wie sagt man jemandem, dass man ihn mag obwohl er im rollstuhl sitzt

es geht wieder um meine freundin und den rollifahrer. die haben sich jetzt zweimal getroffen und sie findet ihn echt schick. sie hat ja auch eine unterschenkelprothese, ist aber im gegnsatz zu ihm nicht wirklich behindert....
nun sie meint, er mag sie auch, aber irgendwie ist er total zögerlich und sie glaubt, dass er komplexe wegen seiner behinderung hat. meine freundin ist ziemlich hübsch und er sieht aber auch sehr gut aus und ich glaub das eigentlich nicht, aber sie meint, sie müsse den ersten schritt machen und fragt mich, wie sie ihm sagen soll, dass sie ihn mag und mit ihm zusammensein will, obwohl er im rolli sitzt. sie ist schüchtern und hat angst eine abfuhr zu kriegen. ich hab ihr gesagt, das risiko wirst du nicht ausschließen können, aber sie bat mich, diese frage in dieses forum zu stellen unm rauszufinden, wie man das am besten angeht. sie will sie nicht stellen, denn sie weiß nicht, ob er hier nicht auch mitglied ist. echt kompliziert, oder????
also hat jemand einen tipp?

Antworten

  • sie haben sich getroffen und nicht nur einmal. das hört sich schon gut an. 😀

    und generell meine ich eh, das es mädels genauso zusteht, wie jungs, den ersten schritt zu tun. 😉

    klar, die angst einen korb zu bekommen, die ist da und die kann deine freundin nicht ausschliessen........

    an ihrer stelle würde ich ihn öfter treffen und die orte dann nach und nach
    sozusagen vertrauer gestalten.
    zuerst im cafe', im kino, im restaurant evtl. mit anderen dabei
    und dann nach und nach etwas *intimer* zu zweit. spazieren gehen, zum essen einladen (zuhause) zum dvd-abend.....da gibt es ne menge möglichkeiten.

    so ergibt sich im laufe der zeit eine bekanntheit die vertraut ist und es fällt beiden leichter, bestimmte themen anzudeuten oder auch anzusprechen.
    ich würde es aber nicht so hopplahopp angehen. sondern schritt für schritt mit raum, sich kennenzulernen.

    und die situation, das er im rolli sitzt und sie einen prothese nutzt, würde ich nicht an erste stelle setzen.
    wenn das thema angesprochen wird, ok, dann drüber reden, wenn nicht...zusammenwachsen lassen.

    so würde ich es evtl. angehen.

    wenn du magst, erzähl doch, wie die geschichte weitergeht!
    viele grüsse
    handschuh
  • Hallo Leute,

    Erstmal abwarten, bis man sich besser kennt.
    Dann versuchen einen geeigneten Augenblick zu wählen, erstmal eher in der Wohnung als irgendwo.
    Und auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, sondern das Thema versuchen in die Situation einzubinden.

    Gruß

    Surfer
  • Wenn die beiden sich schon getroffen haben, ist doch super. Der Rest wird sich - plump gesagt zeigen. Zurückhaltung muss nichts mit behindert sein zu tun haben. meine Frau hat auch den ersten Schritt gemacht - da war ich noch gesund ist anzumerken. Schüchternheit gibt es nicht nur unter behinderten. Und vielleicht ist auch nichtm seine Behinderung, sondern ein anderes Erlebnis? Oder doch schüchtern? Oder doch seine Nehinderung?

    Wie du siehst kommt man ganz schnell auf viele "wenn, könnte und vielleicht". Zwei Treffen sind doch schön, aber auch noch nicht viel. Vielleicht sollte sie ihm etwas Zeit geben, vielleicht taut er dann auf, überwindet seinem schüchternheit, - und wieder viele Vielleichts. Es muss nicht an dem einen oder anderen liegen, vielleicht will er sie auch nur noch genauer kennen lernen.

    Weißm leider nicht, wie ich das anders beschreiben soll, aber ich hoffe, du weißt, was ich meine.
  • hallo keana,

    ich würd sagen ist auch nicht anders als wenn man nicht im rollstuhl sitzt.
    es hängt auch hier von beiden ab und ob sie gegeseitige sympatie sowie zuneigung fühlen.
    der rest kommt von ganz allein.

    ein kleiner tipp, vielleicht macht sie es so. sie kann ihn doch zum essen einladen und vorher eine kleine nachricht schreiben die dann der kellner mit einem getränk zusammen serviert. ist romantisch und er kann es lesen was sie empfindet.
    ich empfand das damals so, als mir der kellner diese nachricht überbracht hatte und dann ihr verlegenes lächeln sah.

    lg ralle
  • danke 🥺
  • Hi

    Als ich die Überschrift las hat es mir ähnlich wie schon beim thread "Warum denken alle Behinderte sie seien nicht attraktiv..." irgendwie die Fußnägel hochgezogen.
    Kein Mensch käme auf die Idee zu fragen: "wie sagt man jemanden, dass man ihn mag obwohl er eine Brille trägt". Der eine hat eine Sehbehinderung und sein Hilfsmittel (Brille) mitten im Gesicht hängen, ich habe eine Gehbehinderung und mein Hilfsmittel (Gehschiene) am Bein hängen (manchmal sitze ich auch darauf, das ist dann die Rollstuhlvariante). Der einzige Unterschied ist der erste Buchstaben. Sicher ist jemand mit einer Brille und 3 dpt nicht das gleiche wie ein pflegeabhängiger Rolli, aber das wäre dann die Frage warum liebe ich ihn und nicht wie sage ich es ihm.

    Wirklich mir sind Gedanken/Sorgen in diese Richtung vollkommen fremd, genau wie bei dem Thread Attrativität. Und das nicht weil ich schon seit 30 Jahren Kunde der Firma Rollstuhl, Krücke & Co bin, das war von anfang an so. Ich identifiziere mich doch nicht über meine Behinderung, die ist einfach Teil meiner Persönlichkeit wie alle anderen Eigenschaften, Ecken und Kanten eben auch. Ich habe sie auch noch nie als Schicksal bezeichnet nochweniger leide ich darunter.
    Ohne das ich dir jetzt einen Vorwurf machen will, aber die Fragestellung höre ich meist nur von Menschen die das zu 90 % falsche Behindertenbild haben bzw. dieses Klischee bedienen.


    Nachtrag: Bei "Deutschland deine Schwaben" von Thaddäus Troll gibt es ein Kapitel dazu. Man munkelt daß es schwäbische Ehepaare gibt die seit 40 Jahren verheiratet sind, sich aber noch nie ein "Ich liebe dich" gesagt haben. Bei uns gilt ein "Gell du magsch mieh" als höchster Liebesbeweis. 😃
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