ms durch hormonpille

kann es sein, dass hormone ms auslösen können?
irgendwo hab ich mal einen zusammenhang mit antibabypille und ms gelesen. weiß jemand mehr dazu?

Antworten

  • das ist ja spannend! oh gott! ich setz gleich die pille ab! weiß der dr. suesstrunk da was?
  • ich glaub das nicht!
  • Hallo,

    verstehe ich das in dem Bericht jetzt richtig das bei den schon erkrankten die Testetronwerte verändert sind? da ist aber doch nicht die Rede davon das Hormonpillen ms auslösen können.

    Oder stehe ich jetzt total auf dem schlauch??

    LG
  • Lieber Philosoph,

    wir leiten deine Frage gern an unseren medizinischen Fachexperten Dr. Suesstrunk weiter. Bitte hab ein bisschen Geduld, er wird sicher bald antworten.

    Viele Grüße, Iris
    Redaktion
  • Hallo ihr Lieben, 😛

    das Hormone einen ganz erheblichen Einfluss auf die Tagesform hat ist ja schließlich klar.

    Auslöser zu sein kann ich mir nicht so ganz vorstellen.

    MS ist ja schließlich eine Autoimmunerkrankung.

    Was die Testosteronwerte betrifft, so kann das ein Hinweis sein, aber sicher kein Auslöser.

    Der Bericht ist auch von 2005 und damit schon längst überholt.

    Ich finde auch, dass es abhängig von den Formen gemacht werden sollte, denn jede Form wirkt sich anders auf das Zentralnervensystem aus.
    Damit meine ich, es kommt nicht auf die Anzahl der Entzündungsherde an, sondern wie sehen die Beschwerden aus?

    Es gibt ja schließlich auch noch den Wirbelkanal, wo Herde entstehen, oder warum hat man eine schlechtere Prognose, wenn eine MS später auftritt?

    Das sind meiner Ansicht nach Fragen, die erst einmal geklärt werden sollten.

    Grüsse von Marianne


  • Hallo Philosoph

    Verständlich das der Bericht in den Laien - Medien Aufregung verursacht hat und dies auch bei uns. Aber wie so oft wird eine wissenschaftliche Publikation nicht ganz richtig oder unvollständig interpretiert.

    Die Schlussfolgerungen der Gruppe um Carlo Pozzilli ist nur das Hormone bei der Entstehung und beim Verlauf der MS eine Rolle spielen können und nicht müssen. Für die zweite solcher Folgerung ist er als Forscher zu vorsichtig. Unter anderem weil er nicht alle Lebensgewohnheiten sowohl der Patienten und auch der Kontroll-Gruppe erfasst und ausgewertet hat. Darauf komme Ich später zurück. Wie bereits im Forum geschrieben tritt MS weniger häufig auf während der Schwangerschaft, es gibt weniger Schübe und ein Teil der Befunde ist sogar rückläufig. Eine Studie aus Sundsvall (Schweden) bei 770 Patienten mit MS zeigt das bei Oralen Antikonzeptiva (Antibabypille) das bei Frauen mit Pille das Auftreten der MS signifikant geringer war (ca. 2:1) und auch signifikant später auftrat (ca. 1 1/2:1). Beides wird auf die massive Erhöhung von Progesteron während der Schwangerschaft und unter der Pille zurückgeführt. Verwandte Resultate zeigte eine Studie aus Calgary (Kanada) wo derselbe Effekt auf Prolaktin zurückgeführt wird - jenem Hormon das zu Beginn der Schwangerschafr autritt zum Beispiel für die Vergrösserung der Brust. Prolaktin spielt auch eine grosse Rolle beim Versuch des Körpers Hirn/RM-Schäden zu reparieren. Beide Studien stammen aus dem Herbat 2010. Pozzilli führt seine Resultate auf tiefe Oestrogen, bzw. hohe Testosteron Werte zurück. Das könnte durchaus zusammen hängen weil zuviel Testosteron im Körper zu Oestrogen umgewandelt wird. Viel Testosteron = viel Oestrogen. Das kann man übrigens bei Bodybuildern beobachten welche sich mit "Testo" dopen und daraufhin "big Tits" entwickeln die sie dann chirurgisch entfernen lassen müssen.

    Prolaktin soll sogar die Herde zurückbilden können, aber seid bitte vorsichtig mit einer solchen Aussage.

    Ihr seht das die Meinungen zwar einig sind das Hormone einen Einfluss haben auf Entstehung und Verlauf einer MS - aber nicht genau welche. Die Pille absetzen würde Ich keinenfalls.

    Eine Bemerkung zu den Lebensgewohnheiten der Testpersonen. Seit einigen Jahren empfiehlt man im Gegensatz zu früheren Jahren bei einer MS auch Sport zu treiben. Allerdings der eigenen Leistungsfähigkeit angepasst und unterhalb der Leistungsgrenze und vor allem Ausdauersport. Es bereitet nicht nur Freude und - wissenschaftlich nachgewiesen - verringert Depressionen sondern hilft auch Koordination und Beweglichkeit bei MS Patienten besser zu erhalten. Sport hat aber einen massiven Einfluss u.a. auf unsere Steroid-Hormone wie Oestrogen und Testosteron. Dies müsste noch in einer weiteren Studie ermittelt werden genauso wie andere Gewohnheiten wie Rauchen, Alkohol etc.

    Ihr seht das man Artikel aus der Presse schon etwas besser anschauen muss bevor man sich beeinflussen lässt.

    Ich schreibe diese Antwort zwar an Dich Philosoph, aber sie geht natürlich an Alle. Genug Information?

    Beste Grüsse an Dich Philosoph und alle Anderen

    H. Süsstrunk

    PS: Eine kleine Frage an Konjak. Glaubst Du nicht das die Hormone einen Einfluss haben oder denkst Du das Ich die Frage nicht beantworten kann?
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