Müssen behinderte Fußballfans in Südafrika draußen bleiben?

Liebe User,

seit einer Woche läuft die Fußball-Weltmeisterschaft auf dem schwarzen Kontinent. Viele Stadien sind Neubauten und wurden rechtzeitig zur WM fertiggestellt. Eigentlich eine große Chance, Bedürfnisse behinderter Fußballfans mit einzubeziehen. Doch einiges lief schief:

http://www.myhandicap.de/wm-2010-barrierefrei-suedafrika.html

Viel Spaß beim Lesen!

Tom
MyHandicap

Antworten

  • oh gott. die armen behinderten südafrikaner tun mir leid, da geht es uns ja geradezu prächtig!
  • Hallo Tom,

    ich war schon öfter in Südafrika. Wärend der Apartheit und auch danach. Ich habe Freunde die dort leben. Südafrika ist zwar ein recht fortschrittliches Land, aber trotzdem gehört es weder zur ersten, noch zur dritten Welt. Es ist irgend wo dazwischen. Ein Land mit so vielen Problemen zu regieren ist sehr schwierig. Man weiß gar nicht welche Baustelle man zu erst angehen soll. Da sind die belang behinderter Menschen einfach nebenrangig. Südafrika hat auch kein öffentliches Verkehrsnetz, daß mit dem unseren vergleichbar wäre. Es fahren zwar Busse in Johannesburg, aber deren Routen sind spärlich und die Zeiten sind unregelmäßig. Die meisten Südafrikaner erledigen alles mit dem Auto. Entweder fahren sie selber, oder sie werden gefahren. Wer sich das nicht leisten kann benutzt lieber ein Black-Taxi, als den ÖPNV. Das sind private Kleinbusse die täglich hunterte Ziele anfahren. Haltestellen und Fahrkarten in unserem Sinne gibt es dafür nicht. Man stellt sich an den Straßenrand, macht mit den Fingern ein Zeichen, das für jedes Ziel verschieden ist und hält die geformte Hand in den Straßenverkehr. Fährt ein Bus vorbei der in die richtige Richtung fährt, hält er an und nimmt die Person mit. Ist der Bus voll, setzt man sich einfach übereinander. Nur in Soweto gibt es sowas wie einen Bus-Bahnhof für Black-Taxis. Ich habe diese sehr unkomplizierte Mobilitätshilfe sehr gerne benutzt. Die Black-Taxis fahren auch in Namibia und außerhalb die Städte. Man kommt mit ihnen überall hin. Zum Beispiel von Windhoek, quer durch die Namib Wüste, nach Swakopmund, innerhalb eines Tag. Die Züge fahren nur Nachts und stehen Tage lang in den Bahnhöfen rum. Eine Zugfahrt von Windhoek nach Swakopmund dauert 48 Stunden. Weite Strecken, zum Beispiel von Johannesburg nach Windhoek legt der Südafrikaner mit Reisebussen (z.B. Greyhound)zurück. Diese Reisebusse kommen aus Deutschland und sind absolut rolliuntauglich. Auch wenn die Innenstädte in Südafrika und Namibia Einkaufszentren und Fußgängerzonen haben die aussehen wie bei uns, es ist nicht Europa sondern Afrika und dort gelten andere Gesetze. Das sich dies beim Neubau der Stadien nicht geändert hat, ist traurig, aber so ist nun mal Südafrkia und nicht Europa. Bis ein barrierefreies Bauen ganz selbstverständlich wird, braucht es in diesen Ländern noch viel Zeit. 😉

    Gruß Karin
  • ich schaue , besser höre , sehr gerne fussball und habe in meiner jugend die erste damenfussballmanschaft in meiner heimatgegend gegründet.
    wenn ich aber diese prämien der heutigen fussballer höre.... dann sehe wie arm afrika ist.... wieviele nicht mal richtig essen können,vergessen diese eintritte bezahlen.....

    wäre es nun so schlimm für jeden natzionalfussballer in einen fond 1000 franken oder euro zu zahlen und damit bilette zu verschenken an die armen?

    aber ich hörte heute noch was anderes. die Fifa hat verboten dass man essen oder trinken in die stadien nehmen darf. also ,wenn einer mit knapper not 20 euro für den billigsten eintritt zusammen kratzen kann und dann verdurstet weil er nichts zu drinken kaufen kann....

    ich habe den grossen verdacht dass die Fifa mitsamt dem lieben herrn Blattner eine gewisse schicht menschheit gar nicht in den stadien will!
    war heute sogar deswegen eine demo in afrika vor minimum einem fussballstadion. GUT SO, LASST EUCH NICHT ALLES BIETEN !

    ja, die WM brachte arbeit und geld in diese stadte. aber für wen und für wie lange????
    lg birba
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