikations-Schwaeche konnte
ich ja nicht einfach irgendwo hingehen und Leute "anquatschen",
wie man so sagt, um Freunde zu finden.
Mein damaliger Psycholge hat mich ermutigt, es trotzdem zu versuchen, er meinte "Sie koennen das", aber in der Realitaet bin ich natuerlich klaeglich gescheitert damit - und noch ziemlich bloed angeredet worden.
Hier ein paar Beispiele (die Liste ist absolut unvollstaendig!):
"Also sag mal, Deine Eltern muessen irgendwas falsch gemacht haben mit Dir !?"
"... der ist doch ein total verkorkster Typ ... der ist ja total zu ..."
"Ich suche einen Mann, der Ideen hat - langweilig bin ich selber"
Einmal hatte ich mich auf eine Kontaktanzeige unter "Gemeinsame Unternehmungen" hin mit einer Frau zu einer Wanderung verabredet. Auf der Wanderung habe ich ihr von meiner letzten Reise erzaehlt, als sie mich ploetzlich unterbrach und meinte "Also sag mal, was Du erzaehlst, das liegt alles so auf einer Linie, ohne Hoehen und ohne Tiefen, kannst Du Dich denn nicht begeistern fuer etwas ?".
Irgendwie haben wir die Wanderung dann zwar noch ueber die Buehne gebracht, aber die Frau war ziemlich missmutig. Und als ich sie dann abends wieder nach Hause gebracht hatte, sagte sie "Jetzt bin ich aber froh, dass ich wieder zu Hause bin !".
Das ist eben das Problem : Meine Ruhigkeit kommt bei den Mitmenschen extrem schlecht an.
Das Schlimmste aber erlebte ich auf einer Gruppenreise nach Kreta.
Da kam dann mal eine Mitreisende auf mich zu, holte ihre Kamera hervor und sagte "Naturfotograf, lach mal, von Dir muß ich ein Erinnerungsfoto machen.
Einen soo langweiligen Menschen wie Dich habe ich noch nie kennengelernt."
Und dann hat sie ihr Foto gemacht...
Echt Super, was ? Ich war unendlich traurig nach diesem Erlebnis damals und habe ganz fürchterlich geweint hinterher in meinem Hotelzimmer...
Denn: Wie um alles in der Welt soll man denn seine Ruhigkeit wegkriegen ???
Ich bin dann letztlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es mir gelingen muesste, "gleichartig Betroffene" kennenzulernen, also Menschen, die auch so ruhig sind, wie ich, wenn ich jemals Freunde oder eine Freundin finden wollte.
Denn nur solche Menschen koennen einen so ruhigen Menschen wie mich akzeptieren, dachte ich mir.
Ich habe deshalb in den letzten 15 Jahren sehr viel unternommen, um ähnliche Menschen (also solche, die auch so ruhig sind wie ich) kennenzulernen, z.B. über Kontaktanzeigen, Selbsthilfegruppen , Therapiegruppen, VHS-Kurse,
Gesundheitspark-Kurse, usw...
Leider habe ich trotz grosser Anstrengungen bei der Freundessuche aber bis jetzt nur geringe Teilerfolge erzielt. Ich habe dabei zwar tatsaechlich etliche Leute kennengelernt, die aehnlich ruhig waren wie ich, was ich natuerlich ansich
schon mal hochinteressant fand, aber leider zeigten selbst diese Leute dann kein oder kein sonderliches Interesse an einem Kontakt zu mir, obwohl ich natuerlich auf sie zugegangen bin, sie zu einem Treffen,einer gemeinsamen Unternehmung wie z.B. zu einem gemeinsamen Ausflug, zu einem Besuch, zu meinem
Geburtstag oder sonstwas eingeladen habe.
In den 15 Jahren Freundessuche habe ich letztlich gerade mal EINEN kennengelernt, der ein gewisses Interesse an einem Kontakt zu mir zeigt, und wir treffen uns auch ca. einmal im Jahr. Oefters hat er keine Zeit, sagt er, wegen seiner Familie.
Von einer richtigen "Freundschaft" kann man da ja wohl nicht sprechen, wenn man sich so selten sieht.
Deshalb bin ich halt jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich mich frage, wie ist das denn zu sehen, wenn jemand das Problem hat, dass er sehr ruhig ist ?
Kann ein sehr ruhiger Mensch Freunde finden ? Wenn ja, wie ?
Oder ist dieses eine Problematik, fuer die es grundsaetzlich keine Loesung gibt ???
Was meint Ihr denn dazu ?
LG vom Naturfotograf
Ich bin schon seit meiner Kindheit immer ein sehr ruhiger Mensch
gewesen, d.h. ich konnte nie besonders gut oder viel reden.
Ich habe keine Sprach- oder Sprechstoerung oder so etwas, es
ist vielmehr so, dass ich einfach nie wusste, was ich mit anderen Kindern bzw. generell anderen Menschen reden sollte, wenn der Kontakt laenger andauerte. Deshalb war das Zusammensein mit anderen Menschen fuer mich immer ziemlich stressig. Man nennt das ja auch "Kommunikations-Stress".
Ich konnte auch nicht herumalbern oder so etwas, das war mir immer absolut wesensfremd.
Mit 17 habe ich mit meiner Mutter mal eine Busreise zum Gardasee
mitgemacht. Eines Abends beim "geselligen Beisammensein" fragten
Mitreisende meine Mutter dann mal "Ist Ihr Sohn taubstumm ?".
