Antrag auf KFZ-Zuschuss abgelehnt

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  • Hallo stecklum,

    zunächst einmal herzlich willkommen bei MyHandicap 😀

    Ich habe Deinen Beitrag in das Forum "Reisen & Mobilität" verschoben und war auch so frei, Deinen zweiten Beitrag ("Antrag auf KFZ-Hilfe") zu löschen, damit Du nur in einem Beitrag nach Antworten zum selben Thema schauen musst 😉

    Leider hast Du in keinem der Beiträge nähere Angaben zu Dir bzw. dem Vorgang gemacht...

    So kann ich Dich momentan nur auf zwei Artikel in unserem Info-Bereich verweisen:
    http://www.myhandicap.de/kfz_hilfe_behinderte_menschen.html
    Darin findest Du nochmal eine Übersicht zum Thema KFZ-Hilfe. Vielleicht hat bei Deinem Antrag ja irgendetwas gefehlt.

    http://www.myhandicap.de/finanzierung-auto-ohne-beruf.html
    Dort befasst man sich mit der Situation derer, die kein Fahrzeug aufgrund ihrer Ausbildung/Berufstätigkeit finanziert bekommen.

    Wenn beides nicht hilft, ist vielleicht dieser Artikel interessant:
    http://www.myhandicap.de/fahrdienst-rollstuhl-de.html

    Es würde mich sehr freuen, wenn Du weitere Informationen zu Deinem Anliegen mit uns teilst, damit man Dir besser helfen kann.

    Gerne kannst Du dies auch per Privater Nachricht tun. Dazu einfach links oben über meinem Beitrag auf "PM" klicken 😉
  • Ich hatte im September 2008 eine Unterschenkelamputation. Vorher war ich ab Nov. 2007 arbeitsunfähig. Ich bin von Beruf Werkzeugmacher. Nach meiner jetzigen Genesung habe ich seit Januar 2010 Kontakt mit meinem ehemaligen Arbeitgeber aufgenommen wegen eines behindertengerechten Arbeitsplatzes. Da dieser mich aber loswerden will, bekomme ich in den nächsten Tagen die schriftliche Kündigung (mit Zustimmung vom Integrationsamt).
    Über die Rentenversicherung kann ich an einem Re-Integrationsprogramm für Behinderte teilnehmen. Der Berater der DRV hat mir gesagt, dass ich schnellstens den Antrag auf KFZ-Hilfe stellen soll, damit ich auch zum Ausbildungsort komme (Entfernung 30 km).
    Der Antrag wurde am 04.06.2010 gestellt und am 16.07.2010 bekam ich den Bescheid mit folgender Begründung:

    Nach §16 des sechsten Buchs Sozialgesetzbuch (SGB IV) in Verbindung mit der Kraftfahrzeughilfe-Verordnung wird eine Kraftfahrzeughilfe gewährt, wenn der Antragsteller wegen Art oder Schwere seiner Behinderung nicht nur vorübergehend für die Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsplatz oder Ort der beruflichen Bildung auf die Benutzung eines eigenen Kraftfahrzeuges angewiesen ist.

    Nach den uns vorliegenden Unterlagen können Sie Ihren Arbeitsort oder Ausbildungsort trotz der betehenden gesundheitlichen Einschränkungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die Fußwege sind Ihnen zumutbar.

    Dass Verkehrsmittel zu ungünstigen Zeiten verkehren, ist unerheblich, weil Sie auch ohne Ihre gesundheitlichen Einschränkungen auf die Benutzung eines KFZ angewiesen wären.
    Die Voraussetzungen für eine KFZ-.Hilfe liegen somit nicht vor.



    Nun ist aber folgendes: Da meine Amputation ziemlich kurz unter dem Knie erfolgte, kann ich noch nicht flüssig gehen, d.h. ich habe noch immer Geh-Beeinträchtigungen, welche auch nie verschwinden werden, da die Bänder des Kniegelenkes zu kurz sind.
    D.h. das Kniegelenk ist immer gebeugt.
    Ich kann mich zwar zuhause ohne Gehhilfe fortbewegen, aber auf der Straße benötige ich ein Gehhilfe.
    Und wie soll ich es bewältigen, morgens in einen mit Schülern vollbesetzten Bus einzusteigen; eine Umsteigezeit von 4 Minuten (berechnetr Fußweg von einer Haltestelle zur anderen) als gehbehinderter bewältigen, zumal ich noch 2 Ampeln überqueren muß.

