Krankenkasse schreibt Sanitätshaus vor - eure Erfahrungen?
Liebe Foris!
Als Newbie hier erhielt ich u. a. von einem anderen
User den Tipp, mich an den (hier wohl) empfohlenen
Sanitätshäusern zu orientieren.
Nun ist es bei meiner Krankenkasse so, dass die mir
das Sanitätshaus vorschreibt. Ich kann also nicht frei
wählen, von welchem ich mich betreuen lassen möchte,
sondern es kommen nur die in Frage, mit der meine Kasse
Verträge abgeschlossen hat. (Und das ist im Umkreis von
100 km nur 1!!!)
Mich würde jetzt einfach mal interessieren, ob das bei
euch auch so ist?
Ich selbst empfinde das als eine Einschränkung meiner Wahl-
möglichkeiten und auch als eine Art Bevormundung. Wie seht
ihr das?
LG das Mompfel
Als Newbie hier erhielt ich u. a. von einem anderen
User den Tipp, mich an den (hier wohl) empfohlenen
Sanitätshäusern zu orientieren.
Nun ist es bei meiner Krankenkasse so, dass die mir
das Sanitätshaus vorschreibt. Ich kann also nicht frei
wählen, von welchem ich mich betreuen lassen möchte,
sondern es kommen nur die in Frage, mit der meine Kasse
Verträge abgeschlossen hat. (Und das ist im Umkreis von
100 km nur 1!!!)
Mich würde jetzt einfach mal interessieren, ob das bei
euch auch so ist?
Ich selbst empfinde das als eine Einschränkung meiner Wahl-
möglichkeiten und auch als eine Art Bevormundung. Wie seht
ihr das?
LG das Mompfel
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Antworten
-
Hallo Mompfel
"Einschränkung meiner Wahlmöglichkeiten und auch als eine Art Bevormundung"
Ich sehe das genauso. Vor 2-3 Jahren als ich meinen neuen Rollstuhl bekam wollte mich die Kasse auch auf ihre Sanitätshäuser verweisen "Wir haben da so einen Pool". Nach meiner Nachfrage, inwieweit es hierfür eine gesetzl. Grundlage gibt, konnte ich dann doch mein Sanitätshaus selbst wählen.
Inzwischen gibt es aber soweit mir bekannt eine solche Grundlage, daher nichts mehr mit Wahlmöglichkeit. Mögliche Chance: Laß dir vom Krankenkassen-Sanitätshaus einen Kostenvorschlag erstellen und versuche ihn mit deinem selbstgewählten Sanihaus zu unterbieten. Dann hast du ein sehr gutes Argument hinsichtlich dem Gebot der Wirtschaftlichkeit.
Klaus
0 -
Hallo, lieber Klaus!
Danke für deine sehr hilfreiche Antwort mit der großen pragmatischen
Wurfweite. SOO werde ich es mal probieren!
Angenehm für mich auch, dass es auch noch andere Patienten gibt,
die solche "Vorgaben" als eine Entmündigung empfinden!
Ich werde dann ggf. zu einem späteren Zeitpunkt hier berichten,
welches Vorgehen zielführend war.
LG das Mompfel
0 -
Hallo Mompfel,
Am 01.01.2009 trat das GKV-OrgWG (Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der Gesetzlichen Krankenversicherung) in Kraft. Das war die nächste Stufe der Gesundheitsreform. Darin ist geregelt, dass ab dem 01.04.2007 nur noch Vertragspartner der Krankenkassen Hilfsmittel zu Lasten der Krankenkassen abgeben dürfen. Die Übergangszeit (war bis zum 31.12.2009) ist nun vorbei, d.h. ab dem 01.01.2010 sind nur noch Vertragspartner der Krankenkassen zur Versorgung berechtigt.
Kaum zu fassen, aber es ist so.
Annette
0 -
hallo mompfel & co, 😀
also soo etwas würde mir auch stinken......grinst ganz breit.
dieses jahr, so habe ich das gefühl ist irgendetwas anders, denn ich habe zwar die rollis die ich so brauche, doch so etwas ist mir bisher nicht bekannt.
vielleicht ist das aber auch krankenkassenabhängig?
selber wenn ich mir irgend ein hilfsmittel kaufen, bestellen, verordnen oder so würde, dann schau ich ja auch erst in den katalog (mit preisen selbstverständlich.
doch 100 km finde ich heftig, denn dort würde ich gar nicht hinkommen.
ich habe die erfahrung gemacht, das ich mich in einem sanitätshaus meiner wahl beraten hab lassen, und die kk mit ihrem vertragspartner dieses hilfsmittel lieferte.