Wegen meiner Kommunikations-Schwaeche hatte ich schon als Kind nie Freunde und war immer ein Einzelgaenger. Als sehr ruhiger Mensch ist man natuerlich nicht sonderlich beliebt, weil man den "normalen" Menschen einfach zu "langweilig" ist.
Mit 12 sagte mein Klassenlehrer mal zu meiner Mutter "Eigentlich waere er ja ein Fall fuer den Psychologen", aber die meinte, sie selber sei als Kind auch recht ruhig gewesen, das wuerde sich mit der Zeit schon geben. Aber leider hat es sich nicht gegeben.
Ich lebte deshalb bis 37 total isoliert und hatte keinerlei
private soziale Kontakte (keine Freunde, keine Freundin).
Damals war ich zur Hochzeit von meiner Cousine eingeladen.
Dieses Ereignis machte mir irgendwie erst so richtig deutlich,
wie einsam ich die ganze Zeit doch gelebt hatte !
Und ich war sehr traurig darueber.
Deshalb nahm ich mir vor, das zu aendern, die grosse Frage war
aber WIE ??? Wegen meiner Kommunikations-Schwaeche konnte
ich ja nicht einfach irgendwo hingehen und Leute "anquatschen",
wie man so sagt, um Freunde zu finden.
Mein damaliger Psycholge hat mich ermutigt, es trotzdem zu versuchen, er meinte "Sie koennen das", aber in der Realitaet bin ich natuerlich klaeglich gescheitert damit - und noch ziemlich bloed angeredet worden.
Hier ein paar Beispiele (die Liste ist absolut unvollstaendig!):
"Also sag mal, Deine Eltern muessen irgendwas falsch gemacht haben mit Dir !?"
"... der ist doch ein total verkorkster Typ ... der ist ja total zu ..."
"Ich suche einen Mann, der Ideen hat - langweilig bin ich selber"
Einmal hatte ich mich auf eine Kontaktanzeige unter "Gemeinsame Unternehmungen" hin mit einer Frau zu einer Wanderung verabredet. Auf der Wanderung habe ich ihr von meiner letzten Reise erzaehlt, als sie mich ploetzlich unterbrach und meinte "Also sag mal, was Du erzaehlst, das liegt alles so auf einer Linie, ohne Hoehen und ohne Tiefen, kannst Du Dich denn nicht begeistern fuer etwas ?".
Irgendwie haben wir die Wanderung dann zwar noch ueber die Buehne gebracht, aber die Frau war ziemlich missmutig. Und als ich sie dann abends wieder nach Hause gebracht hatte, sagte sie "Jetzt bin ich aber froh, dass ich wieder zu Hause bin !".
Das ist eben das Problem : Meine Ruhigkeit kommt bei den Mitmenschen extrem schlecht an.
Das Schlimmste aber erlebte ich auf einer Gruppenreise nach Kreta.
Da kam dann mal eine Mitreisende auf mich zu, holte ihre Kamera hervor und sagte "Naturfotograf, lach mal, von Dir muß ich ein Erinnerungsfoto machen.
Einen soo langweiligen Menschen wie Dich habe ich noch nie kennengelernt."
Und dann hat sie ihr Foto gemacht...
Echt Super, was ? Ich war unendlich traurig nach diesem Erlebnis damals und habe ganz fürchterlich geweint hinterher in meinem Hotelzimmer...
Denn: Wie um alles in der Welt soll man denn seine Ruhigkeit wegkriegen ???
Ich bin dann letztlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es mir gelingen muesste, "gleichartig Betroffene" kennenzulernen, also Menschen, die auch so ruhig sind, wie ich, wenn ich jemals Freunde oder eine Freundin finden wollte.
Denn nur solche Menschen koennen einen so ruhigen Menschen wie mich akzeptieren, dachte ich mir.
Ich habe deshalb in den letzten 15 Jahren sehr viel unternommen, um ähnliche Menschen (also solche, die auch so ruhig sind wie ich) kennenzulernen, z.B. über Kontaktanzeigen, Selbsthilfegruppen , Therapiegruppen, VHS-Kurse,
Gesundheitspark-Kurse, usw...
Leider habe ich trotz grosser Anstrengungen bei der Freundessuche aber bis jetzt nur geringe Teilerfolge erzielt. Ich habe dabei zwar tatsaechlich etliche Leute kennengelernt, die aehnlich ruhig waren wie ich, was ich natuerlich ansich
schon mal hochinteressant fand, aber leider zeigten selbst diese Leute dann kein oder kein sonderliches Interesse an einem Kontakt zu mir, obwohl ich natuerlich auf sie zugegangen bin, sie zu einem Treffen,einer gemeinsamen Unternehmung wie z.B. zu einem gemeinsamen Ausflug, zu einem Besuch, zu meinem
Geburtstag oder sonstwas eingeladen habe.
In den 15 Jahren Freundessuche habe ich letztlich gerade mal EINEN kennengelernt, der ein gewisses Interesse an einem Kontakt zu mir zeigt, und wir treffen uns auch ca. einmal im Jahr. Oefters hat er keine Zeit, sagt er, wegen seiner Familie.
Von einer richtigen "Freundschaft" kann man da ja wohl nicht sprechen, wenn man sich so selten sieht.
Deshalb bin ich halt jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich mich frage, wie ist das denn zu sehen, wenn jemand das Problem hat, dass er sehr ruhig ist ?
