kompetenzerwerb beim sport?

hallo, ich hatte schon eine kleine umfrage versucht zu starten, aber viele haben sich leider noch nicht gemeldet. ich bin für jede hilfe dankbar, und wer möchte, kann im nachhinein, meine facharbeit begutachten,( für den, den es interessiert)

PS: ich war heute in einem groösseren buchhandel, leider gab es nicht viel literatur, und ich finde es besser, direkt zu diesem thema zu hören, als von jemanden, der mal ein "unpersönliches " buch geschrieben hat. und wer weiß, vielleicht gibt es ja hier für meine facharbeit das ein oder andere fallbeispiel, welches ich, natürlich mit einverständnis, mit einbringen kann :-)

Antworten

  • Hallo malie,

    ich habe leider von Deiner Umfage nichts mit bekommen. Dein aktueller Thread hier ist ziemlich verwirrend. Möglicher Weise war das auch beim letzten mal der Fall. Ich möchte gerne Dein Anliegen verstehen. Könntest Du es ein bischen ausführlcher beschreiben?

    Lieben Gruß
    Karin
  • Hallo, ich bin Malie und mache gerade eine Ausbildung zur Erzieherin, im 3. Ausbildungsjahr. Nun steht meine Facharbeit an. Zur Zeit mache ich ein Praktikum in einem Freizeitclub für geistig behinderte Jugendliche. In meiner Arbeit wird es um das Thema Sport gehen. Nun bin ich am suchen und recherchieren, und hoffe auf eure Hilfe. Ich habe den Beitrag zur Integration in Sportvereine gelesen. Könnt ihr mir näher erläutern, warum eine Integration besser wäre? Wie lange macht ihr schon Sport, welche Art, war der Einstieg eher schwerer oder leichter, wie gehen die "gesunden" Sportler mit dieser Situation um, was ist das besondere in einen nicht behinderten Sportverein integriert zu werden?
    Ojee, sorry die vielen Fragen, aber ich würde mich freuen, wenn ihr antwortet. Vielleicht gibt es auch einen trainer, der mir helfen kann, Vorteile-Nachteile...

    Vielen dank und Gruß
    Malie
  • Hallo malie,

    schön das Du uns ein bischen erzählt hast, worum es bei Deiner Frage geht. 😀
    Natürlich gibt es auch reine Behindertensportarten, aber auch da machen Nichtbehinderte mit. Beim Rollstuhlbasketball zum Beispiel setzten sich Nichtbehinderte in einen Rollstuhl und machen mit. Nur Wettkämpfe werden in der Regel unter gleichbetroffenen ausgetragen. Was aber nicht bedeutet das man den Sport nicht gemeinsam ausüben kann. Beim Handbiken z.B. ist es überhaupt kein Problem mit Fahrradfahrern oder Inlineskatern gemeinsam zu radeln. Trotzdem braucht es bei Wettkämpfen faire Bedingungen. Ein Sportler ohne Bauch und/oder Brustmuskulatur wäre einem nicht Gelähmten gegenüber stark benachteiligt. Das Betrifft aber nur den Leistungsport. Gemeinsames Training ist trotzdem möglich und wichtig.

    Keiner möchte aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden. Wir Deutschen neigen dazu zu selektieren und Parallelgesellschaften zu bilden. Jeder soll mit seines gleichen zusammen sein. In vielen anderen Ländern ist das nicht so. Dort gibt es keine Körper- oder Geistigbehindertenschulen. Behindert oder chronisch Krank zu sein ist genauso normal, wie gesund zu sein. Menschen mit Behinderung die nicht ausgegrenzt wurden, sondern gemeinsam mit gesunden Kindern Kindern auf wuchsen, ganz normale Kindergärten und Schulen besuchen, sind viel selbstbewußter und erfolgreicher im Leben. Gesunde Kinder die mit behinderten Kindern aufwachsen, gehen mit Behinderten viel selbstverständlicher um. Um allen Menschen die gleichen Chancen im Leben zu geben, hat die EU Deutschland zur Auflage gemacht, das gemeinsame Leben, den gemeinsamem Unterricht und den gemeinsamen Sport zu fördern. Ich habe in einer Körperbehindertenschule gearbeitet. Viele Kinder dort hatten ein großes Potential, doch sie entwickelten sich nicht weiter. Die meisten dieser heute Jugendlichen oder jungen Erwachsenen werden wohl niemals auf dem 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden können und werden immer von anderen abhängig sein. Menschen mit Behinderung, die mit gesunden Kindern aufgewachsen sind, entwickeln sich, genauso wie gesunde Kinder auch, viel häufiger zu selbstbewußten erfolgreichen Erwachsenen. Die MyHandicap Redaktion hat in der Info mehere Beispiele beschrieben. Darunter ist auch ein Bericht über einen Mann mit Down Syndrom, der studiert hat. Trotz seiner "geistigen" Gehinderten hat er einen Universitätsabschluß gemacht. Wäre er mit seines gleichen aufgewachsen, hätte er nie das Abitur gemacht und würde warscheinlich in irgend einer Behindertenwerkstatt arbeiten.

