Familie hat Wohnung im 1.OG, Behinderung durch Krankheit, ArGe lehnt Umzug ab --- bitte helft uns

Hallo zusammen,
ich bin neu hier. Habe folgendes Problem, ich hoffe, ihr könnt helfen....

Ich bin im September 2010 schwer kank geworden und sitze nun im Rollstuhl. Wir haben drei Kinder im Alter von 9, 6 und 3 Jahren. Ausserdem wollen wir den Sohn (13) meines Mannes zu uns holen, er lebt derzeit in einem Heim.
Wir leben derzeit in einer kleinen 4-Zimmer-Wohnung (70qm) im 1.OG ohne Aufzug. Das heißt, wenn ich nach draussen will, muss ich auf dem Hintern die Treppen hoch und runter. Die Wohnung ist viel zu klein für Rollstuhl. In der Küche kann ich mich nicht umdrehen, ins WC und Bad komme ich gar nicht erst rein. Ich habe Pflegestufe zwei.
Dies alles weiß die Arge, es war sogar jemand von der Arge da um unsere Wohnsituation zu begutachten. Er hatte gesagt, es gäbe keine Probleme umzuziehen.
Also haben wir gesucht. Wir benötigen mindestens eine 5ZKB, entsprechend qm dass ich auch mit Rollstuhl überall gut durchkomme. Die Suche endete in einem Haus.
Hier hätte der Vermieter keinerlei Probleme dass wir ALG-II-Empfänger sind, keine Probleme dass drei bzw. bald vier Kinder rumspringen (auch Kindergeschrei hatten wir schon als Ablehnungsgrund von Vermietern), auch hat der Vermieter kein Problem damit, dass wir einen Treppenlifter einbauen und das Bad rollstuhlgerecht machen. Es wäre hier ein großer Garten dabei, dass ich die Kinder spielen lassen kann. Auf den Spielplatz kann ich mit Rolli nicht, da wenn was passiert, kann ich nicht eingreifen, da meist Kiesel oder hohes Gras auf Spielplätzen ist.
Das alles habe ich im Widerspruch geschrieben. Nun kam wieder die Ablehnung, dass die Miete für das neue Haus mit 950,- kalt für fünf bzw. sechs Personen + Rollstuhl zu hoch sei. Es werden max. 600,- kalt übernommen. Das ist hier unmöglich in der Größe was für 600 Euro zu finden. Höchstens Masionette oder so - aber das geht ja wieder wegen Rolli nicht.
Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Wir leben hier sehr ländlich und die Auswahl ist dementsprechend beschränkt. Es sieht keiner, wie menschenünwürdig es ist, wenn man auf dem Hintern zur Haustür robben muss. Eine Anbringung eines Treppenlifters ist hier in einem Mehrfamilienmietshaus nicht möglich. Und selbst wenn, ist die Wohnung viel zu klein. Alle drei Kinder müssen in einem Zimmer schlafen. Es herrscht heilloses Chaos und Durcheinander, keiner hat Möglichkeit sich zurückzuziehen. Ein Umzug ist unumgänglich. ich verstehe die Arge einfach nicht.

Wohin kann ich mich noch wenden? Wo kann man noch was beantragen? Wie lange dauert eine Klage beim Sozialgericht? Der Vermieter hat uns das Haus verbindlich zugesagt, möchte aber verständlicherweise keine halbe Ewigkeit warten bis es zu einem Abschluss kommt.
Ich hab schoon mit dem Spzialamt gesprochen, die können erst einspringen wenn ich Rente beziehe. Soll ich jetzt etwa einen Rentenantrag stellen? Bei der Arge hatte ich wegen Umschulung gefragt (bin gelernte Erzieherin), die wollen aber erst mal noch warten... also doch Rente beantragen?

Bitte helft!

Lieben Dank

Antworten



  • Hallo!

    Als ich Deinen Beitrag und Frage gelesen habe sind mir die vielen Jahre des Kampfes eingefallen die ich durchlebt habe.
    Deshalb mein Rat rechnet genau durch ob ihr die darüberliegenden Kosten evtl. tragen könnt vorerst.
    Fragt nach wie es mit Wohngeld aussieht.
    Wieviel Behindertenprozente hast Du und wie ist es mit Pflegestufe.

    Behörden haben einen sehr sehr langen Atem deshalb müßte hier schnell gehandelt werden vorallem wenn man bedenkt das eine behinderten gerechte Bleibe nicht leicht zu bekommen ist.
    Wendet Euch an Bürgermeister,Behindertenbeauftragten und wenn es sein muß an Eure regionale Presse.

    Es findet sich bestimmt ein Weg! Fragt den Vermieter wie lange er die Wohnung für Euch freihält und handelt danach!
    Ich wünsche Euch sehr viel Glück und alles Gute
    LG
    SENDRINE 😺
  • Hallo maria1201,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Ich werde Deine Anfrage an unsere Fachexperten weiterleiten 😀 Bitte hab ein wenig Geduld!

    Zwischenzeitlich kann Dir vielleicht jemand aus der Community seine/ihre Erfahrungen schildern.
  • Hallo und Guten Morgen Sendrine,

    vielen lieben Dank für Deine Antwort.
    Ich wurde beim Erstantrag gleich in Pflegestufe II eingestuft.
    Beim GdB schaut das schon etwas anders aus. Da hab ich nur GdB 40 bekommen, was absolut lächerlich ist. Mein Arzt hat nur den Kopf geschüttelt. Der Widerspruch hier läuft.

    Die darüberliegenden Kosten können wir tragen, kurzzeitig, ein paar Monate. Müssen dann halt woanders zurückstecken. Ich hab nur Angst, dass wenn ich den Mietvertrag trotzdem unterschreibe, obwohl die ArGe es abgelehnt hat, ich gar nichts mehr bekomme oder nur das was ich jetzt für diese Wohnung bekomm und das ist weit drunter, weil wir hier nur 554,- warm bezahlen.

    Das mit dem Bürgermeister ist keine schlechte Idee, aber das Haus das wir mieten wollen liegt nicht in seinem Bezirk. Was kann der Bürgermeister hier machen?
    Unser Behindertenbeauftragter ist schwer zu erreichen, ich hoffe, ich bekomm ihn irgendwann ans Telefon.

    Was meinst Du mit Wohngeld? Von der ArGe oder vom Sozialamt?

    Presse... hm... wär zu überlegen... ob ich denen mal einen anonymen Brief zukommen lasse?? *fg*

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    Guten Morgen Justin,

    vielen lieben Dank auch Dir für Deine Antwort und Deine Mühe 😉
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