Kann ein sehr ruhiger Mensch Freunde finden ? Wenn ja, wie ?
Oder ist dieses eine Problematik, fuer die es grundsaetzlich keine Loesung gibt ???
Was meint Ihr denn dazu ?
LG vom Naturfotograf
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Antworten
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Hallo Naturfotograf,
schön das Du hier gelandet bist, herzlich Willkommen hier im Forum.
Ich habe mir Deinen Bericht durchgelesen und frage mich, hast Du es nur über Psychologen, Selbsthilfegruppe versucht oder bist Du mal ganz anders an die Sache rangegegangen, z.B. über Deine Hobbys. Du fotografiert, da kommt man doch mit Menschen ins Gespräch. Vielleicht gibts ja in Deinem Ort oder in der Nähe eine Fotogruppe die sich regelmäßig trifft, zum fotografieren oder aber auch zum austauschen von Neuigkeiten, bzw. welche Kamera hast Du, welche Einstellung muß ich bei dem Motiv machen etc...
Vielleicht solltest Du aber auch zu jemanden gehen, der sich mit Rhetorik auskennt? Also jemand, der Dir professionell zeigt, wie Du etwas lebendinger werden kannst. Du mußt ja nicht gleich ins andere Extrem fallen und eine Sabbeltasche werden. Was ich vermisse ist, was Du beruflich machst, hast Du das vergessen zu schreiben oder bist Du arbeitslos? Gehst Du selbst einkaufen, und sprichst mit den Verkäufern, wie z.B. Guten Tag, Auf Wiedersehen etc...Auch wenn es noch so banal klingt, fluch meinetwegen auch über das Wetter, von dem zuvielen Regen etc...
Ich denke mal, Du wirst hier noch von anderen Leuten Tipps bekommen. Wenn Du Lust und zeit hast, kannst Du auch gerne in den Chat kommen. Der Chat ist immer dienstags, freitags und sonntags, jeweils ab 19.30 Uhr, und donnerstags ein Frühchat ab 10.00 Uhr.
0 -
Hallo Naturfotograf
Ich kann mich delphisanne63 nur anschießen. Ein Retorikkurs wäre echt gut für dich.
Aber ich denke auch ruhige Menschen zu suchen ist verkehrt, wer soll denn da wen motivieren. Du brauchst genau das Gegenteil von dir. Menschen die nicht introvertiert sind sondern vieleicht in der Lange sind dich mirzureisen, die dich auffordern mitzumachen. Ich denke man kann es lernen auf andere zuzugehen und lockerer zu werden.
Du solltest deine Scham ablegen und einfach viele neue Dinge versuchen. Du hast doch nichts zu verlieren. Und wenn es nicht so ganz gelingt am Anfang, steck es einfach weg. Übung macht den Meister.
So nun heisse ich dich auch herzlich Willkommen hier und wünsche dir viele gute Kontakte.
0 -
Ich bin auch ein ruhiger Mensch aber in letzter Zeit versuche ich Menschen anzusprechen und erzähle was lustiges und das kommt gut an und von Körperhaltung laufe ich jetzt was besser und gucke nicht mehr Richtung Boden sondern direkt in die Augen bei Frauen und das konnte ich früher nicht !
0 -
Lieber Naturfotograf,
ich finde Deine Ansätze aus Deiner "Einsamkeit" heraus zu kommen sehr gut. In Dir steckt mit Sicherheit mehr Potential, als Dir bewußt ist. Kommunikation und auf Menschen zu gehen muß man üben. Aber man muß auch Üben, die Reaktion der Menschen mit denen man Kontakt hat, richtig ein zu schätzen. Ich habe Deinen Bericht von oben bis unten gelesen und finde das Du in manchen Situation viel zu schnell aufgegeben hast.
Beim ersten Kontakt sind beide Seiten unsicher. Nicht nur Du. Zum Beispiel die Idee mit der Kontaktanzeige und der daraus resultierenden Wanderung ist eine großartige Idee Menschen kennen zu lernen. Das Menschen, die sich fremd sind, erst einmal miteinander warm werden müssen, ist völlig normal. Zu Beginn scheinst Du auch ganz gut mit Deiner Wandergefährtin ins Gespräch gekommen zu sein. Erst ihre etwas kritische Frage, "Also sag mal, was Du erzählst, das liegt alles so auf einer Linie, ohne Höhen und ohne Tiefen, kannst Du Dich denn nicht begeistern fuer etwas ?"[/i,], scheint der Auslöser dafür gewesen zu sein, daß Du aufgehört hast Dich ihr zu öffnen. Hast Du mal darüber nach gedacht solche aussagen nicht als Enttäuschung, sondern als Ansporn dafür zu sehen, in Deine Erzählung mehr Gefühle ein zu bauen? Es gab doch bestimmt auch etwas von Deiner Reise zu berichten, daß Freude in Dir hoch kommen läßt. Ich denke Deine Wandergefährtin wollte Dir nur helfen diese Freude in Deine Erzählungen ein zu bringen. 😀
Ebenso sehe ich das mit der Verabschiedung. Nach einem langen anstrengenden Tag ist es völlig normal zu sagen, [i]"Jetzt bin ich aber froh, dass ich wieder zu Hause bin !". Ich war früher auch viel Wandern und habe so etwas bestimmt auch öfter gesagt. Frage: Hast Du nie versucht diese Frau ein paar Tage später an zu rufen um zu fragen ob sie Lust hat noch einmal mit Dir zu wandern? Man braucht Zeit sich kennen zu lernen. Ein einziger gemeinsamer Wandertag sagt kaum etwas darüber aus, ob eure Gespräche vieleicht doch noch interssanter und lebhafter geworden wären. Du konntest nie heraus finden ob Du vieleicht von Wandertag zu Wandertag lockerer und gesprächiger geworden wärst, weil Du mit der Zeit Deine Hemmungen ihr gegenüber abgebaut hättest. Sich aus Selbtzweifel zurück zu ziehen bringt Dich jeden Falls nicht den Menschen nächer. 😉
Ich glaube Du muß nicht nur lernen Dir mehr Chancen zu geben, sondern auch den Menschen die Du kennen lernst. Deine Versuche am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen finde ich sehr gut. Vieleicht brauchst Du nur jemanden, mit dem Du Dich zeitnah über Deine Erlebnisse beraten kannst. Jemand der Dich daran hindert zu früh auf zu geben und hilft Selbstzweifel aus zu räumen.
