Schwerbehinderte vom Chef aus der Arbeit geekelt

Also ich denke mal ich spreche einfach mal die Rechtsanwältin Frau Reichel an, da ich in Ihrer Nähe wohne und eventuell eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen würde. Ich hätte gern vorab Ihre Meinung.

Sehr geehrte Frau Reichel,
und an alle Interessierten,

hier meine unfassbare Geschichte...

Ich bin 28 Jahre alt und habe eine seit 2006 attestierte Schizoaffektive Störung. Erster Krankenhausaufenthalt war im Jahr 2004, da wurde aber lediglich ein Teil dieser Krankheit diagnostiziert nämlich die Bipolare Störung.

Ich ging von Job zu Job. Habe versucht immer zu arbeiten. Bis ich es eingesehen habe und eine Belastungserprobung in Baden-Württemberg mit anschließender beruflichen Reha absolviert habe.

Zu dieser Reha gehörte ein Praktikum, das ich bei einem Steuerberater durchgeführt habe. Ich bin eine geprüfte und ausgebildete Steuerfachangestellte (2,0 Durchschittsnote).

Im Vorstellungsgespräch dieses Steuerberaters wurde verbotener Weise nach dem Krankheitsbild und nach der Ausheilung gefragt.
Ich beschrieb kurz die Depression und sagte, dass die Krankheit ausgeheilt wäre.

Nach der Reha hab ich wieder zu meinem alten Selbstwertgefühl gefunden und es ging mir sehr gut.

Ich bin ja schließlich kein Gutachter und schließlich weiß man nie, wie um die Ausheilung geschieht. Man hat es teilweise selbst in der Hand.

Mir wurde kurze Zeit nach dem Vorstellungsgespräch das Praktikum zugesichert und ein Vertrag mit unbefristeter Festanstellung. Ich nahm dankend an. Viele können nachvollziehen, wie es um die Finanzen einer akut und residualen Krankheit steht. Da freut man sich nach endloser Suche wieder sein eigenes Geld zu verdienen.

Der Steuerberater bekam für 6 Monate ab 1.4.09 einen Eingliederungszuschuss vom Arbeitsamt in Höhe von 50% des Gehaltes, plus Arbeitgeranteil an Gesamtsozialversicherung.

Das freute ihn natürlich! Es ist eine kleine Kanzlei mit 6 Arbeitnehmern.

Mit der Zeit merkte ich die Überbelastung dieser Vollzeitstelle. Es ging teilweise richtig intrigant und kriegerisch in dieser Kanzlei zu.

Mitte September 2009 sprach ich den Chef an und meinte er könne einen Antrag auf Verlängerung des EZG stellen. Ich sagte ihm, dass ich fühle ich würde meine alte Form nicht mehr erreichen, dass ich mich langsam in der Arbeitsweise sehe.

Er verneinte meine Aussage und ich bekam sogar Lob. Er zog Vergleiche mit einer anderen Kollegin, die sehr schnell wäre und dadurch eine höhere Fehlerquote als ich haben würde.

Er beantragte natürlich trotzdem die Verlängerung des EZG und wurde auch stattgegeben für weitere 3 Monate, insgesamt 9 Monate bis 31.12.2009.

Ich fühlte mich aber trotzdem nach dem Gespräch nicht gut und dachte über die Beantragung der Feststellung einer Behinderung nach.
Ich kam durch Erwägung aller Nachteile, dass ich diesen besonderen Schutz brauche und beantragte diesen Ende September 2009.

Mitte November 2009 kam die Bewilligung mit 50% GdB, unbefristet.

Im Internet hatte ich mich natürlich über alle Möglichkeiten und Konsequenzen schlau gemacht. Ich zog sogar einen Anwalt zu Rate, der mich im Nachhinein 190€ kostete. Nur für die Beratung.

Letztendlich war ich gut beraten.

