???? Wie soll es weitergehen ???? HIIIILFEEEE!!!

Der Topic meines Threads deutet schon darauf hin, daß ich keine Ahnung von nichts habe. 😢 Also:

Ich habe seit meinem Herzinfarkt einen GdB von 40, sowie eine Gleichstellung mit einem Schwerbehinderten. Ich arbeite seit 10 Jahren bei ein- und demselben Arbeitgeber und habe Anfang 2009 unmissverständlich klar gemacht, daß nach meinem Infarkt (200😎 und meinem Burnout (2007) ein Arbeiten wie bisher (bis zu 50 Stunden die Woche, Stress ohne Ende (Telefonsupport), u.s.w.) nicht mehr für mich drin ist. Da ich bereits 2009 über 60 Tage krank war und auch dieses Jahr erst 11 Tage gearbeitet habe, macht jetzt mein Arbeitgeber natürlich Stress. Das geht bis hin zum Mobbing. So bin ich z.B. der Einzige, der einen Nachweis erbringen muss, daß der Arztbesuch zu keinem anderen Termin möglich war, wenn ich diesen während der Arbeitszeit machen muss. Ich bin kaum in der Firma erfahre ich, daß der Arbeitgeber "ungehalten ist, über mein dauerndes Fehlen".

Ihr seht: Ich weiß echt nicht, wie es weitergehen soll. Was kann ich tun? Wo kann ich Hilfe bekommen? Bleibt nur der Weg zum Anwalt? Der Betriebsrat und der Behindertenbeauftragte können auch nicht wirklich helfen. Letzterem vertraue ich nicht so recht, da er meinem Vorgesetzten recht nahe steht.

Ich bin der Ernährer unserer Ehe. Meine Frau kann aufgrund Ihrer Erkrankung gar nicht arbeiten. Beim Arbeitsamt würde ich aufgrund meines GdB in die normale Vermittlung kommen. Ich fühle mich allerdings nicht fähig einen normalen Fulltimejob zu leisten. Zumindest bräuchte ich dann etwas Entlastung. Vielleicht ist auch mein Beruf als Computerfachmann nicht mehr das, was ich weiterhin machen sollte.

Fazit: Ich weiß echt nicht weiter. HILFEE!!! Weiß hier jemand Rat?

Antworten



  • Hallo! Erstmal.
    Bin mir sicher,das Dir geholfen werden kann.

    Wenn Du die Threads hier durchschaust,kann das eine oder andere Brauchbare für Dich dabei sein.

    Ich glaube,es gibt sowas wie einen Integrationsdienst für Menschen mit Handicap wo man sich hinwenden kann in seiner Stadt.

    Atme erst mal durch.Du wirst bestimmt bald von Experten hier eine Nachricht erhalten.

    Alles alles Gute-Du bist nicht allein.
    Gruß
    SENDRINE 😀
  • Hallo,
    ich werde deine Anfrage mal an Fachexperten weiterleiten.

    Viele Grüße,
    Iris, Redaktion MyHandicap
  • Hallo,

    also zunächst mal ist es ja ziemlich traurig, dass die Schwerbehindertenvertretung nicht dein Vertrauen hat. Im Herbst sind Wahlen, vielleicht sollte man da mal was ändern, denn die sollte sich Deiner jetzt annehmen und dir helfen?!

    Das Integrationsamt stellt Arbeitgebern finanzielle Mittel für Schwerbehinderte zur Verfügung, wenn die aufgrund ihrer Schwerbehinderung eine Minderleistung zeigen. Die Höhe der Minderleistung muss vom Arbeitgeber plausibel gemacht werden und ein Antrag beim Integrationsamt gestellt werden. Den Antrag stellt normalerweise der Beauftragte des Arbeitgebers, unterstützt durch die Schwerbehindertenvertretung. Da letztere ausfällt, würde ich an Deiner Stelle selber bei dem für dich zuständigen Integrationsamt mal nachfragen. Die Leistungen nennen sch „Nachteilsausgleiche“, also ein finanzieller Ausgleich des Integrationsamtes für deinen Arbeitgeber, der für eine Minderleistung gezahlt wird.

    Nur: wird dein Arbeitgeber keinen Nachteilsausgleich bekommen, wenn du anstatt der normalen 50 nur 40 Stunden arbeitest. Mehrarbeit also Arbeit über die vertraglich festgesetzte Arbeit hinaus – musst Du als Schwerbehinderter sowieso nicht leisten. Das steht im § 124 SGBIX und dies kannst du deinem Arbeitgeber auch so mitteilen.

    Aber man muss auch sagen, dass deine Fehlzeiten gravierend sind.

    Ganz unabhängig von den Dingen, würde ich beim Versorgungsamt einen Verschlimmerungsantrag stellen und mindestens den Grad 50 beantragen.

