Massai Barefoot Technology trotz Gebehinderung?

Hallo

ich hab heute im mittag einen mann mit einer (ich nehm mal an) Hemiplegie gesehen, der diese Mbt Schuhe trug. (siehe bild unten).
Er konnte die füsse nicht abrollen, was doch aber genau der Witz ist bei diesen schuhen, oder? Die sind ja superteuer, da frag ich mich, was das bringt? Was meint ihr, sind diese Schuhe überhaupt sinnvoll? Also nicht nur in diesem Fall, sondern allgemein.
Ich werd mir die nicht zulegen, dafür bin ich zu eitel, die gefallen mir überhaupt nicht. Aber ich frag mich allgemein, ob die die leute über den tisch ziehen oder ob diese schuhe echt was bringen. Was meint ihr?

LG Phil

Antworten

  • Hallo Phil,

    dieser schweizer MBT-Schuh ist so wie unser deutscher Birkenstock-Schuh ein Gesundheitschuh. Er wird in allen Berufen gerne getragen, in denen viel gelaufen wird. Auf Gesundheitsmessen taucht er auch regelmäßig auf. Die Leute die ihn tragen sagen man läuft ermüdungsfreier. Geh doch mal in ein Krankenhaus in Deiner Nähe und befrage die Krankenschwestern und Ärzte die den MBT-Schuh tragen. Sie werden sagen der Schuh ist toll! 😉

    Guß Karin
  • Hallo Phil,

    ich kenne kein Medis das schmeckt oder Hilfsmittel was einem die Erkrankung oder Einschränkung vollständig nimmt. Nur wenn es hilft mich in meiner Lebensqualität unterstützt, mein bisheriges Leben verbessert, würde ich alles tun dafür. Und was den Schuh betrifft, so denke ich kaum das dieser Chic aussehen muss oder im Vordergrund stehen sollte, sondern eine Einschränkung bei der Person die dies trägt verringern und Unterstützung bieten sollte beim laufen. Wird der Lebensraum dadurch vergrößert, die Qualität zum laufen verbessert, ist das Ziel zum Träger erreicht. Dann ist dies doch etwas sehr gutes. Mfg Lyn 😉
  • Einer meiner 2 Frisösen hat solche Schuhe. Die hat heftigst mit Rückenproblemen zu kämpfen. Ab und zu hat sie diese Schuhe auch den ganzen Tag im Geschäfts (Salon) an, da sie ja die meiste Zeit steht. Sie sagte mal zu mir, hole Dir diese Schuhe auch wenn diese sehr teuer sind.

    Sagt Euch Big Harry was? Wer Big Brother oder Großstadtrevier aus der Glotze kennt, dem sollte der Name was sagen. Big Harry hat ständig diese Schuhe an...

    Ich bin selbst schon überlegen, ob ich das Geld ausgebe für die Schuhe, aber 200€ ist ganz schön heftig. Es gibt zwar Auktionshäuser wie z.B. Ebay, aber ich weiß nicht, ob es sich dort dann um die Originalschuhe handelt, die man dort ersteigert, oder per sofortkauf erwerben kann.
  • Hallo Philip

    Nur einige Informationen zum MBS (Massai barefoot Shoe). Es gibt ein schon einen Nachfolger dazu, den KyBoot, ebenfalls von K. Müller. Für den Rücken, insbesondere für die Lendenwirbelsäule ist er gut da, damit die Krümmung nach vorne (Lordose) bei übermässiger Lordose verringert wird. Die Sohle ist weich und das kann für die Knie ebenfalls gut sein. Die Sohle ist aber seitlich auch weich und kann für ein instabiles oberes und unteres Sprunggelenke ein ordentliches Problem darstellen.

    Im Uebrigen auch für Prothesenträger oder andere Gehbehinderte fürs Knie. Diese weiche Sohle mit der Stellung hinten tiefer als vorn braucht im Gegensatz zur klassischen Stellung im Sportschuh mehr Kraft. Die Sohlen sind dick. Eine zusätzliche Dämpfung bringt, v. a. der Absatz, nichts und muss sie auch nicht bringen. Unsere Ferse dämpft so gut, dass man bei biomechanischen Tests durch diese MBT oder sonstige Sportschuhe keinen Unterschied findet zur nackten Ferse. Was man feststellen kann, ist nur (?!) eine bessere Druckverteilung. Für Personen, die z. B. bei der Arbeit lange stehen müssen, bringt der Schuh aber Erleichterung.

    Für Gehbehinderte, namentlich Prothesenträger, sind obige Punkte wichtig, weil:

    - Der Prothesenfuss möglichst nahe beim Boden sein muss, um eine geführte Bewegung zu ermöglichen, auch bei Karbonfedern

    - Zusätzlich Kraft aufgewendet werden muss. Wir müssen erst die Prothese überwinden und dann auch noch die Sohle komprimieren

    - Es kommt zu Instabilität wegen der auch seitlich weichen Sohle. Zwar ist der Prothesen"knöchel" steif, doch tritt die Instabilität dann im Knie auf

    - Viele von uns haben eh schon Mühe, längere Strecken zu überwinden.

    - Auf unebenem Untergrund (Kopfsteinpflaster o. ä.) ist es für uns (wenigstens für mich) schon genug mühsam.

    Ich finde den MBS für besondere Beschwerden gut, nicht aber für Gehbehinderte.

    Herzliche Grüsse

    Heinz Süsstrunk
  • Danke euch allen für diese Antworten!

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