freibad mit behinderung

die sonne knallt vom himmeh und alle kumpels chillen im freibad. meint ihr man sollte sich dazugesellen auch wenn man vielleicht nicht wie die anderen mal eben zwischendurch mit ins wasser springen kann. weil man zb im rollstuhl sitzt.
???

Antworten

  • Hatte gerade dasselbe Problem.
    Bin auch zu 95 % wegen verschiedener Erkrankungen an den Rollstuhl
    gefesselt und kann maximal nur ein paar Schritte unter Anstrengung laufen.
    Auf der Badeinsel in Steinhude konnte ich auch nur im Rollstuhl sitzen
    und meiner Frau beim Schwimmen zusehen.Dabei wurde ich sehr depressiv,
    insb ,da ich erst seit ein paar Monaten an den Rollstuhl gefesselt bin.
    Persönlich würde ich davon absehen im Rollstuhl zuzusehen.Allerdings sorgen vielleicht ein paar Kumpels dafür,das man über haupt mal rauskommt und unter einem Schattenplatz den Blick auf einen See genießen kann.Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit mit mehreren Rollstuhlfahrern gemeinsam an einen Badesee zu fahren.Man hat dann auch Schicksalsgenossen um sich.
    Wäre dankbar,wenn ich eine Rückmeldung,auch wenn sie nur kurz ist,an meine Internetadresse zu diesen Beitrag erhalten würde.
    Meine Internetadresse lautet: (...).Wäre gern an weiteren
    Gedankenaustausch interessiert.


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  • hi,

    ehrlich gesagt, das nervt mich auch. Man sieht von ausen zu, wie sich die anderen rum trollen und Spass haben. Ich würde auch sehr sehr gerne Schwimmen gehne. Was mich abhält ?
    Das ist zumal das es in meiner Region nicht behinderten gerecht ist. So das ich mich zwar sonnen kann bis ich einen Sonnenstich habe, aber leider mich nicht im Wasser abkühlen kann, daich mit meinem Rolli nicht hinkomme.
    Zum anderen: gerade am Freibad kann man leute kennenlernen. (grins)
    Aber ich bin da auch ehrlich und ich schäme mich schon, am Boden runter zu roppen um ins Wasser zu kommen. Ich will ja keine Lachnummer sein und auch nicht wirklich das mein popo antun.
    Da sind wir wieder an den Thema, Es ist nicht meine behinderung die mich BEHINDERT sondern die Auswenwelt....

    Und das macht mich auch deprissiv, und ich spüre es am eigenen Leib wie das ist ausgeschlossen zu sein.

    Grüsse
    Makkal

  • Guten Tag Michili,

    sei uns allen herzlich willkommen im Forum.

    Ich selbst bin im Rolli und gehen regelmäßig schwimmen. Und so sollte es dir auch möglich sein, selbst bei einer ganz geringen Gehfähigkeit. Es ist ein ganz tolles Gefühl schon weil die physikalische Gesetz einsetzt - Schwerelosigkeit. Vielleicht ist es möglich mit Freunden einen Ausflug in der Art zu planen ? Es gibt viele Möglichkeiten in der Form von Unternehmungen auf den Weg zubringen. Schaue einfach mal was du selbst noch kannst und wo nur ein geringer Aufwand von Nöten ist. Ich selbst tue viel allein, ich habe vor kurzem erst eine alte Bauerntruhe neu hergerichtet und das Ergebnis war nicht schlecht. Und ich war einige Zeit mit beschäftigt, Mfg Lyn 😉
  • hallo,
    ich habe eine frage, wenn es deine kumpel sind, warum nehmen sie dich nicht mit? ich glaube auch, das man nich behindert is, sondern behindert gemacht wird. ich kann zwar nich mitreden, aber ich glaub im haus sein deprimiert noch mehr. was is mit ner freizeitassistenz? die kann man doch mitschleifen. vg flyaway
  • also mit behindert gemacht werden meinte ich, das die barrierefreiheit oft noch zu wünschen übrig läßt. 😀
  • Ich würde auch gerne mal ins Freibad gehen oder auch mal am Fluss schwimmen gehen. Aber da ich mir ständig durch mein etwas komisches Aussehen immer so blöde Kommentare einhandele, lass ich es.

    Obwohl dies eigentlich der falsche Weg ist, da man sich nicht von anderen das Leben vorschreiben lassen sollte.
  • Hallo Summerson, 😛

    ich gehe sehr gern ins Thermalbad, denn dort ist der Salzgehalt des Wassers so hoch, dass man nicht untergeht (wär schon einmal eine Hilfe). 😉

    Ich habe eine fortschreitende Hemiparese fast Hemiplegie. (im moment jedenfalls)

    Trotzdem hilft mir mein Mann immer! 😺

    Vielleicht sind deine Freunde auch nur unsicher, und möchten dir in deiner Situation nicht zu nahe treten?