    Annette

  • Sehr geehrter "chrony",

    Ihnen zuerst gute Besserung für die Gesundheit und viel Energie für die Bewältigung der Situation.
    Zur Klärung bei der von Ihnen beschriebenen Ausgangssituation sind verschiedene Wege vorstellbar, die wir zur Lösung Ihrer Probleme empfehlen. Die Entscheidung, welche dieser Lösungen für Sie die günstigste wäre, ist allerdings von einigen Faktoren abhängig, die aus Ihrer Beschreibung nicht ersichtlich sind (zum Beispiel Ihr Alter, die Betriebsgrösse des Arbeitgebers, Ihre berufliche Qualifikation u. a.) .
    1. Gemäss § 84 Abs. 2 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) sind Arbeitgeber zu Betrieblichem Eingliederungsmanagement verpflichtet. Betriebliches Eingliederungsmanagement bedeutet, dass der Arbeitgeber bei längerer oder wiederholter Arbeitsunfähigkeit eines Beschäftigten auf ihn zugeht und mit ihm gemeinsam klärt, wie die aktuelle Arbeitsunfähigkeit überwunden, der Eintritt einer neuen Arbeitsunfähigkeit vermieden und dadurch die Beschäftigungsfähigkeit dauerhaft gesichert werden kann. Diese Regelung betrifft nicht nur schwerbehinderte Menschen, sondern alle Beschäftigten eines Betriebes.
    Der Gesetzgeber hat die gemeinsamen Servicestellen für Rehabilitation in § 84 Abs 2 SGB IX ausdrücklich als Anlaufstelle für Arbeitgeber genannt, sobald Leistungen zur Teilhabe für die Eingliederung eines Beschäftigten in Betracht kommen. In das Betriebliche Eingliederungs-management sollten/können ( bei Schwerbehinderten sogar müssen) der Betriebs- oder Personalrat, die Schwerbehindertenvertretung , der Betriebsarzt und als externe Ansprechpartner das Integrationsamt, bzw Träger der gesetzlichen Sozialversicherungen
    (Rentenversicherung, Krankenkasse) mit eingebunden werden.

    2. Alternativ könnten Sie bei der Deutschen Rentenversicherung einen Antrag (wegen teilweiser oder vollständiger Minderung der Erwerbsfähigkeit) oder einen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe (die Ihnen oder Ihrem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden können) stellen. Im Rahmen eines bei der Rentenversicherung zu führenden Verfahrens sind dann Ihre Ansprüche zu prüfen und eine Entscheidung zu treffen. Nähere Auskünfte zu einem Rentenverfahren erhalten Sie bei Ihrer Gemeinde, Hilfestellung in einem Rentenverfahren ggf. auch durch den VdK .
    Soviel als erste Empfehlungen, natürlich stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung.

    Freundliche Grüße
    Herbert Schütz | Berufskundlicher Berater

  • Hallo

    So schnell kann's gehen. Heute hat sich die ganze Sache nehezu erledigt. Ich bekam vom zuständigen Integrationsamt heute Post, daß mein Arbeitgeber meine Kündigung beantragt hat. Ich wäre nicht mehr fähig meinen Beruf auszuüben. Anhörung ist am kommenden Freitag. Bis dahin habe ich viel zu organisieren: Anwalt, Betriebsrat, u.s.w. Ich denke, ich werde jetzt versuchen was ganz Neues zu machen, wo es nicht so stressig wird. Ich werde auch mal einen Termin bei meinem Landesamt für soziale Dienste machen und mich beraten lassen. Vielleicht können die mir auch bezüglich meines restlichen Arbeitslebens helfen. 10 Jahre sollte ich bis zur Rente noch durchhalten. Mit 48 ist das echt zu früh. Die Abzüge wären viel zu hoch.

    Danke an alle für die prompte und umfangreiche Hilfe bis hierhin.

    Wenn mir jemand Tipps geben kann, wie es weiter gehen könnte, wäre ich dankbar. Vor allem in Punkto finanzielle Unterstützung, Umschulung, usw.

    ciao

    chrony
  • Hallo chrony,

    ich war vor acht Jahren gesundheitlich in einer ähnlichen Situation. Die Arbeit war viel zu viel und viel zu anstrengend und meine Gesundheit fast am Ende. Warscheinlich wird Dir das was ich Dir jetzt rate nicht gefallen. Hat es mir zuerst auch nicht, als ich mir das anhören mußte. Aber als ich wußte ich mach es, wußte ich das ist die richtige Entscheidung. Ich habe es nie bereut vor acht Jahren in Frührente gegangen zu sein. Natürlich habe ich heute, mit Rente + Pflegegeld, etwa ein Drittel weniger Geld im Portemonaie als früher und wenn man die Inflation bedenkt, ist es sogar noch ein bischen weniger. Aber weißt Du, als ich so erschöpft war, daß mir alles egal war, sagte ich zu mir, "als Frührentner muß ich nicht mehr arbeiten, ich darf arbeiten". Ich habe gelernt mit dem wenigen Geld aus zu kommen und meisten verdiene ich mir irgend wie immer eine Kleinigkeit dazu. Der Schritt dorthin ist schwer, sich kaputt zu arbeiten ist aber noch schwerer.