Ich finde solche Verabredungen zum Wandern und Fotografieren solltest Du wiederholen. Jetzt beginnt gerade die richtige Jahreszeit dafür. Du könntest Dich auch einer Wandergruppe oder einer Fotografiergruppe an schließen. Vieleicht gelingt es Dir ja dieses mal, Dich bei aufkommender Unsicherheit nicht zurück zu ziehen, sondern weiter zu machen. Nur wenn Du nicht auf gibst und Dich immer wieder aufrappelst, regelmäßig mit anderen Menschen zusammen zu sein, kannst Du aus Deinen Fehlern lernen. 😉
Liebe Grüße
Karin
0 -
Black hat geschrieben:Ich bin auch ein ruhiger Mensch aber in letzter Zeit versuche ich Menschen anzusprechen und erzähle was lustiges und das kommt gut an und von Körperhaltung laufe ich jetzt was besser und gucke nicht mehr Richtung Boden sondern direkt in die Augen bei Frauen und das konnte ich früher nicht !
Toll, lieber Black, das ist doch ein großer Fortschritt!
Weiter so!!! 😀
LG
Rosi
0 -
Lieber Naturfotograf,
herzlich willkommen bei uns!
Du hast schon gute Tipps von den anderen Usern erhalten. Ich habe unseren Diplom-Psychologen gebeten, sich Deine Frage anzuschauen. Eventuell hat er noch weitere Tipps für Dich.
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
0 -
Ich würde mal bei Dir nachfragen, was so für Menschen mit Handicap gibt Treffs, Sportverein usw. und geh mal dort hin !
Frage Person wie es ihn geht oder versuch mal auf der Straße jemand zu fragen wo z.B. die Bergstraße wäre oder gutes Cafe.
Du siehst ja die Leute nicht wieder, falls es Dir peinlich ist aber ich hatte zuletzt eine Sammlerbörse gesucht aber hatte die genaue Adresse zuhause vergessen und Person Nr.3 ( der Postbote) hatte mich zum richtigen Ziel gebracht !
0 -
Lieber Black,
vielen Dank für dein Thema, ja es sind schon tolle Tipps gegeben worden, finde ich...
Aus welcher Region kommst Du denn?
Deinem Hobby ( z.B. Fotographieren, Wandern) in einer Gruppe (Verein oder Ähnlichem) zu folgen, halte ich für eine gute Idee...Kontakt und Kommunikation ergibt sich dann ganz natürlich, ohne das man das "konstruieren" müsste (ein gemeinsames Interesse verbindet);
Zum psychologischen Aspekt der Kommunikation: Klar ein Rethorikkurs, oder vielleicht auch eine Art "Laientheaterkurs", wenn Dir so etwas möglich ist und es Dir Spass macht kann sinnvoll sein. Es kann sicherlich total schön sein sich in unterschiedlichen Rollen zu erleben und sich einfach einmal total fei auszuprobieren auch zu schreien, wild zu sein etc.
Allerdings könnte wesentlich sein: Zwar darfst du Dich natürlich wirklich etwas trauen, Dir etwas zutrauen, ohne Angst etwas falsch zu machen und kannst in jede Situation offen und ohne Furcht und ohne Widerstand "hineingehen"...Das geht auch, wenn man das Leben auch wie ein Spiel sieht und nicht so ernst nimmt...
Aber: Du brauchst Dich auch nicht zwingen Dich zu verändern, wichtig ist auch: Das Du Dich - so wie Du aktuell bist - auch total annimmst, weil genau wie Du bist, bist du total einzigartig und wunderschön; Menschen die stiller sind, gründen manchmal tief, die Dimension der Stille im Allgemeinen führt in die Tiefe und nur weil man nicht so viel zu sagen hat, ist man nicht langweilig... Richtig gute Freundschaften zeichnen sich auch dadurch aus, das lange Phasen des
Schweigens bestehen können, ohne das "Langeweile" da ist... So viel, was gesagt wird, wurde schon so oft gesagt (Wiederholungen) und so viel ist einfach nur "Geplapper";
Ausserdem sollte man sich nicht unter Druck setzen eine Freundschaft zu finden, mit Anstrengung ist das schwer...eher mittels einer müheloseren Haltung kann es ganz unvermittelt und natürlich passieren...
Also: Geduld: Und: Es muss nur einmal funktionieren; Besser eine richtig gute, tiefe Freundschaft, als viele oberflächliche Begegnungen;
viele liebe Grüsse,
0 -
Hallo Tim !
