Wie ins kalte Wasser geworfen

MyHandicap User

Guten Tag,

ich wurde nach langer Behandlung aufgrund einer Tumorerkrankung und Folgeerkrankungen ende letzten Jahres teilweise Erwerbsfähig geschrieben(laut Gesundheitsammt 3std. Täglich).

Mein Problem ist nun, daß ich keinerlei Beratung vom Arbeitsammt bekomme und ich mich ziemlich allein gelassen fühle.


Zunächst mal zu mir, damit ihr mich und meine Situation besser einschätzen könnt.

2000 wurde mir(damals 17) die Diagnose Knochenkrebs im linken Becken/Hüfftgelnk gestellt und ich musste die Schule ca. 2Monate vor den Prüfungen abbrechen.
Die Nächsten 1 1/2 Jahre folgten Chemo/Bestrahlung und operationen.
Um den Tumor zu entfernen wurde eine Verschiebeplastik der linken hüffte durchgeführt, bei der Teile des Beckens und die Gelenkpfanne entfernt und ohne einsatz einer Protese der Oberschenkel an den Beckenknochen gesetzt wurde um eine art neues Gelenk zubilden(sehr leihenhaft ausgedrückt).
Mein Bein verkürzte sich hierbei um ca.3cm.

Dies hat leider nicht die gewünschte festigkeit gehabt wie mir angepriesen wurde, so daß ich nach 3 weiteren großen Hüfftoperationnen, über mehrer Jahre verteilt, nun eine verkürzung des linke beines um über 24cm habe.

Aufgrund der vielen komplikationen, die seid dem Aufgetreten sind, Wirbelseulenverkrümmung um ca. 3 cm, Permanente Schmerzen in der linken Hüfft und der Merhbelastung meines anderen Beins,
bin ich von einem Beschwerdefreiem leben weit entfernt.

ich habe einen Behintertenausweiss mit 80% aG, B


So, nun zurück zum eigentlichen Thema^^

Wie aufmersame leser bemerkt haben bin ich 9 Jahre Arbeitsunfähig gewesen und wurde nun zur ARGE geschickt um (wie ich dachte) meine Perspektiven zubesprechn und (wie ich gehofft hatte) mir Perspektiven aufzuzeigen.


Ich weiß nicht, ist vieleicht nicht richtig von mir, aber ich hatte schon gedacht, daß dort auch auf meien Situation Besonders geachtet wird.

Sattdessen werde ich dort behandelt als wäre ich Faul und wolle nur nicht arbeiten.

Ich bekomme keine Vorschläge oder verweise wo ich Arbeits/Ausbildungsmöglcihkeiten bekommen kann, die zu meinen Bedürfnissen passen.
Schlieslich kann ich nicht Vollzeit arbeten und kann aufgrund meiner Rücken und Hüftschmmerzen auch nicht lange sitzen oder stehen.

Diese besonderheiten scheine dort entweder keinen zuinteressieren oder sie wissen nichts damit anzufangen.


Ich habe vor ca. 1 1/2 J. ein Schmerzensgeld zugesprochen bekommen, woraufhin sie mir sofort die Leistungen gestrichen haben und mir sogar einen auf den Tag genauen Plan zugeschickt haben wie lange ich von diesem Geld leben soll.
Ich habe dieses Schreiben natürlich sofort meinem Anwalt gebracht und es wurde binne 2 Tagen wiederrufen.
Aber offensichtlich versucht man mich dort für dumm zuverkaufen und seid dem werde ich wie ein Aufsetziger behandelt, der nurnoch mit einem zusätzlichen Berater als Zeuge(kommt mir so vor) zu gesprächn geladen wird.


Naja, aber ich schweife ab.

Ich weiß nun nicht wie ich mit dieser neuen Verantwortung, mir einen Job zusuchen umzugehen habe, da ich 9j. kaum "normale" und für mein jetztiges Leben wichtige Erfahrungen sammeln konnte.


Ich fühle mich grade von den Ämtern extrem alleingelassen.



Hoffe ihr könnt mir da helfen.


Gruß
Mumrich

MyHandicap User

Hallo erstmal!

Habe gerade Deine Geschichte gelesen,die für mich und viele hier kein einzel fall ist.

Ich hatte Tränen in den Augen und schäme mich für diese Art von Behandlung in unserem Land.