die gute beratung hatte ich dadurch, und die kommen selbstverständlich zu mir, um zu beraten 😀.
notfalls auch telefonisch um die richtige wahl zu treffen. natürlich regelte mein lieblingssanitätshaus dieses automatisch, wenn ein rezept vorliegt.
das nenn ich service.......😀
lieber mompfel,
lass dich beraten und am besten zuhaus, denn es kann ja nicht sein, das du mit deiner beeinträchtigung 100 km fährst, denn ich würde das überhaupt nicht schaffen.
ich habe keine ahnung wie das bei dir ist.
grüsse von marianne
0 -
0
-
😀)
0 -
Hallöchen 😀
ich kann dazu nur sagen, daß wir hier in der Großstadt auch vorgeschrieben bekommen, mit welchen Sani.-häusern wir NUR arbeiten dürfen !!! Größstädte haben das Glück, daß es 'mehrere' Häuser pro Bezirk gibt.
HIER sind wir sogar schon in den Apotheken SOWEIT, daß du in 9 Apoth. für manche Artikel (die du letztes Jahr noch voll übernommen bekommen hast) plötzlich monatl. 50€ dazupacken darfst !!!
und in der 10'ten Apoth. bekam ich diese Artikel dann DOCH frei !!
OBWOHL auch DORT erst bestellt werden muß und nicht in Massen vor Lager ist (was für mich ein Grund für günstigeren Einkauf & somit auch günstigeren Verkauf wäre)
Aber NEIN, wir werden ALLE in EINE Richtung gedrückt !! ...
möcht jetzt aber nicht unbedingt politisch werden ... 🙁
Wünsche dir eine Lösung für dieses Problem
und genauso viel Hilfe und Wärme,
wie ich sie hier entgegengebracht bekommen hab *
Danke daß es euch gibt,
lg kerstin
0 -
Liebe meine Thread-Diskutanten!
Erst einmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten.
Besonderen Dank @ Annette für den substanziellen Hinweis auf
die gesetzliche Grundlage durch das GKV-OrgWG. Hätte die
Dame auf der Krankenkasse mich z. B. auf dieses verwiesen,
hätte das viel konstruktiver auf mich gewirkt.
Ganz nebenbei sehen wir aber hier auch sehr schön, wohin
gesundheitspolitisch die Reise geht ....
Auch dir, Schmusi, und dir, liebe Kerstin, dank für eure
Erfahrungsberichte und Tipps.
Natürlich ist es auch bei meiner Krankenkasse so, dass ich
den Anspruch darauf habe, von dem diktierten Sanitätshaus
zu Hause beraten und bedient zu werden. Dieser angebliche
Service, der ja dann nicht notwendig wäre, könnte man sich
selbst sein Sanitätshaus aussuchen, offenbart aber ganz wunder-
bar den ökonomischen und ökologischen Wahnsinn, der hinter dieser
Regelung steht.
Nehmen wir mein Beispiel: Das Sanitätshaus liegt 40 km ein Weg
von mir entfernt. Würde ich, was krankenkassenseits natürlich
angeboten werden muss, diesen angeblichen Service in Anspruch
nehmen, müsste das Sanitätshaus mindestens 1 x diesen Weg fahren,
hin und zurück also 80 km! (Und der persönliche Einmal-Kontakt
dürfte auch eher die Ausnahme sein.)
Das tun die natürlich völlig umsonst? Aus blankem Altruismus
und Wettbewerbsgründen?
Nein, sie tun es sicherlich nicht umsonst, sondern die Kranken-
kasse muss durch diesen Blödsinn zusätzlich zu den Kosten für
das entsprechende Hilfsmittel unter Garantie auch noch Fahrtkosten
und Fahrtzeit abgelten.
Wie die telefonische Auskunft meiner KK lautete, ist dieses Sanitätshaus
das einzige im Umkreis von 100 Kilometern. Wie viele Behinderte und
potenzielle Sanitätshauskunden, die nicht selbst mobil sind, wird es
in einem Radius von 100 km geben?
Nun ja - schlussendlich wird dieses GKV-OrgWG also dazu führen, wozu
die anderen Gesundheitsstrukturreformen auch schon führten: zur
Kostensteigerung. Was allerdings Lieschen Müller oder auch Mompfel
schon vorab erkennen konnten ...!
Werden diese Argumente eigentlich irgendwo politisch aufgenommen?
Und weiß das Hr. Köhler, der so einen kontraproduktiven Unfug wie
eine noch weitere Spriterhöhung vorschlägt? (Hier dann noch mehr Kosten
für die KK und hinterher für uns Beitragszahler.)
LG das Mompfel
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