Buchvorstellung: "Den Tagen mehr Leben geben", von Dörte Schipper

Optionen

ich möchte ein besonderes Buch empfehlen: "Den Tagen mehr Leben geben". Es handelt von einem außergewöhnlichen Hospizkoch und seinen sterbenskranken Gästen.

Im Foyer des Hospizes "Leuchtfeuer" hängt der Leitspruch des Hauses: "Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben." Ruprecht Schmidt, früher Küchenchef in einem Nobelrestaurant, hat diese Maxime zutiefst verinnerlicht. Er weiß, dass er das Leben der Sterbenden nicht verlängern kann, aber er kann es lebenswerter machen. Der Hospizkoch erfüllt jeden kulinarischen Wunsch und schenkt seinen Gästen nicht nur die Geschmackserlebnisse, sondern auch Erinnerungen an glücklichere Zeiten.

Der Fernsehjournalistin und Autorin Dörte Schipper ist hier ein bemerkenswert spannendes und überraschendes Buch gelungen über das Sterben – und das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Dem Buch vorausgegangen ist eine Fernsehdokumentation in der ARD (Der LÖuxuskoch vom Hospiz), für die die Autorin mit dem Erich-Klabunde-Preis ausgezeichnet wurde.

Dörte Schipper
DEN TAGEN MEHR LEBEN GEBEN
Vorwort von Udo Lindenberg
Bastei Lübbe Verlag
ISBN 978-3-7857-2385-2




«1

Antworten

  • Ich glaube, solche Beschreibungen bilden eine Ausnahme des Alltäglichen Geschehens in Krankenanstalten und Hospizen.

    Hab dieses Buch gelesen und fand es eher enttäuschend und keinesfalls besonders realistisch. Er regt zwar sehr zum Nachdenken über den eigenen Tod und die letzten Tage auf Erden an, doch man ist eher geneigt, noch schnell eine Patientenverfügung auszufüllen, als sich in einem Sterbehaus anzumelden.

    Ich glaube kaum, dass es im realen Leben in einem Hospiz so menschlich zugeht, wie so einladend und verführerisch es in diesem Buch beschrieben wurde. Ich würde sogar behaupten, für dieses Buch stand ganz viel Wunschdenken Pate. Ich glaube, in den meisten Krankenhäusern und Hospizen gibt es 08/15-Behandlung und Essen, das eher an Massenabfertigung erinnert. Nicht umsonst möchten die meisten sterbenskranken Menschen lieber zuhause sterben, wo die letzten Wünsche erfüllt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Koch für jeden "Gast" die Nahrung so zubereitet (verkleinert und pürriert), so dass diese für Todkranke noch essbar und verträglich ist.

    Sollte ich mich irren, belehrt mich eines Besseren.

    freundliche Grüße von mir

    http://www.smilie.ws/gifs/blumen/0026.gif


  • Eigentlich schade Ihre negative Meinung über die Hospizbewegung. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass das Buch aus Interviews und unzähligen Besuchen vor Ort entstanden ist. Die Journalistin Dörte Schipper hat eine Realität beschrieben.

    Dem Buch ist ein Dokumentarfilm vorausgegangen, der ebenfalls sehr realistisch das Leben der Bewohner im Hospiz und die Arbeit des Kochs widerspiegelt. Da gibt es keine Massenabfertigung keine Nullachtfünfzehn-Behandlung. Ob pürierte Kost oder Steak, dieser Koch erfüllt fast jeden kulinarischen Wunsch. Sicher ist es wünschenswert, dass es solch engagierte Menschen wie ihn noch viel mehr in Hospizen gibt. Aber so ein Engagement hat eben auch seinen Preis. Gerade um auf die sterbenskranken Menschen individuell eingehen zu können, ist das im Buch beschriebene Hospiz auf Spenden angewiesen.




  • Hotelier hat geschrieben:
    Eigentlich schade Ihre negative Meinung über die Hospizbewegung. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass das Buch aus Interviews und unzähligen Besuchen vor Ort entstanden ist. Die Journalistin Dörte Schipper hat eine Realität beschrieben.

    Dem Buch ist ein Dokumentarfilm vorausgegangen, der ebenfalls sehr realistisch das Leben der Bewohner im Hospiz und die Arbeit des Kochs widerspiegelt. Da gibt es keine Massenabfertigung keine Nullachtfünfzehn-Behandlung. Ob pürierte Kost oder Steak, dieser Koch erfüllt fast jeden kulinarischen Wunsch. Sicher ist es wünschenswert, dass es solch engagierte Menschen wie ihn noch viel mehr in Hospizen gibt. Aber so ein Engagement hat eben auch seinen Preis. Gerade um auf die sterbenskranken Menschen individuell eingehen zu können, ist das im Buch beschriebene Hospiz auf Spenden angewiesen.