Ich bin nicht der Black, sondern der Naturfotograf 😃 .
Erst mal herzlichen Dank fuer Eure Ueberlegungen und Tips zu
meinem Thema. Ich werde dann noch im Detail darauf eingehen.
Ich wollte jetzt nur noch erwaehnen, dass ich vor 5 Jahren bei
einer Psychologin die Diagnose "Asperger-Syndrom" bekommen habe
(nach 10 Jahren Suche nach der wahren Ursache fuer meine Ruhigkeit,
wobei ich bei 3 anderen Psychologen gewesen bin, welchen das
Asperger-Syndrom aber offensichtlich nicht bekannt war).
Wer von "Asperger-Syndrom" auch noch nie etwas gehoert hat,
das ist eine "milde Form von Autismus" sagt man, ist also
angeboren und wird wahrscheinlich durch einen Gendefekt
verursacht.
Ich habe aufgrund der Diagnose dann auch einen
Schwerbehinderten-Ausweis (mit Grad 50) bekommen.
Meine Ruhigkeit stellt also eine angeborene Behinderung dar.
Das war natuerlich eine sehr interessante Erkenntnis
fuer mich, mit 48 endlich draufzukommen, was die eigentliche
Ursache meiner Kommunikations-Schwaeche ist !
An der geschilderten Alltags-Problematik selber
(Kontakt-Schwierigkeiten usw...) aendert diese Erkenntnis
allerdings natuerlich ziemlich wenig.
Als angeborene Behinderung ist meine Ruhigkeit leider nicht
therapierbar und es gibt natuerlich auch keine Pille dagegen !
Viele Gruesse vom Naturfotograf
0 -
Hallo Naturfotograf,
ich hoffe Du bist Tim nicht böse das er Dich mit Black verwechselt hast. Tim ist nicht so häufig im Büro und muß, wenn er da ist, eine ganze Reihe von Fragen auf einmal beantworten. Da kann man schon mal die Übersicht verlieren. 😉Naturfotograf hat geschrieben:
Ich wollte jetzt nur noch erwaehnen, dass ich vor 5 Jahren bei
einer Psychologin die Diagnose "Asperger-Syndrom" bekommen habe.
Das habe ich vermutet, doch wollte ich hier im Forum keine Verdachtsdiagnose äußern. Du mußt Dich wegen dieser Diagnose aber nicht minderwertig fühlen. Ich habe regelmäßig Kontakt zu einer Asperger Autistin und genieße jedes längere Telefonat mit ihr. Ihr Asperger Syndrom ist kein Problem für mich. Ich kann sagen, daß zwischen uns schon so etwas wie eine kleine Freundschaft entstanden ist. Wichtig ist bei so einer Beziehung nur, daß das Gegenüber sich nicht für einen Menschen hält, der durch seinen Asperger Autismus nicht geeignet für soziale Kontakte ist.Naturfotograf hat geschrieben:
An der geschilderten Alltags-Problematik selber
(Kontakt-Schwierigkeiten usw...) aendert diese Erkenntnis
allerdings natuerlich ziemlich wenig.
Als angeborene Behinderung ist meine Ruhigkeit leider nicht
therapierbar und es gibt natuerlich auch keine Pille dagegen !
Das muß nicht so sein. Du kannst zwar nicht ändern das Du Asperger Autist bist, aber Du kannst lernen es Deinen Mitmenschen gleich zu tun. Ich habe regelmäßig Kontakt zu einer jungen Frau mit Asperger Autismus. Sie nahm sich eines Tages vor "ich will anders werden" und fing an ihre Mitmenschen in ihrem Sozialverhalten zu beobachten und nach zu ahmen. Du hast so eine große Sehnsucht nach sozialen Beziehungen, so daß ich mir vorstelle, daß Du ähnlich gute Erfolge erzielen kannst, wenn Du Dich von Mißerfolgen nicht entmutigen läßt.
Übe weiter was Du begonnen hast und wenn Du Dich sicherer dabei fühlst, dann such Dir einen Freund und einen Therapeuten, der Dich beim Beobachen, Nachmachen und üben unterstützt. Du kannst zwar nicht ändern das Du ein "Aspi" bist, aber Du kannst lernen Deine Defizite durch Beobachten und Nachahmen in den Hintergrund zu stellen. 😉
Liebe Grüße
Karin
0 -
Lieber Naturfotograf,
wie KarinM hatte ich dieselbe Vermutung bei Dir. Ich finde es gut, dass Du die Ursache Deiner Schwierigkeiten im Zwischenmenschlichen kennst. Da hast Du etwas Greifbares, an dem Du arbeiten kannst.
In unserem Info-Bereich haben wir mehrere Artikel rund um Autismus / Asperger-Syndrom: Wenn es Dich interessiert, findest Du darin vielleicht den einen oder anderen hilfreichen Hinweis:
http://www.myhandicap.de/autismus-infos.html
http://www.myhandicap.de/asperger-autismus-de.html
http://www.myhandicap.de/asperger-informatik.html
In unserem Forum haben wir auch mehrere mit dem Asperger-Syndrom. Ich bin mir sicher, dass sie hier auch zu Wort kommen und Dir mit ihren eigenen Erfahrungen weiterhelfen werden.
Wenn Du möchtest, kann ich gerne für Dich nach einem Experten zu diesem Thema recherchieren, der Dir dann konkrete Tipps geben könnte. Bitte gib dazu kurz Bescheid - hier oder per PN.