    Diese Integrationsmaßnahme ist für mich schon sehr wichtig, damit ich auch wieder am Leben teilhaben kann.

    Außerdem bin ich bis zu meiner Amputation selbst Auto gefahren, was jetzt nicht mehr möglich ist, da wir kein behindertengerecht-umgebautes Fahrzeug besitzen.

    Wer hat auch solche Erfahrungen gemacht?

    Meinhard

  • Hallo Meinhard,

    vielen Dank für die Ausführungen Deines Falles 😀

    Da hilft dann wohl nur der Widerspruch. Erstmal formlos und anschließend fachärztliche Gutachten nachreichen, dass Du öffentliche Verkehrsmittel eben doch nicht nutzen kannst.

    Dass Kostenträger gerne mal entscheiden, ohne eine Person genau zu kennen, ist leider nichts neues... Da muss man ihnen mit Hilfe von Fachleuten die nötigen Infos geben 😉

    Wir werden auch nochmal unsere Fachexperten zum Thema Automobilität und Recht über Deinen Fall informieren.
  • Hallo Meinard,

    in ein paar Jahren wirst Du bestimmt besser zu Fuß sein. 😉 So ein Gutachter kennt nur Pauschalsituationen und schätzt Deine Situation warscheinlich desalb falsch ein. Grundsätzlich ist das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln mit Deiner Behinderung kein Problem. Auch dann nicht wenn Kinder und Jugendliche einsteigen. Mit Deinem Schwerbehindertenausweis kannst Du Dir jeder Zeit einen Sitzplatz geben lassen. Theoretisch! Praktisch sieht das natürlich anders aus und das solltest Du dem Gutachter auch erklären. Schreibe ihm das Deine Amputation noch nicht lange her ist und Du noch zu unsicher bist um jeden Tag diesen Weg mit dem ÖPNV zurück zu legen. Am besten holst Du Dir dabei Rat bei Deinem behandelnden Arzt. Wenn der Guachter Dich besser kennen würde hätte er bestimmt anders entschieden.

    Gruß Karin
  • bili
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    Hallo Meinhard,

    wie lang ist dein Stumpf unter dem Knie?
    Ich frage, weil bei mir selber das gleiche Problem ist mit
    der kurzen Stumpflänge.Ich habe 4 cm unter Knie.Das Knie ist immer in
    einer gebeugten Stellung und ich verstehe das gut wenn du hier beschreibst
    dass deine Prothesenversorgung nie eine super optimale sein wird
    wie bei anderen die längeren Stumpf haben.
    Ich habe deshalb auch mehrere Prothesen schon ausprobiert und
    zur Zeit eine wo ich mit PIN System laufe und so einen etwas sicheren Stand
    habe.Wenn du Infos benötigst so schreibe mir eine PN.

    Das mit den Behörden kann ich auch super verstehen, da sie ausgehen mit einer
    Prothese kann man laufen.aber ich kann dir aus erfahrung sagen, dass ich seit 4 Jahren
    eine Prothese habe und es stimmt was du gesagt bekommen hast mit kurzen Stumpf wirst
    du immer im Nachteil sein gegenüber anderen amputierten und keine längeren
    Strecken laufen können.
    So versuche ich auch zur Zeit einen Parkausweis zu bekommen mit den genannten
    Gründen und einem gutachten das ich nicht wie andere Prothesenträger
    länger wie 15 min,am Stück laufen kann.

    Viel Erfolg weiterhin und wie gesagt schreib mir ruhig per PN da kann ich dir vieleicht
    noch ein paar Tipps geben aus der Vergangenheitserfahrung.

    Herzliche Grüsse
    bili
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