    Ich kann die negative Äußerung von Zornroeschen ebenfalls nicht nachvollziehen. Sicher hat sie recht dass „solche Beschreibungen eine Ausnahme“ sind.

    Keinesfalls in diesem Fall aber ein „Wunschdenken“.🥺

    Im Hamburger Hospiz Leuchtfeuer ist es genau so wie das Buch und der Dokumentarfilm es beschreiben.

    Ich habe mich schon viel mit diesem Thema befasst und über das Projekt gelesen.

    Dort ist es so wie viele es sich für uns oder unsere Angehörigen am Ende des Lebens wünschen würden.


    Beste Grüße

    lorivo





  • lorivo hat geschrieben:

    Keinesfalls in diesem Fall aber ein „Wunschdenken“.🥺


    Dort ist es so wie viele es sich für uns oder unsere Angehörigen am Ende des Lebens wünschen würden.


    Beste Grüße

    lorivo







    Das meinte ich doch.... Sie schreiben doch selbst "wünschen würden"

    ... und vermutlich nie bekommen werden!!??

    Ich wollte lediglich meinen Eindruck zum Buch wiedergeben - sonst nichts. Schade, dass mein Eindruck nicht Ihren Vorstellungen entspricht.

    freundliche Grüße

  • Hallo Zornröschen,

    Sie haben natürlich das Recht Ihre zerstörerische Meinung über das Buch zu äussern, auch wenn es die besten Bewertungen der Presse bekam. Die Journalistin hat, in Ihrem Fall, also umsonst berichtet!

    M.E. aber haben Sie und kein Mensch das Recht negativ über die Bemühungen eines renomierten Hospizes zu schreiben, ohne es überhaupt zu kennen! Besuchen Sie doch mal das Leuchtfeuer Hospiz, um es dann zu kritisieren...
  • Zornroeschen hat geschrieben:
    lorivo hat geschrieben:
    Keinesfalls in diesem Fall aber ein „Wunschdenken“.🥺

    Dort ist es so wie viele es sich für uns oder unsere Angehörigen am Ende des Lebens wünschen würden.

    Beste Grüße

    lorivo


    Das meinte ich doch.... Sie schreiben doch selbst "wünschen würden"

    ... und vermutlich nie bekommen werden!!??

    Ich wollte lediglich meinen Eindruck zum Buch wiedergeben - sonst nichts. Schade, dass mein Eindruck nicht Ihren Vorstellungen entspricht.

    freundliche Grüße


    Hallo Zornroeschen,

    hier hast du mich nicht Hotelier zitiert. 🥺

    Es ist leider so dass es solche "Einrichtungen" wie das Hamburger Hospitz Lechtfeuer leider viel zu wenig gibt. Dieses ist mehr als vorbildlich.

    Du solltest dir vielleicht zunächst Hintergrundinformationen beschaffen ehe du so einfach über "Leuchtfeuer" deine Meinung abgibst und ironische Bemerkungen machst. 😺


    Gruß

    Lorivo

  • Hallo Zornröschen,

    ich sehe so viel Zorn und so wenig Röschen...

    Versuche trotzdem glücklich zu sein - es tut (uns allen) gut!

    Gruß, Hotelier
  • Guten Tag Hotelier,

    wo liegt eigentlich Ihr Problem?

    Sie haben einen Buchtipp ins Forum gestellt; ich habe dieses Buch gelesen und meine ehrliche Meinung dazu abgegeben. Was genau stört Sie daran?Es gibt unzählige schwerkranke/totkranke und pflegebedürftige Menschen, die nicht in den „Genuss“ kommen, in einem derartigen Hospitz zu sterben; diese Menschen sterben zuhause. Niemand sollte sich anmaßen, die Leistung der pflegenden Angehörigen und Freunde zu schmälern und außerdem schreiben Sie doch selbst, ein solches Engagement sei eine Frage des Geldes. Mit Zorn hat meine Meinung indes überhaupt nichts zu tun. Ich lebe halt etwas realistischer als Sie, denn nur bei den wenigsten Betroffenen wächst das Geld aus den Hosentaschen. Selbst wenn, dieses Hospiz kann immer nur eine handvoll Menschen aufnehmen – man muss tatsächlich auf einen Platz warten, bis jemand stirbt. Ich meine nicht, dass diese Vorstellung so angenehm ist.