Ich kopierte den Ausweis und fügte einen Hinweis hinzu und lag diesen meinem Chef vor. Dieser beschuldigte mich der Täuschung in Vorstellungsgespräch (Frage nach Ausheilung:JA)und unterschrieb den Hinweis mit der Aussage jetzt könne er mich nie mehr kündigen.

Ab diesem Zeitpunkt war das Verhältnis mit ihm sehr gestört. Er versuchte, wo er nur konnte zu sticheln.

Man muss dazu sagen, er ist 69 Jahre alt, hat keine Ahnung von Computer und kommt in die Kanzlei nur um über sich zu Reden und über andere Mitarbeiter zu lästern.
Seine Tochter, 42 Jahre alt, ist als Steuerberaterin in dieser Kanzlei angestellt und war eher, eine für mich bessere Ansprechpartnerin und zwar nicht auf dem Papier, Chefin.

Nun zum Wesentlichen Kernpunkt.

Mitte Februar 2010 vereinbarte ich einen Termin beim Integrationsamt. Ich hielt diesem Dauerkonflikt nicht mehr aus.
Es beschäftigte mich den ganzen Tag und Abend.

Es kam in der Zwischenzeit schon vor, dass meine Medikation erhöht wurde und ich am Wochenende durch Zureden meines Lebensgefährten auch mal beim Psychiatrischen Notdienst war.

Die Dame vom Integrationsdienst hörte sich meine Geschichte an und schlug vor in der Firma anzurufen und einen Termin im 6-Augen bzw. 8-Augengespräch.
Vorher vereinbarten wir um eine Kürzung der Vollzeitstelle von 38 Stunden auf 36 Stunden und eine andere Ausgestaltung des Arbeitsplatzes.

Ich schlug Ihr vor, mit meiner Chefin zu reden, da ich Sie zu diesem Zeitpunkt als umgänglicher empfand.

Das Telefonat ging dann so aus, dass meine Chefin, total emotional reagiert hatte. Sie beschuldigte mich ebenfalls der Täuschung über die Ausheilung und wollte überhaupt nicht mit sich reden lassen. Sie ging sogar so weit, dass Sie sagte, falls eine Änderung erwünscht ist, würde Sie mich kündigen.

Nach diesem Gespräch fiel ich im einem Schockzustand. Ich rief noch im Beisein der Integrationberaterin in der Kanzlei an und teilte meine Arbeitsunfähigkeit aufgrund dieses Telefonats mit.

Im Anschluss rief dann nochmal die Chefin die Ifd-Beraterin an und fragte warum ich noch beim Telefonat im Raum gewesen wäre und ob Sie das im Gespräch erwähnt hatte....

Circa 2 Monate später, immer noch im Krankenstand vereinbarte ich noch mal einen Termin bei der Ifd-Beraterin.

Ich schlug ihr vor in der Kanzlei anzurufen und zu Fragen ob ich eine Wiedereingliederung machen darf.
Ich ging davon aus, die Lage hätte sich mit der Zeit verbessert und beide Chefs wären wieder zu Verstand gekommen.

Der Chef war am Telefon und er stammelte als Anwort, dass die Haftpflichtversicherung nicht für mich haften würde.

Die Ifd-Beraterin schlug vor, wenn er nicht mehr möchte, den Antrag auf Kündigung des Arbeitsverhältnisses auszufüllen.
Aber er möge sich doch bitte einen richtigen Grund einfallen lassen.

Eine Kopie des Antrags habe ich letzten Freitag erhalten.

Die Begründung von einer seiner Co.Anwältin geschrieben waren voll von falschen Tatsachen.

Es stand,

1. dass die Behinderung von Anbegin des EZG lief.

2. dass ich nur zu Routinearbeiten fähig war und keine Jahresabschlüsse machen konnte.

3. ich hätte Probleme mit dem Umgang mit Mandanten.

und natürlich,

4. dass seine Vermögens-HV nicht für einen so unfähigen Mitarbeiter haftet.

Alle 4 Punkte sind falsch!

