Wie wird das Burnout-Syndrom behandelt?

Antworten

  • Bei schweren Fällen führt kein Weg an einem stationären Aufenthalt in einer Klinik vorbei. Bei leichteren Formen können Medikamente und eine ambulante Psychotherapie ausreichen. Ein neuer Umgang mit Belastungen muss trainiert werden. Therapieinhalte: Selbstwert, Erfolgserwartung, Kritikfähigkeit und Entspannungsmöglichkeiten.
  • Hallihallo,

    Habe einmal Etwas - aus meiner Sicht - zusammengestellt, was das Burnoutthema beleuchtet und vielleicht konstruktive Anregungen diesbezüglich vermittelt:

    Nach einem aktuellen Artikel des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ leiden rund 4 Millionen Bundesbürger unter behandlungsbedürftigen Depressionen. Derartige depressive Zustände kann man auch mit dem Begriff „Burnout“ (ausgebrannt) bezeichnen.

    Falls Sie sich in diesem Zusammenhang zu einem möglichen Betroffenen zählen ist eines gewiss: Sie sind nicht allein, sie sind kein exotischer Spezialfall, sondern teilen den momentanen Zustand mit vielen anderen Bundesbürgern. Das darf eine Hilfe sein sich so - in diesem aktuellen Zustand - in Akzeptanz und Selbstliebe anzunehmen.

    Anzunehmen ist überdies: Da man hier – auf Grund der Größenordnung - schon (fast) von einer „Volkskrankheit“ sprechen kann, ist davon auszugehen, das besagte Erkrankung positiv formuliert eine Art „Weckruf“ für unser gesamtes Gesellschaftssystem ist. Ein „Weckruf“ der signalisieren könnte, dass eine allgemeine gesellschaftliche Umorientierung sinnvoll sein könnte.

    Wie bei jedem Begriff ist es auch sinnvoll sich zunächst Folgendes vor Augen zu halten:
    Ein Begriff kann nie den Menschen beschreiben, er ist lediglich ein Versuch einen bestimmten zeitweiligen Bewusstseinszustand, inklusive Verhaltensausdruck zeitweilig in ein System zu bringen, zu klassifizieren. So ist es auch mit Diagnosen, auch natürlich mit der Diagnose „Burnout“.

    Allgemein ist „Burnout“ also durchaus mit einer „Depression“ vergleichbar. Und folglich ist auch der MyHandicapText zum Thema Depression in diesem Zusammenhang überaus empfehlenswert zu lesen.


    Mögliche „Vorstufen“, „Alarmsignale“ eines „Burnouts“ könnten sein:

    1] Gesteigerte Arbeitsaktivität bei verminderter Leistungsfähigkeit
    2] Keine Pause machen können, immer etwas zu tun haben „müssen“, sich immer etwas abverlangen „müssen“ (Tendenz in Richtung Hyperaktivität)
    2] Schlafstörungen, insbesondere nicht Schlafen können
    3] Niedergeschlagenheit, Schwäche, Gereiztheit, Kränkbarkeit
    4] Aggressions- und/oder Ohnmachtsgefühle
    5] Flucht in übertriebene/extrem ausgeübte Aktivitäten, Gewohnheiten (Süchte aller Art)
    6] Das Gefühl angespannt unbedingt etwas erreichen zu müssen
    7] Das Gefühl nie Zeit zu haben, sich ständig ablenken oder beschäftigen zu müssen
    8] Das Gefühl immer eigene oder Fremderwartungen erfüllen zu müssen
    9] Herzrasen, Herzstörungen
    10] Hoher Blutdruck
    11] Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen
    12] Tinitus
    13] Häufige Anfälligkeit für unterschiedliche, „leichtere“ Erkrankungen ( Merkliche Schwächung des Immunsystems)
    14] Gedächtnis- und/oder Konzentrationsprobleme
    15] Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen, deren Ursache nicht klar zuzuordnen ist
    16] Hat man ein „schwaches Organ“, eine sensible Körperzone: Dann wahrnehmbare Beeinträchtigung selbigen Organs, selbiger Zone

    Präventions (Vorbeugungs-)- beziehungsweise Behandlungsmöglichkeiten (dies ersetzt keine konkrete psychotherapeutische oder ärztliche Massnahme, dient lediglich als Anregung oder Ergänzung):
    1] Siehe Alles zur Checkliste Depression (auf der MyHandicap Homepage)
    2] Sich bewusste Pausen einräumen, gönnen, während derer Nichts, aber auch wirklich rein gar nichts getan wird
    3] Einfach nur Sein und in Offenheit in den Augenblick/in die Stille entspannen, Verweilen
    4] Dass heißt: Sich einer meditativen und/oder kontemplativen Lebensweise öffnen
    5] Kontinuierlicher, Bewußterer Umgang mit Gefühlen, in Zeiten, während derer Nichts im Außen getan wird, sowie während der Tätigkeiten. Dass heißt:
    a] Körper und Gefühle wahrnehmen, auch die „Negativen“, auch z.B. Unruhe Verspannungen, Rastlosigkeit , Langweile, Wut , Traurigkeit, Verzweiflung, Schmerz, Triebhaftigkeit, Abhängigkeit, Mangel und andere;
    b] Dies Alles wahrnehmen in Sanftheit, Selbstliebe, in Geduld mit sich selbst und in zarter Offenheit; Dies Alles fühlen, zulassen und Nichts damit machen; Auch wenn es im Moment „unangenehm“ oder für den Denkprozess im Kopf „langweilig“ ist; Möglichen Impulsen, denen man sonst gefolgt ist, nicht mehr folgen ( dem Widerholungszwang durch Einsicht entgegenwirken vgl. Psychologischer Wochentipp: Herzensaktivität). So können sich die Zustände verwandeln, Gefühle können sich lösen können „verbrennen“.
    c] Nicht die „Negativität“ beziehungsweise „Alarmsignale“ verdrängen.
    d] Und auch die Negativität nicht an anderen auslassen, abreagieren oder gemeinsam „schüren“, „hetzen“.
    e] Sinnvoll ist folglich die „Negativität“ zuzulassen und durch Annahme, indem man ihr erlaubt einfach dazu sein integriert und so allmählich verwandelt (transformiert).
    f] Ein sich stets vertiefendes Vertrauen und Gewahrsein entfalten, das es etwas im Zentrum des Menschen gibt, das alle Lebensumstände bewältigen kann und was Alles in Liebe annehmen kann. Der Psychotherapeut Victor Frankl nannte dies das „Unzerstörbar Heile“ im Menschen. Diese Annahme findet zunehmend Einzug beziehungsweise eint essentiell verschiedene Menschenbilder (Philosophisch, psychologisch, spirituell, evolutionsanthropologisch, metaphysikalisch etc.). Angenommen wird eine ewig heile Instanz, welche intellektuell und materiell nicht lokalisierbar/“extrahierbar“ ist, welche aber „das Leben selbst ist“ und stets von allen möglichen „Fehlentwicklungen“ verschont, ganz und heil (unzerstörbar) bleibt. Ich habe diese „Seeleninstanz“ oder „Tiefendimension“ Grundwesen genannt (vgl. Beitrag zum Grundwesen).

