Handbike - ich verstehe die Welt nicht mehr

MyHandicap User

Heute bekam ich Post von meiner KK. Meinen Handbike-Antrag haben sie abgelehnt (auch nach eingelegtem Widerspruch) Nun würden sie aber ein Elektromobil zahlen. Ist das nicht teurer als ein manuell angetriebenes Handbike? Ich könnte denen ja den Deal anbieten, dass sie mir das Geld für ein Elekromobil zahlen und den Rest, den das Handbike mehr kostet, zahle ich selbst dazu. Ich verstehe gerade nicht, wie die KK denkt. Habt ihr eine Ahnung?

Gruß, Fluse

MyHandicap User

Hallo Fluse,

ich persönlich würde die KK das mal genau so fragen bzw. denn Herrschaften das vorschlagen. Aber ganz nett! Manchmal kommt man so echt weiter.

MyHandicap User

Ja, das ist mitunter schon merkwürdig. Fest steht aber, dass ein Handbike keine Kassenleistung ist, ein Elektromobil schon.

Aber da würde ich mich auch nicht mit abspeisen lassen: ich habe von meiner KK ein Handbike voll finanziert bekommen. Das macht sich besonders bei den nachfolgenden Reperaturkosten bezahlt. Allerdings hat meine KK in ihrer Begründung extra noch mal darauf hingewiesen, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt....

Ich würde es auch noch einmal und ganz nett versuchen! Ich drücke dir die Daumen!!

MyHandicap User

Hallo Fluse,

das wird nicht funktionieren. Ein Elektromobil ist deutlich billiger als ein Adaptivbike. Ein Elektromobil kostet so um die 2000€, ein Adaptivbike um die 4000€ und bei Speedy kommt noch der Adapter für den Rolli dazu. Wenn es Deiner Krankenkasse nur um den Preis geht, könntest Du versuchen einen Händler zu finden der ein gutes gebrauchtes Handbike anbietet, das den Preisvorstellungen der Krankenkasse entspricht. Ich habe das beim Speedy Elektra so gemacht. Habe meiner Krankenkasse gesagt "ein Citymobil niemals, nur ein Rollizuggerät, nichts anders!" und das ganze begründet. Jetzt lassen sie sich wenigsten auf ein Gebrauchtgerät ein. Die Verhandlungen mit einem Händler mit Kasenzulassung laufen gerade.

Gruß Karin

MyHandicap User

Heute habe ich mal ganz nett (wie ich nun mal bin 😉 bei der KK nachgefragt. Die KK würde nicht ein Elektromobil sondern einen Elektrorollstuhl bezahlen. Und der kann auch schon mal 10000 Euro kosten. Also mehr als 3mal so teuer wie das Handbike, welches ich möchte.
Die Begründung ist wieder mal, dass die KK ein Handbike nicht als Hilfsmittel anerkennt. Außerdem wüßte man ja nicht, ob ich mit meiner Krankheit(MS) in fünf Jahren noch Handbike fahren könnte.

Meine Idee, dass sie mir das Geld für den E-Rolli in die Hand drücken geht nicht, weil sie das Geld nur dem Sanihaus in die Hand drücken und das ist dann die Versorgungspauschle für 5 Jahre, mit dem das Sanihaus auskommen muss.

Persönlich konnte mein Sachbearbeiter verstehen, dass ich besser mit dem Handbike versorgt wäre und damit auch Aktivität von mir gefordert wäre. Aber die Regelungen der KK ließen nichts anderes zu. Und für eine Einzelfallentscheidung konnte er sich auch nicht erwärmen.

Mir kommt es wirklich idiotisch vor, jetzt schon darüber nachzudenken, dass ich in 5 Jahren vielleicht weniger kann als heute. So ein Handbike möchte ich haben, um nicht weniger zu können, sondern auch, um aktiv mobil zu bleiben.

Mal sehen, wie der Widerspruchsausschuss entscheidet. Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Das, was für euch gut ist und auch noch günstiger, wird nicht von der KK genehmigt. Auch ja, ich rede ja auch von Krankenkasse und nicht Geundheitskasse.

LG, Fluse

MyHandicap User

Fluse schrieb:
Heute habe ich mal ganz nett (wie ich nun mal bin 😉 bei der KK nachgefragt. Die KK würde nicht ein Elektromobil sondern einen Elektrorollstuhl bezahlen. Und der kann auch schon mal 10000 Euro kosten. Also mehr als 3mal so teuer wie das Handbike, welches ich möchte.
Die Begründung ist wieder mal, dass die KK ein Handbike nicht als Hilfsmittel anerkennt. Außerdem wüßte man ja nicht, ob ich mit meiner Krankheit(MS) in fünf Jahren noch Handbike fahren könnte.

Meine Idee, dass sie mir das Geld für den E-Rolli in die Hand drücken geht nicht, weil sie das Geld nur dem Sanihaus in die Hand drücken und das ist dann die Versorgungspauschle für 5 Jahre, mit dem das Sanihaus auskommen muss.

Persönlich konnte mein Sachbearbeiter verstehen, dass ich besser mit dem Handbike versorgt wäre und damit auch Aktivität von mir gefordert wäre. Aber die Regelungen der KK ließen nichts anderes zu. Und für eine Einzelfallentscheidung konnte er sich auch nicht erwärmen.

Mir kommt es wirklich idiotisch vor, jetzt schon darüber nachzudenken, dass ich in 5 Jahren vielleicht weniger kann als heute. So ein Handbike möchte ich haben, um nicht weniger zu können, sondern auch, um aktiv mobil zu bleiben.

Mal sehen, wie der Widerspruchsausschuss entscheidet. Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Das, was für euch gut ist und auch noch günstiger, wird nicht von der KK genehmigt. Auch ja, ich rede ja auch von Krankenkasse und nicht Geundheitskasse.

LG, Fluse

Viel Glück! 😉

MyHandicap User

Hallo Fluse!


Wahlrecht zwischen Behindertendreirad und Rollstuhl

LSG Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 5.5.2004, Az. L 4 KR 277/01



Der knapp erwachsenen Klägerin wurde durch das LSG die Versorgung mit einem Behindertendreirad zugesprochen, um einen Ausgleich der Behinderung sicherzustellen. Die Klägerin war bislang nur mit Unterarmgehstützen versorgt, jedoch machte die Behinderung den Einsatz von weiteren Hilfsmitteln zur Fortbewegung als Ersatz für das Gehen erforderlich. Selbständige Einkäufe etc. waren mit beiden Unteramgehstützen nicht mehr zu bewerkstelligen. Das Gericht sprach der Klägerin ein Wahlrecht zwischen einem Rollstuhl und einem Behindertendreirad zu. Es vertrat die Auffassung, dass die Betroffene es „im Zweifel besser als der Versicherungsträger“ wisse, mit welchem Hilfsmittel ihre Behinderung am ehesten ausgeglichen würde.
Die Versorgung eines Erwachsenen mit einem Handbike ist dann von der Krankenkasse zu gewährleisten,wenn das Hilfsmittel zur KRANKENBEHANDLUNG verordnet bezw. einer drohenden Behinderung vorbeugen soll.
Vielleicht hilft Dir das weiter.Gruß SENDRINE 😀

MyHandicap User

Danke 😀