Welche Formen der Angst gibt es?

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Antworten

  • Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand können folgende Angststörungen unterschieden werden:

    - Generalisierte Angststörung:
    Menschen, die von einer generalisierten Angststörung betroffen sind leben anhaltend in Sorge. Dabei können sich die Ängste und Befürchtungen auf ganz unterschiedliche Aspekte des Lebens beziehen. Wer von einer generalisierten Angststörung betroffen ist leidet oft unter Schlafstörungen, ist angespannt und voll innerer Unruhe.

    - Panikstörung:
    Ein Betroffener wird mit plötzlichen, unerwarteten Angstanfällen konfrontiert, für die weder ein eindeutiger äußerer Anlass besteht noch eine körperliche Erkrankung als Auslöser in Frage kommt. Panikanfälle sind mit Herzrasen, Schwindelgefühlen oder Erstickungsgefühlen verbunden. Wer von einer Panikstörung betroffen ist fühlt sich insbesondere durch die Tatsache stark beeinträchtigt, dass die Panikanfälle in der Regel nicht vorhersehbar sind, sondern in jeglicher Situation plötzlich und überfallartig auftreten können.

    - Agoraphobie:
    Die Agoraphobie tritt meist mit einer Panikstörung auf. Merkmal ist die Furcht vor sowie die Vermeidung von spezifischen Situationen wie z. B. öffentliche Plätze, Menschenmengen, Fahrten in Verkehrsmitteln wie Bus oder Bahn. Wann immer Betroffene in die spezifische Situation kommen, leiden sie an massiven Angstreaktionen. Zentrales Gefühl von Menschen mit einer Agoraphobie ist die Angst, sich im Falle des Auftretens eines Angstanfalls nicht rechtzeitig durch Flucht entziehen zu können oder keine Hilfe zu finden. Daher versuchen Menschen, die unter einer Agoraphobie leiden, alle Situationen zu vermeiden, die eine Angstreaktion auslösen könnten.

    - Soziale Phobie:
    Hier handelt es sich um eine Angst vor der Bewertung durch andere Menschen. Menschen mit sozialer Phobie meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte, da sie fürchten, Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und auf Ablehnung zu stoßen. Sie fürchten, dass ihnen ihre Nervosität oder Angst angesehen werden könnten, was die Angst oftmals noch weiter verstärkt. Begleitet wird die soziale Angst oft durch körperliche Symptome wie Erröten, Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Atemnot, Verkrampfung, Sprechhemmung, Schwindelgefühle, Kopf- und Magenschmerzen, Durchfall und Panikgefühle. Um all dies zu vermeiden, gehen Menschen mit sozialen Ängsten Situationen, in denen sie der Bewertung durch andere ausgesetzt sind, oft von vornherein aus dem Weg.

    - Spezifische Phobien:
    Unter einer spezifischen Phobie versteht man eine dauerhafte, extreme Furcht vor bestimmten Situationen, Ereignissen oder Lebewesen. Betroffene reagieren z. B. ungewöhnlich auf Tiere wie Spinnen, Schlangen oder Hunde. Häufig ist auch die starke Angst vor Dunkelheit, Zahnarztbesuchen oder vor dem Fliegen. Auch bei dieser Form von Phobie treten körperliche Symptome wie Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Schwindel und Übelkeit auf. Eine charakteristische Folge auch dieser spezifischen Phobien ist ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten.
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