1. Den EZG bekam, ohne Feststellung der Behinderung (die Mitte November 2009 erst begann)

2. Meine Tätigkeiten umfassten alle Tätigkeiten einer Steuerfachangestellte, mit meiner Berufserfahrung. Dass ich natürlich keine Jahresabschlüssen von größeren Betrieben aufstellen konnte, erwähnte ich bereits im Vorstellungsgespräch.
Wozu gäbe es denn sonst Steuerfachwirte/Bilanzbuchhalter und Steuerberater. Nicht mal die kennen allen Steuergesetze in diesem komplexten Steuersystem!

3. Meinen Umgang mit Mandanten hatte er in einem vor mir versuchten Beschwichtigungsgespräch am 11.02.10 gelobt. Ich sei Ihm sehr symphatisch und würde das auch im Umgang mit Mandanten sehr gut umsetzen.

4. Über Punkt 4. muss man sich glaub ich nicht unterhalten. Es würde ja heißen, ich wäre vollkommen von Sinnen!

Aktueller Stand ist, ich habe dem Antrag auf Kündigung zugestimmt, jedoch der Begründung widersprochen!

Was meinen Sie als Anwältin? Soll ich rechtliche Schritte einlegen?

Was meinen ihr Forenbenutzer?

Das zeigt doch wieder mal, wie mal behandelt wird als Behinderter Mensch. Ich fühle mich, als würde die Arbeitwelt sagen: Bleib zuhause, du bist jetzt zu nichts mehr fähig!
Wie ein Mensch 2.Klasse!

Das ist nicht meine einzig negative Erfahrung mit Steuerkanzleien. Ich könnte hier ewig schreiben!👿

Antworten


  • Hallo!
    Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe,bin ich skeptisch,ob sich da noch
    was richten läßt.

    Die Firma wollte eine günstige Arbeitskraft und das warst Du ja auch durch die Zuschüße.

    Nun laufen die Zuschüße aus und Du erklärst nicht mehr voll belastet zu sein,damit klopfst Du an deren soziales Gewissen.

    Jedoch vermisse ich größe und Menschlichkeit bei den Verantwortlichen,ob das bei einem Gespräch mit Aussenstehenden wie z. B. Integrationsamt noch geweckt werden kann,bezweifle ich sehr.
    Auch ob Du den daraus entstehenden Druck gewachsen bist.Das Vertrauen ist zerstört,wie auch immer.
    Jedoch Dich alls inkompetent dastehen zu laßen und Dir damit Deinen weiteren Weg zu verbauen,geht wohl nicht,ohne sich am Arbeitsgericht zu treffen.
    Hoffe Dein Problem wird sich noch zum guten wenden und wünsche Dir ganz viel Glück!!!
    SENDRINE 😀
  • Hallo,
    leider ist das die traurige Praxis von vielen.
    Solange Geld fließt und man das so macht wie Arbeitgeber das wollen läuft das alles gut aber wehe wenn nicht.

    Also mein mann arbeitet im Schichtdienst und damals sollte er auch
    in die Normalschicht wechseln um aus zu testen wie weit seine Kraft reicht.
    Der Arbeitgeben hat klar gesagt das geht nicht entweder im Schichtdienst oder arbeitslos.
    Die Normalschicht ist denen Vorbehalten die nichts haben aber mehr Freizeit wollen.
    So zu mindest die aussage.
    Das ist keine ausnahme sondern gängige Regel.

    Ich würde es auch über das Arbeitsgericht versuchen.
    Ich drück die Daumen bei deinem Vorhaben und info ist alles.

    Gruß
    Herbi
  • Danke für eure Antworten.

    Die Kanzlei ist echt fürn Arsch. Menschlichkeit = 0. Entschuldigt meine Wortwahl, aber ich häng da noch sehr emotional drin. Ich habe auch meine persönlichen Sachen per Post angefordert und habe sie bis zum heutigen Tag nicht. Kann man da etwas Polizeiliches tun? Ich habe sie zu einem Termin angefordert und nichts.