In meinen Augen hat das ganze etwas mit Dummheit zu tun und mangelnder sozialen Kompetenz.Den das vermisse ich seit langem in vielen Bereichen unserer Ämter.

Vielleicht kann Dir die Durchsicht der Fragen und Antworten hier bei MyHandicap bereits eine kleine Hilfe sein,etwas voran zu kommen.Dazu wünsche ich Dir,das Du durch die User hier kompetente Hilfe erfährst.Zumindest bist Du hier nicht alleine mit Deinen Problemen.Wünsche Dir ganz viel Glück mit neuem Mut zum Leben!! 😺
Lieben Gruß und viel Kraft weiterhin SENDRINE 🥺

MyHandicap User

Vielen dank.

Ich finde diese inkopetenz der Arge grade deshalb so fürchtbar, weil Mir immer und überall erzählt wurde was die Ämter für möglichkeiten haben welche Rechte und Pflichten ich aber auch sie haben.

Nur leider stelle ich nun fest, daß grade bei der Arge dieses Blid nicht richtig war.

Muss dazu sagen, die Zeit in der ich Arbeitsunfähig war, habe ich Leistungen vom Sozialamt bekommen, da wurd ich durchaus kompetent, freundlich und vorrausschauend Beraten.
Also nicht alle sind so.



Aber zweck dieses Threads ist für mich nicht das anprangern der zustände bei der ARGE sondern viel mehr die Frage, gibt es für mich Möglichkeiten eine Ausbildung zumachen, die zu meinen Bedürfnissen passt.

Mein Hauptaugenmerk liegt hier auf meine Belastbarkeit, denn schon diese 3std. die man von mir erwartet sind eine große Belastung. die ohne starke Schmerzmittel nicht zubeweltigen ist.

Gibt es überhaupt die Möglichkeit einer betrieblichen oder schulischen Ausbildung für die diese 3std. ausreichend sind?

Um welche art job es sich handelt ist für mich erstmal zweitrangig, haupsache ist für mich eine Ausbildung zubekommen und wieder ins normale Leben zurückzufinden.

surfer

Hallo Mumich,

Das mit den Jobs für Behinderte kann ich nur bestätigen und das war schon beim alten Arbeitsamt so.Ich hatte 99/2000 Soz.Päd. abgeschlossen und die waren nicht fähig mir ein passendes Angebot zu nennen. Angesprochen auf Umschulung wurde mir damals gesagt ich war zwischen 33 und 34 ich sollte lieber versuchen unterzukommen.

Falls es mit dem Job bei Dir nichts mehr werden sollte,was ich nicht hoffe, bleibt im Fall deiner schweren Erkrankung im Notfall noch die Beantragung der Erwerbsunfähigkeitsrente.
Dazu brauchst Du neben einschlägigen ärztlichen und psychologischen Gutachten, vor allem einen Arzt, der ununterbrochen krankschreibt und man darf während der Antrag läuft auch nicht arbeiten.
Mit der Erwerbsunfähigkeitsrente hat man zumindest die Arge vom Hals.
Auch ich versuche immer noch was im Job zu kriegen.

Viel Glück

Surfer

MyHandicap User

Erwerbsunfähigkeitsrente habe ich auf anraten eines Arztes schonmal versucht zubeantragen, erfolglos.

Das Problem ist, daß das Gesundheitsamt, wo ich jährlich + wenns der ARGE grad in kram passt zur begutachtung muss, der Meinung ist mein Gesundheit würde sich mit der Zeit bessern....schön wärs aber die zeit hat mich eines anderen belehrt.


Ich habe auch damals versucht gegen diese Arbeitsfähigkeit von 3std. anzugehen, auch das war mehr als sinnlos.
Das ergebniss war, daß man mich zu nem Psychologen geschickt hat, weil ich realistisch mit meiner Behinderung und der daraus resultierenden einschränkungen umgegangen bin. 😡

Der Psychodoc hatte gott sei dank nicht son Brett vorm Kopp.

MyHandicap User

hallo Mumrich,

ich kenn das auch gut das man von Ämter schnell das Gefühl bekommt allein gelassen zu werden, und wenn man was geasgt bekommt und man wiederspricht der Aussage dann ist man schon unten druch.

man darf den Kopf nicht hängen lassen und gerade bei dem Ämter nie aufgeben.