    Eine schöne Idee wäre vielleicht, aus den Erträgen dieses Buches das „Leuchtfeuer“ zu unterstützen oder dies vergleichbaren Einrichtungen zu ermöglichen.

    Ich fand dieses Buch trotz alledem leider nicht sehr lesenswert und auch nicht schön geschrieben. Tut mir leid, nicht mit Ihnen einer Meinung zu sein.

    freundliche Grüße
    vom Zornroeschen

  • Hallo Hotelier,

    danke für die links. 😉

    Auch bei Amazon wird das Buch sehr gelobt. Ich habe ja nicht nur das Buch gelesen, sondern mich auch viel über "Leuchtfeuer" informiert, wie ich bereits erwähnte.

    Ich denke jedoch (was mir allerdings gleichgültig ist), dass auch dies alles Zornröschen nicht überzeugt.

    Beste Grüße

    lorivo

    "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt." - Albert Einstein

  • Auch diese hingebungsvolle Linksammlung kann mich nicht dazu bewegen, ein Buch anzupreisen, dessen Inhalt für die meisten Menschen nicht realisierbar ist – schließlich hat auch nicht jeder die Mittel, ins Hilton zu marschieren.

    Mein Horizont mag nicht sehr groß sein, aber es ist immerhin meiner!

    "Sei lieber eine erstklassige Ausgabe deiner selbst,
    als eine zweitklassige Kopie von jemand anderem".
    (Judy Garland)

    Plagiate gibt’s ja schon genug auf dieser Welt, nicht wahr?

    freundliche Grüße

  • Hallo ZORNroeschen,

    hat sie jemand gebeten das vorgestellte Buch anzupreisen? Mal ganz prinzipiell: Auch wenn ich nicht ins Hilton gehen kann, ist das für mich kein Grund es runterzumachen.

    Übrigens, das Leuchtfeuer Hospiz ist nicht teurer als andere Häuser.

    Was sie mit Plagiat meinen ist unklar. Ihre abgeschriebenen Zitate sind allerdings nicht sehr originell, aber das ist wohl Geschmacksache!

    Gruß,
    Hotelier
  • swisswuff1
    Optionen

    Es scheint weniger ein Buch ueber das Sterben zu sein, oder ueber Sterbende. Oder ueber Hospize. Das Buch geht vor allem um diesen einen Koch, der es offenbar nicht fuer sich selbst befriedigend schafft, auf Augenhoehe zu befriedigen und der sich dann Leute als Klienten sucht, die ihn dennoch anhimmeln. Was besser als Sterbende bekochen. Endlich hat der Koch gefunden, was er suchte - bedingungslose Anerkennung. Nichts falsch an dem Buch, aber ARG viel daraus lernen kann man wohl auch nicht. Nun kocht die Hauptfigur also fuer Sterbende und ist zufrieden damit. Solange gestorben wird, wird er ja auch genug zu tun haben.

    Und ich bin auch schon wieder ganz hungrig : )

  • Meiner meinung nach ist es doch egal, aus welchen beweggründen dieser mann kocht.
    Auf alle fälle macht er mit seiner mühe, den bald sterbenden doch noch am essen freude, so weit es möglich ist.

    Es ist wirklich ein außergewöhnlich vorbildliches hospitz. Ich habe auch schon einiges darüber aus den medien erfahren.

    lg

    Ilse
  • @ Swisswuff :

    Böse ... wirklich böse .... ich denke nicht, das dieser Koch das nötig hat, "angehimmelt" zu werden !

    Die Idee ist klasse und wegen der Veröffentlichung des Buches wird ihm nun Böses unterstellt. Er macht das aber schon länger als allgemein bekannt ...

    Und der Erlös des Buches geht an die Hospiz-Stiftung, soweit ich weiss ....was also soll schlimm daran sein ?

    Tim Mälzer z. B. hatte vor gar nicht langer Zeit ein Burn-Out-Syndrom ... weil er sich ausgesaugt fühlte von dem ganzen Medienrummel. Auch er engagiert sich sehr für Projekte, die "ausserhalb" der Gesellschaft stehen. Vielleicht ist das einfach ein Weg, sich zu finden, ohne das ganze Theater in der Öffentlichkeit. Und das ist gut so.

    Und, über LEUCHTFEUER müssen wir hier wirklich nicht streiten !
Diese Diskussion wurde geschlossen.