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
0 -
Hallo Karin, Hallo Tom !
Vielen Dank für Eure Bemühungen, das finde ich echt
sehr nett von Euch. 😀
Von der Theorie her habe ich mich seit dessen Entdeckung
bei mir schon ausgiebigst mit dem Asperger-Syndrom
beschäftigt (Literatur, Internet, DVD vom Tony Attwood,
Besuch des Autismus-Kongresses in Leipzig vor einigen
Jahren, Autismus-Fachtagung in München,
Aspergia-Forum, usw...).
Meine Hoffnung war halt zunächst, dass es mir gelingen
könnte, irgendwie gleichartig Betroffene kennenzulernen
und zu diesen dann eben Kontakte oder sogar Freundschaften
aufzubauen. Leider ist mir dies aber bis heute nicht gelungen.
Im Aspergia-Forum habe ich jahrelang nach Interessenten aus
dem Raum München für ein "Persönliches Kennenlernen" gesucht,
einer hat sich sogar mal gemeldet, aber bevor es zu einem
Treffen kam, gab er dann plötzlich keine Antwort mehr....
Auch im MAUT in München bin ich einige Male gewesen, dort gibt
es eine "Gruppe" für Autismus-Betroffene und deren Angehörige,
die allerdings nur äussert dürftig besucht wird. Dort habe
ich ebenfalls keine gleichartig Betroffenen kennengelernt.
Oft waren lediglich Eltern von jüngeren Betroffenen anwesend.
Dann gibt es noch das Autismus-Kompetenz-Zentrum in München,
da bin ich eine zeitlang in die dortige SHG gegangen, aber auch
dort habe ich keine gleichartig Betroffenen kennengelernt.
Das waren dann entweder sehr viel jüngere Leute, oder solche
mit viel stärkerer Ausprägung der Behinderung, oder sogar solche
mit gegensätzlicher Ausprägung, d.h. solche die nicht etwa
sehr ruhig waren, sondern auffällig viel redeten und sich dabei
nur schwer stoppen ließen. Das gibt es nämlich auch.
Da sagte die Leiterin dann immer "Herr X., bei Ihnen
muß ich jetzt wieder STOP sagen ..."
Vor ein paar Jahren habe ich mir gedacht, ich könnte doch
hier in meiner Stadt eine SHG zum Thema Asperger gründen.
In unserer VHS gab es zu der Zeit einen Kurs zum Thema
"Selbsthilfegruppen" (wie man eine gründet, wie sie
funktioniert, usw...) und da habe ich mir gedacht, den
mache ich mal mit.
Der Leiter des Kurses war der Jürgen Heckel, der in der
Unterstützung und Förderung von SHG's recht engagiert ist.
Er war auch schon mal im Fernsehen in der Sendung Nacht-Cafe
zu Gast (das Video davon kann man sich auf seiner Homepage
ansehen http://g-serv.de/wordpress/ ).
Um Mitglieder für die verschiedenen Gruppen zu finden,
hat er uns dann mal vorgeschlagen, daß wir eine Pressekonferenz
veranstalten, in der wir den Journalisten eben dann die nötigen
Informationen über die einzelnen Gruppen-Themen zur Verfügung
stellen und die schreiben dann in ihrer jeweiligen Zeitung
einen Artikel darüber. Und das haben wir dann auch so gemacht.
Die Resonanz der Leserschaft auf die Zeitungsartikel war
allerdings leider wieder gleich Null.
Auch über Inserate in unserer Lokal-Zeitung habe ich es schon
versucht, da hatte ich letztes und vorletztes Jahr jeweils
4 Inserate drin in der Art "Ruhiger Typ, m 53, sucht
Gleichgesinnte für Freundschaft und gemeinsame Unternehmungen".
Die Resonanz war aber auch dabei immer gleich Null !
Es gibt auch einen sog. "Newcomer-Club" in meiner Stadt, wo
neu Zugezogene Kontakte knüpfen können. Da könnte ich
eigentlich mal hingehen, habe ich mir kürzlich gedacht.
Die treffen sich einmal im Monat. Es kommt natürlich nun
darauf an, was für Leute da so hingehen. Aber man sollte
wohl denken, dass da eher ruhige Leute hingehen, denn solchen
fällt es doch schliesslich am schwersten, neue Kontakte zu
knüpfen ?? Das nächste Treffen findet am nächsten Mittwoch
statt. Mal sehen, wie es mir dabei ergeht. Falls natürlich
nur lauter kommunikationsstarke Menschen da sein sollten,
dann hätte ich dasselbe Problem wie halt in allen "normalen"
Gruppen, nämlich daß ich mit der Kommunikationsstärke der
Anderen in keinster Weise mithalten könnte, nur still
dasitzen würde und sich folglich auch keiner für einen
näheren Kontakt zu mir interessieren würde ...
Karin, Du hast geschrieben
"Du kannst lernen Deine Defizite durch Beobachten und
Nachahmen in den Hintergrund zu stellen."
Naja, beobachten tue ich das ja nun schon fast seit
50 Jahren, daß die Anderen viel mehr reden können als
ich. Allein mit der Nachahmung bin ich noch nicht
viel weiter gekommen ... ich kann das einfach nicht ...
Tom, ja, das wäre sicher interessant, von einem
Experten Tipps zu dem Thema zu bekommen !
Liebe Grüße vom Naturfotograf
0 -
Naturfotograf hat geschrieben:
Karin, Du hast geschrieben
"Du kannst lernen Deine Defizite durch Beobachten und
Nachahmen in den Hintergrund zu stellen."
