Stottern Nachteilausgleich

Kann eine Schule einen Nachteilausgleich ablehnen wenn ein Schüler im mündlichen wie auch im schriftlichem einen Notendurchschnitt von der Note 4 hat.

Antworten

  • Hallo maulwurf,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Gerne helfen wir und die User der Community bei der Klärung Deines Anliegens 😀 Für eine kompetente Antwort benötigen wir jedoch noch einige zusätzliche Informationen von Dir.

    Aus Deinem Thread-Titel schließe ich, dass der Schüler/die Schülerin, stottert und deshalb einen Nachteilsausgleich wünscht. Ist das soweit erstmal korrekt?

    Welche Klasse besucht diese/r Schüler/in?
    In welchen Fach soll es einen Nachteilsausgleich geben?
    Wie soll dieser Nachteilsausgleich aussehen?
    Gibt es bereits ärztliche Gutachten über die Erkrankung und deren Auswirkungen, einen Schwerbehindertenausweis o.ä.?
    Wurde die Schule bereits hierzu angesprochen?

    Ich freue mich darauf, Dir weiter helfen zu dürfen 😀
  • ER Stottert und geht in die 6 Klasse.ER hat in den Hauptfächern eine4 im Zeugnis.Er war 10 Wochen in Thalheim in Kur.Die Schule hat den Nachteilausgleich abgelehnt,weil er mündlich und schriftlich auf 4steht.Die jetzige Schule meint er müsse nach Kassel in eine Sprachschule gehen.Was können wir dagegen tun.Steht ihm ein Nachteilausgleich zu.



    Mit freundlichen Grüßen

    Lothar
  • Hallo Lothar,

    vielen Dank für Deine ergänzenden Ausführungen! 😀

    Ich werde dazu gern recherchieren.

    Allerdings muss ich gestehen - vielleicht auch, weil ich mich mit dieser Symptomatik noch nicht so auskenne - ich kann mir unter dem geforderten Nachteilsausgleich noch nicht wirklich etwas vorstellen.

    Möchtet Ihr, dass seine Noten verbessert werden? Oder dass er in seiner jetzigen Schule besser gefördert wird?

    Vielen Dank für Deine Erläuterungen! Ich freue mich darauf, Dir weiter helfen zu dürfen 😀
  • Der Nachteilausgleich ist dafür da das das Mündliche nicht so hart benotet wird . Aber die Schule will davon nichts wissen.
  • Hallo Maulwurf,

    Ich habe im Zweitstudium Sonderpäd. MA/Sprachbehindertenpäd. studiert, mußte aber wegen der Gebühren abbrechen.
    Trotzdem weiß ich ganz sicher, daß der Nachteilsausgleich mündlich bei Stottern nicht ode nicht so stark zu benoten üblich ist, (Beschluß der Kultusministerkonferenz 2002) obwohl Stottern immer noch kein anerkanntes Behinderungsbild ist.
    An Sprachheilschulen geht der Anteil von Stottern zurück, die mehrheitlich an "normalen"Schulen sind. Zweitens werden immer mehr Sprachheilschlen in allegemeinen Förderzentren zusammengefaßt, wo man wieder fast alle Behinderungen finden kann, es sei denn es wird innerhalb differenziert.
    Wenn die Schule sich querstellt, muß die Schulberatung, das Schulamt und in letzter Instanz das Kultusmisiterium des jeweiligen Bundeslandes hinzugezogen werden.

    LG

    Surfer
  • Hallo Lothar,

    vielen Dank für Deine Ergänzung! Gern werde ich morgen diesbzgl. Erkundigungen einholen. Bitte gib mir ein wenig Zeit! 😀
  • Hallo Lothar,

    ich habe den Fall eben mit einer kompetenten Logopädin besprochen.

    Sie meint, ein Nachteilsausgleich ist in diesem Fall in der Tat unverständlich. Denn wenn die Leistungen des Schülers auch im Schriftlichen auf 4 stehen, hat die 4 im Mündlichen keinen Zusammenhang mit dem Stottern. Eine geringere Gewichtung wäre daher unsinnig.

    Wichtig wäre ihrer Meinung nach vor allem, zu klären, ob das Stottern bei der mündlichen Bewertung grundsätzlich von den Lehrer berücksichtigt wird (z.B. durch Einzelabfrage und nicht vor der Klasse etc.). Hier wäre wohl ein Gespräch mit den Lehrern weiterbringender, als ein Nachteilsausgleich.

    Weiterhin gab sie zu bedenken, dass, wenn das Stottern Folge von phonologischen Störungen ist, die bereits in der Kindheit bestanden, diese unbedingt therapiert werden müssen. In diesem Fall wäre ein Sprachförderschule nicht unbedingt nachteilig.

    Außerdem hat sie noch angemerkt, dass es ein wesentlicher Bestandteil der Therapie ist, Stotterer nicht so zu erziehen, dass das Stottern als Ausrede genutzt wird. In diesem Sinne wäre ein Nachteilsausgleich ebenfalls eher kontraproduktiv.

    Ich freue mich, dass ich Dir helfen durfte und hoffe meine Antwort war hilfreich für Dich! Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen!

  • Hallo Leute,

    Da bin ich anderer Meinung als die Logopädin, denn man weiß ja nicht inwieweit die Lehrkräfte, ob bewußt oder unbewußt die Leistungen durch das Stottern nicht doch schlechter bewerten.
    Weiteres habe ich im Beitrag gestern schon gesagt.
    Was ich gestern aus Versehen unerwähnt gelassen habe, ist auch die Frage, ob er beim Erarbeiten des Stoffes in der Gruppe Nachteile hat?

    LG

    Surfer




  • Hallo surfer,

    nun, ich denke nicht, dass die Lehrer seine schriftlichen Leistungen bewusst oder unterbewusst schlechter bewerten. Denn sie sollten gelernt haben, nicht aufgrund persönlicher Sympathien zu benoten. Und schriftliche Leistungen sind nun mal unabhängig vom Stottern. Zumindest, wenn keine weiteren phonologischen Störungen vorliegen.

    Wie häufig, bei der Lösung von Problemen, ist die Kommunikation hier, meiner Ansicht nach, der Schlüssel zum Erfolg. Sowohl mit der Schule und den Lehrern, als auch mit dem betroffenen Jungen.

    Lothar, bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
Diese Diskussion wurde geschlossen.