    Überlege wo Du Geld einsparen kannst und Denk einfach mal drüber nach. Heute geht es mir gesundheitlich besser denn je und das, obwohl vor vier Jahren ein Rollstuhl in mein Leben kam. 😉

    Gruß Karin
  • Hallo Karin,

    wie alt bist Du denn, wenn ich denn fragen darf? Und wie verdienst Du etwas dazu?

    Mit Rolli ist natürlich noch mehr bescheiden als ohne. Aber ich denke als Gehandicapter (Ich versuche das Wort "Behinderung" zu vermeiden) ist man eh der Looser. Das ist eben alles total neu für mich. Ich habe jetzt 2,5 Jahre gebraucht, um zu merken, daß der Job tatsächlich zu viel für mich ist.

    Danke also für Deine Antwort. Ich hoffe ich kann weiterhin auf Euch zählen.

    ciao

    Bernd
  • Hallo Bernd,

    ich bin 48 und habe in den letzten Jahren auf verschiedene Weise was dazu verdient. Du kannst praktisch alles machen was bis 400€ geht, so lange es dich nicht zu sehr anstrengt. Außerdem glaube ich nicht das ich schlechter dran bin als ein Fußgänger. Ich habe zwar eine Behinderung aber ich bin nicht behindert. Durch meinen Rollstuhl ist meine Mobilität kaum eingeschränkt. Ich bin warscheinlich schneller und ausdauernder unterwegs als Du. In meinem Alltag gibt es kaum Barrieren. Das einzige was ich nicht kann ist Treppen steigen, aber dafür gibt es Rolltreppen und Aufzüge.

    Gruß Karin


  • Hallo Chrony!

    Das was Karin dir geschrieben hat,kann ich nur unterstreichen.

    Auch für mich,währe ein normales Arbeitsleben nicht mehr möglich gewesen
    und auch für meinen Mann nicht.
    Geld sollte nie ausschlaggebend sein,für die Entscheidung Rente.

    Ich habe diesen Kampf aufgenommen,weil mein Körper nicht mehr konnte
    und diese Frage mußte ich mir selbst beantworten.
    Die Behörden waren keinerlei Hilfe,was mir heute noch das Bild vor Augen führt
    als ich mich nur mit zwei Krücken kurze Wege bewegen konnte und der Herr in der ARGE mir eine Stelle als Altenpflegerin angeboten hat.
    Wünsche Dir eine gute hilfreiche Entscheidung und natürlich ein schönes Osterfest.
    Gruß
    SENDRINE 😀
  • Hallo crony,

    ich würde dich gerne an einen unserer Fachexperten verweisen. Wie ich dich verstanden habe, würdest du gerne weiter arbeiten, aber in einem anderen Job? Richtig? Hast du schon mal mit einem Arrzt gesprchen, was gesundheitlich für dich das empfehlenswerteste wäre?
    Vielleicht magst du uns diese Infos noh geben, damit wir den geeigneten Experten für dich informieren können.

    Viele Grüße,
    Iris, Redaktion MyHandicap

  • Hallo Iris,

    danke für die angebotene Hilfe. Derzeitiger Stand ist der, daß ich meinen derzeitigen Job nicht weiter machen kann und möchte. Ich habe im Support gearbeitet, was bedeutet, dass ich immer nur Feuerwehr gespielt habe, wenn weider mal was nicht funktioniert hat. Ich bin ein sehr kreativer Typ und der Support macht mich auf Dauer einfach kaputt. Vielleicht sattle ich um auf Web-Design oder auf Trainer (Vorschläge von diversen Leuten, mit denen ich gesprochen habe). Aber hier ist eben nichts sicher.

    Ich habe letzte Woche das Vorformular 60 mit meiner Ärztin ausgefüllt und will eine Rehamaßnahme beantragen. Ziel des ganzen soll die Beurteilung sein, ob und wie viel ich noch in meinem derzeitigen Beruf und überhaupt arbeiten kann. Ich fühle mich psychisch nicht mehr in der Lage Vollzeit zu arbeiten.

    Das mit dem anderen Job hat sich fast schon erledigt. Mit fast 50 nochmal was Neues anfangen? Dann bin ich Mitte 50, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin. Das lohnt nicht mehr. Hat mir auch schon das BfW Hamburg am Info-Dienstag bestätigt.

    Mal sehen, was die Reha bringt. Vielleicht habe ich dann auch einfach nur die Ruhe, die ich benötige, um mal in Ruhe darüber nachzudenken, was ich eigentlich kann und will.

    ciao

    Bernd