    Gruß Karin
  • liebe karin!

    vielen dank für deinen beitrag. er ist sehr interessant und sicher auch sehr hilfreich für mich.
    eine frage: was bewegt nichtbehinderte dazu, in einem rollstuhl zu spielen?
    ich kann mir die frage bestimmt auch selbst beantworten, aber ich sehe bestimmt nicht die gründe, die du siehst, oder eben die nichtbehinderten. ich werde mir auch in der nächsten zeit einige sportvereine für behinderte ansehen.
    vielen dank
    gruß malie
  • malie hat geschrieben:
    liebe karin!

    eine frage: was bewegt nichtbehinderte dazu, in einem rollstuhl zu spielen?
    gruß malie


    ...weil es Spaß macht! 😀

    Natürlich ist es immer noch am besten kein Handicap zu haben. Aber bei reinen Rollstulhsportarten ist der Rollstuhl das Sportgerät. Ein Fußgänger kann doch ohne Rollstuhl gar kein Rollstuhlbasketball spielen. 😉

    Die Beweggründe warum sich Fußgänger dem behindertensport abschließen, sind verschieden. Zum Teil sind es ehemalige Baskeltballer, die z.B. wegen einer Knieverletzung bei dem schnellen Fussi-Basketball nicht mehr mithalten können. Zum anderen sind es aber auch völlig gesunde Menschen. Zum Beispiel weil ihnen der gemeinsame Sport mit Behinderten und Nichtbehinderten wichtig ist, ihr/e Bruder oder Schwester im Rollstuhl sitzt oder einfach nur, weil zufällig im Heimatverein Rollibasketball angeboten wird. Man war neugierig und ist dabei geblieben.

    Es ist doch nichts dabei sich in einen Rollstuhl zu setzten wenn man gesund ist. 😉 So lange man dadurch nicht lauffaul wird oder den Behinderten miemt, ist das in Ordnung. Du hast doch bestimmt schon mal die Brille einen Brillenträgers (Sehbehinderten) aufgesetzt und Dir auch nichts dabei gedacht? Meine Pflegekinder klauenen mir ständig meinen Rollstuhl und ahmen meine Alltagstätigkeiten nach. Zu erfahren welch wunderbares Hilfsmittel ein Rollstuhl ist und ihn genauso selbstverständlich zu akzeptieren wie eine Brille, beseitigt nicht nur Vorurteile, sondern auch Ängste. Keine Frage, gesund zu sein ist immer noch unser höchstes Gut. Aber die Stigmatisierung des Rollstuhls zu einem Monster, hat etwas mit unserer Kultur zu tun. Ein Rollstuhl schafft Mobilität und Selbständigkeit. Er ersetzt das Gehen auf eine Art und Weise, die Du Dir warscheinlich gar nicht vorstellen kannst. Ich fühle mich mit meinen Gehstöcken behindert und bin von fremder Hilfe abhängig. Mit meinem Rollstuhl habe ich nur eine Behinderung und führe ein weitestgehen selbständiges und unabhängiges Leben.

    Natürlich ist der Grad der Mobilität und Selbständigkeit von der Behinderung abhängig. Aber stell Dir mal vor, es würde keine Rollstühle geben? Dann könnten wir Rollifahrer nur zu Hause hocken. Aber dank ihres Rollstuhl führen die meisten von uns sein sehr aktives selbständiges Leben und deshalb sollten wir möglichst viel gemeinsam tun.

    Lieben Gruß
    Karin
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