Naja, beobachten tue ich das ja nun schon fast seit
50 Jahren, daß die Anderen viel mehr reden können als
ich. Allein mit der Nachahmung bin ich noch nicht
viel weiter gekommen ... ich kann das einfach nicht ...
Hallo Naturfotograf,
das es nicht leicht ist etwas zu lernen, daß andere aus dem Bauch heraus können, weiß ich. Deshalb riet ich Dir auch, Dir jemanden dazu zu holen, der Dich beim Nachahmen und üben unterstützt. Jemand der Dir das Feedback geben kann, daß Dir die Sicherheit gibt, daß Du auf dem richtigen Weg bist.
Ich glaube schon das Du das alles schaffen kannst. Aber dafür mußt Du auch davon überzeugt sein das Du es kannst. Wenn ich Deine Texte lese, sehe ich schon jemanden der sich sehr gut ausdrücken kann. Aber ich sehe auch einen Mann, der sich aufgegeben hat. Mit dieser Einstellung kommt keiner weiter. Vieleicht erwartest Du von Dir und Deinen Mitmenschen einfach zu viel.
Gruß Karin
0 -
Hallo Karin !
Daß Du mich als Mann siehst, der sich aufgegeben hat, das hat
mich ehrlich gesagt schon ein bißchen gekränkt.
Meinst Du wirklich, jemand der sich aufgegeben hat, unternimmt
in Bezug auf sein Problem so viel wie ich (siehe mein letzter
Beitrag) ?
Die Frage ist natürlich, wie man ganz grundsätzlich an so ein
Problem wie meines herangehen will/kann/soll.
a) Man nimmt seine Kommunikationsschwäche als gegeben hin,
quasi als unveränderbaren Teil seiner Persönlichkeit, als
angeborene Behinderung eben und sagt sich "Ich bin halt so
und das ist OK so".
Dann ist man bei der Suche nach Bekannten/Freunden allerdings
darauf angewiesen, Menschen zu finden, die mit der Behinderung
klarkommen. So wie das eben bei jedem behinderten Menschen
der Fall ist.
oder
b) Man geht davon aus, daß es möglich ist, seine Kommunikationsschwäche
nennenswert abzubauen und zumindest ein Stück weit zu einem
kommunikationsstarken Menschen zu "konvertieren".
In diesem Fall hätte man es dann natürlich viel einfacher
bei der Suche nach Bekannten/Freunden, weil man ja von der
"Norm" nicht mehr so weit entfernt wäre.
Ich bin bis jetzt entsprechend Punkt a) an das Problem herangegangen.
Wie man entsprechend Punkt b) an das Problem herangehen könnte,
das weiß ich leider nicht, dazu fehlen mir konkrete Ideen.
Ich denke, es wäre echt nützlich, dies mit einem Experten auf dem
Gebiet des Asperger-Syndroms zu besprechen.
Die Psychologin, bei der ich die Diagnose bekommen habe, meinte
Rollenspiele könnten da weiterhelfen, sie hatte in der Richtung
aber wohl auch keine praktische Erfahrung, so daß wir das nicht
gemacht haben.
Bin schon gespannt, ob der Tom einen Experten für mich finden kann,
wie versprochen !
Liebe Grüße vom Naturfotograf.
0 -
Naturfotograf hat geschrieben:
Hallo Karin !
Daß Du mich als Mann siehst, der sich aufgegeben hat, das hat
mich ehrlich gesagt schon ein bißchen gekränkt.
Meinst Du wirklich, jemand der sich aufgegeben hat, unternimmt
in Bezug auf sein Problem so viel wie ich (siehe mein letzter
Beitrag) ?
Lieber Naturforograf,
ich wollte Dich nicht kränken und wenn Du das so empfunden hast tut es mir leid. Du schreibst auf Anregungen immer wieder: "Ich habe das alles schon probiert aber es bringt nichts, ich kann das nicht." Also kam ich zu dem Schluß, Naturfotograf gibt zu schnell auf, er hat sich aufgegeben. 😉
Mal eine Frage, warum versuchst Du es nie ein zweites mal, wenn Du das Gefühl hattest daß Du Dein Gegenüber nicht von Dir überzeugen konntest? Bei der Wanderin zum Beispiel hast Du nie erfahren ob ihre Aussage "bin ich froh wieder zuhause zu sein" Dir galt oder dem anstrengenden Wandertag. Vieleicht würdet ihr heute noch gemeinsam wandern wenn Du an ihr dran gebieben wärst. 😉
Liebee Grüße
Karin
0 -
Er ist wie ich noch vor kurzen, dass man unter druck bzw. zwingend nach Freundschaften / Beziehung sucht.
Wie Kollegin, wo ich mich verknallt habe aber jetzt sagt mein Verstand " Du hast ihr schon viel geholfen und was kamm zurück ? Gar nichts und zuletzt vergaß sie zum 4. mir was mitzubringen.
Also meine Friseurin erzählte ich, dass bei Judo eine Frau neu dabei ist und das ich sie nett finde und soll sie fragen wegen Tasse Cafe trinken gehen....
Ich war immer zu hilfsbereit und habe zugehört aber Freunde hat man doch nicht dadurch bekommen !
Es geht nicht um mich hier aber ich will jetzt ein Verhaltenstherapie machen und hoffe hoffe dadurch ändert sich demnächst alles positiv !