    Ich habe eine derartige Wut, ich würde diese Kanzlei am liebsten in den Ruin treiben. Ich habe überlegt zur Zeitung zu gehen, aber sowas interessiert die Presse nicht, oder? Es kommt jeden Tag mehrmals vor, dass ein Benachteiligter so behandelt wird?

    Ich warte hier immernoch auf die Anwort von der Anwältin oder hätte ich ihr irgendwie eine Nachricht hinterlassen sollen? Werden diese Nachrichten nicht der Anwälten weiter gegeben? Kann mir bitte jemand sagen, wie das hier läuft?

    Ich habe heute mit dem Intergrationsfachdienst gesprochen und die Kündigung wird bewilligt, denn ich möchte da auch nicht mehr hin und wie ihr sagt, das Vertrauensverhältnis ist von beiden Seiten gebrochen.

    Falls das Arbeitszeugnis so wie die Begründung im Antrag wird, ziehe definitiv vors Arbeitsgericht. Das steht fest! Das lasse ich mir nicht auch noch gefallen.

    Ich verstehe nicht, warum muss man immer vors Gericht ziehen, gibt es keine Sanktionen vom Ifd für einen solchen Betrieb? Die Arbeitgeber können machen was und wie sie wollen. Aber Klopapier und Handtücher von der Behindertenwerkstatt bestellen... da fühlt sich der Arbeitgeber gut, denn er muss sich ja nicht damit beschäftigen und Spenden sind abzugsfähig...

    Das Arbeitsamt weiß jetzt auch, dass die Nachbeschäftigungzeit, die für den Eingliederungszuschuss festgesetzt wurde, nicht eingehalten wurde. Dank mir 😉.
    Aber diese wollen nicht meine Meinung, sondern wenden sich an den Arbeitgeber.

    Echt ätzend so ein System... er wird dann alles auf mich schieben und ist fein raus. Ich hoffe ich werde auch noch befragt und ich wünsche es mir so sehr, dass er diesen Zuschuss zurückzahlen muss, zumindest 50%!

    Jeder sagt mir, ich würde sehr viel Energie mit dieser Wut verschwenden und ich solle nach vorne sehen und abschließen.

    Wie kann man so was Unmenschliches so schnell verdauen? Ich kann es nicht und brauche diese Wut!

    Es ist echt gemein, ich hab bevor ich den Antrag auf Feststellung der Behinderung überlegt, was alles passieren kann...

    Doch das übersteigt völlig meiner Vorstellungskraft!

    Ich habe auch schon andere Pläne, ich werde nie mehr eine Steuerkanzlei in Nürnberg und in ganz Deutschland, einen Fuß setzen. Steuerberater haben einen Vollschuss mit erfolgreicher Ablegung der Prüfung.

    Hoffe mein Beitrag wird vom Admin nicht gelöscht...




  • Hallo xtina,

    ja, wir haben deine Nachricht an Frau Reichel weitergeleitet.
    Allerdings dauert es immer ein bisschen, bis wir Antworten von den Fachexperten erhalten. Sie arbeiten ehrenamtlich für MyHandicap und haben meist einen vollen Terminkalender.
    Wir bitten dich daher noch um etwas Geduld!
    Ich weiß, das ist schwer, wenn man schon so voll Emotionen ist. Heute können wir leider nichts mehr erreichen. Morgen werden wir wieder unser Bestes versuchen! Versprochen!
    Bitte hab Verständnis.

    Viele liebe Grüße von
    Michaela
  • Hallo Michaela,

    danke für die rasche Antwort.

    Es sollte keine Kritik sein, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Frau Reichel hier eine zusätzliche Arbeit zu ihrer eigentlichen leistet.

    Jetzt weiß ich, wie der Hase hier läuft.

    Ich warte natürlich....

    Vielen Dank!