Einfach nicht locker lassen.

Und wenn du dich ein wenig verarscht fühlst, würde ichd ir empfehlen wenn du eine Einladung bekommt vom Arbeitsamt oder weis ich wo , dann immer so eine Art Gesprächsprotokoll führen. Was wurde gesagt wer war anwesend wann Uhrzeit usw. Das hilft manchmal sehr gut. Und mache immer alles schriftlich nie mündlich.

Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben .

grüsse
makkal

MyHandicap User

Mein letzte Besuch bei der ARGE war erst heute fürh, das Protokol kann ich ja mal wiedergeben...


Frau M.: Guten Tag, haben sie sich mitlerweile mal um eine Ausbildung bemüht?

Ich: Bemüht ja, aber finden sie mal eine ausbildungsplatz wo 3std. täglich ausreichend sind.

Frau M.: Es gibt sehr viele möglichkeiten für sie eine Ausbildung zumachen wenns sies wollen.

Ich: Aha, und wo?

Frau M.: Es ist ihre Aufgabe sich darum zubemühen!

Ich: Öhm ja, sie sind doch das Arbeitsamt, ist es nicht auch ihre aufgabe mich da zuvermitelln wenn solche Stellen zur verfügung stehen?

Sie schlug mir dann eine ihrer ach sovielen "ausbildungsplätze" vor. allesammt ABM´s die Zeitlich begrennzt und für Langzeitarbeitslose sind!


Abschliesend fand eine discusion über eben das fehlende angebot für teilzeitausbildungen(ich nenns mal so^^) statt und der Versuch, mich übers Gesu.amt vollzeitarbeitsfähig zuschreiben zulassen.
Der 3. seid jannuar diesen jahres!! denke das wird jetzt jedes Quartal passieren.

MyHandicap User

Hallo Mumrich,

zunächst einmal herzlich willkommen bei uns in der Community! 😀

Dann möchte ich Dich beglückwünschen. Denn Du hast schon einiges gestemmt. Ich finde, das sollten wir Betroffenen uns viel öfter ins Bewusstsein rufen. Da können uns die Herrschaften auf den Ämtern hinter ihren Schreibtischen oft nicht das Wasser reichen.

Ich persönlich hatte auch (wie wohl viele hier) eine "nette" Zeit mit den Damen und Herren vom Arbeitsamt. Du bist also leider wahrlich kein Einzelfall.

So, nun aber zu Deinen aktuellen Herausforderungen:
Kennst Du schon unseren Info-Bereich? Dort gibt es u.a. eine gute Übersicht zu dem Thema: http://www.myhandicap.de/arbeitsuchend-behinderung-job.html

Bist Du eigentlich von Deinem Arbeitsamt schon zum Integrationsfachdienst vermittelt worden oder schlägst Du dich immer noch mit den "normalen" ARGE-Betreuern rum?

Ich werde auch unsere Fachexperten zum Thema informieren. Sie haben bestimmt noch den einen oder anderen Tipp für Dich 😀

Bei weiteren Fragen kannst Du dich jederzeit gerne melden! Nun genieße aber erstmal das Wochenende. Denn es nützt nichts, wenn man sich über die Beamten aufregt.

MyHandicap User

Hi Justin.

Denke schon, daß die Betreuerin eine "normale" ist.

vom integrationsfachdienst wurde mir noch nichts gesagt, ehr im gegenteil.
Daß einzige was sie bisher gemacht hat, ist mich ständig zum Gesu.amt zuschicken um mich gesund schreiben zulassen.

Andere bemühungen kommen von ihr nicht.

Wie in meinem protokol oben laufen alle gespräche ab. 🙁



Edit: Über den IFD habe ich mich grad mal schlau gemacht.

Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Leute die dafür zuständig sind sich mit besonderen Menschen und Situationen beschäfftigen.

Wenns nach der Tante von der Arge ginge würd ich haufm bau arbbeiten

MyHandicap User

Hallo Mumrich,

na super, dann sind wir doch schon einen Schritt weiter gekommen 😀

Hier kannst Du übrigens schauen, welcher IFD für Dich zuständig ist: http://www.kvjs.de/63.0.html

Also, dran bleiben 😉

MyHandicap User

ah super, meiner hier in BBraunschweig ist zwar nicht dort aufgeführt hab ih aber per google gefunden, ist 2min um die ecke im selben häuser block^^


wie läuft dasd da ab, muss ich die arge vorher informieren oder melde ich mich da einfach?

