Warum fühlt sich keiner zuständig für die Kosten eines Elektrorollstuhl Unterstand?

Ich bin zu 90% behindert und habe im März einen elektrischen Rollstuhl von der AOK genehmigt bekommen. Er ist auch schon fertig, ich bekomme ihn aber erst ausgeliefert, wenn ich einen abschliesbaren Unterstand vorweisen kann. Dies kann ich nicht, da ich vom Pflegegeld und von der Grundsicherung dies nicht bezahlen kann, und die AOK, das Sozialamt oder die Pflegeversicherung fühlen sich dafür nicht zuständig, sagte man mir.
Wenn ich jetzt bis Mitte Juli keinen abschliesbaren Unterstand, ob neu oder gebraucht, vorweisen kann, wird der Elektrorollstuhl anderweitig ausgeliefert. Es kann doch nicht sein, das ich die Wohnung nicht mehr verlassen kann oder meiner Tochter mich weiterhin durch die Stadt schieben muss, im normalen Rollstuhl, sie hat sich dadurch schon die Ellenbögen schwer verletzt und schafft es bald nicht mehr und kann bald auch deswegen nicht mehr arbeiten gehen.
Ich denke fast, hier in unserer Stadt, sind Behinderte Menschen, Menschen zweiter Klasse, denn nicht mal der Bahn- hof ist behindertengerecht, so dass ich nicht mal weiter weg fahren kann, seit 7 Jahrern wird versprochen, den Bhf umzubauen!
In meinem Mietshaus werde ich schon bedroht, weil mein normaler, zusammenklappbarer Rollstuhl auf dem Hausflur steht, obwohl ich die Genehmigung vom Vermieter dafür habe, aber wie gesagt, nur noch bis Mitte Juli.
Wer kann mir einen Rat geben oder helfen???
LG pyra

Antworten

  • Hallo pyramida,

    sei herzlich willkommen im Forum,

    Es wundert mich, ist es nicht möglich den Rolli mit in den Wohnbereich zunehmen ? Und wird der nur im Außenbereich durch dich benötigt ? Hast du für den Wohnbereich einen anderen ? Ich selbst habe 2 einen für drinnen, einen für draußen. Ein E- Rolli ist nicht ganz preisgünstig in der Anschaffung und von daher kann ich die bedenken der KK = Krankenkasse schon ein wenig nachvollziehen. Hier sollte man vielleicht die Vernunft walten lassen. Zumal wie du selbst schreibst deine Tochter bereits Gesundheitliche Blessuren vorzuweisen hat.

    Das der Bahnhof als Öffentliche Einrichtung und andere Einrichtungen für dich und andere Personen mit Behinderung nicht zugänglich ist, ist sehr bedauerlich nur dies ist ein Problem der Stadt und kann hier nicht gelöst werden. Nur ein Tip für dich , die Stadt ist verpflichtet in der Zukunft Missstände dieser Art zu beseitigen.

    Hier ein Link für dich dazu:

    Barriere freies Bauen:

    DIN 18040-1 endgültig verabschiedet - Nach rund zwölf Jahren Arbeit und zwei gescheiterten Normentwürfen ist es endlich geschafft: Der DIN-Ausschuss für barrierefreies Bauen hat auf seiner Sitzung Anfang März 2010 endgültig den Teil 1 der DIN 18040 verabschiedet, der die Barrierefreiheit für öffentlich zugängliche Gebäude regelt.

    Link dazu;
    http://www.vdk.de/de22898

    Vielleicht solltest du da mal drauf verweisen bei den Stadtvätern an deinem Heimatort. Mfg Lyn


  • Hallo!

    Würde mich interressieren,ob Du den MPU Test beim TÜV gemacht hast,den das verlangt die AOK bei Elektrorollstuhlfahrern.
    Wie ging es Dir bei dem Test???
    Wohnst Du ebenerdig??? Den wenn Du einen Elektrorollstuhl haben möchtest,wirst Du Dir doch Gedanken gemacht haben,wo Du den Strom laden kannst und wo er stehen soll,wenn er nicht benützt wird.Da bist Du in der Pflicht,dies zu Organisieren.

    Wir selbst haben jetzt Elektro Krankenfahrzeuge und das Glück gehabt,eine Garage mit Strom in erreichbarer Nähe unserer Wohnung anmieten zu können.
    Ansonsten währe es auch Problematisch gewesen.
    Manchmal hilft es auch beim Hausmeister nachzufragen,wo und wie man dieses Problem lösen könnte.Wir haben uns einen Zwischenzähler gekauft und in der Garage zwischengesteckt,so läßt sich der Stromverbrauch gut errechnen.

    Wünsche Dir ein erfolgreiches Lösen,dieses unglücklichen Problems. 😢
    Gruß
    SENDRINE 😺
  • Sendrine hat geschrieben:
    Wir selbst haben jetzt Elektro Krankenfahrzeuge

    Hallo Sendrine

    Was ist genau ein Elektro Krankenfahrzeug? Wie unterscheidet es sich von einem Scooter oder E-Rollstuhl ? Würde mich interesssieren.
    Liebe Grüsse

  • Hallo Pyramida,

    es ist richtig das man bei so einem teuren Hilfsmittel dafür sorgen muß, daß der E-Rolli diebstahlsicher untergestellt wird. Dafür mußt Du aber keine Garage anmieten. Es reicht ein Raum mit abschließbarer Türe in dem eine Steckdose ist. Wenn es das in Deinem Haus nicht gibt, hilft womöglich ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung. Wenn Du Pflegegeld beziehst und ein geringes Einkommen hast, unterstützt Dich das Wohnungsamt bei der ganzen Planung und Umsetzung. Den Umzug in eine barrierefreie Wohnung inklusive Möbelpacker und Möbelwagen kriegst Du auch bezahlt.