    6] Sich gegebenenfalls eine längere Auszeit gönnen, ohne Freizeitstress; Beispielsweise in der Stille der Natur; Man könnte dies auch kreative, regenerative Auszeit oder Schöpfungsperiode nennen; Dies kann auch das Lesen von inspirierender Literatur und das Aufsuchen inspirierender Orte beinhalten;
    7] Reflektieren, ob die derzeitige Arbeit und Lebensweise wirklich sinnstiftend ist; Welchem weltlichen „Herren“, welchem System dient man mittels seiner aktuellen Arbeit? Sich gegebenenfalls umorientieren, auch wenn man sich von etwas (einer alten Gewohnheit) trennen muss; Hier darauf vertrauen, dass wenn eine „Tür zugeht“, wieder eine andere Tür „aufgeht“, auch wenn noch nicht genau feststeht wie das konkret aussieht; Also: Gefragt könnte auch eine schöne Portion Vertrauen, Hingabe zum Leben selbst sein, also ein scheinbarer „Sprung ins Unbekannte“; Man darf sich von der Vorstellung lösen alles unter Kontrolle zu haben/haben zu können; Das kann Mut erfordern, wobei Demut eine trefflichere Bezeichnung sein könnte;
    8] Bewußteres Ernährungsverhalten, gegebenenfalls nach einem Check der Blutwerte (Grosses Blutbild)
    9] Hilfe und Rat in Anspruch nehmen, sich dies zugestehen
    10] Gesamtorientierung in Richtung: Friedensschluss und Aussöhnung mit sich selbst der Vergangenheit und der Umwelt, den Mitmenschen; Das kann bedeuten, zu versuchen allen Mitmenschen der Vergangenheit und sich selbst (den eigenen Reaktionen und Handlungsweisen der Vergangenheit) Alles vollkommen zu verzeihen und sich so von möglichem "Groll"/"Ballast" ganz zu lösen;(vgl. Psychologischer Wochentipp:...Die sanfte Kraft der Vergebung...);
    11] Negative Weltnachrichten (wie aktuell die Japansituation) einmal wahrnehmen, aber dann nicht mehr Nachrichten mit Schreckensbildern und Kommentaren ansehen/anhören; Dadurch, dass ich die schlimmen Szenen/Bilder sehe/höre kann ich niemandem helfen, eher im Gegenteil (vgl.: Psychologischer Wochentipp: Seelennahrung); Nur im kleinen, eigenen Einflussbereich kann man etwas konstruktiv verändern und dadurch das Ganze positiv beinflussen, z.B. auf Ökostrom umsteigen;
    12] Entspannung gegebenenfalls CD gestützt einleiten: Empfohlene CDs, ZB: Rüdiger Dahlkes CDs, Meditative Tiefenentspannung (von Nikolas Klein), CD: "Meer"(von einer Salzburger Forschergruppe); "Musik für diesen Moment" (von Eckhart Tolle); Klassische MusikCds in Anlehnung an die Forschungsergebnisse von Masaru Emoto;


    Wenn man die Welt und den Lebensvollzug mit „positiven Augen“ betrachtet könnten - so gesehen - „Warnsignale“ in Richtung „Burnout“, nahezu wortgetreu eine Warnung oder ein weiser Ratgeber in Richtung eines sinnvolleren Lebens und Lebensumganges sein. Es könnte bedeuten, dass der Mensch - durch einen „Trick“ des Lebens selbst - zeitweilig eine Ruhe/eine heilsame Passivität erfahren „muss“; Fakt ist, dass ein Burnout ganz reversibel (heilbar) sein kann;

    Auf gesellschaftlicher Ebene könnte die Zunahme besagter „Erkrankung“, sowie die tatsächliche Zunahme andere psychischer „Erkrankungen“ ein Zeichen sein, dass eine gemeinsame, allgemeine Bewusstseinsumorientierung des Menschen (evolutionär) angebracht ist. Stimmige Beschreibungen für dieses Phänomen enthüllt beispielsweise das empfehlenswerte Buch „Eine neue Erde – Bewusstseinsprung anstelle von Selbstzerstörung“ des Autors Eckhart Tolle;

    liebe Grüsse,


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