MyHandicap User

Ruf doch am Montag einfach mal bei denen an 😉 Die werden Dir dann ganz genau sagen können, wie das bei Euch gehandhabt wird.

Noch ein schönes Wochenende 😀

MyHandicap User

Hallo Mummrich,

also das Arbeitsamt oder die ARGe, je nachdem wer zuständig ist, würde Dich dann an den IFD "weitervermitteln". So war das bei mir hier, musste allerdings der Arbeitsamttante auch in den allerwertesten treten, dass sie das macht (hat sich lange zeit gelassen...).

Weil das Arbeitsamt oder die ARge bezahlt dann offenbar die IFD Betreuung. Die ARGE ist leider überhaupt nicht schlau, die meinten ich mach nen Vollzeitkurs über den IFD oder WEiterbildung oder wie auch immer.

Da ich beim Arbeitsamt ständig wieder um meine nette Betreuerin kämpfen musste, dass ich zu ihr komme und der ganze Kram immer wieder von vorne anfing, hab ich eben noch eine wertvolle 3. Alternative gefunden, über dessen Unterstützung u Engagment u Zusammenarbeit mit mir ich dann einen netten neuen Job gefunden habe.

lieben gruß

Keana

MyHandicap User

Hallo Keana,

vielen Dank für Deine Ergänzung/persönlichen Erfahrungen 😀

Vielleicht magst Du uns allen auch noch verraten, welche Alternativen das waren? Ist bestimmt auch für den einen oder anderen User interessant 😉

MyHandicap User

Hallo liebe Com,

seid meinen letzten posts und eurer mithilfe hat sich inziwschen einiges getan und ich wollte mal eine kleines update bringen.


Zunächstmal wurde ich auf drängen der ARGE vom GesuAmt vollschichtig Arbeitsfähig geschrieben, mit der begründung "sie müssen ja was tun", gleichzeitig steht in dem bericht aber auch, daß ich nicht vollzeitbelastbar bin...total paradox also .


Daraufhin scheint bei der guten Dame von der ARGE aber irgendwie ihre wahrnehmung wiedergekommen zusein und sie hat mich nun endlichmal als behinderten Mensch wahrgenommen (nach einem JAhr!).


Naja, moral von der geschicht ist, daß ich nun von einem Herren in der Reha-Abteilung beraten werde, der man glaubt es kaum, tatsächlich für mich zuständig ist und mit mir auch direkt ein sehr offenes und ehrliches Gespräch über meine möglichkeiten geführt hat.
Und das vollkommen ohne mir das Gefühl zugeben, nicht ernstgenommen zuwerden, ohne zwänge und Druck!


Leider sehen diese Möglichkeiten für mich nicht sehr rosig aus.

Auf dem ersten Arbeitsmarkt sind meine Chancen nach seinen Aussagen gleich null.
Was mir aber bewusst war und Ok ist.



Ansonsten stehen nurnoch Behindertenwerkstätten und das Berufsförderungswerk zur auswahl.

Leider ist das BFW recht weit von mir weg, was einiges an fahtwege und belastungen mit sich füht.

Und naja, ich hatte eigentlich immer gehofft ich muss nicht in eine Behindertenwerksatt. weiß nicht warum, sind wohl vorurteile aber da hab ich irgendwie ein sehr schlechtes gefühl bei.

3. und wohl Positivste aber auch schwer erreichbare möglichkeit ist mein abi nachzuholen und studieren. wobei mir der berater aber klar gemacht hat, daß auch damit meine chancen nicht groß steigen. Dies empfinde ich aber als beste wahl der möglichkeiten.


Naja, jetzt hat der nette Berater mir erstmal 3 Monate zum informieren, nachdenken und planan gelassen (bin total begeistert von dem, dachte immer nettichkeiten werden den beamten in der ausbildung rausgeprügelt^^)



Bleibt nurnoch abzuwarten ob diese positiven Veränderungen bleiben oder sich das doch wieder ins negative schlägt, ich bin aber guter dinge^^



Mfg
Mumrich