    Frage sie doch einmal 😉 .

    Mehr als nein, oder können wir nicht, und wenn du mit einem privat anfängst, dann bist du nicht so blamiert. Schlimm ist das sicher nicht. 😎

    Das Whirlpool kann ich dir wärmstens empfehlen.

    Eine große Portion Mut wünsche ich dir, und probiere es einmal.

    Viel Glück dabei wünscht dir Marianne
  • Makkal hat geschrieben:

    Es ist nicht meine behinderung die mich BEHINDERT sondern die Aussenwelt....





    Das ist für mich irgendwie der Satz des tages!

    mfg
    Cappo
  • Hi

    Schwimmbad - eigentlich zwei Frage. Ich bin inkompletter Tetra und habe das typische Hitzeproblem. Das heißt bei den Temperaturen auch nur eine Stunde im Schwimmbad ohne dass ich ins Wasser kann wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn du dich im Freien aufhalten kannst, spricht ja nichts dagegen.
    Aber für einen Rolli mit voller Armkraft sollte es ja kein allzugroßes Problem sein. Schwimmen können ja selbst komplette Tetras. Das Problem ist eher wie komme ich aus dem Wasser (rein hilft die Schwerkraft 😀 ). Zumindest der Nichtschwimmerbereich hat oftmals Treppen. Die paar Stufen kann man auf dem Hinterteil hoch, ideal ist es wenn man dann alleine vom Boden zurück in Rolli kommt. Zu meiner Zeit war die Reha intensiver, jeder Para unterhalb TH4 konnte das.
    Gerade was das "Bodenhandling" angeht (schwimmen sowieso) da lohnt sich einige Monate Training. Ich bin im Urlaub min. 2-3 h am Tag im Wasser sonst könnte ich solche Reisen gar nicht machen.,
    Selbst wenn man schwimmen usw. (noch) nicht kann würde ich trotzdem mit Freunden ins Bad gehen. Ohne Sitzkissen kann man auch im normalen Rolli zumindest mal unter die Dusche.
    Zum Thema Gaffer. Also das tue ich mir nicht an. Würde mir gerade noch fehlen wenn ich mich selbst eimschränke nur weil irgendwer komisch schaut. Zudem nach 8 Monaten Reha bin ich 1 1/2 Jahre morgends mit der Stoppuhr aufgestanden bis ich mich so schnell an und ausziehen kann wie ich es heute kann. Daher jedem der dabei zuschaut fällt auf: Da stitzt jeder Handgriff bzw der stellt sich geschickt an. Anderst gesagt würde im Schwimmbad jemand einen einarmigen Handstand machen und sich mit der anderen Hand die Socken anziehen würden die Leute auch schauen. Ich habe wirklich noch nie das Gefühl gehabt, daß jemand schräg schaut. Sicher falle ich gerade im Urlaub extrem auf, aber wenn Reaktionen kommen, dann bisher ausnahmslos im Sinne von RESPEKT RESPEKT. Die Thais haben auch schon Beifall geklatscht - wirklich.

    Klaus


    Eine Behinderung ist nicht schlimm - es kommt aber darauf an was man daraus macht
  • Hallo Zusammen,

    wenn bei den olympischen Spielen Rollifahrer Schwimmwettkämpfe aus tragen, dann können wir auch schwimmen gehen. Es gibt doch nichts schöneres als sich bei dieser Hitze im Schwimmbad auf zu halten. Also nur Mut! 😉

    Die meisten Frei- und Hallenbäder haben heute eine barrierefreie Umkleidekapine und viele haben sogar Hilfsmittel um einem den Einstieg ins Wasser zu erleichtern. Da wo das noch nicht so ist, ist man meistens sehr bemüht dies zu ändern, wenn Rollifahrer das Schwimmbad besuchen möchten. Deshalb ruhig mal mit dem Schwimmbadbetreiber reden.

    Wer sich aus dem Rolli selber umsetzten kann, kann auch lernen ohne Hilfe ins Wasser zu hüpfen oder es zu verlassen. Allen anderen helfen die Bademeister gerne oder man bringt eine Begleitperson mit. Man muß nur heraus finden wie das ind Wasser hüpfen am besten geht, dann ist es ganz leicht. Egal ob mit Assistenz oder ohne.