  • sehr geehrte forumnutzerin,

    sie haben ein sehr konkretes rechtliches problem, das ordentlicher und umfassender anwaltsarbeit bedarf. sie schreiben, sie wohnen in meiner nähe - warum vereinbaren sie keinen termin mit mir in meiner kanzlei ? ich gebe hier im forum gerne topps, wenn es meine zeit erlaubt. sie erlaubt es allerdings nicht oft. ich betreibe die kanzlei ganz alleine und bearbeite vor allem sozialrecht und führe betreuungen. das heißt: wahnsinnig viel arbeit wenig lohn. ich kann nicht nebenbei spätnachts noch
    umfassende und prompte gratisinternetberatung anbieten, und will es auch nicht, schon wegen der haftung.
    ich biete ihnen an, mich anzurufen und mit mir einen termin zu vereinbaren.
    konkrete fälle bedürfen zu einer ordentlichen lösung auch des persönlichen gesprächs.

    gegen kündigungen sollte man immer innerhalb der dreiwochenfrist vorgehen, da sie sonst wirksam werden. zustimmen sollte man prinzipiell nicht. höchstens nach § 1a KSchG, bei betriebsbedingter kündigung gegen abfindung, aber niemals sonst, auch keinen aufhebungsvertrag schließen. auch nicht, wenn man gehen will - man lässt es auf die kündigung ankommen und greift diese dann an. einigen kann man sich in dr güteverhandlung vor dem arbeitsgericht - aber niemals vorher auf eine kündigung.

    gruß reichel

  • Hallo xtina,

    das ist echt krass deine Geschichte.

    Und genau das war auch immer meine Angst oder besser gesagt das ist meine Angst.

    Mein Arbeitgeber bekommt auch diesen Eingliederungszuschuss von 50%!Bin mir nicht mehr sicher aber es wird wohl von jahr zu Jahr,oder von Monat bis Monat weniger.
    Allerdings war bedingung das ich einen Unbefristeten Arbeitsvertrag bekomme.

    Ich find es wirklich sch..ße das ein Arbeitgeber dich fragt ob du von den Depressionen geheilt bist oder nicht.

    Meine Chefin hat mich das noch nie gefragt und ganz ehrlich es würde sie auch nichts angehen,den Depressionen wird man nie ganz los,die können immer wieder auftreten.
    Und das hat doch nichts mit der Arbeitsleistung zu tun.

    Weist du ich frage mich oft ob mich mein Arbeitgeber nur eingestellt hat,wegen dem zuschuss.Schließlich spart er ja schon etwas geld an mir.

    Als ich wegen meinen Depressionen vor ca.1 jahr in die klinik mußte für 10 wochen,lief bei mir auf der Arbeit auch voll das Mopping.
    Eine kollegin die mich nicht leiden kann,wollte das meine Chefin mir kündigt.
    Aber sie sagte das ginge leider nicht so einfach,weil ich ja durch meine Behinderung einen besonderen kündigungsschutz habe.
    Sie versuchte wirklich alles um mich zu vergraueln.

    Aber ich bekam alles raus,weil es Kollegenen gibt die echt super lieb sind.

    Ja und nun bin ich immer noch da angestellt und ich muß sagen egal warum der Arbeitgeber mich eingestellt hat,ich liebe meine Arbeit und hab auch entlich das Gefühl voll akzepptiert zu sein.

    Versuch nicht auf zu geben,so was darf man sich doch nicht gefallen lassen.Wir sind doch nicht Menschen 2.Klasse.

    Ich hoffe du kämpfst weiter.

    Lg Marie




  • hallo marie,

    inzwischen kam ein antrag auf eine außerordentliche (fristlose) kündigung.

    ich konnte es nicht fassen.

    ich hatte am arbeitsplatz meinen privaten usb-stick, den ich mit all meinen persönlichen sachen vor ca. 2 wochen angefordert habe.

    nun waren auf dem stick 3 dateien von der kanzlei drauf.

    daraufhin kam der 2.antrag, jetzt auf eine fristlose kündigung wegen datenklau.

    der ist echt bescheuert, ist echt unfassbar...