    Gruß Karin
  • Also bei mir und meinem E-Rolli (Outdoor) war das überhaupt kein Problem; die einzige Maßgabe war, den Rolli gegen Diebstahl zu sichern. Ein Magnetschloß hat ja eigentlich jedes Modell und weggetragen wird der so schnell nicht. Ein gutes Fahrradschloss zusätzlich und alles müsste in Ordnung sein. Ein Fahrradverhau o.ä. wird doch in irgendweiner Form im/am Haus vorhanden sein, oder? Und was das AOK-Gezicke angeht: Das hatte ich schnell im Griff, und zwar nach einem Wechsel zur TK, die bei der ganzen uns betreffenden Thematik nach meiner Erfahrung erste Wahl ist.


  • hallo,
    bin zwar absolut neu hier, möchte jedoch mit ein paar Tipps vielleicht helfen.
    1. Sozialverbände befragen, Caritas und Ähnliche
    2. VdK kontaktieren
    3. Das einfachste: Anwalt nehmen, sie unterliegen dem Armenrecht ( bezüglich den
    Kosten ) und Sozialrechtsangelegenheiten sind fast komplett kostenlos. Oftmals
    reicht den auf Dumm-Stur schaltenden zuständigen Kostenträgern ( Sozialamt, Krankenkasse ) die Drohung mit Klage und Auferlegung der Zusatz- bzw. Folgekosten.

  • Hallo!

    Die Ausführung von Karin finde ich Interressant,welche Voraussetzungen braucht es für diese Leistungen,wie Umzug ??

    Das währe in diesem Fall zu überdenken.
    Die Anfrage,elektro Krankenfahrzeug ist ein überbegriff für Mobil oder Rollstuhl oder Mopetauto.
    Wir fahren jeweils einen Scooter.
    Der Hinweis Hausmeister deshalb,weil der das Haus und die Möglichkeiten kennen sollte.
    Unserer ist nicht zu empfehlen,desen Antwort bei Anfrage:"Wie kann man als Behinderte hier her ziehen!"
    Aber es gibt überall unverständliche Zeitgenoßen.
    Mir geht durch den Kopf:Kannst Du noch etwas gehen? Gibt es Nischen im Haus,wo ein Stuhl stehen könnte oder in der näheren Umgebung,die für Dich erreichbar ist.
    Bei uns hätte einer bei den Mülltonnen Platz ohne zu stören.
    Wir haben uns für die Garage entschieden,weil wir dem Streß mit Mitbewohnern,keinem Hilfsbereiten Hausmeister entgehen wollten,jedoch muß das jeder für sich entscheiden.
    Rechtsanwalt oder gar Gericht,dauert seine Zeit und es sollte doch schnellstmöglich geschehen.

    Fahr doch mit Deinem jetzigen Rollstuhl die Umgebung ab,so wirst Du gut feststellen können,wo Du ohne Störung stehen könntest mit dem Elektro.Mach evtl. ein Foto und Bescheibe die Stelle und schick es der Hausverwaltung.Auch die Hausgemeinschaft auf die Wichtigkeit hinzuweisen am schwarzen Brett,kann helfen.
    Wünsche Dir eine schnelle Lösung und Freude mit Deinem Gefährt,das uns zu neuem Leben verholfen hat.Gruß SENDRINE 😺
  • Hallo zusammen!
    Nicht weit von mir wohnt ein Rolli-Fahrer, der hat sich eine Box vors Haus stellen lassen die nicht sehr groß ist, aber sein E-Rolli passt sehr gut rein. Mit Genehmigung vom Vermieter konnte er sogar Strom legen lassen zum aufladen. Ist nur ein Tipp von mir.
    Oldman

  • Sendrine hat geschrieben:
    Die Ausführung von Karin finde ich Interressant,welche Voraussetzungen braucht es für diese Leistungen,wie Umzug ??


    So wie oben beschrieben, mindestens Pflegestufe 1 und maximal 15% mehr Einkommen als ein Hartz IVer, sowie einen Grund für den Wohnungswechsel. Meinen Umzug hat zu 90% meine Pflegekasse gezahlt, den Rest übernahm das Wohnungsamt.


  • Hallo,

    das ist in der Tat eine recht komplizierte Angelegenheit, aber ich glaube, Ihre Krankenkasse macht die Sache unnötig schwierig.

    Um einen Rollstuhl zu sichern ist meines Wissens nach nirgends vorgeschrieben, dass Sie einen Unterstand benötigen. Wie schon gesagt, reicht ein Magnetschloss oder meist eine Fahrradkette. Damit ist der Diebstahlschutz erfüllt.

    Ich verstehe nicht ganz, warum die Krankenkasse da solche Probleme hat... Ist mir noch nie untergekommen.

    Sie sollten sich Rechtsbeistand holen, wenn die Kasse weiter kein Einlenken hat.

    Mfg
    O. Barth

  • Hallo!

    Erstmal lieben Dank an Karin,für ihre Antwort.
    Hoffe allerdings,das wir hier wo wir letztes Jahr gelandet sind,bleiben dürfen.
    Aber man weiß ja nie.
    Das mit dem trockenen Unterstand,verlangte die AOK auch von uns.
    Haben aber bis heute keinen einzige Euro von denen gesehen,auch nicht für Strom.
    Warten nun schon seit fast 2 Monaten auf Antwort eines Briefes.
    Kann in unserem Fall sein,das die sich gar nicht mehr melden,weil wir nach mehr als 50Jahren Mitgliedschaft gekündigt haben und zur TK wechseln.
    Den Genug ist Genug.
    Gruß
    SENDRINE 😢
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