Welche Hilfsmittel gibt es für Menschen mit Muskelschwund

Hallo Ihr Lieben,

als aller erstes möchte ich mich für die vielen Willkommensgrüsse bei Euch bedanken...

Ich habe mal eine Frage an Euch.
Gibt es Hilfsmittel für Menschen mit Muskelschwund ?
Einfach Sachen die dass Leben in irgendeiner Form erleichtern ?
Und wenn ja wo bekommt man dies ?

Vielen Dank schon mal im Voraus und liebe Grüsse

RedAngel

Antworten

  • Hallo RedAngel,

    wie weit ist den Deine Muskeldystrophie fortgeschritten und wie abhängig bist Du von Hilfe? Es wäre schön wenn Du da ein bischen von Die erzählen könntest. Scheibe auch was Du alles alleine machst und was Dir dabei besonders schwer fällt. Du mußt hier nicht Dein Privatleben offenbaren, nur einen kleinen Einblick geben wenn Du magst. Die meisten Hifsmittel sind auf spezielle Bedürfnisse abgestimmt.

    Lieben Gruß
    Karin
  • Hallo, ich bin auch betroffen und bezüglich Hilfsmittel muss man erstmal schaun, was dir schwer fällt. Mir fällt das aufstehen und Treppen steigen und klar, das laufen mitlerweile schwer. In Reha Shops (auch online) habe ich mir zb vieles besorgt. Von der Toilettensitzerhöhung bishin zu Haltegriffen für die Dusche. Man muss auch kreativ sein. Zb find ich einen Stock sehr unangenehm und altbacken. Habe ich nen schlechten Tag benutze ich walkingstöcke. Gruß Christina
  • MyHandicap User
    MyHandicap User ✭✭✭
    bearbeitet 4. Jun 2024
    Hallo RedAngel,

    Du hast mir geschrieben das Deine Frau noch laufen kann. Darüber freue ich mich sehr. 😀 Wenn das Laufen schwer fällt gibt es mehere Möglichkeiten. Ganz wichtig(!), entscheidet Euch bei der Hilfsmittelbesorgung nie nach Katalog. Probiert vorher aus was ihr Euch ausgesucht habt (kann man in jedem Sanitätshaus) und holt Euch dann das zum Hilfsmittel passende Rezept. Eine Katalog- bzw. Internetbestellung sollte man erst machen, wen man Hilfsmittelerfahrung hat. Es ist egal wieviele Hilfsmittel Deine Frau auf einmal benötigt und wie teuer sie sind. Es geht um ihr Wohlergehen und nicht um die Finanzen der Krankenkasse. Das was Deine Frau braucht, bekommt sie auch. So lange sie sich Hilfsmittel verordnen läßt sie sie wirklich braucht, bekommt sie von der Krankenkasse die nötige Unterstüzung. Es kann zwar mal vorkommen das die Krankenkasse versucht Geld zu sparen, aber wenn man das teurere Hilfsmittel unbedingt braucht, dann muß man das begünden und sich durch durch setzten.

    Ein Hilfe beim Laufen kann ein Rollator oder Krücken sein. Wenn Deine Frau mit der Körperspannung Probleme hat könnte sie evtl. mit Achselkrücken stabiler stehen und gehen, als mit Unterarmgehstöcken. Ob Rollator oder Stöcke muß sie ausprobieren. Bei Bedarf kann sie sich auch beides verschreiben lassen. Ich bewege mich in meiner Wohnung häufig mit Achselkrücken, habe sie noch nicht lange und bin froh vor ein paar Monaten diesen Tipp bekommen zu haben. Sie geben mir deutlich mehr Stabilität als andere Stöcke. Die meiste Zeit jedoch sitze ich im Rollstuhl.


    Beim Rollator gibt es auch große Unterschiede. Der Mercedes unter den Rollatoren ist der Torpo Troja. Er ist nicht nur super leicht, man kann mit ihm auch viel leichter Stufen und Bortsteine überwinden. Leider zahlt die Krankenkasse die Torpo Troja nicht komplett. Aber es lohnt sich das Geld derauf zu legen.


    Zum Baden bzw. Duschen gibt es mehere Möglichkeiten. Zum duschen in einer Dusche eignet sich ein Duschstuhl oder ein Duschrollstuhl. Je nach dem was man lieber hat und ob die Dusche begehbar ist. Ich bevorzuge einen Duschstuhl mit Armlehnen und Rückenlehne. Klappsitze oder Höckerchen bieten nicht genug Halt und haben eine viel zu kleine Sitzfläche.


    Für die Wanne gibt es zwei Alternativen. Ein Badewannenbrett oder einen Badewannenlift. Bei beiden Hilfsmitteln fällt das Klettern in die Wanne weg. Man muß nur noch über den Wannrand mit dem Po auf's Hilfsmittel rutschen. Vorausgesetzt das Hilfsmittel ist richtig montiert.

    Der Wannenlift braucht zwar mehr Platz, hat aber den Vorteil das man mit ihm Baden und Duschen kann. Außerdem hat er eine Rückenlehne und ist bei fortgeschreitender Muskeldytrophie erweiterbar, um auch bei schlechter Rumpfstabilität noch ein stabiles Sitzen zu ermöglichen. Einen Wannenlift gibt es auch für liegende Pflegepersonen.


    Auch wenn der Wunsch geoß ist, das Laufen können möglichst lange zu erhalten, sollte man sich nicht scheuen sich über einen Rollstuhl gedanken zu machen. Ein Rollstuhl ist, anders als die Mehrheit der Deutschen oft denkt, kein Hilfsmittel für Gehunfähige, sondern ein Hilfsmittel für Gehbehinderte. Der richtige Rollstuhl ist eine Mobilitätshilfe und keine Mobilitätsbremse. Sollte Deine Frau mit dem Gedanken spielen, statt mühsam zu laufen, weite Strecken lieber mit dem Rollstuhl zurück zu legen, empfehle ich eine gute Vorbereitung. Ein Aktivrollstuhl fährt sich wesentlich leichter als ein Standardrollstuhl. Deshalb wäre es wichtig auf das Rezept Aktivrollstuhl schreiben zu lassen und sich keinen Rolli mit Armlehnen und geteilter Fußstütze andrehen zu lassen. Schräg stehende Antriebsräder und eine möglichst kurze Rückenlehne (der Behinderung angepaßt) erleichtert ebenfalls die Mobilität. Sollte so ein handbetriebener Rolli einmal zu anstrengend werden, würde ich nicht gleich zu einen plumpem Elektrorollstuhl wechseln, sondern erst einmal ein elektrisches Rollizuggerät wie den Swiss Trac probieren. Den Swiss Trac kann man jeder Zeit vom Rolli abkoppeln und erhält so die Wenigkeit eines Aktivrollstuhls.


    Wie schon gesagt. Man kann alles vorher ausprobieren. Große Sanitätshäuser haben vorführ Hilfsmittel, aber auch die Hersteller großer Hilfsmittel sind gene bereit Testhilfsmittel zur Verfügung zu stellen.

    Gruß Karin
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