    Ich z.B. schaffe es am Beckenrand nicht, mich vom Rolli direkt auf den Boden zu setzten. Da aber viele Schwimmbäder heute ein umfangreiches Gymnastikprogramm an bieten, kann ich mir einen sogenannten Stepper geben lassen. Ich fahre also zur Leiter, halte mich an den Stangen fest und setzte mich vom Rolli auf den Stepper und vom Stepper auf den Beckenrad und dann rutsche ich ins Wasser. Hinaus mache ich es genauso. Früher, mit leichter Unterstüzung einer Begleitperson, die im Wasser stehend meine Hüfte nach oben schob, zog ich mich vom Wasser auf den Beckenrand, dann alleine auf den Stepper und von dort in meinen Rolli. In den Osterferien gab es bei Aldi-Süd ein faltbares Kunstoffhöckerchen, das mich seit dem bei jedem Schwimmbadbesuch begleitet. Es ist deutlich kürzer als der Stepper, aber mir reicht das. Wer Probleme hat sich wegen seiner Lähmung über Wasser zu halten kann es mal mit einem Aquajogging-Gürtel oder mit Rückenschwimmen versuchen.

    Ihr werdet sehen, Schwimmen macht großen Spaß und tut unglaublich gut. Nicht nur der Seele, auch dem Körper. Als ich als Rollifahrer mit dem Schwimmen vor fünf Jahren anfing, schaffte ich mit Brustschwimmen ohne Beine, gerade mal eine 25m Bahn. Dann brauchte ich eine Pause. Seit diesen Sommer kraule ich 40x50m Bahnen ohne Pause. Rein ins Wasser und raus aus dem Wasser kann ich schon lange ganz alleine. Ich gehe jede Woche mindestens 1x schwimmen und war noch nie so fit wie heute. Sie Gaffer sind mir egal. Wenn ich im Wasser bin sehen sie nicht mehr da ich eine Behinderung habe und dort wo ich regelmäßig schwimmen gehe hat man sich an meinen Rollstuhl gewöhnt. 😉

    Gruß Karin
  • Also mich käst das geschreibsel von den in Anführungsxtrichen Frischlingen a bissel a.Wen interessieren die anderen,die wo lachen würden sind Idioten.Habe mir eine Gymnastik Matte zugelegt die lege ich auf den Boden fahre mit dem Rolli an den Rand runter auf die Matte und dann ins Wasser raus umgekehrt.Normalerweise lernt man Schwimmen in der erst Reha.Wenn ihr das übt vom Rolli zum Boden und wieder zurück das kannst Du Daheim üben,dann lacht keiner wenn du das souverän machst.Eh ich habe 20 Pferde allein versorgt da werdet ihr wohl den lächerlichen Transfer ins Wasser.LG Erich
  • danke für die mutmachenden posting 😀
  • also ich hab da eine besonderes Erlebnis gehabt.

    Da hehe ich ganz ohne böse Gedanken mit meinen Nachbarn zum Griessee, natürlich in den Schatten und mit Kühlbox.

    Dann kommt einer auf die Idee mich mitsamt der Decke ins Wasser zu ziehen.

    Ich konnte nur schreien oder die die 110 anrufen, zu spät.

    Also, ich lag im Wasser inkl.Decke, geil wars.

    Bin fast eine Stunde geschommen, ok , mehr gepaddelt, mit einem Bein gehts ja immer links rum.

    Aber es hat Spaß gemacht.

    Ein Kind meinte wohl ich sein eine Boje und setzte sich auf meinen Bauch, konnte mich aber nicht versenken.
    Dann war ich aber platt nach einer Stunde.
    Immer wieder

  • Hallo,

    ich lasse mir den Spaß am Freibad auch nicht nehmen.
    Die leute gucken eh, auch draußen auf der Straße.
    Daran hab ich mich gewöhnt.
    O.K., im Schwimmbad noch mehr. Aber man kann das auch ein wenig
    als "Aufklärungsarbeit" sehen.
    Die leute, die geguckt haben, wie ich vom Rolli ins Wasser und zurück komme,
    wissen dann wenigstens, dass es geht. Und ein guter Teil der "Zuschauer"
    glotzt nicht, sondern ist interessiert, wie ich das mache.
    Genauso wie beim Verladen ins Auto oder Hindernis überwinden usw.
    Die lernen echt was dazu 😉

    Gestern hab ich im Freibad ein Gespräch mit angehört.
    Es ging um mich. Die eine Dame meinte, die Arme, da gucken ja dauernd alle hin.
    Ja, meinte die andere, aber die geht ganz klasse damit um, das stört sie gar nicht.
    Alle Achtung.

    Das hat mir gut getan. Wenigstens sagt keiner, boah, ist die fett, da lenkt der Rollstuhl echt gut ab 😉
    Und mir ist ganz egal, dass es nach Walross aussieht wenn ich mich auf den Beckenrand auf den Bauch hieve und mich dann auf den Rücken drehe und aufsetze.
    Hauptsache ich kann ins Wasser.

    An manchen Tagen bin ich auch nicht gut drauf und dann geht so etwas auch nicht.
    An guten Tagen färbt die Selbstverständlichkeit, mit der man am Alltag trotz Handicap teilnimmt, auf die Menschen um einen herum ab.

    Mats



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