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Black hat geschrieben:...aber ich will jetzt ein Verhaltenstherapie machen und hoffe hoffe dadurch ändert sich demnächst alles positiv !
Hallo black,
du kannst leider nicht erwarten, dass sich (allein) durch eine verhaltenstherapie "demnächst" schon "alles positiv" verändert.
Das wird sicher einige zeit dauern, darauf stelle dich lieber ein.
lg
Ilse
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Ilsebill hat geschrieben:Black hat geschrieben:...aber ich will jetzt ein Verhaltenstherapie machen und hoffe hoffe dadurch ändert sich demnächst alles positiv !
Hallo black,
du kannst leider nicht erwarten, dass sich (allein) durch eine verhaltenstherapie "demnächst" schon "alles positiv" verändert.
Das wird sicher einige zeit dauern, darauf stelle dich lieber ein.
lg
Ilse
Nee, dass ist mir schon klar aber immerhin werde ich lernen mit streß / ärger besser umzugehen und deshalb mache ich das demnächst und dann wird man auch wieder selbstbewußter.
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Hallo Karin !
Auch dem Eindruck, daß ich an Kontakten nicht "dranbleiben"
würde, muß ich widersprechen.
Normalerweise bleibe ich immer dran, solange bis der
andere den Kontakt eben abbricht.
Nur, wenn ich das Gefühl habe, daß jemand absolut nicht zu
mir paßt, dann tue ich das natürlich nicht.
Ich meine, es macht ja keinen Sinn "blindlings" an allen
Kontakten dranzubleiben !
Es gibt eben Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, daß
die meine Asperger-typischen Defizite irgendwie als
"mutwillige Boshaftigkeit" ihnen gegenüber ansehen.
Und diese Wanderin war eben eine solche...
Ich glaube, sie mußte sich direkt zurückhalten, um nicht
noch irgendwas in der Art wie "Wie kann man sich nur so
dämlich anstellen wie Du" zu sagen.
Nein, aber ansonsten bleibe ich wirklich immer dran,
wie z.B. im folgenden Beispiel.
Wie Du ja schon richtig festgestellt hast, kann ich mich
schriftlich recht gut ausdrücken.
Deshalb dachte ich mir vor 15 Jahren, ich versuche mal,
einen Kontakt erst mal auf schriftlichem Wege herzustellen,
bevor es dann (vielleicht) zu einem realen Kontakt kommt.
Habe deshalb auf eine Anzeige von einer Brasilianerin
geantwortet, die einen deutschen Brieffreund suchte.
Sie arbeitete als Sekretärin in einer deutschen Firma
in Sao Paulo und wollte ihre Deutschkenntnisse verbessern.
Wir haben uns super-nett geschrieben ein Jahr lang, praktisch
jede Woche kam ein Brief von ihr. Für mich war das total
phaszinierend, weil das der erste engere soziale Kontakt
in meinem ganzen Leben gewesen ist, und noch dazu zu
einer Frau (da war ich 38 ). 😃
Irgendwann hat sie mich dann zu einem Besuch bei ihr
eingeladen. Ich habe die Einladung natürlich angenommen
und ich habe sie in Sao Paulo besucht. Das war natürlich
alles total aufregend für mich, mit meiner Brieffreundin
Hand in Hand durch die Stadt zu laufen usw ...
Bis dahin hatte ich ja noch nie einen anderen Menschen
überhaupt angefaßt (außer zum Händeschütteln natürlich).
Wir haben dann zusammen auch zwei Busreisen gemacht,
eine zu den Iguacu-Wasserfällen und eine nach Rio de Janeiro.
Naja, aber es kam dann natürlich wie es kommen mußte,
irgendwann sagte sie zu mir "Du bist nicht nett - aber Du
hast so nett geschrieben ...?".
Ich hatte sie aber nicht irgendwie grob behandelt oder sowas
natürlich. Sie hatte eben meine Asperger-typischen Defizite
(Ruhigkeit ... soziale Inkompetenz ... Nicht-Rumalbern-Können)
als "Nicht-nett-Sein" interpretiert.
Trotzdem bin ich aber "drangeblieben" und habe sie zu einem
Gegenbesuch nach Deutschland eingeladen.
Aber das wollte sie dann leider nicht mehr.
Liebe Grüße vom Naturfotograf
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Hallo Black !
Du hast geschrieben, ich waere wie Du.
Deshalb habe ich mal in Dein Profil reingeschaut.
Dort steht
"Ich bin ein ruhiger Mensch und bin gerne unterwegs !
Außerdem bin ich hilfsbereit, ehrlich, zuverlässig und helfe gerne !"
Das klingt sehr sympathisch, finde ich !
Passt tatsaechlich alles auch ziemlich gut auch auf mich.
Nur als "herausragend hilfsbereit" wuerde ich mich jetzt vielleicht
nicht bezeichnen, aber klar, wenn ich jemandem helfen kann, dann
mache ich es natuerlich gerne.
Was ist bei Dir denn der Grund dafuer, dass Du ein ruhiger Mensch bist ?
Bist Du auch schon seit der Kindheit so ruhig ?
Was fuer eine Behinderung hast Du ?
Und Du hast auch irgendwie Schwierigkeiten, Freunde bzw. eine Partnerin
zu finden ? Woran meinst Du denn, dass das liegt ?
Einen Freund wie Dich koennte man sich doch nur wuenschen, wuerde ich
jetzt erst mal denken !
Liebe Gruesse vom Naturfotograf
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