    ich habe diesen stick für die übertragung per mail für geschäftliche zwecke. wir hatten am arbeitsplatz keinen internet-zugang und somit habe ich dateien auf meinem arbeitsplatz auf meinem stick kopiert und bin damit zum arbeitsplatz mit internetzugang.

    mir war nicht mehr bewußt, dass noch was drauf ist, war ja schließlich nicht mehr da.

    und wer löscht gleich dateien, wenn er grad arbeitet. verboten wurde mir auch nie meinen stick zu benutzen. ich hab nicht dazu gesagt, dass sie schauen sollen, was auf dem stick drauf ist, ist ja logisch, dass man schaut und dann löscht.

    alles nur um einen kündigungsgrund zu erzwingen und herbeizuführen.

    habe am donnerstag die ganzen unterlagen einem anwalt übergeben. gab bei ihm auch nur verständnisloses kopfschütteln!

    ICH KÄMPFE! werde berichten wir es ausgeht....

    GLG

    xtina

  • ganz ehrlich das hört sich schon ein bisschen nach einer intrige von deinem Arbeitgeber um ein grund zu finden dir kündigen zu können.

    So was hört man ja leider öfters.

    Das ist echt eine sauerei und ich finde es stark das du dir das nicht gefallen lässt.

    Ich bin echt gespannd wie es in der sache weiter geht und hoffe ja das ein Arbeitgeber damit nicht durch kommt.


    Drück dir die Daumen.

    Glg Marie


  • Hallo xtina,

    1. Die Frage bei deinem Einstellungsgespräch die Gesundheit betreffend, war rechtswidrig. Inzwischen haben Gerichte entschieden, dass Bewerber auf solche Fragen nicht wahrheitsgemäß antworten müssen und dies im Nachhinein nicht geahndet werden darf, z.B. durch Kündigung.

    2. Du bist schwerbehindert und genießt Kündigungsschutz. Hat der Arbeitgeber die Zustimmung zur Kündigung vom Integrationsamt eingeholt? Wenn nicht, ist die Kündigung nichtig! Das gesamte Verfahren müsste neu aufgerollt werden.

    3. Suche Dir einen guten Anwalt, der Sozial- UND Arbeitsrecht anbietet.

    4. Der Anwalt müsste klären, ob es sich in Deinem Fall nicht um Diskriminierung gemäß AGG handelt und Schadensersatzpflichtig wäre.


    Susanne

    PS: haben eben erst die Geschichte mit dem USB stic gesehen: geschäftliche / dienstliche Daten auf privaten Rechnern oder Datenträgern sind Grund für eine fristlose Kündigung.



  • Das ist ja bodenlos,unfaßbar.Wenn ich deine Geschichte so lese krieg ich direkt ein bißl Angst da ich auch behindert bin und bald anfange zu arbeiten.Hoffentlich hab ich da mehr Glück.
    Deine Einstellung ist nicht nur richtig sondern zudem auch noch extrem wichtig.Du steckst den Kopf nicht einfach so in den Sand sondern kämpfst,meine Hochachtung wirklich.Und egal wie hart der Kampf auch wird gib nicht auf und beiß dich durch.Du schaffst das das weiß ich.Zeig denen das nur weil du behindert bist oder genau deswegen dir nix gefallen läßt,du kämpfst damit auch ein stückweit für uns andere Behinderte,denn das geht uns irgendwie den einen mehr den anderen weniger doch irgendwo alle was an und einer muß ja mal den Anfang machen und Zeichen setzen.Der Erfolg wird dir bestimmt sicher sein und dann wären wir hier glaube ich alle ganz stolz auf dich.Zeig denen die Zähne und zeig denen vorallem auch was in einem Behinderten stecken kann und das der sich durchaus auch wehren kann.

    Ich drücke dir ganz fest meinen gesunden Daumen und wünsche dir für das was dir da jetzt alles bevorsteht,Kraft,Mut Durchhaltevermögen,das wirst du am meisten brauchen und vorallem Erfolg.Laß dich nicht unterkriegen und halte uns diesbezüglich mal auf dem Laufendem.Toi,toi,toi.Belle
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